In Verbindung mit der Aussendung des Raben und der Taube durch Noah (Anm.: bedeutet „Ruhe, Trost“) nach der Sintflut, legt der Heilige Geist seinen Schwerpunkt auf das Wort „Kontrast“, was „Gegensatz“ bedeutet. Ein Kontrast bezeichnet z.B. die Differenz zwischen hellen und dunklen Bereichen bzw. Farben innerhalb eines Bildes oder einer Abbildung.
 
Die zwei Vögel und der Tag der Gnade
 
Nachdem die Wasser der Sintflut nach und nach abgenommen hatten, entschied sich Noah zwei Vögel aus der Arche auszusenden, um zu prüfen, ob die „die Wasser der Gerechtigkeit“ zurückgegangen waren (vgl. 1.Mose 8,6-8).
 
1.Mose 8,6-8:
6 Nach vierzig Tagen tat Noah an der Arche das Fenster auf, das er gemacht hatte, 7 und ließ einen Raben ausfliegen; der flog immer hin und her, bis die Wasser vertrockneten auf Erden.
8 Danach ließ er eine Taube ausfliegen, um zu erfahren, ob die Wasser sich verlaufen hätten auf Erden.
 
Es ist kein Zufall, dass Noah die Schöpfung des fünften Tages (Anm.: in diesem Fall die Vögel) dazu gebrauchte, um zu prüfen, ob das Wasser der Zeit des Gerichts abnahm (vgl. 1.Mose 1,20-23).
 
1.Mose 1,20-23:
20 Und Gott sprach: Es wimmle das Wasser von lebendigem Getier, und Vögel sollen fliegen auf Erden unter der Feste des Himmels.
21 Und Gott schuf große Walfische und alles Getier, das da lebt und webt, davon das Wasser wimmelt, ein jedes nach seiner Art, und alle gefiederten Vögel, einen jeden nach seiner Art. Und Gott sah, dass es gut war.
22 Und Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und mehret euch und erfüllet das Wasser im Meer, und die Vögel sollen sich mehren auf Erden.
23 Da ward aus Abend und Morgen der fünfte Tag.
 
Durch diese Aussendung Noahs gab es eine sogenannte Gegenüberstellung zwischen dem Tag der Gnade und dem des Gerichts. Es war der Tag der Gnade, der das Gericht beendete und den neuen Tag in der Schöpfung ankündigte.
Das bedeutet in einem prophetischen Kontext gesprochen, dass Noah in der Kraft der Gnade Gottes (Anm.: repräsentiert durch die Zahl 5) handelte und beide Vögel nachdem die Bergspitzen sichtbar wurden am 11. Tag des biblischen Monats „Ab“ (Anm.: bedeutet „Fülle, Frucht, Vater“) aussandte.
 
Noah öffnete ein neues geistliches „Zeitfenster“ und erzeugte durch die Freisetzung des „Kontrasts“ (Anm.: Rabe => schwarzes Federkleid; Taube => weißes Federkleid) einen neuen Tag der Gnade inmitten der Fülle des Vaters.
 
In diesem Kontext repräsentiert der schwarze Rabe mit seinen Flügeln den Abend und die weiße Taube mit ihren Flügeln den Tag. Beide Vögel sind der Hinweis auf ein geistliches Zeitfenster der Versorgung des Vaters.
 
Die Begründung liegt darin, weil es die Vogelgattung des Raben war, die den Propheten Elija während einer Hungersnot im Auftrag Gottes am Bach Krit versorgte und die Vogelgattung der Taube, deren Gestalt sich der Heilige Geist erwählte, um sich während der Taufe Jesu auf ihm niederzulassen, so dass er sich voll des Heiligen Geistes in die Wüste zur Prüfung begab (vgl. 1.Könige 17,3-4 i.V.m. Lukas 3,21-22; Lukas 4,1).
 
1.Könige 17,3-4:
3 Geh weg von hier und wende dich nach Osten und verbirg dich am Bach Krit, der zum Jordan fließt.
4 Und du sollst aus dem Bach trinken und ich habe den Raben geboten, dass sie dich dort versorgen sollen.
 
Lukas 3,21-22:
21 Und es begab sich, als alles Volk sich taufen ließ und Jesus auch getauft worden war und betete, da tat sich der Himmel auf, 22 und der Heilige Geist fuhr hernieder auf ihn in leiblicher Gestalt wie eine Taube, und eine Stimme kam aus dem Himmel: Du bist mein lieber Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen.
 
Lukas 4,1:
1 Jesus aber, voll Heiligen Geistes, kam zurück vom Jordan und wurde vom Geist in die Wüste geführt …
 
Es ist der Heilige Geist, durch den wir im Geist der Sohnschaft Christi zum Vater ausrufen (vgl. Römer 8,15 i.V.m. Galater 4,6).
 
Römer 8,15:
15 Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet; sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater!
 
Galater 4,6:
6 Weil ihr nun Kinder (Anm.: Söhne) seid, hat Gott den Geist seines Sohnes gesandt in unsre Herzen, der da ruft: Abba, lieber Vater!
 
Dementsprechend manifestierte Gott durch Noah ein neues Zeitfenster seiner Gnade, das mit seiner väterlichen Fülle ummantelt war, weil bei Gott der Tag mit dem Abend beginnt und auch Noah zuerst den Raben aussandte und kurz danach die Taube (vgl. 1.Mose 1,1-5).
 
1.Mose 1,1-5:
1 Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.
2 Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser.
3 Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht.
4 Und Gott sah, dass das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis 5 und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag.
 
Der biblische Monat „Ab“ und die Identität des Vaters
 
Daraus wird deutlich, dass Gott den Monat „Ab“ mit seiner Identität als Vater verknüpft hat, um den Tag seines Sohnes Jesus Christus anzukündigen, der sein Licht, seine Liebe und seine Gnade offenbart (vgl. Johannes 3,16 i.V.m. Johannes 8,12; Jakobus 1,17; Titus 2,11-12).
 
Johannes 3,16:
16 Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.
 
Johannes 8,12:
12 Da redete Jesus abermals zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.
 
Jakobus 1,17:
17 Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts, bei dem keine Veränderung ist noch Wechsel des Lichts und der Finsternis.
 
Titus 2,11-12:
11 Denn es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen 12 und nimmt uns in Zucht, dass wir absagen dem ungöttlichen Wesen und den weltlichen Begierden und besonnen, gerecht und fromm in dieser Welt leben.
 
Die Demut des Geistes
 
Aus 1.Mose 8,9 wird deutlich, dass die Taube von Noah ausgesandt war, um einen Platz der Niederkunft zu finden. Da sie aber zuerst keinen Platz der Niederkunft fand, kehrte sie zu ihm zurück. Das Zurückkehren der Taube ist ein Hinweis auf die Notwendigkeit einer demütigen Herzenshaltung, um die Gnade Gottes zu empfangen (vgl. Sprüche 3,34 i.V.m. 1.Petrus 5,5b) .
 
1.Mose 8,9:
9 Da aber die Taube nichts fand, wo ihr Fuß ruhen konnte, kam sie wieder zu ihm in die Arche; denn noch war Wasser auf dem ganzen Erdboden. Da tat er die Hand heraus und nahm sie zu sich in die Arche.
 
Sprüche 3,34:
34 Er wird der Spötter spotten, aber den Demütigen wird er Gnade geben.
 
1.Petrus 5,5b:
… 5b Alle aber miteinander haltet fest an der Demut; denn Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.

Anhand von 1.Mose 8,10-11 wird erkennbar, dass die Taube nach weiteren sieben Tagen nochmals aus der Arche flog und nun einen Olivenzweig bzw. ein Olivenblatt zu Noah brachte.
 
1.Mose 8,10-11:
10 Da harrte er noch weitere sieben Tage und ließ abermals eine Taube fliegen aus der Arche.
11 Die kam zu ihm um die Abendzeit, und siehe, ein Ölblatt hatte sie abgebrochen und trug es in ihrem Schnabel. Da merkte Noah, dass die Wasser sich verlaufen hätten auf Erden.

Die Taube fand immer noch keinen Platz der Niederkunft, so dass sie wieder zu Noah zurückkehrte (Anm.: symbolisiert einen beständigen Wandel in Demut). Sie versuchte sich nicht krampfhaft auf einem Olivenzweig niederzulassen, sondern erkannte, dass es noch nicht die Zeit ihrer Niederlassung war.

Demut ist der Schlüssel, um in das Zentrum der Salbung Gottes zu gelangen. Wenn wir demütig sind, werden wir anfangen das Öl Gottes (Anm.: die Salbung) zu finden. Es beginnt Stück für Stück.

Mit Hilfe dieser Überlieferung kann man einen wichtigen Aspekt erkennen. Der Ölbaum, welcher in den Tagen Noahs aus dem Wasser „des Gerichts“ zum Vorschein kam, war nicht sofort sichtbar.
Sondern die Taube durchstreifte das Land in Geduld bis sie einen Platz in dem Ölbaum fand (vgl. 1.Mose 8,12).
 
1.Mose 8,12:
12 Aber er harrte noch weitere sieben Tage und ließ eine Taube ausfliegen; die kam nicht wieder zu ihm.
 
Die drei Tage im biblischen Monat „Ab“
 
Es war Gott von Bedeutung, dass die Aussendung des Raben und der Taube im biblischen Monat „Ab“ stattfinden sollte, wobei er den Schwerpunkt auf die Bewegung der Taube legte, indem er 2 x 7 Tage mit ihr verband.
 
Die Taube wurde am 11. Ab, 18. Ab und am 25. Ab von Noah aus der Arche gesandt. Diese drei Daten sind ein Hinweis auf den Plan des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, den er als dreifaltiger Gott für sein Volk Israel und den Gläubigen aus den Heidenvölkern bestimmt hat (Anm.: symbolisiert durch den Ölbaum; vgl. Römer 11,17-18).
 
Römer 11,17-18:
17 Wenn aber nun einige von den Zweigen ausgebrochen wurden und du, der du ein wilder Ölzweig warst, in den Ölbaum eingepfropft worden bist und teilbekommen hast an der Wurzel und dem Saft des Ölbaums, 18 so rühme dich nicht gegenüber den Zweigen. Rühmst du dich aber, so sollst du wissen, dass nicht du die Wurzel trägst, sondern die Wurzel trägt dich.
 
Die Zeitrechnung zur Zeit Noahs
 
Zur Zeit Noahs existierte eine andere Reihenfolge der Monate, da das Volk Israel erst zur Zeit des Auszugs aus Ägypten von Gott die Neuanordnung der Monate erhielt (vgl. 2.Mose 12,2 i.V.m. 2.Mose 13,4).
 
2.Mose 12,2:
2 Dieser Monat soll bei euch der erste Monat sein, und von ihm an sollt ihr die Monate des Jahres zählen.
 
2.Mose 13,4:
4 Heute zieht ihr aus, im Monat Abib.
 
Mit dem Zeitverständnis unserer Zeit und den geschichtlichen Ereignissen in Bezug auf das Volk Israel in der Vergangenheit wird deutlich, dass der Widersacher sich genau dieses Zeitfenster erwählte, um dem Volk Israel Schaden zuzufügen.
 
Der biblische Monat „Ab“ ist ein Monat mit Tiefgang, weil genau in diesem Monat
folgende Ereignisse in der Geschichte Israels stattfanden:
 
  1. => 9. Ab – 537 v. Chr.: Die babylonischen Armeen zerstörten den salomonischen Tempel.
  2. 9. Ab – 70 n. Chr.: Die Römer zerstörten den zweiten Tempel.
  3. 9. Ab – 135 n. Chr.: Die Niederlage der Juden durch Rom.
  4. 9. Ab – 1095 n. Chr.: Der Beginn des ersten Kreuzzugs, der Tausende von Juden tötet.
  5. 9. Ab – 1290 n. Chr.: Die Juden wurden aus England vertrieben.
  6. 9. Ab – 1492 n. Chr.: Die Juden wurden aus Spanien vertrieben.
  7. 9. Ab – 1942 n. Chr.: Die Juden wurden durch die Nazis vom Warschauer Ghetto in die Konzentrationslager deportiert.
  8. 9. Ab – 2005 n. Chr.: Die Vertreibung der Juden aus Gaza begann.
Weiterhin geschah es im biblischen Monat „Ab“, dass das Volk Israel in Kadesch-Barnea (Anm.: Erkundung des Landes Kanaan durch die von Mose ausgesandten Spione) in Unglauben verfiel (vgl. 4.Mose 32,8-9). <= (Anm.: Der in „=>“ eingestellte Text beruht auf einer Lehre von Dr. Robert Heidler aus dem Buch „A Time To Advance“, Seite 282, 283)
 
Fazit
 
In diesem Kontext ist der biblische Monat „Ab“ der Monat der „Kontraste“, was anhand des Raben und der Taube deutlich wird.
 
Das hebräische Wort für „Rabe“ ist „‘ōrēb und kommt von dem Wurzelwort „‘äräb und bedeutet „Abend“. Oreb war ebenfalls der Name eines Midianiterfürsten (Anm.: Feind Israels), der durch Israel (Anm.: Naphtali, Ascher, Manasse) unter der Führung Gideons besiegt wurde (vgl. Richter 7,25).
 
Das hebräische Wort für „Taube“ ist „jônāh“. Jonah war der Prophet, der Buße und Umkehr nach Ninive (Anm.: bedeutet „Niederlassung“) brachte. (vgl. Jona 3,2.4-5; Anm.: Teilauszug aus der Elberfelder Studienbibel zu den Worten „Rabe – ‘ōrēb“ und „Taube – jônāh “ mit der Wortschlüsselnummer: 6282, 6283, 3205, 3206)
 
Anhand dieser Worterklärungen wird ein deutlicher Kontrast sichtbar, der Feindschaft und Prophetentum trägt aber auch den Triumph über den Feind Israels und die Botschaft des Propheten sowie dessen gutes Endergebnis (Anm.: Buße und Umkehr der Bewohner Ninives).
 
Der Monat „Ab“ ist der Zeitraum, wo Gott auf seine Liebe, Gnade und Gerechtigkeit in Christus Jesus hinweist, der zum Fluch für uns Menschen wurde, damit wir den Segen Abrahams empfangen konnten bzw. können (vgl. Galater 3,13-14 i.V.m. Johannes 2,19.21-22).
 
Galater 3,13-14:
13 Christus aber hat uns erlöst von dem Fluch des Gesetzes, da er zum Fluch wurde für uns; denn es steht geschrieben (vgl. 5.Mose 21,23): „Verflucht ist jeder, der am Holz hängt“,14 damit der Segen Abrahams unter die Heiden komme in Christus Jesus und wir den verheißenen Geist empfingen durch den Glauben.
 
Johannes 2,19.21-22:
19 Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Brecht diesen Tempel ab und in drei Tagen will ich ihn aufrichten. …
21 Er aber redete von dem Tempel seines Leibes.
22 Als er nun auferstanden war von den Toten, dachten seine Jünger daran, dass er dies gesagt hatte, und glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus gesagt hatte.
 
Weiterführend ist es der Monat „Ab“, der von Gott ursprünglich als das Zeitfenster gedacht war, in das das Volk Israel in das verheißene Land eintreten sollte. Gottes Intention lag darin, dass der Monat Ab jedes Jahr das Zeitfenster sein sollte, um seine Güte zu feiern.
 
Es ist von Bedeutung, dass wir uns gemäß 1.Mose 8,6-12 im Glauben mit dem Fokus auf das jüdische Volk in der Ausdauer des „Raben“ und in der Demut der „Taube“ bewegen, damit wir fähig sind, uns als Nachfolger Jesu aus den Heidenvölkern in der Königreichskultur seines auserwählten Volkes niederzulassen.
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm

Neue Zeiten erfordern neue Perspektiven
 
Es ist weit verbreitet, dass Menschen sich zum Beginn von neuen Zeitzyklen neue Dinge vornehmen, um mit bisherigen Umständen anders umzugehen als auch um neue Entwicklungen zu nehmen.
 
Angelehnt an die Erfahrungen aus zahlreichen Gesprächen und persönlichen Erfahrungen zeigt sich ebenso weit verbreitet, dass es häufig nur bei dem Wissen, was man ändern sollte, bleibt. Eine langfristige Veränderung bleibt in vielen Fällen aus.
 
Es ist unser bisheriges, uns vertrautes Denken und die darin verborgene Perspektive einer vergangenen Zeit, die erneut die neue Zeit bestimmt, was uns daran hindern kann, in einen persönlichen Durchbruch zu kommen, den Gott, der Vater, vorgesehen hat.
 
Wenn wir Veränderungen nicht durchlaufen, die Gott für uns bereitet hat, ist es uns nur bedingt möglich zu seiner Ehre zu leben. Selbst wenn es unser Wunsch ist, von etwas befreit oder geheilt zu werden, ehren wir Gott erst dadurch, dass wir eine Veränderung durchlaufen und uns in diesem Prozess vollständig darüber bewusst werden, wovon wir aufgrund dieser Veränderung befreit und auch zukünftig geheilt sind.
 
Das beinhaltet eine bewusste Abwendung von einem kranken (Anm.: hier seelisch, innerlich) und somit ungesunden Zustand hin zu einem gottgemäßen, gesunden Zustand, die mit unserem freien Willen sowie Glauben vollzogen wird.
 
Dieser Zusammenhang wird in der Begegnung der zehn Aussätzigen mit Jesus offenbar, von denen alle zehn geheilt wurden, aber nur einer zurückkehrte. Dieser eine, der zurückkam, was der Bewusstwerdung und persönlicher Reflektion entspricht, wurde von Jesus direkt dafür gelobt, dass er Gott Ehre bringen würde. Jesus Christus fragte in diesem Zusammenhang auch nach den neun Personen, die geheilt, aber nicht zurückgekommen waren und sprach ihm zu, dass sein Glaube ihn geheilt habe.
 
Lukas 17,12-19:
12 Und als er in ein Dorf kam, begegneten ihm zehn aussätzige Männer; die standen von ferne 13 und erhoben ihre Stimme und sprachen: Jesus, lieber Meister, erbarme dich unser!
14 Und als er sie sah, sprach er zu ihnen: Geht hin und zeigt euch den Priestern! Und es geschah, als sie hingingen, da wurden sie rein.
15 Einer aber unter ihnen, als er sah, dass er gesund geworden war, kehrte er um und pries Gott mit lauter Stimme 16 und fiel nieder auf sein Angesicht zu Jesu Füßen und dankte ihm. Und das war ein Samariter.
17 Jesus aber antwortete und sprach: Sind nicht die zehn rein geworden? Wo sind aber die neun?
18 Hat sich sonst keiner gefunden, der wieder umkehrte, um Gott die Ehre zu geben, als nur dieser Fremde?
19 Und er sprach zu ihm: Steh auf, geh hin; dein Glaube hat dir geholfen.
 
Die persönliche Positionierung
 
Glaube basiert vor allem auf unseren Vorstellungen, denn der Glaube ist ein „für wahr halten“ und eine Gedankenstruktur, die etwas für möglich und wahr erfasst (vgl. Hebräer 11,1).
 
Hebräer 11,1:
1 Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.
 
Es ist erstaunlich, wie viele Gläubige Kenntnis haben, was Gottes Wort über den Umgang mit diesem oder jenen sagt, aber eine bewusste Anwendung des Wortes oder die alltägliche Umsetzung der von Gott festgelegten Prinzipien fällt vielen schwer. Das hat vor allem eine Ursache in der seelischen (Anm.: Psyche, aus dem Altgriechischen auch „Seele“) Struktur des Menschen, die mit unserem Körper und Geist in gegenseitiger Wechselwirkung steht.
 
Da wir als Menschen nach dem Ebenbild Gottes geschaffen sind schöpferisch zu sein, ist vor allem unsere Fähigkeit zu denken die größtmögliche Dimension von schöpferischem Potential, über das wir als treue Verwalter eingesetzt sind.
 
Denken ist die einzige Form, die unser Fühlen, Wollen und Tun vollkommen beeinflusst und steuert. Ein Mensch, der sich bewusst macht, was für Gedanken in ihm sind, kann diese erst bewusst verändern und neu ausrichten.
 
Unnötig zu sagen, dass Gott den Menschen in wunderbarer Weise so geschaffen hat, dass er sich mit der ihm gegebenen Verantwortung bestmöglich im Leben orientieren kann. Zahlreiche Funktionen werden von unserem Gehirn so gesteuert, dass es keiner bewussten Konzentration hierfür bedarf, so dass wir uns auf andere Dinge (Anm.: Informationen, Prozesse) konzentrieren können, um Neues zu lernen und bereits Gelerntes anzuwenden. Gottes Wort sagt, dass wir auf wundersame Weise geschaffen sind und unsere Seele (Anm.: Sitz von Wille, Verstand und Gefühl) kann dieses Werk Gottes bewusst erkennen (vgl. Sprüche 4,20-23 i.V.m. Psalm 139,14)
 
Sprüche 4,20-23:
20 Mein Sohn, merke auf meine Rede und neige dein Ohr zu meinen Worten.
21 Lass sie dir nicht aus den Augen kommen; behalte sie in deinem Herzen, 22 denn sie sind das Leben denen, die sie finden, und heilsam ihrem ganzen Leibe.
23 Behüte dein Herz mit allem Fleiß, denn daraus quillt das Leben.
 
Psalm 139,14:
14 Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele.
 
So wie unser Gehirn im Kopf den Körper und dessen Funktionen steuert, so steuert unser Denken darin unser Verhalten, unsere emotionalen und rationalen Bewertungen und damit unsere Gewohnheiten (Anm.: Haltungen). Es ist wichtig zu verstehen, dass Gottes Wort bei dem Appell an uns, auf unser Herz zu achten, das Wort „Herz“ hier im hebräischen Urtext „lêb“ verwendet, das „Gefühle“, „Wille“, „Verstand“ sowie im Wurzelwort auch „beigefügt“ oder „umschlossen“ sein bedeutet.
 
Was hier beschrieben ist, mit der Anweisung es zu schützen, ist das, was wir den bewussten Teil unserer Seele nennen können. In der Psychologie spricht man beim seelischen Bereich im Menschen von:
 
  1. dem Bewusstsein, das vom altgriechischem „syneídēsis“ abgeleitet auch „Selbstgewahrsein“ bedeutet, wenn es sich um einen Zustand von Erleben von Zuständen und Prozessen auf geistig-seelischer Ebene handelt.
  2. dem Unbewussten, das mit einem wesentlich größeren Anteil menschliches Verhalten und unser Leben dominiert, was hingegen einen nicht-bewussten Zustand von Erleben beschreibt, das erst durch Reflexion und gezielter Bewusstwerdung bewusst gemacht werden kann. Es wird davon ausgegangen, dass ca. 90 Prozent unbewusst gelebt wird und dass es eine bewusste Entscheidung erfordert, um das Leben bewusst(er) zu leben.
Mit über 60.000 Gedanken täglich ist der Mensch im durchschnittlichen Modus nicht bewusst zielgerichtet. Das Wort hingegen mahnt und ermutigt uns darin, wachsam (Anm.: bewusst) zu sein.
 
Ein ganzheitlich gesunder und stabiler Mensch ist in der Lage sich durch bewusste Fokussierung in der persönlichen Freiheit, unabhängig von gesellschaftlichen sowie temporären Umständen, in die angestrebte Richtung zu bewegen, zu führen und sich dadurch selbständig im Sinne der Eigenverantwortung im Leben zu positionieren. Persönliche Ziele einer seelisch gesunden Person werden nicht über die bewusste Missachtung der Grenzen und Bedürfnisse anderer gestellt.
 
Auch die Einhaltung der „10 Gebote“, die ursprünglich zehn Worte heißen und das Wertesystem Gottes für den Menschen beinhalten, entspricht einer Grundlage, die anderen ihren Wert zuschreibt und damit einem jeden selbst zugeschrieben ist.
 
Eine gesunde Selbstführung beinhaltet ein Leben ohne unter irgendwelchen Zwängen, (Co-)Abhängigkeiten, krankhaften (Anm.: im Sinne von ungesunden, persönlich und gesellschaftlich nicht förderlichen) Verhaltensmustern als auch emotional unkontrollierbaren Impulsen, wie z.B. Angstzuständen zu leiden.
 
Woran es krankt: die Folgen von Minderwertigkeit
 
Von Aussatz erkrankte Menschen waren in der Zeit, in der Jesus Christus als Mensch lebte, in einem Zustand von Isoliertheit, Ausweglosigkeit (Anm.: unheilbar) und Geringschätzung der Umwelt, da die Gesellschaft ihrer Umgebung vor allem Ansteckung vermeiden wollte.
 
Der Heilige Geist weist in unserer heutigen Zeit auf den Umstand hin, dass es im Leib Jesu in vielen Gliedern einen Umstand von Kraftlosigkeit gibt, die mit Minderwertigkeit im Zusammenhang steht.
Minderwertigkeit beschreibt einen seelischen (Anm.: vorwiegend bis vollständig unbewussten) Umstand, der auf innerlich erlebten Mangel zurückzuführen ist, der beim Menschen zu einer Störung in der Beziehung zu sich selbst (Anm.: Selbstwert) und anderen mit verschiedenen (negativen) Auswirkungen führen kann. Die Anwesenheit von Minderwertigkeit führt zu Störungen, Projektionen und Missverständnissen nicht nur unter Gläubigen, sondern bei fehlender Heilung auch zu einem falschen Gottesbild für einen selbst.
 
Merkmale von Minderwertigkeit bei Betroffenen
 
Betroffene weisen überwiegend einen kaum vorhandenen oder geringen Selbstwert und fehlende Klarheit in ihrer Identität auf, was durch verschiedene Muster im persönlichen Leben zu z.B. Beziehungsarmut, Angst vor Menschen, Angst davor, etwas falsch zu machen (Anm.: Versagen), andere Formen von Angstzuständen, emotionalen und sprachlichen Hemmungsmustern, Aggressivität, Suchtverhalten sowie Zurückgezogenheit bis zur Depression führen kann.
 
Im Zustand von Minderwertigkeit, die sich in unterschiedlichen Graden verschieden auswirkt, wird die eigene Selbstwirksamkeit unausgewogen negiert oder übertrieben hervorgehoben, was von dem häufigen Versuch den persönlichen Mangelzustand zu kompensieren begleitet wird.
Betroffene wurden in der Kindheit und Jugend meist selten gelobt (Anm.: fehlende Anerkennung, Ermutigung und Liebe) und häufig kritisiert, bis hin zum Missbrauch unterschiedlicher Form, der traumatisch erlebt wird. Sie werden in ihrer vorhandenen Wertigkeit nicht oder unzureichend bestätigt, was Kinder zu einer gesunden Entwicklung benötigen, und erleben dadurch zu wenig Anleitung (Anm.: von Autoritätspersonen) mit ihrer Selbstwirksamkeit und Eigenverantwortung im Leben positiv umzugehen.
 
Sie neigen vielmehr dazu, sich später als Erwachsene selbst zu schwächen und im Dialog mit sich selbst zu isolieren. Vergleiche zwischen sich selbst und anderen ziehen, wovon wir wiederum auf gesellschaftlicher Ebene durch Werbung, Medien und Industrien ungesund „befeuert“ werden, gehören zu den wesentlichen Denkmustern, die diese eigene Unzufriedenheit fördern.
 
Durch seelische Verletzungen können betroffene Menschen in ihrem Inneren vorwiegend unbewusst eine Abwehr- und Distanzhaltung zu ihrer Umwelt oder in ihrem Kompensationsverhalten häufig auch zu Missbrauch tendieren. Der Missbrauch kann sich auf Gegenstände, Umwelt oder Substanzen beziehen als auch in Beziehungen zu anderen Menschen, wie bspw. sich in einer Rolle als „Opfer“ sehen, wobei die Realität und fehlende Bereitschaft verantwortlich zu sein darin verzerrt wahrgenommen werden.
 
Darunter können Menschen in der Umgebung irritiert werden oder sogar leiden, indem sie in Rollenmustern zum einen zu „Tätern“ oder zum anderen zu „Helfern“ degradiert werden. Echte und ganzheitlich gesunde Beziehung auf Augenhöhe sind in der Isoliertheit von Minderwertigkeit kaum möglich. Selbstmitleid, Kritikunfähigkeit, Verachtung (Anm.: vordergründig gegenüber sich selbst, versteckter gegenüber anderen) und die sich wiederholende Ausweglosigkeit sind nur einige Ausdrucksformen von falschen Schlussfolgerungen, die Minderwertigkeit im Denken etabliert und in den Generationsfolgen zu viel Leid führen kann.
 
Minderwertigkeit und Hochmut
 
In der Begleitung von Gläubigen sprechen erfahrene Leiter in der Seelsorge häufig im Kontext der Aufarbeitung von vorhandenen Minderwertigkeitsgefühlen mit Betroffenen von einer Münze mit zwei Medaillen. Die eine Seite dieser Medaille ist die vordergründige, erlebte „Minderwertigkeit“ der eigenen Unterlegenheit, die andere Seite ist Stolz.
 
Stolz erhebt sich über andere und zeichnet sich dadurch aus, sich selbst zu erheben. Das Wesen Satans entspricht dem Wesen von Stolz, da er sich über Gott selbst hinwegsetzend durch diese Haltung zu Fall kam und deshalb den Menschen im Sündenfall anleiten konnte.
 
Es ist wichtig anzuerkennen, dass der Mensch ohne die Liebe Gottes, die in ihrem Wesen Wahrheit ist, in der angeborenen Sündhaftigkeit stolz ist. Stolz gehört ebenfalls zu den angeborenen Zuständen, die einem Menschen nicht durch Erziehung allein vermittelt werden.
 
Laut Wikipedia definiert sich Stolz im Sinne von Hochmut wie folgt: „… Weitere Synonyme sind Anmaßung, Überheblichkeit, Arroganz, Einbildung, Blasiertheit, Prätention, veraltet Hoffart oder Dünkel. Ein Verhalten, das von Hochmut zeugt, ist das Angeben, Prahlen, Großtun und Wichtigtun, … Der Gegensatz zum Hochmut ist die Demut.“
 
Der Weg in die Freiheit
 
In Bezug auf das Beispiel der zehn Aussätzigen können wir erkennen, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen dem Glauben und der Hoffnung auf Heilung und dem Zustand von Heilung, die empfangen wird.
 
Wir können als Menschen nicht nicht denken, denn alles, was wir empfinden entspricht gedanklichen Mustern, die uns Bewertungen, Wahrnehmung und Informationsverarbeitung zur Erreichung eines Zieles erst ermöglichen. In diesem Sinne gilt es sich bewusst zu machen, dass Glauben auf Gedanken basiert, welche immer wieder bewusst getroffen werden können.
 
Menschen halten etwas für wahr, das sie sich vorstellen und darin entsprechend erfahren. Dieses persönliche Erleben beinhaltet Denken, das in einer Wechselwirkung Gefühle oder Empfindungen hervorbringt. Sofern unsere Gedanken von der Wahrheit Gottes erfüllt sind, bringen sie in uns Empfindungen und ein intensiveres Erleben von Gottes Gegenwart hervor.
Sind in unseren Gedanken anderweitige Impulse, die Gottes Wahrheit widersprechen oder verzerren, bringen sie in uns Empfindungen und ein intensiveres Erleben ihrer Art hervor.
 
Dieses Prinzip ist ein Schlüssel zur Freiheit, wie es der eine Mann, der zu Jesus zurückkehrte erkannt hat – man kann nicht dankbar sein, über das man nicht bewusst dankbar ist.
 
Dankbarkeit impliziert Freude über eine materielle oder immaterielle Zuwendung, die einem nicht aus Zwang, als Gegenleistung oder aus Schuldigkeit gegeben werden muss oder zuteilwird. Man weiß die erhaltene Gabe zu schätzen. Wenn man fordert und nicht zu geben bereit ist, wird es einem nahezu unmöglich im Zustand von Dankbarkeit seinen Dank auszudrücken.
Als Heilige wächst unsere Dankbarkeit in einem Verständnis gegenüber der Souveränität Gottes, die man zunächst anerkennt. Im Empfangen von seiner zu uns ausgedrückten Liebe und Gnade drücken wir diese Dankbarkeit, die aus unseren inneren Gedanken im Herzen hervorkommt, aus, um zur Verherrlichung Gottes unseren Teil beizutragen. Während wir dem HERRN danken, nahen wir uns ihm in der Anerkennung seiner selbst und werden daraus im Glauben (Anm.: unser Denken im Hinblick auf das, was wir für wahr halten und uns Anlass zu Zuversicht gibt) wiederhergestellt.
 
Als Beispiel fehlender Heilung von Minderwertigkeit und dem falschen Fokus zeugt der Verlauf von Judas, dem Jünger, der Jesus verriet. Er suchte nach seiner eigenen Anerkennung und nach ihm gezollte Dankbarkeit in Form eines Lohns, der ihm durch Auslieferung seines HERRN zuteilwurde. Somit gelangte er zunehmend in den Bereich Satans, der schließlich „in ihn fuhr“.
 
Judas Geschichte lehrt das Prinzip freier Entscheidung, die ihn so geführt hat, dass der Feind und Widersacher Gottes immer mehr Zugang zu ihm finden konnte, weil er sich nicht in dem Sohn als einzigen Weg zum Vater gefunden hat. Sein verräterischer Kuss ist eine Warnung, dass man sich Jesus dem Anschein nach nähern kann, ohne sich ihm im Herzen hinzugeben, was immer Verrat nach sich zieht und Sünde aus fehlender Demut (Anm.: Rebellion) vervielfacht (vgl. Lukas 22,21-22.47-48 i.V.m. Offenbarung 22,15).
 
Lukas 22,21-22.47-48:
21 Doch siehe, die Hand meines Verräters ist mit mir am Tisch.
22 Denn der Menschensohn geht zwar dahin, wie es beschlossen ist; doch weh dem Menschen, durch den er verraten wird! …
47 Als er aber noch redete, siehe, da kam eine Schar; und einer von den Zwölfen, der mit dem Namen Judas, ging vor ihnen her und nahte sich zu Jesus, um ihn zu küssen.
48 Jesus aber sprach zu ihm: Judas, verrätst du den Menschensohn mit einem Kuss?
 
Offenbarung 22,15:
15 Draußen sind die Hunde und die Zauberer und die Unzüchtigen und die Mörder und die Götzendiener und alle, die die Lüge lieben und tun.
 
Am Ende verpasst der Jünger Judas seine Bestimmung und seinen Einfluss, indem er als Verwalter von Finanzen des Königreiches mit den Gegnern Jesu ein Geschäft eingeht, das weltlich gesinnter kaum sein konnte, um letztendlich im qualvollen Tod durch sich selbst zu sterben.
 
Da wir uns derzeit im biblischen Zeitfenster des Monats „Ab“ befinden, welches das Zeitfenster ist, in dem wir genau zuhören sollten, um das Gehörte zu unterscheiden und unseren Glauben mit dem Plan bzw. der Verheißung Gottes für unser Leben zu verbinden, ist es erforderlich, die Dinge, die konträr zum Maßstab des Wortes Gottes und seinen Werten gehen, abzustellen, um einen Aufbau hervorzubringen und keine Zerstörung zuzulassen.
 
Die Begründung liegt darin, weil der biblische Monat „Ab“ der Monat ist, wo sich das Volk Israel in Kadesch-Barnea (Anm.: bedeutet „Geweihter – bewegliche Quelle“) entschied, den negativen Bericht der 10 Kundschafter entgegenzunehmen und sich daraufhin aufgrund von Unglauben weigerte in das verheißene Land einzutreten (vgl. 4.Mose 32,8-9).
 
4.Mose 32,8-9:
8 So machten es auch eure Väter, als ich sie aussandte von Kadesch-Barnea, um das Land zu erkunden; 9 und als sie hinaufgekommen waren bis an den Bach Eschkol und das Land sahen, machten sie das Herz der Israeliten abwendig, dass sie nicht in das Land wollten, das ihnen der HERR geben wollte.
 
In Seiner Weisheit,
 
Tina und Daniel Glimm

Im Zusammenhang mit der Begegnung zwischen Jesus und der Samariterin am Brunnen in Sychar (Anm.: bedeutet „Bergrücken“), das zur Region von Samaria (Anm.: bedeutet „zum Wächter gehörig, Wachtberg“) gehörte, offenbarte mir der Heilige Geist ein Prinzip der Wiederherstellung der zwischenmenschlichen Beziehung von Mann und Frau.
 
Die prophetische Salbung
 
Hierbei kommt der prophetischen Salbung eine besondere Bedeutung zu. Diese wird durch den Brunnen in Sychar sowie der Region von Samaria repräsentiert, wobei ich den Brunnen in Form eines Auges betrachte, das von unten nach oben schaut, was mit Hoffnung verbunden ist (vgl. Johannes 4,5-6 i.V.m. Römer 5,5).
 
Johannes 4,5-6:
5 Da kam er in eine Stadt Samariens, die heißt Sychar, nahe bei dem Feld, das Jakob seinem Sohn Josef gab.
6 Es war aber dort Jakobs Brunnen. Weil nun Jesus müde war von der Reise, setzte er sich am Brunnen nieder; es war um die sechste Stunde.
 
Römer 5,5:
5 Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.
 
Es ist kein Zufall, dass die Jünger nicht vor Ort zugegen waren als Jesus am Brunnen auf die Frau aus Samaria traf, da sie auf dem Weg in die Stadt waren, um Essen einzukaufen.
 
Während der Zeit ihrer Abwesenheit diente Jesus der Samariterin durch die prophetische Salbung in Form des Wortes der Erkenntnis, indem er ihr ihren Lebensumstand mitteilte, so dass sie ihn daraufhin als Propheten erkannte (vgl. Johannes 4,7-8.16-19 i.V.m. 1.Korinther 12,8).
 
Johannes 4,7-8.16-19:
7 Da kommt eine Frau aus Samarien, um Wasser zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr: Gib mir zu trinken!
8 Denn seine Jünger waren in die Stadt gegangen, um Essen zu kaufen. …
16 Jesus spricht zu ihr: Geh hin, ruf deinen Mann und komm wieder her!
17 Die Frau antwortete und sprach zu ihm: Ich habe keinen Mann. Jesus spricht zu ihr: Du hast recht geantwortet: Ich habe keinen Mann.
18 Fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann; das hast du recht gesagt.
19 Die Frau spricht zu ihm: Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist.
 
1.Korinther 12,8:
… 8 dem einen wird durch den Geist gegeben, von der Weisheit zu reden; dem andern wird gegeben, von der Erkenntnis zu reden, nach demselben Geist; …
 
Jesus Christus, die Liebe des Vaters
 
Man kann davon ausgehen, dass die Begründung für die Abwesenheit der Jünger darin lag, weil es im Plan des Vaters war, die Seele der Samariterin in Bezug auf männliche Autorität wiederherzustellen. Und hierzu war es zuerst vonnöten, dass Jesus allein als wahre geistliche Autorität in Form der Liebe des Vaters präsent war, um der Samariterin die Vollständigkeit der Liebe Gottes zu offenbaren.
 
Jesus Christus diente der Samariterin aus der Postion des „siebenten Mannes“, um ihr das vollständige Werk des himmlischen Vaters und sein Verständnis von Liebe und Hingabe zu offenbaren. Das wird aus der Konversation zwischen Jesus und der Samariterin deutlich.
 
Jesus machte sie ohne Anklage darauf aufmerksam, dass sie fünf Männer hatte und der sechste Mann, mit dem sie in einer Beziehung lebte, nicht ihr rechtmäßiger Ehemann war (vgl. Johannes 4,18).
 
Johannes 4,18:
18 Fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann; das hast du recht gesagt.
 
Es war der Plan des himmlischen Vaters durch seine Liebe, welche sein Sohn Jesus Christus ist, eine neue Zeitphase für die Samariterin einzuläuten (vgl. Johannes 3,16).
 
Johannes 3,16:
16 Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.
 
Durch die prophetische Salbung führte Jesus die Samariterin Stück für Stück in einen höheren Erkenntnisbereich über ihn als Person. Das wird in der Aussage der Samariterin gegenüber Jesus deutlich, die ihn zuerst als Herrn, dann als Propheten und darauf als Christus erkennt (vgl. Johannes 4,11.19.29).
 
Johannes 4,11.19.29:
11 Spricht zu ihm die Frau: Herr, hast du doch nichts, womit du schöpfen könntest, und der Brunnen ist tief; woher hast du dann lebendiges Wasser? …
19 Die Frau spricht zu ihm: Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist. …
29 Kommt, seht einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe, ob er nicht der Christus sei!
 
Das Gespräch zwischen Jesus und der Frau aus Samaria beruhte auf der wahren geistlichen Hingabe in Form von Lobpreis, die die Anbetung und Liebe zum himmlischen Vater beinhaltet (vgl. Johannes 4,23-24).
 
Johannes 4,23-24:
23 Aber es kommt die Zeit und ist schon jetzt, in der die wahren Anbeter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn auch der Vater will solche Anbeter haben.
24 Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.
 
Der Autoritätsbereich des Vaters
 
Es ist der himmlische Vater, der die höchste geistliche Autorität im Himmel ist.
 
Um die verletzte Seele der Frau aus Samarien wiederherzustellen, machte Jesus sie auf das geistliche Prinzip von wahrer Hingabe bzw. Liebe gegenüber der höchsten geistlichen Autorität aufmerksam, die allein der himmlische Vater ist.
 
Ich persönlich bin der Überzeugung, dass die Frau aus Samarien kein richtiges (Anm.: gesundes, vorbildliches) Vaterbild besaß und deshalb nach Liebe, Annahme und Anerkennung bei Männern suchte, die selbst nicht das richtige Verständnis von Liebe und Achtung gegenüber Frauen aufweisen konnten.
 
Die Samariterin trug in ihrem Herzen eine sogenannte geistliche emotionale Leere, die sie dazu antrieb nach Schutz, Liebe, Achtung und Anerkennung durch einen Mann zu suchen, was sie vor ihrer Begegnung mit Jesus Christus nicht erlebte. Nachdem Jesus Christus der Samariterin die Prinzipien von wahrhaftiger Hingabe und Liebe in Bezug auf den himmlischen Vater lehrte, erhielt sie zudem Wiederherstellung ihres inneren Menschen, so dass sie mit ihrem bereits von Gott gegebenen Potential in eine neue Zeitphase eintrat.
 
Diese Samariterin besaß das Potential dazu beizutragen, Männer in die hohe Ebene der Gegenwart des himmlischen Vaters und seine Liebe zu bringen, so dass sie ebenfalls Wiederherstellung in ihrem inneren Menschen erlebten, um als wahre geistliche Autoritäten im irdischen Bereich mit der richtigen Herzenshaltung zu agieren sowie mit einem reinen Herzen wahrhaftigen Schutz, Liebe, Achtung und Anerkennung zu geben.
 
Das wird anhand der Reaktion der Samariterin erkennbar, die nach dem Gespräch mit Jesus beschleunigt in ihren Ort zurück ging, um den Leuten von der Liebe des Vaters (Anm.: Jesus Christus) zu berichten, unter denen auch viele Männer waren (vgl. Johannes 4,29.39-42).
 
Johannes 4,29.39-42:
29 Kommt, seht einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe, ob er nicht der Christus sei! …
39 Es glaubten aber an ihn viele der Samariter aus dieser Stadt um der Rede der Frau willen, die bezeugte: Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe.
40 Als nun die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben; und er blieb zwei Tage da.
41 Und noch viel mehr glaubten um seines Wortes willen 42 und sprachen zu der Frau: Von nun an glauben wir nicht mehr um deiner Rede willen; denn wir haben selber gehört und erkannt: Dieser ist wahrlich der Welt Heiland.
 
Es ist an der Zeit und der Wille des Vaters in den Himmeln, dass Männer im Volk Gottes den Vater mit ihrer Gegenwart in Christus reflektieren, um Frauen in ihrer Verletzung und Mangel väterlicher Zuwendung wiederherstellen zu können.
 
Daraus resultiert eine Zunahme für das Königreich Gottes in der Ausbreitung der Botschaft des Evangeliums, was sich wiederum auf eine Zunahme von Söhnen im Reich Gottes auswirkt, die ihre gottgegebene Bestimmung anerkennen und Schutz geben können, der die kommenden Generationen absichert.
 
Das Bild der Rolle der Frau in der Gemeinde Jesu und die Beziehungsfähigkeit zwischen Männern und Frauen muss wiederhergestellt werden, um in der Endzeit effektiv die Ernte einzubringen, worauf uns Jesus Christus, als Haupt seiner Gemeinde strategisch hinweist.
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm
 
Hinweis:
Für ein tieferes Verständnis über die Thematik der Symbiose zwischen Männern und Frauen im Leib Jesu empfehlen wir das Buch „Die apostolische Frau“ von Linda Heidler mit Chuck D. Pierce, das beim Glory Star Verlag erhältlich ist.