Jesus schläft!

Vor einigen Tagen führte mich der HERR zu der Bibelstelle aus Markus 4,35-41, wo Jesus auf dem See Genezareth (Anm.: bedeutet „Harfe“) im hinteren Teil des Boots inmitten eines Sturms auf einem Kissen schlief während seine Jünger, die ebenfalls auf dem Boot mit anwesend waren aufgrund des Sturms Angst hatten, da die Wellen ins Boot schlugen.

Markus 4,35-41:
35 Und am Abend desselben Tages sprach er zu ihnen: Lasst uns hinüberfahren.
36 Und sie ließen das Volk gehen und nahmen ihn mit, wie er im Boot war, und es waren noch andere Boote bei ihm.
37 Und es erhob sich ein großer Windwirbel und die Wellen schlugen in das Boot, sodass das Boot schon voll wurde.
38 Und er war hinten im Boot und schlief auf einem Kissen. Und sie weckten ihn auf und sprachen zu ihm: Meister, fragst du nichts danach, dass wir umkommen?
39 Und er stand auf und bedrohte den Wind und sprach zu dem Meer: Schweig und verstumme! Und der Wind legte sich und es entstand eine große Stille.
40 Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr so furchtsam? Habt ihr noch keinen Glauben?
41 Sie aber fürchteten sich sehr und sprachen untereinander: Wer ist der? Auch Wind und Meer sind ihm gehorsam!

Von Westen nach Osten

Jesus befand sich zu diesem Zeitpunkt im Prozess des Übergangs von der Westseite des Sees Genezareth auf die Ostseite, wo er später bei seiner Ankunft auf den besessenen Gerasener traf (vgl. Markus 5,1).

Markus 5,1:
1 Und sie kamen ans andre Ufer des Sees in die Gegend der Gerasener.

Vor seinem Übergang auf die Ostseite des Sees Genezareth predigte Jesus zu den Menschen in der Form von Gleichnissen über das Reich Gottes und verließ danach im Boot die Westseite.
Während der Zeit des Übergangs schlief wie bereits erwähnt Jesus fest im hinteren Teil des Boots und ich bin überzeugt, dass er Träume und Visionen in dieser Zeit hatte, da er der Sohn Gottes war bzw. ist und vom Vater auf die Befreiung des Geraseners vorbereitet wurde.

Vom Predigtdienst zum Befreiungsdienst

In dieser Zeit wechselte die Kraftcharakteristik des Dienstes Jesu von der Kraft der Predigt in die Kraft der Befreiung (Anm.: Das Ergebnis der Predigt ist der Zuwachs von Glauben (vgl. Römer 10,17), und das Resultat von wahrer Befreiung ist kraftvolle Evangelisation.; vgl. Markus 5,19-20).

Der himmlische Vater lässt die Harfe erklingen!

Der himmlische Vater war dabei durch das Hinüberfahren seines Sohnes Jesus einen ganz neuen Tag zu kreieren, den ich den „Tag der Befreiung“ nenne (vgl. Jesaja 61,1-3 i.V.m. Lukas 4,18-19), indem er durch die Bewegung Jesu auf seiner Harfe spielte, die er auf dem Schoß hatte. Warum?

Die geographische Lage „Genezareth“ prophezeit!

Wenn man die geographische Lage des Hinüberfahrens von Jesus mit seinen Jünger näher betrachtet, kann man erkennen, dass der himmlische Vater auf der Harfe (Anm.: Genezareth) spielte.
Wenn Gott prophetische Bilder kreiert, malt er sie immer lebendig und es ist sehr wichtig rechtzeitig seine „lebendige Kunst“ zu erkennen, um im Verständnis zuzunehmen und dann im Glauben zu handeln.
Den Klang, den der himmlische Vater durch Jesus auf der Harfe spielte, würde ich als den Klang der Stimme Davids betiteln, die der Vater zu dieser Zeit persönlich ertönen ließ, indem er die tiefen Töne zuerst spielte, um dann zu den hohen Tönen überzuleiten (vgl. Offenbarung 14,2).

Offenbarung 14,2:
2 Und ich hörte eine Stimme vom Himmel wie die Stimme eines großen Wassers und wie die Stimme eines großen Donners, und die Stimme, die ich hörte, war wie von Harfenspielern, die auf ihren Harfen spielen.

Alle Dinge müssen zum Besten dienen!

Da uns als Volk Gottes alle Dinge zum Besten dienen müssen (vgl. Römer 8,28), betrachte ich den stürmischen Umstand im Boot nicht als etwas Zerstörerisches, sondern erkenne das Boot als ein Gefäß, das die Stimme des Vaters in sich aufnimmt (Anm.: seine tiefe und hohe Liebe; vgl. Epheser 3,14-19 i.V.m. Psalm 42,8; Jona 2,4), um ihm immer näher zu kommen und mit ihm beschleunigt den Weg weiter voranzugehen.
Gott, der Vater spielte auf der Harfe zu seinem Körper hin (Anm.: die Saiten werden kürzer= der Herr beschleunigt Zeit, vgl. Matthäus 24,22), was bedeutet, dass er Jesus an den für diese Zeit bestimmten Ort zog, um seinen Herzschlag dem Gerasener zu offenbaren.
Das wird deutlich, weil Jesus als er auf der Erde war sagte, dass er nur das tun konnte, was er den Vater tun sah  (vgl. Johannes 5,19 i.V.m. Johannes 14,9).

Johannes 5,19:
19 Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn.

Johannes 14,9:
9 Jesus spricht zu ihm: So lange bin ich bei euch und du kennst mich nicht, Philippus? Wer mich sieht, der sieht den Vater! Wie sprichst du dann: Zeige uns den Vater?

Der neue Tag der Befreiung

Durch Jesu Gegenwart auf der Ostseite des Sees brach der neue Tag der Befreiung und das Jahr der Gnade für den Gerasener an, da dieser vom Vater zu ihm (Anm.: Jesus) gezogen wurde (vgl. Markus 5,1-2.6-13 i.V.m. Jesaja 61,1-3)!

Markus 5,1-2.6-13:
1 Und sie kamen ans andre Ufer des Sees in die Gegend der Gerasener.
2 Und als er aus dem Boot trat, lief ihm alsbald von den Gräbern her ein Mensch entgegen mit einem unreinen Geist …
6 Als er aber Jesus sah von ferne, lief er hinzu und fiel vor ihm nieder 7 und schrie laut: Was willst du von mir, Jesus, du Sohn Gottes, des Allerhöchsten? Ich beschwöre dich bei Gott: Quäle mich nicht!
8 Denn er hatte zu ihm gesagt: Fahre aus, du unreiner Geist, von dem Menschen!
9 Und er fragte ihn: Wie heißt du? Und er sprach: Legion heiße ich; denn wir sind viele.
10 Und er bat Jesus sehr, dass er sie nicht aus der Gegend vertreibe.
11 Es war aber dort an den Bergen eine große Herde Säue auf der Weide.
12 Und die unreinen Geister baten ihn und sprachen: Lass uns in die Säue fahren!
13 Und er erlaubte es ihnen. Da fuhren die unreinen Geister aus und fuhren in die Säue, und die Herde stürmte den Abhang hinunter in den See, etwa zweitausend, und sie ersoffen im See.

Lukas 4,18-19:
18 „Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, zu verkündigen das Evangelium den Armen; er hat mich gesandt, zu predigen den Gefangenen, dass sie frei sein sollen, und den Blinden, dass sie sehen sollen, und den Zerschlagenen, dass sie frei und ledig sein sollen, 19 zu verkündigen das Gnadenjahr des Herrn (vgl. Jesaja 61,1-3).“

Jesus sah den neuen Tag für den Gerasener kommen und wusste, dass sein Vater den „ersten Tag der Befreiung“ mit dem Abend beginnen würde (Anm.: Im Westen geht die Sonne unter.; vgl. 1.Mose 1,3-5), um den großen Segen über ihn im Osten (Anm.: Im Osten geht die Sonne auf.) auszugießen. Ich persönlich bin davon überzeugt, dass das der Grund war, warum Jesus in der Ruhe inmitten des Sturmes schlief. Er war sich dessen bewusst, dass er noch einen Auftrag zu erfüllen hatte und kümmerte sich deshalb nicht so sehr um die äußeren Umstände. Er brachte durch seine Sicht Ruhe in den Sturm, Frieden in das Herz seiner Jünger und letztendlich auch Frieden zum Gerasener!
Jesus war die Wolke- die Hand Gottes, die aus dem Westen zum Gerasener kam und ihn mit dem Dienst der Befreiung segnete, so dass er in seiner Berufung aktiviert wurde (vgl. Lukas 12,54 i.V.m. 1.Könige 18,44-45a).

Lukas 12,54:
54 Er (Anm.: Jesus) sprach aber zu der Menge: Wenn ihr eine Wolke aufsteigen seht vom Westen her, so sagt ihr gleich: Es gibt Regen. Und es geschieht so.

1.Könige 18,44-45a:
44 Und beim siebenten Mal sprach er: Siehe, es steigt eine kleine Wolke auf aus dem Meer wie eines Mannes Hand. Elia sprach: Geh hin und sage Ahab: Spann an und fahre hinab, damit dich der Regen nicht aufhält!
45 Und ehe man sich es versah, wurde der Himmel schwarz von Wolken und Wind und es kam ein großer Regen.
 
Amen und Amen.

In Seiner Weisheit,

Daniel Glimm

Schwierigkeiten sind uns gewiss... doch Seine Gegenwart ist noch viel gewisser!

Als Nachfolger Christi sind wir nicht immun gegen die Schwierigkeiten, die das Leben so bringt. In der Bibel heißt es ganz klar, "dass alle, die gottesfürchtig leben wollen in Christus Jesus, Schwierigkeiten erleiden werden" (2.Timotheus 3,12). Nichtsdestotrotz hat Gott, inmitten der Schwierigkeiten, immer einen Ausweg bereit. Der Ausweg ist jedoch weder die Abwesenheit von Widrigkeiten noch das endgültige Ende der Probleme. Der Ausweg ist kein Weg zu einem Leben ohne Probleme. Der "Ausweg" ist die Begleitung und Hilfe einer Person inmitten unserer Schwierigkeiten, nämlich von unserem Herrn und Retter Jesus Christus, der "im Tal der Todesschatten" mit uns sein wird (Psalm 23,4).
Wenn unser Herz zerbrochen ist und unsere Träume vernichtet wurden - wenn wir Zerstörung entgegenstehen und dies unsere Kräfte und unser Verstehen übersteigt - dann haben wir die zugesicherte, wohltuende Gewissheit der uns innewohnenden Gegenwart Christi (Psalm 34,19). Seine Gegenwart und Seine kostbaren Verheißungen allein schenken Frieden und Freude inmitten von Chaos und Enttäuschung.
Wenn uns zB unbezahlte Rechnungen entgegenstehen, können wir Frieden und Freude erfahren! Warum? Christus ist in uns. Er hält unsere Hand und bietet uns Seine Verheißung der Versorgung an (Philipper 4,19). Wenn wir einen ernsten Arztbefund in der Hand halten, können wir Frieden und Freude erfahren! Warum? Christus ist in uns, hält uns an der Hand und bietet uns Seine Verheißung der Heilung an (2.Mose 15,26).
Die Verheißung aus Hebräer 13,5-6 setzt Mut und Zuversicht frei, sodass wir jeder Schwierigkeit ins Auge sehen können: ... denn Gott selbst hat gesagt: "Ich werde deine Hand nie und nimmer  loslassen: Ich werde dich nie im Stich lassen." So können wir mutig sagen: "Der Herr ist meine Hilfe. Ich werde keine Angst haben: Was können Menschen mir schon antun?" (Übersetzung der engl. New Testament Modern Speech Übersetzung)
Gottes Gnade steht uns zur Verfügung  und ist wahrhaftig in der Lage, uns durchzutragen, egal welchen Schwierigkeiten wir gegenüberstehen (2.Korinther 12,9) - ob unsere Prüfung jetzt in einer Krankheit, Arbeitslosigkeit, Verrat, dem Verlust eines geliebten Menschen oder unbeschreiblichem Schmerz und Ungerechtigkeit oder aus allen diesen Schwierigkeiten auf einmal besteht! Denke über diese Verheißung aus Jesaja 43,2 nach und lass zu, dass Gottes lebendiges Wort bleibenden Frieden und Freude in die Tiefen deines Herzens und deiner Seele hineinlegt.
Wenn du durch Wasser gehst, werde ich bei dir sein. Ströme sollen dich nicht überfluten! Wenn du durch Feuer gehst, wirst du nicht verbrennen; die Flammen werden dich nicht verzehren!
Als Gläubige sind wir dazu berufen, Seinem Wort zu glauben. Wenn wir dies tun, werden wir wahrlich in jedem Kampf Sieg erleben (Josua 1,8). Hier jetzt einige einfache Schritte, die wir befolgen können, wenn die Stürme des Lebens um uns und unsere Lieben toben und unser Friede und unsere Freude zu schwinden beginnen (Psalm 27,13). Wir können und werden inmitten all der Schwierigkeiten des Lebens überwinden (Römer 8,37):

1. Entscheide dich zu glauben

Wie, fragt ihr euch, könnt ihr der Zukunft mit Frieden und Freude ins Gesicht sehen, wenn die Umstände euch täglich überrollen? Liebe Gläubige, es gibt Hoffnung für euch (Psalm 32,7)! Zu allererst müsst ihr erkennen, dass eure Zukunft von euren Entscheidungen in der Gegenwart abhängt: Widrigkeiten können euch bitter oder besser werden lassen - je nachdem, wie ihr darauf reagiert. Es hängt von eurer Reaktion ab. Die einzig richtige Reaktion ist, sich an Gott zu wenden und Seinem Wort zu glauben. Nur dann werden wir Seine Gegenwart genießen, wahren Frieden erleben und das Unglück überwinden (Jesaja 41,10).
Klingt dies unmöglich? Hast du das Gefühl, dass deine Schwierigkeiten dich davon abhalten, dich Gott zuzuwenden und Seine Gegenwart zu erleben? Die Bibel verspricht, dass wir uns in jeder Situation an den Herrn wenden können (Nahum 1,7). Nichts im Himmel noch etwas auf Erden kann uns davon abhalten, Seine Liebe zu erfahren: "Kann uns noch irgendetwas von der Liebe Christi trennen? Wenn wir vielleicht in Not oder Angst geraten, verfolgt werden, hungern, frieren, in Gefahr sind oder sogar vom Tod bedroht werden?" Die Antwort lautet, dass niemand und nichts uns von der Liebe Christi trennen kann (Römer 8,35)!
Für viele Gläubige ist das Leben eine aufreibende Ausdauerprüfung. Trotz allem werden schwierige Umstände uns niemals von der Liebe und dem Schutz Gottes trennen. Dieselbe Schriftstelle aus Römer 8,38-39 hört sich in der "New Living" Übersetzung folgendermaßen an: "Und ich bin davon überzeugt, dass uns nichts von Seiner Liebe trennen kann. Der Tod nicht und das Leben nicht. Nicht die Engel und auch keine Dämonen. Weder unsere heutigen Ängste noch unsere Sorgen um Morgen und auch nicht die Mächte der Hölle können die Liebe Gottes aufhalten."
Die Bibel erinnert uns auch daran: "Vor deinem Angesicht [in deiner Gegenwart] ist Freude die Fülle und Wonne zu deiner Rechten ewiglich" (Psalm 16,11). In Gottes Gegenwart ist alles, was wir brauchen, um in jeder Situation zu überwinden (Psalm 46,2).

2. Freue dich zu mitternächtlicher Stunde

Ein lebhaftes Beispiel dafür, wie Widrigkeiten überwunden werden können, finden wir in der Erfahrung, die Paulus und Silas im Gefängnis machten. Wir reagierten diese kostbaren Männer Gottes auf die brutale Gefangennahme und diese schwerwiegende Ungerechtigkeit? Klagten und weinten sie, bejammerten sie ihr Unglück zur mitternächtlichen Stunde? Wohl kaum! Sie beteten und priesen Gott - und das Resultat war Freiheit (Apostelgeschichte 16,25)!
Durch Gottes Gnade können auch wir  genau so eine siegreiche Haltung wie sie in Zeiten des Unglücks erfahren. Gott anzubeten allen Umständen zum Trotz, egal wie schwierig sie sein mögen, wird uns gewiss zu Seiner Zeit und auf Seine Art und Weise den Sieg erringen (Philipper 4,6-8). Es ist entscheidend, dass wir verstehen, dass wir jetzt Gott anbeten, weil Er bereits den Sieg für uns errungen hat - die Schlacht ist bereits geschlagen und ging zu unseren Gunsten aus. Wir haben also reichlich Grund zur Freude!
Was ist also unsere Verantwortung in solch schwierigen Zeiten? Unsere Aufgabe besteht nicht darin, den Sieg selbst zu erringen, sondern Gottes Güte zu glauben und zu proklamieren und dann voller Erwartung auszuharren und zu schauen, wie Er eingreift. Und natürlich wird unsere von Glauben erfüllte Freude die Aufmerksamkeit der Leute erregen! Wenn wir uns angesichts von Widrigkeiten freuen, setzt dies wahrscheinlich Himmel und Erde in Aufruhr (Apostelgeschichte 16,23-40) und bringt Gott Ehre.

3. Verweise Angst

Ein einfacher, aber wirkungsvoller Rat wird uns in Psalm 56,4 gegeben: "Wenn ich mich fürchte, vertraue ich auf dich." Nimm dir diese Ermutigung zu Herzen: Wenn du Angst erlebst, wende dich Gott zu, vertraue Seinen Verheißungen und alles wird gut werden! Das Wort Gottes verheißt, dass keine Waffe, die gegen dich geschmiedet wird, Erfolg haben wird (Jesaja 54,17).
Was ist, wenn Angst dazwischenkommt? Angst ist keine menschliche Emotion, sondern vielmehr ein dämonischer Geist, eine unsichtbare Persönlichkeit von Satans Armee. Unsere Verantwortung als Gläubige liegt darin, diesen Geist der Angst zu verweisen und nicht verhätscheln und unseren Feind bei Laune halten: "Denn Gott hat uns nicht gegeben einen Geist der Furcht, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit" (2.Timotheus 1,7).
Mit Furcht musst du völlig schonungslos umgehen - erlaube es dem bösen Feind nicht, auch nur einen Millimeter an Boden in deiner Seele einzunehmen! Nimm vielmehr die Verheißungen Gottes und kämpfe. Gib niemals auf und stimme niemals mit unserem Feind überein. Du bist nicht dazu bestimmt, dich zu fürchten und zu versagen, sondern zu vertrauen und zu siegen, denn "größer ist Er, der in dir ist, als der, der in der Welt ist" (1.Johannes 4,4).

4. Frag, wer spricht?

Wo findet dieser gewaltige Kampf statt? Das Schlachtfeld befindet sich in den himmlischen Gefilden, ja, doch auch in unseren Gedanken. Der Teufel versucht beständig und gnadenlos, uns von Gottes Frieden wegzuziehen, indem er seine arglistigen Lügen in unsere Gedanken flüstert und uns so täuscht, dass wir glauben, dass seine Gedanken unsere Gedanken wären.
Nur weil du einen Gedanken hast und es so aussieht, als wäre er von deiner inneren Stimme gesprochen, heißt das noch lange nicht, dass du das bist, der da denkt. Es ist ganz entscheidend, diese Wahrheit zu erkennen, wenn wir Gottes bleibenden Frieden und Freude erleben wollen. Nur wenn wir diese Wahrheit verstehen, werden wir in der Lage sein, in Weisheit die Wahrheit von der Fälschung zu unterscheiden - und das Falsche zu verweisen.
Kurz gesagt: pass auf deine Gedanken auf und frage dich selbst, so wie Gott Adam gefragt hat: "Wer hat dir gesagt...?" Wenn du angstvolle Gedanken hast, ob du nun deine Rechnungen zahlen kannst oder nicht, merke auf und frage dich: "Wer sagt mir eigentlich, dass ich mich vor Armut fürchten muss?" Wenn du Krankheit fürchtest, pass auf und frag dich: "Wer sagt mir eigentlich, dass Gott meine Krankheit nicht heilen wird? Wenn du irgendeinen negativen Gedanken oder eine negatives Gefühl hast, was auch immer es sein mag, pass gut auf und vergleiche deine Gedanken mit dem Wort Gottes und frage, wer es ist, der Worte der Anklage, der Bitterkeit, der Ablehnung und der Angst in deine Gedanken spricht. Wenn es dem Wort Gottes widerspricht, sind es der Teufel und sein sündiger Leib, die diese Lügen verbreiten!

5. Behüte dein Herz und deine Gedanken

Denk daran: so wie wir in unserem Herzen denken, so wird unser Leben sein. Wir müssen unsere Gedanken und unser Herz mit größter Wachsamkeit behüten (Sprüche 23,7). Wir müssen lernen, unser Vertrauen fest auf die Verheißungen Gottes zu setzen (Jesaja 26,3). Nur dadurch, dass wir das tun, wird dieser bleibende Friede sichergestellt. Denke Gottes Gedanken. Spiele nicht mit den Gedanken des Feindes. So einfach ist das! Gott verspricht uns, dass wir völligen Frieden haben werden, wenn wir unser Herz beständig auf Ihn ausgerichtet halten (Jesaja 26,3).
Wir müssen uns auf der einen Seite mit Gottes Gedanken befassen und auf der anderen Seite die Gedanken des Feindes niederschlagen, "die hochtrabende Argumente [Mutmaßungen, Berechnungen] und alles Hohe [Stolze], was sich gegen die Erkenntnis Gottes erhebt, zerstören... und jeden Gedanken unter den Gehorsam Christi gefangen nehmen..." (2.Korinther 10,5).
Der Apostel Paulus kannte Schwierigkeiten und Unglück nur zu gut. Und trotzdem ermutigt er jeden von uns als Nachfolger Christi mit Zuversicht, unser Herz und unsere Seele fest auf den Herrn der Herrlichkeit gerichtet zu halten.
Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus. Und nun, liebe Freunde, lasst mich zum Schluss noch etwas sagen: Konzentriert euch auf das, was wahr und anständig und gerecht ist. Denkt über das nach, was rein und liebenswert und bewunderungswürdig ist, über Dinge, die Auszeichnung und Lob verdienen. (Philipper 4,7-8)
Der Friede hängt von unserem Gehorsam ab: wenn wir uns "auf diese Dinge konzentrieren", werden wir Frieden haben. Wenn wir uns auf die Lügen des Feindes konzentrieren, werden wir Qualen erfahren. Wir müssen lernen, unseren Sinn und unsere Gedanken auf die gewissen Verheißungen des Wortes Gottes gerichtet zu halten.

6. Ermutige dich selbst

Inmitten von Schwierigkeiten und unerträglichem Schmerz kann nichts eine besorgte Seele so sehr beruhigen, wie das zarte Flüstern vom Thron Gottes: "Fürchte dich nicht, du bist nicht allein. Ich bin da!" Die Bibel ist voll von ermutigenden Schriftstellen, die Gottes Siegesplan für uns offenbaren. De
an Jeremia 29,11: "Denn ich weiß, was für Gedanken ich über euch habe, spricht der Herr, Gedanken des Friedens und nicht des Unheils, um euch eine Zukunft und eine Hoffnung zu geben." Und inJeremia 31,17 entdecken wir, dass Gottes Pläne für uns voll strahlender Hoffnung sind "Ja, es gibt Hoffnung für deine Zukunft..."
Durch eines der mächtigsten und beständigsten Themen durch die ganze Bibel hindurch verspricht Gott, dass Seine bleibende Gegenwart nie versiegend ist. Uns wird sogar befohlen, furchtlos zu sein, weil Er mit uns ist!  "Habe ich dir nicht geboten, dass du stark und mutig sein sollst? Sei unerschrocken und sei nicht verzagt; denn der Herr, dein Gott, ist mit dir überall, wo du hingehst!" Josua 1,9
Gottes Verheißungen sind gewiss unwandelbar und sicher. Er wird uns niemals verlassen. Der Psalmist bemerkt: "Ich bin jung gewesen und alt geworden und habe noch nie den Gerechten verlassen gesehen und seine Kinder um Brot betteln" (Psalm 37,25).
Durch Christus sind wir mehr als ein Überwinder - zweifle keinen Augenblick an dieser Wahrheit. Der Sieg besteht nicht in und durch unsere eigenen Anstrengungen, sondern Seine: Es ist Sein Kampf nicht unserer. Entscheide dich einfach dazu, Seine Verheißung für deine Situation zu glauben und stehe im Glauben. Statt Furcht, Stress und Ängstlichkeit zu hegen, beschäftige dich mit dem Wort Gottes und lebe ein stressfreies, siegreiches Leben, wandle täglich im Frieden Gottes als lebendiger Brief, der Seine Güte und Treue bezeugt, wohin du auch gehst (Römer 8,37).

7. Im Feuerofen nach dem Sieg Ausschau halten

Bedenke diese Tatsache: der Gott des Universums ist auf unserer Seite! Da Gott, unser Vater, uns Christus, den König, nicht vorenthalten hat, werden wir gewiss durch Christus, den König, über alle Pläne des Feindes siegreich sein (Römer 8,31-34). Doch wann genau geschieht dieser Sieg? Wann freuen wir uns? Denkt an die Verheißung aus Psalm 23,5-6:

"Du bereitest vor mir einen Tisch angesichts meiner Feinde; du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, mein Becher fließt über. Nur Güte und Gnade werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Haus des Herrn immerdar."

Beachte, dass dieses große Siegesmahl im Angesicht des Feindes bereitet und gefeiert wurde. Gottes Kind kann aufgrund der versorgenden Gegenwart Jesu Christi sogar inmitten schwieriger Prüfungen und inmitten des Leides siegreich und freudig sein.
Ein lebhaftes Beispiel für diese Wahrheit ist die Erfahrung der drei hebräischen Gefangenen im Feuerofen. Sie waren noch im Feuerofen, als ihnen die Fesseln abgenommen wurden und die Gegenwart des Sohnes Gottes in ihrer Mitte war (Daniel 3,1-29)! Dies ist wahrlich die Erfüllung der Verheißung aus Jesaja 43,2:

"Wenn du durch Wasser gehst, werde ich bei dir sein. Ströme sollen dich nicht überfluten! Wenn du durch Feuer gehst, wirst du nicht verbrennen; die Flammen werden dich nicht verzehren!"

Durch Christus sind wir mehr als ein Überwinder. Wiederum liegt der Sieg nicht in unseren eigenen Anstrengungen, sondern in Seinen. Es ist Sein Kampf, nicht unserer: Wir müssen uns einfach dazu entscheiden, zu glauben und dann zu stehen, auch wenn wir uns vielleicht noch im Feuerofen befinden. Was macht den entscheidenden Unterschied aus? Nach unserem Erlöser Ausschau halten und Gott vertrauen, auch wenn die Flammen lodern!

8. Das Unsichtbare achten

Einige der Schwierigkeiten, die der Apostel Paulus erlebte und die er als "leichte Bedrängnis" bezeichnete, sind in 2.Korinther 11,3-27 niedergeschrieben:

"Ich habe weit mehr Mühsal, über die Maßen viele Schläge ausgestanden, war weit mehr in Gefängnissen, öfters in Todesgefahren. Von den Juden habe ich fünfmal 40 Schläge weniger einen empfangen; dreimal bin ich mit Ruten geschlagen, einmal gesteinigt worden; dreimal habe ich Schiffbruch erlitten; einen Tag und eine Nacht habe ich in der Tiefe zugebracht. Ich bin oftmals auf Reisen gewesen, in Gefahren auf Flüssen, in Gefahren durch Räuber, in Gefahren vom eigenen Volk, in Gefahren von Heiden, in Gefahren in der Stadt, in Gefahren in der Wüste, in Gefahren auf dem Meer, in Gefahren unter falschen Brüdern; in Arbeit und Mühe, oftmals in Nachtwachen, in Hunger und Durst; oftmals in Fasten, in Kälte und Blöße."

Unerschütterlich widerstand Paulus den Schwierigkeiten, denen er begegnete. Was war sein Geheimnis? Paulus beklagte nicht seine gegenwärtigen Schwierigkeiten, sondern entschied sich, seinen Blick auf seinen treuen Retter gerichtet zu halten. Paulus gab Gott die Ehre, indem er seine Aufmerksamkeit auf Gottes Treue und Kraft richtete und nicht auf die Störungen des Feindes. Paulus war entschlossen, auf das Unsichtbare, Ewige zu sehen, und nicht auf die vergängliche Welt um sich herum. Durch diese Entscheidung, im Glauben zu wandeln, erfreute Paulus Gott!
Mit anderen Worten betrachtete und schätzte Paulus die ewigen Wahrheiten als bedeutender und seiner Aufmerksamkeit würdiger als die vergänglichen, zeitlich begrenzten Schwierigkeiten,

"Da wir wissen, dass der, welcher den Herrn Jesus auferweckt hat, auch uns durch Jesus auferwecken und zusammen mit euch vor sich stellen wird... Darum lassen wir uns nicht entmutigen; sondern wenn auch unser äußerer Mensch zugrunde geht, so wird doch der innere Tag für Tag erneuert. Denn unsere Bedrängnis, die schnell vorübergehend und leicht ist, verschafft uns eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit, da wir nicht auf das Sichtbare sehen, sondern auf das Unsichtbare; denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig." 2.Korinther 4,14-18

Wie konnte Paulus all das, was er da durchgemacht hatte, als "leichte Bedrängnis" bezeichnen? Diese jenseitige Perspektive erscheint normal- sterblichen und gewöhnlichen Gläubigen unmöglich! Und doch hielt Paulus, ein normaler Sterblicher, der vom Heiligen Geist erfüllt war, so wie wir es heute auch sind, all seinen Feuerproben stand, denn er war gewiss, dass alles zum Besten dienen würde
(Römer 8,28) - und das tat es auch!
Auch wenn wir durch Verfolgung und Versuchung, Missbrauch und Verrat, seelische Qual und bittere Enttäuschung gehen, können wir den vollkommenen Frieden haben, der allen menschlichen Verstand übersteigt, denn wir wissen, dass Gott als unser Erlöser hinter den Kulissen am Wirken ist. Vergiss nicht: Es ist Gottes Plan, sogar die schwierigsten und enttäuschendsten Ereignisse in unserem Leben dazu zu verwenden, uns zu einem tieferen Wandel mit Ihm zu führen. Was der Teufel uns zum Schaden gedachte, wird Gott zu Seiner Herrlichkeit verwenden.

9. Proklamiere: "Ich WERDE es da hindurch schaffen!"

In Psalm 66,12 schreibt David: "Wir sind in Feuer und Wasser geraten. Aber du hast uns herausgeführt in die Fülle [zum Überfluss] und uns erquickt." Es ist wichtig, dass wir erkennen, dass unsere Prüfungen in der Bibel oft durch die Verwendung zweier Bilder beschrieben wird, und zwar durch zwei sehr mächtige Elemente, ja die mächtigsten Elemente, die die Menschheit kennt: Feuer und Wasser. Was ist so bedeutsam daran?
Das hebräische Wort mayim, das in diesem Psalm mit Wasser übersetzt wird, wird auch im Plural übersetzt wie in 1.Mose 1,2: "Und der Geist Gottes schwebte über den Wassern." Das hebräische mayim beschreibt nicht nur einen feuchten, sondern auch einen stürmischen und vergänglichen Ort. Dieser Psalm deutet also darauf hin, dass der Schreiber "durch" eine formlose, stürmische, vergängliche Dunkelheit "ging", die dem Chaos ähnelte, das in der Schöpfungsgeschichte beschrieben wird, bevor der Herr das Licht in Existenz sprach.
Das Feuer, das in Psalm 66 erwähnt wird, ist das hebräische Wort 'esh und weist nicht nur auf jenes Feuer hin, das zum Kochen verwendet wird, sondern auch auf ein übernatürliches Feuer (in einer Gotteserscheinung) oder ein Altarfeuer, aber auch das Feuer von Gottes Zorn, die Art von Feuer, die Gott auf Sodom und Gomorra herabsandte (1.Mose 19,24). Dieses 'esh ist also das Feuer, das Abraham in seiner Hand hielt, als er Isaak auf dem Altar opferte (1.Mose 22,7) und auch das Feuer des brennenden Dornbusches in 2.Mose 3,2.
Obwohl Feuer brennt, zerstört und verzehrt, reinigt und verändert es in diesem Prozess auch.
Obwohl der Psalmist die Wasser der Gewalt und die Gefahr sowie das Feuer des Gerichts und der Reinigung erlebte, "schaffte" er es doch "hindurch". Das ist die Kernaussage dieses Abschnitts: als Kinder Gottes werden wir niemals von der Flut der Dunkelheit und des Chaos überwältigt werden. Wir werden niemals von der Hitze und dem Feuer der Zerstörung und des Gerichts verzehrt werden. Wir gehen hindurch und werden währenddessen gereinigt, geläutert und zur Christusähnlichkeit hin umgestaltet.
Hiob sagt in Hiob 23,10: "Wenn er mich prüft, so werde ich wie Gold hervorgehen!" Hört euch diese triumphierenden Worte an: "Ich werde hervorgehen!" Bedenkt, dass Hiob sich immer noch inmitten der schweren Bedrängnisse befindet, als er diese gewaltige Glaubensaussage macht. Es ist eines, Zeugnis zu geben, nachdem du durch Wasser und Feuer gegangen bist, doch wir erfreuen Gott und bezeugen Seine Güte, wenn wir Errettung proklamieren, obwohl die Wasser noch wirbeln und das Feuer noch lodert.

Liebe Gläubige, jetzt ist die Zeit, den Sieg Gottes über unserem Leben zu proklamieren. Wartet nicht zu lange. Dies ist keine Zeit, um aus Furcht zurückzuweichen und dem Feind zuzuhören, vielmehr ist es Zeit, den zuverlässigen Verheißungen Gottes zu glauben, Sein Wort zu proklamieren und auf Jesus zu schauen.
Zuletzt noch das Wort "reich" [im Deutschen "Fülle"] aus Psalm 66,12 ist das hebräische Wort rvayah, das soviel wie "Sättigung" bedeutet. Obwohl dieser Ausdruck im englischen mit "reich" übersetzt wird, bezieht sich das nicht nur auf die Finanzen, sondern auf "eine weite Fülle, einen Ort der Wiederherstellung, der Erfrischung, der Ort Seiner Versorgung und Gegenwart". Das einzige weitere Mal, wo dieser Ausdruck noch vorkommt, ist in Psalm 23,5, wo das Wort mit "überfließen" übersetzt wird: "Du bereitest vor mir einen Tisch angesichts meiner Feinde; du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, mein Becher fließt über."  
Dies ist die Verheißung des "Durchkommens": wir "schaffen es" durch Verwüstung "hindurch", um zur Sättigung zu gelangen, zum "Überfließen" der Gegenwart des Herrn! Wir "schaffen es durch" Prüfungen hindurch, in unserem Geliebten zu bleiben! Wir überwinden, um Seine Barmherzigkeit und Güte, Seine Vollmacht und Treue inmitten unserer Prüfungen zu bezeugen!
Verweist Angst, Zweifel und Unglauben, liebe Gläubige, um zu Christus hin "durch zu dringen".

Ich segne euch und eure Lieben. Möge die Gunst und die Gnade Gottes in eurem Leben überfließen (Psalm 84,12)!

Bobby Conner
Eagles View Ministries

Übersetzung:
Karin Meitz

Einleitung

Diese Botschaft soll uns als offenbarendes Stückwerk dienen, um die Wichtigkeit des zweitgenannten Amtes (Anm.: Prophet) im Leib Jesu in Zeiten der Bedrängnis richtig zu verstehen (vgl. 1.Korinther 12,28 i.V.m. Epheser 2,20; Epheser 4,11).

1.Korinther 12,28:
28 Und Gott hat in der Gemeinde eingesetzt erstens Apostel, zweitens Propheten, drittens Lehrer, dann Wundertäter, dann Gaben, gesund zu machen, zu helfen, zu leiten und mancherlei Zungenrede.

Epheser 2,20:
… 20 erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist, …

Epheser 4,11:
11 Und er (Anm.: Jesus) hat die einen als Apostel gegeben und andere als Propheten, andere als Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer, …

Die Zeit der Bedrängnis des Volkes Israel

Diesbezüglich möchte ich auf die wichtige Stellung des Propheten Elischa eingehen während sich das Volk Israel im Krieg gegen die Aramäer befand, die vom König Ben-Hadad in den Angriff geführt wurden (vgl. 2.Könige 6,8).

2.Könige 6,8:
8 Und der König von Aram (Anm.: Ben-Hadad) führte Krieg mit Israel und beriet sich mit seinen Obersten und sprach: Wir wollen da und da einen Hinterhalt legen.

Die prophetische Reife von Elischa

In dieser Zeit befand sich Elischa als Prophet bereits in einer guten geistlichen Reife, da er zuvor über eine längere Zeitperiode vom Propheten Elija zugerüstet und trainiert wurde.
Elischa verstand es die auftauchenden Umstände der Bedrängnis in seinem Leben nicht allein mit seinen natürlichen Augen zu betrachten und danach zu urteilen, sondern zuerst mit seinen erleuchteten Augen des Herzens in den übernatürlichen Bereich zu sehen, um die himmlische Strategie des HERRN den Menschen, denen er diente bzw. in diesem Fall dem König von Israel zu offenbaren.

Das Amt des Propheten richtig erkennen

Da der König von Israel die Wichtigkeit des Amtes des Propheten verstand, hörte er genau zu, was Elischa ihm in dieser Kriegssituation von Gott mitteilte. Er ließ den König von Israel wissen, dass der König von Aram an einer bestimmten Stelle einen Hinterhalt gelegt hatte (vgl. 2.Könige 6,9).

2.Könige 6,9:
9 Aber der Mann Gottes sandte zum König von Israel und ließ ihm sagen: Hüte dich, dass du nicht an diesem Ort vorüberziehst, denn die Aramäer lauern dort.

Aufgrund der übermittelten Offenbarungserkenntnis durch den Propheten Elischa reagierte der König von Israel darauf, indem er sich dem Blick des Angreifers entzog und Späher an den Ort des geplanten Hinterhalts aussandte, was bedeutete, dass der König von Israel aus dem Blickfeld des Angreifers trat und jetzt mit dem Blick eines Angreifers auf den König von Aram schaute (vgl. 2.Könige 6,10).

2.Könige 6,10:
10 So sandte denn der König von Israel hin an den Ort, den ihm der Mann Gottes gesagt und vor dem er ihn gewarnt hatte, und war dort auf der Hut; und tat das nicht nur einmal oder zweimal.

Die umgewandelte Sicht

Die Offenlegung der Strategie des Angreifers durch Elischa ließ den König von Israel aus der Sicht des Opfers in die Sicht eines angreifenden Strategen treten, was zugleich den aramäischen König verunsicherte.
Wenn ich den Wechsel der Sicht des Königs von Israel anhand des Beispiels eines Adlers, der eine Feldmaus als Beute ergreifen möchte beschreiben würde, wechselte der König von Israel von der Sicht der Feldmaus zu der Sicht des beutemachenden Adlers und der König von Aram auf umgekehrte Weise.

Der Blick des Propheten in die „Schaltzentrale“ der Finsternis

Ein Prophet (Anm.: auch Prophetin), der von Gott dazu berufen ist durch die von ihm gegebenen Offenbarungen in Regierungskreise Einfluss zu nehmen, bewegt sich in einer besonderen Kategorie von Salbung, die ihn dazu befähigt in die Schaltzentrale der Finsternis zu blicken, um den Feind auf der geistlichen und natürlichen Ebene in Angst zu versetzen und zu verunsichern sowie seinen Angriff abzuwehren.
Der Prophet sticht in die dunklen Kammern des Feindes hinein, wo der Feind die Angriffe für den Tag plant und dreht durch seine prophetische Erkenntnis, die Gott ihm zuteilt, den Plan der Finsternis um.
Elischa verstand es sich im Zentrum der prophetischen Salbung des Gottes Israels aufzuhalten, was in der Aussage von einem der oberen Diener des Königs von Aram deutlich wurde, indem er diesen wissen ließ, dass sich Elischa in Dotan aufhielt (vgl. 2.Könige 6,11-13).

2.Könige 6,11-13:
11 Da wurde das Herz des Königs von Aram voller Unmut darüber und er rief seine Obersten und sprach zu ihnen: Wollt ihr mir denn nicht sagen, wer von den Unsern es mit dem König von Israel hält?
12 Da sprach einer seiner Obersten: Nicht doch, mein Herr und König, sondern Elisa, der Prophet in Israel, sagt alles dem König von Israel, auch was du in der Kammer redest, wo dein Lager ist.
13 Er sprach: So geht hin und seht, wo er ist, damit ich hinsende und ihn holen lasse. Und sie sagten es ihm an und sprachen: Siehe, er ist in Dotan.

Der Ort „Dotan“

Der Name des Ortes
„Dotan“ bedeutet „zwei Brunnen“, und das prophetische Wort für „Brunnen“ bzw. „Quelle“ ist das hebräische Wort „Ajin“, was zugleich auch „Auge“ bedeutet.
Da wir als Volk Gottes berechtigt sind, das gesamte Wort Gottes in unserer Zeit anzuwenden, möchte ich die tiefe Offenbarung der Aussage des oberen Dieners vom König Aram aufschlüsseln.
Letztendlich sagte der Diener durch seine Aussage über den Aufenthaltsort des Propheten Elischa, dass dieser sich in dem Zentrum der feurigen Augen von Jesus aufhielt, die in sich sein Zeugnis tragen, was den Geist der prophetischen Rede beinhaltet (vgl. Offenbarung 1,14 i.V.m. Offenbarung 19,10e).

Offenbarung 1,14:

14 Sein (Anm.: Jesus Christus) Haupt aber und sein Haar war weiß wie weiße Wolle, wie der Schnee, und seine Augen wie eine Feuerflamme …

Offenbarung 19,10e:
10e Das Zeugnis Jesu aber ist der Geist der Weissagung.

Da Elischa den Hinterhalt der Aramäer prophetisch sah, brachte er eine vollständige Umwandlung in die Sicht des Königs von Israel und stellte ihn dadurch auf eine kühne und siegessichere Position.
Das war Gott jedoch nicht genug, sondern er gebrauchte Elischa weiterhin inmitten von Bedrängnis als „Werkzeug“ der ermutigenden Offenbarung, der es auf die Augen der beteiligten Personen abgesehen hatte.
Elischa trat trotz der zunehmenden Bedrängnis durch die näher kommenden aramäischen Krieger im Gebet am Morgen für seinen ängstlichen Diener ein und bat den HERRN ihm die Augen des Herzens (Anm.: „Dotan- zwei Brunnen“) zu öffnen, so dass er nicht allein die Pferde und Wagen des Heeres der Aramäer sah, sondern auch die feurigen Pferde und Wagen des HERRN.
Das brachte dem Diener Mut und Zuversicht in sein Herz, so dass ihn die Angst nicht mehr beherrschen konnte (vgl. 2.Könige 6,14-17 i.V.m. 1.Korinther 14,3).

2.Könige 6,14-17:
14 Da sandte er hin Rosse und Wagen und ein großes Heer. Und als sie bei Nacht hinkamen, umstellten sie die Stadt.
15 Und der Diener des Mannes Gottes stand früh auf und trat heraus, und siehe, da lag ein Heer um die Stadt mit Rossen und Wagen. Da sprach sein Diener zu ihm: O weh, mein Herr! Was sollen wir nun tun?
16 Er sprach: Fürchte dich nicht, denn derer sind mehr, die bei uns sind, als derer, die bei ihnen sind!
17 Und Elisa betete und sprach: HERR, öffne ihm die Augen, dass er sehe! Da öffnete der HERR dem Diener die Augen und er sah, und siehe, da war der Berg voll feuriger Rosse und Wagen um Elisa her.

1.Korinther 14,3:
3 Wer aber prophetisch redet, der redet den Menschen zur Erbauung und zur Ermahnung und zur Tröstung.

Das rettende Gericht Gottes

Wir können in Jesaja 26,9 von dem kraftvollen Resultat des Gerichtes Gottes lesen, was seine Gerechtigkeit auf Erden beinhaltet.

Jesaja 26,9:
9 Von Herzen verlangt mich nach dir des Nachts, ja, mit meinem Geist suche ich dich am Morgen. Denn wenn deine Gerichte über die Erde gehen, so lernen die Bewohner des Erdkreises Gerechtigkeit.

Mit dieser Aussage möchte ich nun auf die Reaktion von Elischa in 2.Könige 6,18 eingehen, der Gott dazu aufrief das angreifende Heer der Aramäer mit Blindheit zu schlagen, was Gott auf die Bitte des Propheten hin tat.

2.Könige 6,18:
18 Und als die Aramäer zu ihm herabkamen, betete Elisa und sprach: HERR, schlage dies Volk mit Blindheit! Und er schlug sie mit Blindheit nach dem Wort Elisas.

Dieses Erbitten von Blindheit war kein Gebet aus einem bitteren Herzen oder aus Rache, sondern Elischa war es wichtig, dass die Feinde Israels mit den Segnungen des Königs von Israel in Kontakt kommen sollten, um diese zu schmecken und die Gnade Gottes richtig zu erkennen (vgl. 2.Könige 6,19-23 i.V.m. Psalm 34,9).

2.Könige 6,19-23:
19 Und Elisa sprach zu ihnen: Dies ist nicht der Weg und nicht die Stadt. Folgt mir nach! Ich will euch führen zu dem Mann, den ihr sucht. Und er führte sie nach Samaria.
20 Und als sie nach Samaria kamen, sprach Elisa: HERR, öffne diesen die Augen, dass sie sehen! Und der HERR öffnete ihnen die Augen und sie sahen, und siehe, da waren sie mitten in Samaria.
21 Und als der König von Israel sie sah, sprach er zu Elisa: Mein Vater, soll ich sie töten?
22 Er sprach: Du sollst sie nicht töten. Erschlägst du denn die, die du mit Schwert und Bogen gefangen hast? Setze ihnen Brot und Wasser vor, dass sie essen und trinken, und lass sie zu ihrem Herrn ziehen!
23 Da wurde ein großes Mahl bereitet. Und als sie gegessen und getrunken hatten, ließ er sie gehen, dass sie zu ihrem Herrn zogen. Seitdem kamen streifende Rotten der Aramäer nicht mehr ins Land Israel.

Psalm 34,9:
9 Schmecket und sehet, wie freundlich der HERR ist. Wohl dem, der auf ihn trauet!

Das Werkzeug des Gerichtes leitet zum Segen über!

Das Schlagen mit Blindheit war ein Werkzeug Gottes, um die Feinde Israels bzw. die Feinde des Kreuzes zu Freunden des Kreuzes zu machen, indem sie die Güte des Königs Israels, welcher für uns heutzutage Jesus Christus ist, zu erkennen.
Die fleischlichen/ weltlichen Augen (Anm. Sicht) des Heeres der Aramäer wurden durch dasselbe Gebet, das Elischa zuvor für seinen Diener betete berührt, indem sie durch die Güte Gottes geblendet wurden und in dem Licht der Offenbarung (Anm.: „Samaria“ bedeutet „zum Wächter gehörig“) das wahre Licht des Gottes Israels sehen konnten (vgl. Psalm 36,10 i.V.m Johannes 1,4).

Psalm 36,10:
10 Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem Lichte sehen wir das Licht.

Johannes 1,4:
4 In ihm (Anm.: Wort Gottes- Jesus) war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.

Die erneuerte Sichtweise in den Augen der aramäischen Herzen, die durch die prophetische Salbung von Elischa herbeigeführt wurde, brachte Frieden in die Region und in die Beziehung zwischen Israel und den Aramäern, weil der „Geist des Raubes“ gebunden wurde (vgl. 2.Könige 6,23 i.V.m. Römer 12,20-21).

2.Könige 6,23:
23 Da wurde ein großes Mahl bereitet. Und als sie gegessen und getrunken hatten, ließ er sie gehen, dass sie zu ihrem Herrn zogen. Seitdem kamen streifende Rotten der Aramäer nicht mehr ins Land Israel.

Römer 12,20-21:
20 Vielmehr, „wenn deinen Feind hungert, gib ihm zu essen; dürstet ihn, gib ihm zu trinken. Wenn du das tust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln“ (vgl. Sprüche 25,21-22).
21 Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.

Durch diesen unglaublichen Sieg, wurde die Mauer des Selbstschutzes in den Herzen der beteiligten „Parteien“ niedergerissen und der Weg für ein besseres Hören der Stimme Gottes sowie der segensreichen natürlichen Wirtschaft geöffnet, der als Ergebnis die triumphierende Freude der Gesellschaft zur Folge hatte.

Möge die prophetische Kraft Gottes und seine Propheten/ Prophetinnen in unserem gesamten Land ordnungsgemäß anerkannt und geachtet werden.

In Seiner Weisheit,

Daniel Glimm