Im Vorangehen mit dem HERRN gilt für uns als Jünger darauf zu achten, nicht in der gegenwärtigen Zeit mit der von Gott gegebenen Verheißung stecken zu bleiben.
 
Anhand der Geburt von Benjamin (Anm.: „Sohn der Rechten oder des Glücks“) als jüngster Sohn Jakobs, bei dessen Geburt seine Mutter Rahel starb, erkennen wir den Aufruf Gottes, nicht in der alten bzw. ausgedienten Zeit „stecken zu bleiben“ (vgl. 1.Mose 35,16-19).

1.Mose 35,16-19:
16 Und sie brachen auf von Bethel. Und als es noch eine Strecke Weges war bis Ephrata, da gebar Rahel. Und es kam sie hart an über der Geburt.
17 Da ihr aber die Geburt so schwer wurde, sprach die Wehmutter zu ihr: Fürchte dich nicht, denn auch diesmal wirst du einen Sohn haben.
18 Als ihr aber das Leben entwich und sie sterben musste, nannte sie ihn Ben-Oni, aber sein Vater nannte ihn Ben-Jamin.
19 So starb Rahel und wurde begraben an dem Wege nach Ephrata, das nun Bethlehem heißt.
 
Die Geburt Benjamins und der Eintritt in die großartige Zeit Gottes
 
Interessant ist der Umstand, dass die Geburt Benjamins auf dem Weg zwischen zwei Ortschaften stattfand, bei denen es sich zum einen um Bethel (Anm.: „Haus Gottes“) und zum anderen um Ephrata (Anm.: „Fruchtgegend, fruchtbar, Frucht bringend“) handelte. Benjamin war der einzige Sohn Jakobs, der im verheißenen Land geboren wurde.

Die Geburt Benjamins soll uns als Hinweis dienen, dass wir mit der uns von Gott verliehenen Autorität in Christus in seiner Verheißung an den neuen von ihm vorherbestimmten Ort begeben, um die Qualität unserer Gemeinschaft mit ihm dort aufzubauen. Dieser Ort steht im Zusammenhang mit dem offenen Himmel und ist mit der Kraft des Heiligen Geistes gefüllt, um ein größeres Maß von der Frucht des Geistes hervorzubringen (vgl. Galater 5,22-23).

Galater 5,22-23:
22 Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, 23 Sanftmut, Keuschheit; gegen all dies ist das Gesetz nicht.
 
Auf die Weise, wie der Prophet Hesekiel in die Furcht des HERRN aufgrund der Größe der Felgen der Räder von den vier lebendigen Wesen gezogen wurde, treten wir als Volk Gottes in eine großartige Zeit Gottes ein, die es gilt richtig zu beurteilen (vgl. Hesekiel 1,18).
 
Hesekiel 1,18:
18 Und sie hatten Felgen, und ich sah, ihre Felgen waren voller Augen ringsum bei allen vier Rädern.
 
Es ist die Furcht des HERRN, die der „Geburtsort“ der Weisheit ist, woraus wir entnehmen können, dass erst die Vereinigung mit dem Voranschreiten Gottes, Weisheit hervorbringt, die wir für die kommende Zeit als sein Volk dringend nötig haben (vgl. Psalm 111,10).
 
Psalm 111,10:
10 Die Furcht des HERRN ist der Weisheit Anfang. Klug sind alle, die danach tun. Sein Lob bleibet ewiglich.
 
Die vier lebendigen Wesen, ihre Räder und das „Brüten“ Gottes
 
Darüber hinaus wird anhand der vier lebendigen Wesen mit ihren Rädern auch für uns deutlich, dass der HERR über ihnen thront, was einem regierenden geistlichen Brüten entspricht. Es verhält sich ähnlich, wie zur Zeit Jesu als er auf Erden lebte, während er auf Jerusalem blickte und sich danach sehnte, wie eine Henne seinem Volk „brütende“ Wärme zu geben (vgl. Hesekiel 1,26 i.V.m. Matthäus 23,37).
 
Hesekiel 1,26:
26 Und über der Feste, die über ihrem Haupt war, sah es aus wie ein Saphir, einem Thron gleich, und auf dem Thron saß einer, der aussah wie ein Mensch.
 
Matthäus 23,37:
37 Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigst, die zu dir gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken versammelt unter ihre Flügel; und ihr habt nicht gewollt!
 
Der himmlische Vater verlangt danach neues Leben durch sein geistliches „Brüten“ bzw. Gebären in Existenz zu bringen. Das wird anhand der Aussage des Propheten deutlich, der die „Hüften“ Gottes sah und diese als geistlichen Ausgangspunkt nahm, was auf das Tragen bzw. Brüten oder auch auf das zur Welt bringen von geistlichem Leben (Anm.: seine Verheißung für diese Zeit) hindeutet (vgl. Hesekiel 1,27-28).
 
Hesekiel 1,27-28:
27 Und ich sah, und es war wie blinkendes Kupfer aufwärts von dem, was aussah wie seine Hüften; und abwärts von dem, was wie seine Hüften aussah, erblickte ich etwas wie Feuer und Glanz ringsumher.
28 Wie der Regenbogen steht in den Wolken, wenn es geregnet hat, so glänzte es ringsumher. So war die Herrlichkeit des HERRN anzusehen.
 
Deshalb dürfen wir als Volk Gottes das Neue, das Gott hervorbringt in unserem Geistmenschen durchbrechen lassen, was sich durch das gebärende Gebet manifestieren kann.

Das Bewusstsein von der Führung des Heiligen Geistes

In solchen geistlichen Geburtsphasen ist es essenziell, dass wir uns der Führung des Heiligen Geistes bewusst sind. Es ist der Heilige Geist, der wie die Hebamme Rahels in der Zukunft steht und das Neue aus dem „Ausgedienten“ hervorkommen sieht als auch dabei behilflich ist, abgesichert in der Verheißung der Zukunft unter offenem Himmel zu stehen und in der offenbarenden Wahrheit voranzugehen (vgl. 1.Mose 35,17 i.V.m. Johannes 16,13).
 
1.Mose 35,17:
17 Da ihr aber die Geburt so schwer wurde, sprach die Wehmutter zu ihr: Fürchte dich nicht, denn auch diesmal wirst du einen Sohn haben.
 
Johannes 16,13:
13 Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, wird er euch in alle Wahrheit leiten. Denn er wird nicht aus sich selber reden; sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen.
Bei diesem Prozess bleibt es nicht aus, dass wir durch den Geist der Wahrheit auf alte sowie sündhafte Muster hingewiesen werden, bei denen es sich um Misstrauen, Sorgen und Zweifel handelt, um mit diesen zu brechen.

Das bedeutet für uns konkret, bereit zu sein, die ausgediente Zeit zu verlassen, um mit dem Heiligen Geist in das Neue des himmlischen Vaters hineinzugehen. Solche Entscheidungen kosten einen Preis und können nicht von Gott für uns entschieden werden.
 
Vielmehr steht diese Bereitschaft mit der Unterordnung des eigenen Willens gegenüber dem Willen Gottes in Verbindung (vgl. 1.Petrus 5,6 i.V.m. Sprüche 21,30).

1.Petrus 5,6:
6 So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zu seiner Zeit.
 
Sprüche 21,30:
30 Keine Weisheit, kein Verstand, kein Rat besteht vor dem HERRN.
 
Wenn man sich der Führung Gottes nicht hingeben möchte, hat das zur Folge, dass man sich in einer ausgedienten Zeit aufhält und somit nicht in der Lage ist, das Neue, das der HERR tut, richtig zu beurteilen. Entscheidend ist hierbei nur zu verstehen, dass in dem neuen Wirken Gottes die Autorität der Ekklēsia, der Gemeinde Jesu, für die Zukunft verborgen liegt.
 
=> Zeiten des Übergangs bzw. der Umwandlung finden immer dann statt, wenn der HERR etwas neu definiert und die erforderlichen Anpassungen vornimmt, um das Vorwärtsgehen seines Volkes garantieren zu können. Hierbei offenbart er uns, worauf wir unseren Blick ausgerichtet halten sollen, während er die Richtung vorgibt.
 
Darüber hinaus lehrt uns der HERR und offenbart sich in einer neuen Facette. Eine Überleitung im literarischen Sinn ist ein Satz, der den letzten Gedanken oder Absatz mit einem kommenden verbindet.
 
Deshalb ist es wichtig, dass wir den HERRN um Offenbarung bitten als auch darum, dass wir in diesen Zeiten der Veränderung seine Wege erkennen. Die Perspektive, die er uns offenbart, ist die Brücke zwischen dem vergangenen Zeitabschnitt und der neuen Zeit.
 
Ohne klare Offenbarung und Kommunikation kann es dazu kommen, dass die Kraft und die Weisheit, die durch vergangene Siege erlangt wurde, verloren geht.

Bei einer Geburt ist diese Übergangsphase die schwierigste Phase. Es ist der Zeitpunkt, wo eine gebärende Frau das Gefühl hat „Ich kann nicht mehr!“– Nur der Blick auf das Kind, das kommt, schenkt die erforderliche Ausdauer und das Durchhaltevermögen auf dieses letztendliche Ziel hin, dass die Familie erhalten und das Erbe gesichert wird.

Nicht das Neue, das im Kommen ist, ist so schwierig zu handhaben, sondern der Übergang vom alten zum neuen Zustand ist das Schwierige. Ausschlaggebend ist die Reaktion, wie wir auf die Phase des Übergangs reagieren, bevor der HERR das Neue im irdischen Bereich etabliert, das den Bereich des Geistes als ein Schattenbild reflektiert.

Deshalb gilt es mit der richtigen Strategie voranzugehen und die kommende Verheißung zu schützen. Phasen der Veränderung stehen im engen Zusammenhang mit dem Prozess von Erweiterung, bei der es erforderlich ist in der Struktur des neuen Weinschlauchs zu leben.

Unter dem Begriff „Erweiterung“ ist zu verstehen, dass sich etwas ausgedehnt, freigesetzt und in der Form vergrößert hat bzw. an Ausmaß und der Intensität zunimmt. <= (Anm.: Der in „=>“ gesetzte Text beruht auf der Botschaft „Am Scheideweg der Veränderung“ von James W. Goll aus dem Jahr 2013)
 
Das Neue und die „Wirtschaftsform“ Gottes
 
Bezüglich des Neuen offenbarte der HERR, dass es sich hierbei unter anderem um eine „Wirtschaftsform“ handelt, die aus dem Regierungsbereich der Erlösung Gottes arbeitet bzw. dient, worauf der Name „Benjamin – Sohn der Rechten oder des Glückes“ hindeutet.
 
Da Jesus Christus zur Rechten Gottes sitzt und die Rechte des HERRN den Sieg behält, kann darin die Präsenz der göttlichen Regierung, Erlösung und des Triumphs gesehen werden (vgl. Markus 16,19 i.V.m. Psalm 118,15-16).
 
Markus 16,19:
19 Nachdem der Herr Jesus mit ihnen geredet hatte, wurde er aufgehoben gen Himmel und setzte sich zur Rechten Gottes.
 
Psalm 118,15-16:
15 Man singt mit Freuden vom Sieg in den Hütten der Gerechten: Die Rechte des HERRN behält den Sieg!
16 Die Rechte des HERRN ist erhöht; die Rechte des HERRN behält den Sieg!
 
Darüber hinaus geht das Neue mit der Qualität der Beziehung zum Wort Gottes und der neuen Zeit einher, worauf die Aussage des Propheten Micha hinweist, bei der „Betlehem – Haus des Brotes“ vor dem alten Namen „Ephrata – Fruchtgegend, fruchtbar, Frucht bringend“ des Ortes genannt wird (vgl. Micha 5,1-2).
 
Micha 5,1-2:
1 Und du, Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Städten in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist.
2 Indes lässt er sie plagen bis auf die Zeit, dass die, welche gebären soll, geboren hat. Da wird dann der Rest seiner Brüder wiederkommen zu den Söhnen Israel.
 
Es ist diese innige geistliche Gemeinschaft mit Christus Jesus als dem Brot des Lebens in Form des Wortes Gottes, die zur Fruchtbarkeit auf vielen Ebenen führt.
 
Hierbei enthält das farbliche Aussehen der Räder des Thronwagens, die wie „Tarschisch“ aussehen und die die „brütende“ Gegenwart Gottes tragen, ein Geheimnis über die „Wirtschaft“ Gottes. Denn es waren die Schiffe aus Tarsis, die König Salomo die Reichtümer brachten (vgl. Hesekiel 1,16 i.V.m.1.Könige 10,22; 2.Chronik 9,21).
 
Hesekiel 1,16:
16 Die Räder waren anzuschauen wie ein Türkis (hebr. „Tarschisch“) und waren alle vier gleich, und sie waren so gemacht, dass ein Rad im andern war.
 
1.Könige 10,22:
22 Denn der König hatte Tarsisschiffe, die auf dem Meer zusammen mit den Schiffen Hirams fuhren. Diese kamen in drei Jahren einmal und brachten Gold, Silber, Elfenbein, Affen und Pfauen.
 
2.Chronik 9,21:
21 Denn die Schiffe des Königs, die mit den Leuten Hirams nach Tarsis fuhren, kamen in drei Jahren einmal und brachten Gold, Silber, Elfenbein, Affen und Pfauen.
 
Das „Wirtschaftsschiff“ der Ekklēsia
 
Da die „Schiffe des Handels“ eine bedeutende Rolle beim Fall des wirtschaftlichen Babylons spielen und eine gewisse Art Zuflucht geben, ist hierin ein Prinzip der Bewahrung/Erlösung zu erkennen für die, die sich aus dem korrupten „System Babylons“ in die Obhut der geisterfüllten Ekklēsia begeben (vgl. Offenbarung 18,16-20).
 
Offenbarung 18,16-20:
16 Weh, weh, du große Stadt, die bekleidet war mit feinem Leinen und Purpur und Scharlach und geschmückt war mit Gold und Edelsteinen und Perlen, 17 denn in einer Stunde ist verwüstet solcher Reichtum!
Und alle Schiffsherren und alle Steuerleute und die Seefahrer und die auf dem Meer arbeiten standen fernab 18 und schrien, als sie den Rauch von ihrem Brand sahen: Wer ist der großen Stadt gleich?
19 Und sie warfen Staub auf ihre Häupter und schrien, weinten und klagten: Weh, weh, du große Stadt, von deren Überfluss reich geworden sind alle, die Schiffe auf dem Meer hatten; denn in einer Stunde ist sie verwüstet!
20 Freue dich über sie, Himmel, und ihr Heiligen und Apostel und Propheten! Denn Gott hat sie gerichtet um euretwillen.
 
Hierbei bleibt es nicht aus, dass die, die sich mit dem babylonischen System „verschwägert“ (Anm.: in Allianzen gebracht) haben, große wirtschaftliche Verluste erleiden, aber trotz alledem, wie durchs „Feuer hindurch“ gerettet werden (vgl. 1.Korinther 3,12-15).
 
1.Korinther 3,12-15:
12 Wenn aber jemand auf den Grund baut Gold, Silber, Edelsteine, Holz, Heu, Stroh, 13 so wird das Werk eines jeden offenbar werden. Der Tag des Gerichts wird es klarmachen; denn mit Feuer wird er sich offenbaren. Und von welcher Art eines jeden Werk ist, wird das Feuer erweisen.
14 Wird jemandes Werk bleiben, das er darauf gebaut hat, so wird er Lohn empfangen.
15 Wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden leiden; er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer hindurch.
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm

In der Apostelgeschichte 20,4ff. wird von einer sogenannten „apostolischen Voraussendung“ berichtet, bei der der Apostel Paulus sieben seiner mit ihm zusammengeschlossen Heiligen mit dem Schiff von Philippi nach Troas aussandte. Dies tat er in der Absicht, um zu einem späteren Zeitpunkt zu ihnen und den dort anwesenden Heiligen zu kommen.
 
Apostelgeschichte 20,4-5:
4 Es zogen aber mit ihm Sopater aus Beröa, der Sohn des Pyrrhus, aus Thessalonich aber Aristarch und Sekundus und Gajus aus Derbe und Timotheus, aus der Provinz Asien aber Tychikus und Trophimus.
5 Diese reisten voraus und warteten auf uns in Troas.
 
Demut und die Treue im Kleinen
 
Wenn man die apostolische Voraussendung des Paulus in einem prophetischen Kontext betrachtet, wird die Wichtigkeit von Demut erkennbar, weil sein Vorname „Paulus – der Kleine“ bedeutet.
 
Wir wissen, dass das Wort Gottes von der Bedeutung der Treue im „Kleinen“ spricht, was uns deutlich macht, dass dies immer mit etwas Großem verbunden ist, was mit mehr Verantwortung einhergeht (vgl. Lukas 16,10a i.V.m. Lukas 19,17).
 
Lukas 16,10a:
10a Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu; …
 
Lukas 19,17:
17 Und er sprach zu ihm: Recht so, du tüchtiger Knecht; weil du im Geringsten treu gewesen bist, sollst du Macht haben über zehn Städte.
 
Der Apostel Paulus war sich im Klaren darüber, dass es in gewissen Zeiten zu einem geistlichen Aufstieg im Leben von Gläubigen kommen muss, der mit einer erweiterten geistlichen Sicht und einem größeren Verständnis verbunden ist, die der HERR geben möchte. Das wird verständlich anhand des Obergemachs in der Stadt Troas (vgl. Apostelgeschichte 20,6).
 
Apostelgeschichte 20,6:
6 Wir aber fuhren nach den Tagen der Ungesäuerten Brote (Anm.: Pessach) mit dem Schiff von Philippi ab und kamen am fünften Tag zu ihnen nach Troas und blieben dort sieben Tage.
 
Das Fest der ungesäuerten Brote und die Stadt Philippi
 
Demnach war es kein Zufall, dass Paulus mit der Kraft des Vollmaßes von Pessach, nämlich, dem Fest der ungesäuerten Brote, seine sieben Jünger mit dem Schiff aus Philippi nach Troas sandte, wo sie sich sieben Tage aufhielten.
 
Der Name der Stadt „Philippi“ ist abgeleitet von dem Vornamen „Philipp“, was so viel wie „Pferdefreund“ bedeutet. Pferde stehen in einem geistlichen Kontext für Winde bzw. die Engel Gottes (vgl. Hebräer 1,7 i.V.m. Sacharja 6,2-5).
 
Hebräer 1,7:
7 Von den Engeln spricht er zwar (vgl. Psalm 104,4): „Er macht seine Engel zu Winden und seine Diener zu Feuerflammen“, …
 
Sacharja 6,2-5:
2 Am ersten Wagen waren rote Rosse, am zweiten Wagen waren schwarze Rosse, 3 am dritten Wagen waren weiße Rosse, am vierten Wagen waren scheckige Rosse, allesamt stark.
4 Und ich hob an und sprach zum Engel, der mit mir redete: Mein Herr, wer sind diese?
5 Der Engel antwortete und sprach zu mir: Es sind die vier Winde unter dem Himmel, die hervorkommen, nachdem sie gestanden haben vor dem Herrscher aller Lande.
 
Anhand der apostolischen Voraussendung durch Paulus wird erkennbar, dass er die Bedeutung der biblischen Zeiten sowie die Kraft des Blutes des Lammes verstand.
 
Paulus sandte seine mit ihm verbündeten Heiligen mit dem Maß des vollen Erlösungswerks Christi im Glauben nach Troas aus. Dort bereiteten sie das geistliche Feld für ihn, so dass der apostolische Same des Wortes Gottes in Troas Frucht bringen konnte.
 
Die Verbindung zwischen Glaube, Geist und der biblischen Zeit
 
Da die von Paulus vorausgesandten Heiligen mit dem Schiff fuhren und nicht zu Fuß nach Troas gingen, ist das ein Hinweis auf die Wichtigkeit in der Dimension des Geistes zu leben, wobei das Segel den jeweiligen Glauben eines Heiligen und der Wind die Kraft des Heiligen Geistes repräsentiert (vgl. Johannes 3,8).
 
Johannes 3,8:
8 Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist es bei jedem, der aus dem Geist geboren ist.
 
Das hat für uns die Bedeutung, dass die Verbindung unseres Glaubens mit der biblischen Zeit und dem Heiligen Geist in eine höhere geistliche Ebene führt, was durch das Obergemach in Troas offenbart wird, wo die bereits dort anwesenden Heiligen die apostolischen Vorausgesandten des Paulus mit Erwartung empfingen (vgl. Apostelgeschichte 20,8).
 
Apostelgeschichte 20,8:
8 Und es waren viele Lampen in dem Obergemach, wo wir versammelt waren.
 
Anhand der zuvor ausgesandten sieben Heiligen durch Paulus, ist darin die Dimension des Heiligen Geistes in seiner siebenfältigen Charaktere zu erkennen. Darüber hinaus ist aus den Namen der Vorausgesandten, die jeweilige Qualität der geistlichen Vorbereitung zu entnehmen, die sie durch die Führung des Heiligen Geistes unter den Gläubigen in Troas umsetzten.
 
Die sieben Vorausgesandten und das „trojanische Pferd“
 
Sie agierten in einer gewissen Art und Weise wie die Soldaten im Bauch des „trojanischen Pferds“, um als verdeckte apostolische Strategen mit ihren von Gott gegebenen Offenbarungen, die Herzen der Gläubigen für die Ankunft von Paulus und das, was er von Gott zu sagen hatte, vorzubereiten.
Auf ähnliche Weise ging auch Jesus vor, der die siebzig bzw. zweiundsiebzig Jünger voraussandte, um das jeweilige Glaubensfeld für die „Heimsuchung“ seiner selbst vorzubereiten (vgl. Lukas 10,1).
 
Lukas 10,1:
1 Danach setzte der Herr weitere zweiundsiebzig Jünger ein und sandte sie je zwei und zwei vor sich her in alle Städte und Orte, wohin er gehen wollte, …
 
Wie bereits zuvor erwähnt, handelte es sich bei den sieben Vorausgesandten des Paulus um:
 
  1. Sopater – „Heil, Schutz des Vaters“ => Lehre über die Bedeutung der schützenden Präsenz des himmlischen Vaters,
  2. Aristarch – „Bester Fürst“ => Lehre über die Regierungsherrschaft des Geistes in Christus Jesus,
  3. Sekundus – „Sekunde, der Zweite“ => Lehre über den richtigen Zeitpunkt Gottes und die Salbung des Doppelten,
  4. Gajus – „irdisch, ein irdischer Mann“ => Lehre über die von Gott gegebene geistliche Autoritätsausübung der Ekklēsia auf der Erde,
  5. Timotheus – „Ehre Gottes, Geliebter Gottes“ => Lehre über die Treue Gott gegenüber und dessen Ergebnis,
  6. Tychikus – „zufällig, mit dem das Glück ist“ => Lehre über die unerwartete Gunst Gottes,
  7. Trophimus – „Der Nährende“ => Lehre der festen Speise Gottes.
 
Paulus verband in diesem Kontext die Präsenz der geistlichen Kommunikation Gottes, repräsentiert durch die sieben Vorausgesandten, mit dem Zeitrahmen des Geistes, repräsentiert durch die sieben Tage Aufenthalt.
 
Mit den sieben von Paulus vorausgesandten Heiligen waren vier geographische Orte (Anm.: Beröa, Thessalonich, Derbe, Asien) verknüpft, die wie eine offene Tür in Troas fungierten, um den Fluss Gottes freizusetzen und den Zeitpunkt bzw. „die Stunde des HERRN“ zu offenbaren. Eine Zeitstunde besteht aus vier Vierteln.
 
Es ist erforderlich, dass wir mit dem Zeitpunkt der Gnade Gottes agieren, worauf deren Ankunft am fünften Tag in Troas hinweist (vgl. Apostelgeschichte 20,6).
 
Apostelgeschichte 20,6:
6 Wir aber fuhren nach den Tagen der Ungesäuerten Brote (Anm.: Pessach) mit dem Schiff von Philippi ab und kamen am fünften Tag zu ihnen nach Troas und blieben dort sieben Tage.
 
Der fünfte Tag der Ankunft verbunden mit den sieben Tagen des Aufenthalts, offenbaren ein apostolisches von Gott gesetztes Maß (Anm.: 5 + 7= 12) in Form von „Ablauf“ und „apostolischer Heimsuchung“.
 
Es heißt, dass Paulus am ersten Tag der Woche, welcher auch „der Tag der Auferstehung“ genannt wird, an dem Jesus nach der Kreuzigung aus dem Grab von den Toten auferstand, zu den Heiligen in Troas sprach, wobei seine Botschaft bis Mitternacht andauerte (vgl. Apostelgeschichte 20,7-8).
 
Apostelgeschichte 20,7-8:
7 Am ersten Tag der Woche aber, als wir versammelt waren, das Brot zu brechen, predigte ihnen Paulus, und da er am nächsten Tag weiterreisen wollte, zog er die Rede hin bis Mitternacht.
8 Und es waren viele Lampen in dem Obergemach, wo wir versammelt waren.
 
Die Kraft der Durchreise und die apostolische Unterweisung
 
Nachdem die sieben Abgesandten des Paulus zuvor den Weg für das Wort Gottes, das Paulus predigen wollte, bereiteten, traf dieser auf die Heiligen in Troas, um sie mit einer wichtigen apostolischen Botschaft zu unterweisen.
 
Es war Paulus ein Anliegen, dass die Heiligen von Troas einheitlich versammelt waren, um seine apostolische Anweisung vollständig zu hören, da er am nächsten Tag weiterreisen wollte.
Das war der Grund, warum Paulus an diesem Tag bis Mitternacht und darüber hinaus weiter predigte. Der Ort, an dem sich der Apostel aufhielt, war vom Licht der Offenbarungserkenntnis Gottes durchflutet, was uns durch die vielen brennenden Lampen im Obergemach verdeutlicht wird (vgl. Apostelgeschichte 20,8 i.V.m. 2.Petrus 1,19).
 
Apostelgeschichte 20,8:
8 Und es waren viele Lampen in dem Obergemach, wo wir versammelt waren.
 
2.Petrus 1,19:
19 Umso fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen.
 
Es war somit eine Erwartungshaltung in den Herzen der Gläubigen von Troas aktiv. Während dieser apostolischen An- und Unterweisung, von der auszugehen ist, dass sie mit Offenbarungserkenntnis verbunden war und des mit feurigem Licht durchfluteten Obergemachs, war Paulus vom Heiligen Geist getrieben, die Offenbarung in einer kompakten Form den Heiligen in Troas mitzuteilen, weil er am nächsten Tag weiterreisen wollte.
 
Der Unfall des „Eutychus“
 
Im Zentrum dieser apostolischen Offenbarungserkenntnis Gottes sank ein junger Mann mit dem Namen Eutychus, der in einem Fenster des Obergemachs gesessen hatte, in einen tiefen Schlaf, so dass er aus dem dritten Stock fiel. Dieser Unfall hatte zur Folge, dass der junge Mann starb, so dass Paulus das Obergemach verließ und nach unten zu dem Toten ging, um auf ähnliche Weise einzugreifen, wie es der Prophet Elischa bei dem gestorbenen Jüngling der Schunemitin tat (vgl. Apostelgeschichte 20,9-10 i.V.m. 2.Könige 4,32-35)
 
Apostelgeschichte 20,9-10:
9 Es saß aber ein junger Mann mit Namen Eutychus in einem Fenster und sank in einen tiefen Schlaf, weil Paulus so lange redete; und vom Schlaf überwältigt fiel er hinunter vom dritten Stock und wurde tot aufgehoben.
10 Paulus aber ging hinab und warf sich über ihn, umfing ihn und sprach: Macht kein Getümmel; denn es ist Leben in ihm.
 
2.Könige 4,32-35:
32 Und als Elisa ins Haus kam, siehe, da lag der Knabe tot auf seinem Bett.
33 Und er ging hinein und schloss die Tür hinter sich zu und betete zu dem HERRN 34 und stieg aufs Bett und legte sich auf das Kind und legte seinen Mund auf des Kindes Mund und seine Augen auf dessen Augen und seine Hände auf dessen Hände und breitete sich so über ihn; da wurde des Kindes Leib warm.
35 Er aber stand wieder auf und ging im Haus einmal hierhin und dahin und stieg wieder aufs Bett und breitete sich über ihn. Da nieste der Knabe sieben Mal; danach tat der Knabe seine Augen auf.
 
Nachdem der junge Mann Eutychus durch das Eingreifen des Apostels zum Leben erweckt wurde, entstand dadurch unter den Heiligen in Troas ein apostolisches Zeugnis „der Auferweckung“.
 
Wenn man die apostolische Intervention von Paulus auf der Grundlage von 2.Könige 4,32ff. betrachtet, verbirgt sich dahinter ein geistlicher Aufruf nach wahrem Leben im Geist. Aus den dort drei erwähnten hebräischen Worten für „Mund – Pe, Ajin – Auge, Hand – Jad“ ergibt sich das hebräische Wort „pā’î“, was „Geschrei, Geblöck, Keuchen“ bedeutet. (Teilauszug aus der Elberfelder Studienbibel zu dem hebräischen Wort „pā’î – Geschrei“ mit der Wortschlüsselnummer: 6600, 6598* und dem Namenslexikon von Abraham Meister mit der Wortschlüsselnummer: 2773)
 
„Eutychus“, ein Repräsentant für die Heiligen des neuen Weins
 
Der Name „Eutychus“ bedeutet: „der Glückliche“. Der Name ist eine Ableitung des griechischen Zeitwortes „eutychein“, was bedeutet, „das vorgesetzte Ziel zu erreichen, das Gewünschte zu erreichen“ und „glücklich zu sein in seinen Unternehmungen“. (Anm.: Teilauszug aus dem biblischen Namenlexikon von Abraham Meister zu dem Namen „Eutychus“ mit der Wortnummer 1107)
 
Die Worterklärung sowie das Geschehen mit dem jungen Mann Eutychus soll uns heutzutage verdeutlichen, dass es der Versuch Satans ist, die potenziellen Träger des Neuen, nämlich das, was Gott in dieser und der kommenden Zeit tun möchte, zu zerstören, weil er nicht will, dass sich die Freude und die Gunst Gottes im Leben von Menschen ausbreitet, mit denen sie in Berührung kommen. Doch das Gute ist, das Gott bereits seinen Plan abgesichert hat, um diesen auf der Erde durch seine Heiligen umzusetzen!
 
„Eutychus“ repräsentiert die Heiligen in dieser Zeit, die bereit sind, sich in der Struktur des neuen Weinschlauchs und im neuen Wein zu bewegen. Hierbei handelt es sich um Heilige, die ihr Ziel -das Bestimmungsziel Gottes- nicht vor ihren Augen verlieren, um es mit aller Kraft und Freude zu erreichen (vgl. 1.Korinther 9,24-26).
 
1.Korinther 9,24-26:
24 Wisst ihr nicht, dass die, die in der Kampfbahn laufen, die laufen alle, aber einer empfängt den Siegespreis? Lauft so, dass ihr ihn erlangt.
25 Jeder aber, der kämpft, enthält sich aller Dinge; jene nun, damit sie einen vergänglichen Kranz empfangen, wir aber einen unvergänglichen.
26 Ich aber laufe nicht wie aufs Ungewisse; ich kämpfe mit der Faust, nicht wie einer, der in die Luft schlägt, …
 
Großer Trost
 
Der apostolische Eingriff zur „Auferweckung“ hielt Paulus nicht davon ab, wieder nach oben in den dritten Stock des Obergemachs zu gehen und weitere Gemeinschaft mit den Heiligen in der Auferstehungskraft Christi zu pflegen.
 
Darüber hinaus teilte Paulus weiter seine Erkenntnisse durch sein apostolisches Verständnis mit, was schließlich zur Folge hatte, dass sich großer Trost unter den Heiligen ausbreitete (vgl. Apostelgeschichte 20,11-12).
 
Apostelgeschichte 20,11-12:
11 Dann ging er hinauf und brach das Brot und aß und redete viel mit ihnen, bis der Tag anbrach; und so zog er hinweg.
12 Sie brachten aber den jungen Mann lebend herein und wurden nicht wenig getröstet.
 
Möge uns der Heilige Geist in der kommenden Zeit durch die Kraft der offenbarenden Wahrheit großen Trost spenden (vgl. Johannes 14,26; Johannes 16,7).
 
Johannes 14,26
26 Aber der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.
 
Johannes 16,7:
7 Aber ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, dass ich weggehe. Denn wenn ich nicht weggehe, kommt der Tröster nicht zu euch. Wenn ich aber gehe, will ich ihn zu euch senden.
 
Und möge es mutige, apostolische und souveräne Führung im Leib Christi geben, die Heiligen dazu verhilft in neuer Weise voranzugehen und die Kraft der Gemeinschaft zu erleben, die Gott schenken möchte, um größere Einflussnahme in der Gesellschaft zu generieren.
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm

Die von Gott zugeteilten Salbungen bzw. Salbungsmäntel sind an die Gnadengaben sowie an die Ämter des fünffältigen Dienstes gekoppelt (vgl. 1.Korinther 12,4-11; Epheser 4,11).
 
1.Korinther 12,4-11:
4 Es sind verschiedene Gaben; aber es ist ein Geist.
5 Und es sind verschiedene Ämter; aber es ist ein Herr.
6 Und es sind verschiedene Kräfte; aber es ist ein Gott, der da wirkt alles in allen.
7 In einem jeden offenbart sich der Geist zum Nutzen aller; 8 dem einen wird durch den Geist gegeben, von der Weisheit zu reden; dem andern wird gegeben, von der Erkenntnis zu reden, nach demselben Geist; 9 einem andern Glaube, in demselben Geist; einem andern die Gabe, gesund zu machen, in dem einen Geist; 10 einem andern die Kraft, Wunder zu tun; einem andern prophetische Rede; einem andern die Gabe, die Geister zu unterscheiden; einem andern mancherlei Zungenrede; einem andern die Gabe, sie auszulegen.
11 Dies alles aber wirkt derselbe eine Geist und teilt einem jeden das Seine zu, wie er will.
 
Epheser 4,11:
11 Und er (Anm.: Jesus Christus) hat einige als Apostel eingesetzt (Anm.: gegeben), einige als Propheten, einige als Evangelisten, einige als Hirten und Lehrer, …
 
Der Mantel der Salbung
 
=> Bei einem Salbungsmantel handelt es sich um die geheime, geistliche Umhüllung, die einen geistlichen Mandatsträger ernennt und ermächtigt. Der Mantel dient dazu, den geistlichen Amtsträger zu fördern* und den Geist des betreffenden Gläubigen zu erwecken bzw. zu schärfen. Es ist ein offizielles Gewand, das von den meisten Leuten wahrgenommen und von der Engelswelt sowohl geehrt als auch unterstützt wird.
 
Auf den Propheten bezogen ist der Salbungsmantel das Attribut, mit dem der Prophet eine Gefolgschaft anzieht, das Wort des HERRN offenbart und die persönliche wirtschaftliche Versorgung des Propheten zur Unterstützung des Dienstes absichert (vgl. 2.Könige 2,13-14).
 
2.Könige 2,13-14:
… 13 und hob den Mantel auf, der Elia entfallen war, und kehrte um und trat wieder an das Ufer des Jordans.
14 Und er nahm den Mantel, der Elia entfallen war, und schlug ins Wasser und sprach: Wo ist nun der HERR, der Gott Elias?, und schlug ins Wasser. Da teilte es sich nach beiden Seiten, und Elisa ging hindurch.
 
Der Mantel des Propheten, so wie er in 1.Samuel 28,14 gesehen wird, ist nicht nur ewig und geistlich, sondern er ist die Abdeckung des Propheten und beinhaltet auch die Attribute des Überbringerdienstes.
 
1.Samuel 28,14:
14 Er sprach: Wie ist er gestaltet? Sie sprach: Es kommt ein alter Mann herauf und ist bekleidet mit einem Priesterrock. Da erkannte Saul, dass es Samuel war, und neigte sich mit seinem Antlitz zur Erde und fiel nieder.
 
Das bezeichnet die Hingabe des Propheten/der Prophetin an seinen/Ihren Gott, von dem der Mantel an erster Stelle empfangen wurde. Die Wirkung des Mantels des Propheten auf den Amtsinhaber (Anm.: Prophet) macht sich bemerkbar während des Dienens oder der Vorbereitung für den prophetischen Dienst.<= (Anm.: Der in „=>“ gesetzte Text beruht auf einer Erklärung aus dem „Prophet`s Dictionary“ von Paula A. Price, Ph. D.; Seite 404)
 
*) Ein Salbungsmantel fungiert ähnlich wie eine Uniform, die deutlich – z.B. für Bürger in einer Gesellschaft als Empfänger – ersichtlich ist und offenbart, in welchem Aufgabengebiet der Amtsträger entsprechend tätig ist und was man an zugeteilter Dienstleistung bzw. Hilfestellung von ihm erwarten darf.
 
Die Salbung und ihre Auswirkung
 
Die Salbung ist unter anderem die aktiv wirkende Gegenwart des Heiligen Geistes (Anm.: Gott, Vater und Sohn) in der jeweiligen Amts- bzw. Struktur der Gnadengaben.
 
Je mehr man sich der Gegenwart des himmlischen Vaters nähert, beginnt man, in der Erkenntnis und der Gabe der Geisterunterscheidung zu wachsen. Das hat zur Folge, dass man die Gegenwart Gottes intensiver wahrnimmt, was sich vielfältig zeigen kann. Menschen beschreiben diese z.B. mit dem Gefühl von positiver Schwere, überfließender Freude, tiefem Frieden, Energetisierung, Sprachlosigkeit, prophetischer Aktivität (Anm.: z.B. Empfangen von Bildern, Visionen, Trancezuständen), usw.
 
Von der Beschreibung einer „starken Salbung“ sprechen daher eher Gläubige, die bereits erste oder tiefer gehende Erfahrungen mit der Gegenwart und übernatürlichen Einwirkung Gottes gemacht haben, durch die sich dann eine Möglichkeit des Vergleiches ergibt. Das ist als subjektiv einzustufen und im Vergleich selten relevant, da sich Gottes Bewegung in Souveränität offenbart und schwer zu „bewerten“ ist.
 
Was für Heilige nützlich sein kann, ist, eine angemessene Umgangsweise mit der Gegenwart des Geistes Gottes zu erlernen, um entsprechend der jeweiligen Offenbarung zu reagieren und mit der Salbung zu fließen.
 
Das wird mit zunehmender Nähe zu Gott selbst möglich und ermöglicht eine angemessene Erwiderung in der jeweiligen Situation in der Unterscheidung der Sinne (vgl. 1.Korinther 2,10-14 i.V.m. Hebräer 5,14).
 
1.Korinther 2,10-14:
10 Uns aber hat es Gott offenbart durch seinen Geist; denn der Geist erforscht alle Dinge, auch die Tiefen der Gottheit.
11 Denn welcher Mensch weiß, was im Menschen ist, als allein der Geist des Menschen, der in ihm ist? So weiß auch niemand, was in Gott ist, als allein der Geist Gottes.
12 Wir aber haben nicht empfangen den Geist der Welt, sondern den Geist aus Gott, dass wir wissen können, was uns von Gott geschenkt ist.
13 Und davon reden wir auch nicht mit Worten, wie sie menschliche Weisheit lehren kann, sondern mit Worten, die der Geist lehrt, und deuten geistliche Dinge für geistliche Menschen.
14 Der natürliche Mensch aber vernimmt nichts vom Geist Gottes; es ist ihm eine Torheit und er kann es nicht erkennen; denn es muss geistlich beurteilt werden.
 
Hebräer 5,14:
14 Feste Speise aber ist für die Vollkommenen, die durch den Gebrauch geübte Sinne haben und Gutes und Böses unterscheiden können.
 
Die Salbung und die Verwendung von Öl
 
Im sichtbaren Bereich wurde die Salbung durch das Einreiben oder Begießen des Kopfes und Leibes mit Öl (Anm.: Olivenöl) durchgeführt, was ebenfalls anhand von Psalm 133,2 verdeutlicht wird.
 
Psalm 133,2:
2 Es ist wie das feine Salböl auf dem Haupte Aarons, das herabfließt in seinen Bart, das herabfließt zum Saum seines Kleides, …
 
Die dem HERRN geweihten Gegenstände und Personen wurden von Propheten oder Priestern gesalbt wie z.B.: der Stein in Bethel (vgl. 1.Mose 31,13), die Stiftshütte, der Altar (vgl. 2.Mose 29,36), Propheten (vgl. 1.Könige 19,16), Priester (vgl. 2.Mose 30,30) und Könige (vgl. 1.Samuel 10,1; 1.Samuel 16,1.13).
 
Salbung steht immer in Zusammenhang mit vollkommener Hingabe dem HERRN gegenüber und einem „Opfer“, das es zu geben gilt.
Denn Olivenöl wird durch das Pressen von Oliven gewonnen und auch der Name des Gartens (Anm.: „Gethsemane“ bedeutet „Ölkelter“), in dem sich Jesus Christus entschied, sein Leben für die Menschheit zu geben, steht damit in Verbindung (vgl. Matthäus 26,36-46).
 
Die Salbung und die damit verbundene Formveränderung
 
In einem geistlichen Kontext gesprochen ist die Salbung mit einer Formveränderung verbunden, die den Übergang von der festen zur flüssigen Struktur beinhaltet und somit vom irdischen Bereich (Anm.: Seele) auf den übernatürlichen Bereich (Anm.: Geist) hinweist.
 
Da die Salbung Gottes wie bereits zuvor erwähnt unter anderem an die Ämter des fünffältigen Dienstes und die verschiedenen Gnadengaben gekoppelt ist, bei denen der Heilige Geist diese auf die Weise zuteilt, wie er es will (vgl. 1.Korinther 12,4-11), kann man die Salbung nur so einsetzten, wie Gott einen jeden beruft oder in der jeweiligen Situation souverän führt.
 
Der gezielte Einsatz von persönlich zugeteilter Salbung ist der Führung dessen, der salbt (Anm.: der HERR als Urheber), vorbehalten und sollte in keinem Fall zu einem Missbrauch führen. Der Umgang mit der Salbung, die einem zugeteilt ist, sollte allein der Verherrlichung des himmlischen Vaters dienen.
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm