Angesichts der lebenswichtigen Beziehung, die zwischen dem Heiligen Geist und dem prophetischen Dienst besteht, reicht es nicht aus, dass der Prophet vom Geist „erfüllt“ oder gar „geführt“ wird; der Prophet muss vollständig vom Heiligen Geist regiert werden.
 
Es gibt eine Menge, das in dem Wort „regiert“ enthalten ist, was in seiner Essenz herausgefiltert und untersucht werden sollte.
Was bedeutet es, vom Heiligen Geist regiert zu werden?
Es umfasst die folgenden sieben Schritte in der jeweils richtigen Reihenfolge:
 
1. Aus dem Geist geboren sein
 
Hier beginnt alles, denn „wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes eintreten.“ (vgl. Johannes 3,5).
Der Heilige Geist überführt uns von Sünde, offenbart unser Bedürfnis nach einem Erlöser, zieht uns zu Christus, befähigt uns, den HERRN anzurufen, und versiegelt uns mit Erlösung.
Ohne den Heiligen Geist sind wir blind, taub und stumm gegenüber den Dingen Gottes, denn „der natürliche Mensch vernimmt nichts von den Dingen des Geist Gottes; denn es ist ihm eine Torheit und er kann es nicht erkennen; weil es geistlich beurteilt werden muss.“ (vgl. 1.Korinther 2,14).
 
2. Erfüllt mit dem Heiligen Geist
 
Der bemerkenswerte Unterschied zwischen den Jüngern vor und nach der Apostelgeschichte (Anm.: Apostelgeschichte 2) ist in der Schrift genau dokumentiert.
Daraus wird ersichtlich, dass man Jesus Christus jahrelang nachfolgen kann, ohne mit dem Heiligen Geist erfüllt zu sein, genau wie seine ersten Jünger.
Man kann sagen, dass die Jünger ohne den Heiligen Geist einen erschwerten Weg hatten, weil sie nicht ganz verstehen, sehen und nicht wirklich hören konnten, was Jesus ihnen offenbaren wollte.

Es brauchte den Heiligen Geist, um sie zu erfüllen, bevor sie wirklich anfangen konnten, es zu „verstehen“. Dies erklärt die geistliche Trübseligkeit der meisten Menschen, die noch immer im System der Kirche (Anm.: religiöses Babylon) gefangen sind. Sie versuchen, Jesus zu folgen, ohne die erfüllende Kraft des Heiligen Geistes. Das Wort Gottes hat uns bereits gezeigt, dass es nicht funktioniert. Die Nachfolge Jesu ohne den Heiligen Geist ist wie der Versuch, einen Marathon mit Asthma zu laufen. Somit ist es unabdingbar, dass wir mit dem „Heiligen Geist erfüllt sein“ müssen (vgl. Epheser 5,18).
 
3. Unterwiesen vom Heiligen Geist
 
Der Mensch kann viel lehren; doch es ist lediglich der Geist der Wahrheit, der ein Lehrer über die Dinge ist, die den geistlichen Bereich betreffen. Er ist gesandt, um uns Dinge zu zeigen, zu offenbaren und zu lehren, die über das Verständnis der sterblichen Menschen hinausgehen. Vieles, was Jesus seinen Jüngern beibringen wollte, musste warten, weil sie es nicht ohne die Unterstützung des Heiligen Geistes empfangen konnten. „Aber der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.“ (vgl. Johannes 14,26)

Die bevorzugte Lehrmethode des Heiligen Geistes ist es, uns in schwierige Situationen zu bringen. Unter anderem wird das anhand des Buches der Apostelgeschichte deutlich. Weiterhin kann man ein schnelles Wachstum und eine schnelle Entwicklung der Gemeinschaft von Heiligen (Anm.: griech. „ekklēsịa“) im Buch der Apostelgeschichte erkennen. Auch die Apostel lernten und wuchsen, so wie es auch heutzutage noch der Fall ist. Wie erklären wir das? Ihr Lernen fand nicht in einem privaten Bergrückzug oder Kloster statt, sondern in den Prüfungen und Trübsalen sowie durch ihre Feinde und Umstände. Der Heilige Geist benutzt wütende Mobs, einsame Gefängnisse und verzweifelte Situationen, um uns Dinge beizubringen, die wir in einem Klassenzimmer nicht erlernen würden.
 
4. Im Heiligen Geist entsprechend justiert
 
Der Heilige Geist ist nicht daran interessiert, unseren Geist mit interessanten biblischen Fakten und lehrmäßigen Kleinigkeiten zu füllen. Der Zweck der Lehre durch den Geist ist es, sich im Geist zu justieren – das heißt, den eigenen hartnäckigen Weg aufzugeben und die Dinge auf göttliche Weise zu tun. Diese Anpassung ist in der Regel unangenehm und oft schmerzhaft. Aber nur auf diese Weise geschieht geistliches Wachstum und Reife. Wenn man als Christ nicht bereit ist, das, was der Geist gelehrt hat, zu nehmen und sich dann ihm hinzugeben sowie daran zu orientieren, wird das Ergebnis dessen sein, dass man den Weg derer geht, „die immer auf neue Lehren aus sind und nie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.“ (vgl. 2.Timotheus 3,7)
Ohne die Bereitschaft das Gelehrte des Heiligen Geistes anzuwenden, wird er sich zurückziehen und nichts weiteres offenbaren, was über den letzten Punkt des Ungehorsams hinausgeht.
Wir leben als Christen in der Generation der Weltgeschichte, die am meisten gelehrt und von Predigt geprägt ist.

Aber sind wir bereit, uns von der gepredigten geistlichen Wahrheit justieren zu lassen?
Das Gelernte anzuwenden und sich im Gehorsam zu üben, hat einen beschleunigten geistlichen Fortschritt zur Folge.
 
5. Geleitet vom Heiligen Geist
 
Wenn eine Person bereit ist, sich durch den Geist justieren zu lassen, dann ist sie befähigt vom Geist geführt zu werden.
Eine Person, die sich der Führung des Heiligen Geistes widersetzt und sich dessen weigert, kann nicht vom Geist geleitet werden.
Doch wie unbedacht und leichtfertig kommt es von Christen zu Äußerung, dass sie „auf diese oder jene Weise geführt werden“, um der Diskussion über die Wahrheit aus dem Weg zu gehen.
Worte mögen täuschen aber die Frucht wird es letztendlich offenbaren (vgl. Matthäus 7,16-20).
 
Matthäus 7,16-20:
16 An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man denn Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln?
17 So bringt jeder gute Baum gute Früchte; aber ein fauler Baum bringt schlechte Früchte.
18 Ein guter Baum kann nicht schlechte Früchte bringen und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen.
19 Jeder Baum, der nicht gute Früchte bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.
20 Darum: an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.
 
Wenn jeder, der vorgibt, vom Geist geführt zu werden, tatsächlich vom Geist geleitet wäre, dann wäre die Welt ein schöner, wunderbarer Ort. Die Wahrheit jedoch ist, dass fleischlich, irdisch gesinnte Christen nicht vom Geist geführt werden können, weil sie nicht vom Geist gelehrt oder sich an den Geist halten.
Die irdisch gesinnten Menschen werden von ihrem Fleisch, ihren Emotionen und Gefühlen geleitet. Es ist möglich andere Menschen zu täuschen oder sogar sich selbst zu täuschen, aber Gott lässt sich nicht spotten (vgl. Galater 6,7).
 
Galater 6,7:
7 Irret euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten.
 
Es ist nicht möglich die Lehre des Geistes zu ignorieren, die Justierung, die die Lehre in dem Leben eines Gläubigen vornehmen soll, abzulehnen und dann zu behaupten, dass man von demselben Geist „geleitet“ wird, den man gerade nicht respektiert hat.
Nur diejenigen, die sich im Geist justiert haben, können seine Stimme wirklich erkennen und sich von ihm führen lassen.
 
6. Inspiriert vom Heiligen Geist
 
Wenn ein Mensch an diesen Punkt angelangt ist, hat er gelernt, nichts zu produzieren, sondern auf die Inspiration durch den Heiligen Geist zu warten. Solche Menschen stehen von diesem Zeitpunkt an unter der Leitung des Heiligen Geistes. Der Geist bestimmt ihre Sprache und ihr Handeln. Sie verlassen sich nicht mehr auf das Fleisch. Sie genießen nicht mehr das Lob von Menschen, noch fürchten sie die Kritik der Menschen. Sie werden durch den Geist Gottes bewegt, und sie bieten keinen Widerstand gegen seinen Geist. Ihnen wird größere Offenbarung und die entsprechende Verantwortung für einen vernünftigen Umgang mit der Offenbarung als Verwalter für die Gemeinschaft der Heiligen (Anm.: griech. „ekklēsịa“) anvertraut.
 
7. Vom Heiligen Geist bewahrt
 
Der Heilige Geist wirkt ständig Leben, Licht, Liebe, Gnade, Barmherzigkeit und Frieden für diejenigen, die sich vollständig seiner Regierung in Demut unterordnen. Der innere Mensch wird von Tag zu Tag gestärkt und erneuert (vgl. 2.Korinther 4,16).
Die Flüsse des lebendigen Wassers fließen von innen heraus (vgl. Johannes 7,38).
Die geistliche Frucht zeugt von einem Leben, das Christus unterworfen ist in: Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung. Und diese werden in immer größerer Zahl durch deren Leben bezeugt, die sich dem Heiligen Geist vollkommen hingegeben haben.
Die Kämpfe sind groß, aber Gottes Gnade ist größer, und seine Kraft ist in der Schwäche gegenwärtig (vgl. 2.Korinther 12,9a).
Christen, die sich dem Heiligen Geist unterordnen, werden durch den Geist bewahrt bzw. stehen sie für seinen Dienst zur Verfügung. Sie sind abgesondert für heilige Aufgaben, versiegelt, gesalbt und befähigt.
 
Wenn es jetzt in der Gemeinschaft von Heiligen (Anm.: griech. „ekklēsịa“) einen Mangel an echten Propheten gibt, dann vor allem, weil die meisten Menschen irgendwo zwischen Punkt drei und Punkt vier stolpern und fallen und nicht weitermachen.

Wenn sie weiterhin im Fleisch vorwärts drängen (oder in die religiöse Führung gedrückt werden), dann werden sie irgendwo zwischen Punkt fünf und sechs zu falschen Propheten. Das bedeutet, sie folgen allen möglichen falschen Führungen und werden entweder von ihrer eigenen Phantasie oder von einem dämonischen Geist inspiriert. Der siebte Punkt ist ihnen völlig unbekannt.
 
Die kritische Schnittstelle befindet sich in der Bereitschaft, das, was der Heilige Geist lehrt, anzuwenden, und die Bereitwilligkeit zu zeigen, sich an sein Wort und seinem Weg zu orientieren.
Wenn der Geist Gottes flüstert, ist es wichtig zügig zu reagieren und darauf zu antworten, so wie es der Prophet Samuel tat als der HERR zu ihm sprach (vgl. 1.Samuel 3,10).
 
1.Samuel 3,10:
10 Da kam der HERR und trat herzu und rief wie vorher: Samuel, Samuel! Und Samuel sprach: Rede, denn dein Knecht hört.
 
Es ist wichtig dem HERRN gegenüber schnell zu antworten und zu gehorchen.
Es gibt keine Beschränkung für das, was Gott in einer und durch eine Person tun kann, die sich vorbehaltlos seiner Regierung hingibt.
 
Chip Brogden
 
Übersetzung:
Daniel Glimm

Jesus offenbart ein wichtiges Prinzip von wahrer Suche, die zum Erfolg führt (vgl. Matthäus 7,7).

Matthäus 7,7:
7 Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.

Das Wort Gottes betont deutlich, zuerst Gott (Anm.: JAHWE) zu lieben und sein Königreich im persönlichen Leben an die erste Stelle zu setzen. Diese Herzenshaltung hat Versorgung zur Folge (vgl. Matthäus 6,33 i.V.m. Matthäus 22,37-38).

Matthäus 6,33:
33 Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.

Matthäus 22,37-38:
37 Jesus aber antwortete ihm: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt (vgl. 5.Mose 6,5).“
38 Dies ist das höchste und größte Gebot.

Da Gott Geist ist, sind die Dinge die ewigen Bestand haben, die Dinge die den Geistbereich betreffen (vgl. Johannes 4,24a).

Johannes 4,24a:
24 Gott ist Geist, …

Hierbei kann es sich um natürliche Taten (Anm.: Werke der Gerechtigkeit) handeln, die jedoch in den Augen Gottes einen Ewigkeitswert haben. Um jedoch Werke der Gerechtigkeit hervorzubringen, ist zuerst die Liebe zum HERRN erforderlich.

Wenn wir die Liebe Gottes haben, die wir in Jesus Christus in unserem Leben empfangen, liegt es an jedem einzelnen Gläubigen auf welche Weise er oder sie Jesus Christus erkannt hat.

Man kann Jesus Christus als Erlöser, Retter, Heiler, … lieben, wobei der höchste Bereich der Liebe die Beziehung zu Jesus Christus als Bräutigam beinhaltet. Dies setzt voraus, dass man Jesus Christus als Bräutigam persönlich erkannt hat und sich als ein Teil der Brautstruktur ansieht.

Die Brautstruktur

Die Struktur der Braut des Lammes ist ein regierender Stadtkomplex (Anm.: Hauptstadt), der in dem herrlichen Licht Gottes im Himmel über der Erde erstrahlt und das Gewicht des Himmels auf die Erde bringt. Dieses Gewicht beinhaltet unter anderem die Worte und Pläne Gottes für diese Zeit (vgl. Offenbarung 21,2).

Offenbarung 21,2:
2 Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann.

Die Braut Jesu ist somit ein geistliches und von Gott gegebenes Fürstentum, das sich „Jerusalem” nennt, was soviel wie „Gründung des Friedens” bedeutet.
Damit wir als Volk Gottes noch deutlicher verstehen, was sich für eine Salbung in der Braut Jesu befindet, hilft uns die Erklärung zu dem hebräischen Wort „Schalom”, was „Vollständigkeit, Ganzheit, Gesundheit, Friede, Wohlergehen, Schutz, Zuverlässigkeit, Stille, Erfolg, Perfektion, Fülle, Ruhe, Harmonie und die Abwesenheit von Hetze und Uneinigkeit“ bedeutet.

Die Suche der Geliebten nach ihrem Bräutigam

In Hohelied 3,1-4 ist von der Geliebten zu lesen, die sich nach ihrem Bräutigam sehnt. Sie ist sich der Liebe ihres Bräutigams bewusst, was sie dazu veranlasst auf die Suche zu gehen, um in seiner Nähe und unmittelbaren Gegenwart zu sein.

Hohelied 3,1-4:
1 Des Nachts auf meinem Lager suchte ich, den meine Seele liebt. Ich suchte; aber ich fand ihn nicht.
2 Ich will aufstehen und in der Stadt umhergehen auf den Gassen und Straßen und suchen, den meine Seele liebt. Ich suchte; aber ich fand ihn nicht.
3 Es fanden mich die Wächter, die in der Stadt umhergehen: „Habt ihr nicht gesehen, den meine Seele liebt?“
4 Als ich ein wenig an ihnen vorüber war, da fand ich, den meine Seele liebt.
Ich hielt ihn und ließ ihn nicht los, bis ich ihn brachte in meiner Mutter Haus, in die Kammer derer, die mich geboren hat. –

Anhand der genannten Bibelstelle ist ein geistliches Prinzip in Bezug auf erfolgreiche Suche erkennbar.

Zuerst ist der Wandel in der ersten Liebe notwendig, weil diese der Antrieb ist, den Bräutigam, der Jesus Christus ist, dort zu suchen, wo er sich derzeit in der Zukunft der Geliebten aufhält.

Auch wenn es manchmal so scheint als würde die Liebe Gottes nicht präsent sein, ist sie lediglich an dem von ihm vorherbestimmten Ort in unserer Zukunft.

Es ist das Feuer der ersten Liebe zu Jesus Christus, die uns antreibt aufzustehen und nach ihm zu suchen, den unsere Seele liebt.

Wenn wir uns trotz aller Herausforderung im Geist entscheiden voranzugehen, gelangen wir in den regierenden Stadtkomplex (Anm.: Jerusalem), wo wir auf die prophetische Präsenz Gottes (Anm.: die Wächter => Propheten) treffen, die das schützende Licht (Anm.: Gegenwart der Wächterengel; aram. „‘îr“; für das hebräische Wort „Stadt“ wird ebenfalls das Wort „‘îr“ verwendet.) und das richtungsweisende Licht (Anm.: Geist der Prophetie) beinhaltet.
Es ist die Salbung der Propheten, die nahe am Herzen Gottes sind und deren Auftrag es ist, das Volk des HERRN näher in die Gegenwart Gottes zu ziehen.

Die prophetische Gegenwart in der Stadt hat zur Folge, dass Jesus Christus, der Geliebte gefunden wird, und es zur Intensivierung der ersten Liebe kommt. Damit im Zusammenhang steht die Erinnerung an die Anfänge mit Jesus, die dazu beitragen, dass man einen neuen Tag der Beziehung mit Christus als Bräutigam erlebt, der einem zuvor in der Facette des Geliebten erschien.

Der Aufenthalt im „Brautkomplex“

Der Aufenthalt im Brautkomplex (Anm.: Hauptstadt => Jerusalem) führt zu mehr Erkenntnis darüber, wer wir als Braut Jesu sind.

Es ist das Verlangen des himmlischen Vaters für seinen Sohn Jesus Christus, dass jede(r) Gläubige sich aus dem Status der Geliebten in den Status der Braut begibt.

Wenn wir uns als Gläubige „außerhalb der Stadt“ befinden, sind wir lediglich „Geliebte“, jedoch sehnt sich der HERR, uns in den Bereich der Brautstruktur zu führen, die über ein messianisches Verständnis über die Stämme Israels und die Apostel des Lammes verfügt.

Es ist die einheitliche Struktur der Braut des Lammes, die die Botschaft des Tenach (Anm.: Altes Testament) und Neuen Testamentes trägt, in denen sich Jesus Christus auf der einen Seite verborgen und auf der anderen Seite deutlich sichtbar befindet.

Die Brautstruktur (Anm.: messianisches Jerusalem) setzt sich aus messianischen Juden und Christen aus den Heidenvölkern zusammen, wobei der Fokus auf ihren Perlentoren und den edlen Mauergrundsteinen liegt.

Die Stämme Israels waren im Tenach in Form von Edelsteinen auf dem Brustpanzer des Hohenpriesters (vgl. 2.Mose 28,15-21) angebracht und werden im Neuen Testament zu Perlentoren, die jeweils eine hohe geistliche Engelsbewegung mit sich bringen.

Diese Engelsbewegung erhält ihre Manifestation, wenn Menschen im Glauben aufgrund der Botschaft durch die Braut des Lammes durch diese Perlentore gehen, die sich untereinander von ihrer Substanz nicht unterscheiden, da sie Perlen sind und somit auf Jesus hinweisen. Er allein ist die einzige wahre Tür, der den hinzukommenden Menschen, die an ihn glauben eine großartige Versorgung nach Geist, Seele und Leib zuteil werden lässt (vgl. Offenbarung 21,12-14.19a.21a i.V.m. Johannes 10,9).

Offenbarung 21,12-14.19a.21a:
… 12 sie (Anm.: die Stadt, die Braut des Lammes) hatte eine große und hohe Mauer und hatte zwölf Tore und auf den Toren zwölf Engel und Namen darauf geschrieben, nämlich die Namen der zwölf Stämme der Israeliten: 13 von Osten drei Tore, von Norden drei Tore, von Süden drei Tore, von Westen drei Tore. 14 Und die Mauer der Stadt hatte zwölf Grundsteine und auf ihnen die zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes. …
19a Und die Grundsteine der Mauer um die Stadt waren geschmückt mit allerlei Edelsteinen. ...
21a Und die zwölf Tore waren zwölf Perlen, ein jedes Tor war aus einer einzigen Perle, ...

Johannes 10,9:
9 Ich (Anm.: Jesus Christus) bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.

Die Edelsteine in der Grundmauer von der Braut des Lammes tragen den Herzschlag des einzigen wahren Hohenpriesters Jesus, der von seinem Vater Hohepriester nach der Ordnung Melchisedeks genannt wird (vgl. Offenbarung 21,14.19a i.V.m. Hebräer 5,5-6.9-10).

Offenbarung 21,14.19a:
14 Und die Mauer der Stadt hatte zwölf Grundsteine und auf ihnen die zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes. …
19a Und die Grundsteine der Mauer um die Stadt waren geschmückt mit allerlei Edelsteinen. ...

Hebräer 5,5-6.9-10:
5 So hat auch Christus sich nicht selbst die Ehre beigelegt, Hoherpriester zu werden, sondern der, der zu ihm gesagt hat (vgl. Psalm 2,7): “Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt.”
6 Wie er auch an anderer Stelle spricht (vgl. Psalm 110,4): “Du bist ein Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks.” …
9 Und als er vollendet war, ist er für alle, die ihm gehorsam sind, der Urheber des ewigen Heils geworden, 10 genannt von Gott ein Hohepriester nach der Ordnung Melchisedeks.

Diese Erklärungen offenbaren uns, dass jede(r) Gläubige, der in die Brautstruktur des Lammes eintritt von ihrem gesalbten apostolischen-prophetischen Atem, der den Herzschlag des Bräutigams trägt, berührt und erfasst wird (vgl. Epheser 2,19-22 i.V.m. Jesaja 62,6-7).

Epheser 2,19-22:
19 So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen, 20 erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist, 21 auf welchem der ganze Bau ineinander gefügt wächst zu einem heiligen Tempel in dem Herrn.
22 Durch ihn werdet auch ihr mit erbaut zu einer Wohnung Gottes im Geist.

Jesaja 62,6-7:
6 O Jerusalem, ich habe Wächter über deine Mauern bestellt, die den ganzen Tag und die ganze Nacht nicht mehr schweigen sollen. Die ihr den HERRN erinnern sollt, ohne euch Ruhe zu gönnen, 7 lasst ihm keine Ruhe, bis er Jerusalem wieder aufrichte und es setze zum Lobpreis auf Erden!

Das ist die Struktur, die der Grundstruktur des ersten Adams gleichkommt, weil sich in der Braut der letzte Adam befindet und auf diese Weise das Abbild/Angesicht des Vaters offenbart wird (vgl. 1.Mose 1,27).

1.Mose 1,27:
27 Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau.

Darauf achten, die erste Liebe zu Jesus Christus nicht zu verlassen

Es ist unabdingbar, dass wenn wir uns als Gläubige bereits in der Brautstruktur befinden, wir darauf achten, dass wir nicht die erste Liebe zu Christus Jesus verlassen, sondern diese aufrechterhalten, indem wir die Gemeinschaft mit ihm (Anm.: studieren im Wort Gottes) kultivieren und auf seine Nähe eingehen, wenn er danach verlangt.

Das wird anhand der Bibelstelle aus Hohelied 5,1-7 deutlich, weil sich dort bereits die Geliebte in der Brautstruktur befindet und der Geliebte als Bräutigam zu ihr kommt, um sich ihr in seiner ganzen Offenbarungskraft und Transparenz zu offenbaren.

Hohelied 5,1-7:
1 Ich bin gekommen, meine Schwester, liebe Braut, in meinen Garten. Ich habe meine Myrrhe samt meinen Gewürzen gepflückt; ich habe meine Wabe samt meinem Honig gegessen; ich habe meinen Wein samt meiner Milch getrunken.
Esst, meine Freunde, und trinkt und werdet trunken von Liebe!
2 Ich schlief, aber mein Herz war wach. Da ist die Stimme meines Freundes, der anklopft: „Tu mir auf, liebe Freundin, meine Schwester, meine Taube, meine Reine! Denn mein Haupt ist voll Tau und meine Locken voll Nachttropfen.“
3 „Ich habe mein Kleid ausgezogen – wie soll ich es wieder anziehen?
Ich habe meine Füße gewaschen – wie soll ich sie wieder schmutzig machen?“
4 Mein Freund steckte seine Hand durchs Riegelloch, und mein Innerstes wallte ihm entgegen.
5 Da stand ich auf, dass ich meinem Freunde auftäte; meine Hände troffen von Myrrhe und meine Finger von fließender Myrrhe am Griff des Riegels.
6 Aber als ich meinem Freund aufgetan hatte, war er weg und fortgegangen.
Meine Seele war außer sich, dass er sich abgewandt hatte.
Ich suchte ihn, aber ich fand ihn nicht; ich rief, aber er antwortete mir nicht.
7 Es fanden mich die Wächter, die in der Stadt umhergehen; die schlugen mich wund. Die Wächter auf der Mauer nahmen mir meinen Überwurf.

Im Gegensatz zu Hohelied 3,1-4 macht sich der Geliebte als Bräutigam in Hohelied 5 auf zu seiner Geliebten als Braut.

Hierbei tritt er in den Bereich der Beziehung seiner Braut (Anm.: Garten) und ist tief berührt von:

1. ihrem reinen geisterfüllten Wandel (Anm.: Taube),
2. der Frucht ihres uneingeschränkten Gehorsams (Anm.: Myrrhe),
3. ihrer Anbetung (Anm.: Gewürze/Balsam),
4. ihres Wandels in der Offenbarung des Wortes (Anm.: Honigwabe) und
5. im Geist der Prophetie (Anm.: Honig) sowie
6. ihres Wandels in Freude (Anm.: Wein) und
7. in der Reinheit des Wortes Gottes (Anm.: Milch).

Während der Bräutigam von der Hingabe seiner Braut berührt ist und sich aufgrund dessen zu ihr auf den Weg macht, wird er begleitet von der Gegenwart der Zunahme der eben genannten Attribute sowie von Stärke (Anm.: essen), die mit Ermutigung (Anm.: trinken) einhergeht.

Darüber hinaus erfolgt eine Zunahme der Gegenwart von Jesus Christus als das Wort Gottes in der Struktur des Bräutigams (Anm.: Liebesbeziehung der Ewigkeit). Diese Gegenwart geht mit großer Offenbarungskraft und Transparenz einher, was nichts anderes beinhaltet als die offenbarende Wahrheit.

Die Gegenwart Jesu erfordert verantwortliches Vorgehen

Die Gegenwart Jesu und seine kraftvolle Berührung in Verbindung mit dem geistlichen Reifegrad der Geliebten als seine Braut erfordert von ihr die richtige Entscheidung im Moment des HERRN, weil Reife grundsätzlich mit Verantwortung einhergeht (vgl. Lukas 12,48b).

Lukas 12,48b:
… 48b Denn wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern.

Hierbei ist es erforderlich, rechtzeitig auf die Gegenwart Jesu und seine Berührung zu reagieren, um nicht Gefahr zu laufen unter die Auswirkung von Lässigkeit zu fallen, die mit der Abwendung von seiner Gegenwart einhergeht, was wiederum „Züchtigung“ zur Folge hat (vgl. Hohelied 5,6-7 i.V.m. 1.Petrus 4,17a; 1.Korinther 5,12).

Hohelied 5,6-7:
6 Aber als ich meinem Freund aufgetan hatte, war er weg und fortgegangen.
Meine Seele war außer sich, dass er sich abgewandt hatte.
Ich suchte ihn, aber ich fand ihn nicht; ich rief, aber er antwortete mir nicht.
7 Es fanden mich die Wächter, die in der Stadt umhergehen; die schlugen mich wund. Die Wächter auf der Mauer nahmen mir meinen Überwurf.

1.Petrus 4,17a:
17a Denn die Zeit ist da, dass das Gericht anfängt an dem Hause Gottes. …

1.Korinther 5,12:
12 Denn was gehen mich die draußen an, dass ich sie richten sollte? Habt ihr nicht die zu richten, die drinnen sind?

Aus Hohelied 5 wird deutlich, dass die Braut in ihrem Geistwesen von ihrem Bräutigam berührt wurde, ihm jedoch nicht rechtzeitig Zugang gewährte.

=> Demnach ist es von Bedeutung, dass wir mehr als nach einer Berührung von Jesus Christus trachten sollten. Es sollte unser Verlangen sein, Jesus Christus kontinuierlich ganz nah zu sein.

Es gibt einen gravierenden Unterschied zwischen dem Empfangen von Segen und dem Empfang des Einen, der segnet.

Es gibt einen gravierenden Unterschied zwischen dem Erhalten einer Berührung und dem Empfangen des Einen, der berührt.

Es gibt einen gravierenden Unterschied zwischen einer Heilung und dem der heilt.

Es gibt einen gravierenden Unterschied zwischen Erlösung und dem Erlöser.

Es gibt einen gravierenden Unterschied zwischen Errettung und dem Erretter selbst. <= (Anm.: Der in „=>“ gesetzte Text basiert auf einem geistlichen Impuls mit dem Titel „Receiving Him“ von Chip Brogden - The School of Christ.)

Um in eine tiefere Beziehung mit Christus Jesus zu treten, bleibt es nicht aus, dass wir wie bereits erwähnt, Zeiten von Herausforderung durchlaufen. Während dieser Zeiten der Herausforderung versucht der Widersacher diese gegen uns zu verwenden, indem er den Druck der Herausforderung auf die Seele ansetzt, um unseren Geist mit dem Gefühl von Ausweglosigkeit, Müdigkeit, Antriebslosigkeit, … zu ummanteln.

Hierbei ist es sein Ziel uns im Status Quo emotional gefangenzunehmen, so dass wir nicht bereit sind die Gegenwart, die bereits zur Vergangenheit geworden ist zu verlassen, um in eine tiefere Gemeinschaft mit Jesus Christus zu treten und ihm als unseren Bräutigam in die Zukunft zu folgen (vgl. Offenbarung 3,20).

Offenbarung 3,20:
20 Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.

Ein Ausweg führt zum Erfolg

Es ist der Wandel in der ersten Liebe, der mit der festen erhöhten Positionierung der Menora (Anm.: siebenarmiger Leuchter) im persönlichen geistlichen Leben verbunden ist, die den Wandel im siebenfältigen Geist Gottes bedeutet, der Offenbarung, Erkenntnis, Rat, Einsicht, … gibt. Das wird anhand der Ermahnung Jesu aus Offenbarung 2,5b deutlich.

Offenbarung 2,5b:
… 5b Wenn aber nicht, werde ich über dich kommen und deinen Leuchter wegstoßen von seiner Stätte – wenn du nicht Buße tust.

Um sich in der Höhe Gottes aufhalten zu können, ist der Wandel in der Liebe Christi Voraussetzung, die das Leben gemäß seiner Anweisung beinhaltet (vgl. 2.Johannes 1,6).
 
2.Johannes 1,6:
6 Und das ist die Liebe, dass wir leben nach seinen Geboten; das ist das Gebot, wie ihr es gehört habt von Anfang an, dass ihr darin lebt.
 
Es ist die Liebe von Christus Jesus, die alle Erkenntnis übertrifft (vgl. Epheser 3,19).
 
Epheser 3,19:

… 19 auch die Liebe Christi erkennen, die alle Erkenntnis übertrifft, damit ihr erfüllt werdet mit der ganzen Gottesfülle.

Somit befähigt uns allein der Wandel in der ersten Liebe zu Jesus Christus, dass wir mit geistlichem Überblick vorangehen und die Heimsuchung des HERRN richtig beurteilen, weil wir aufrichtig nach ihm allein und allem, was er vorgibt, suchen. Dadurch gehen wir gemeinsam in Verantwortlichkeit und geistlicher Reife mit ihm in die Zukunft, die er bereits zuvor bereitet hat (vgl. Epheser 2,10 i.V.m. Matthäus 11,29-30; 1.Korinther 6,17).

Epheser 2,10:
10 Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.

Matthäus 11,29-30:
29 Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.
30 Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.

Es ist ein beständiges Lernen und Unterordnen im persönlichen Leben, zu dem man bereit sein muss, um diese Intimität der Brautstruktur zu erfahren. Hierin haben die Nachfolge gegenüber anderen Impulsen aus den Bereichen der Welt, der Seele, den Versuchungen Satans und des Dämonischen keinen Raum. Man hängt nur einem Einzigen (Anm.: Jesus Christus) an, dem man sein Leben als Braut anvertraut, um ihm alle Tage anzuhängen.

1.Korinther 6,17:
17 Wer aber dem Herrn anhängt, der ist ein Geist mit ihm.

Amen und Amen.

In Seiner Weisheit,

Daniel Glimm

Jedes Mal, wenn der HERR ein Vollmaß von Zeit abschließt, befinden wir uns als sein Volk kurz vorher in einer Phase des Übergangs, die mit Herausforderung einhergeht.

Was ist ein Übergang?

=> Ein Übergang ist der Ort des „Hinüberwechselns“.
Als Gläubige in Jesus Christus sind wir in den Bund Abrahams eingebettet. Abram, der Hebräer, war einer, der in andauernden Übergängen lebte.
Das Wort „Hebräer“ heißt „’ābar“ und bedeutet unter anderem „Hinüberwechseln“. Deshalb sind wir ein bluterkauftes, erlöstes Volk, das immer wieder neu zum nächsten Ort des Sieges hinüber wechselt. Ein Übergang ist auch eine Wegstrecke von einem Zustand, einer Etappe, einer Angelegenheit, oder einem Platz zum nächsten!

Weiterhin ist ein Übergang der Wechsel innerhalb einer Bewegung, Entwicklung von einer Form, einem Stadium, einer Art zur nächsten. Ein Übergang kann auch eine Veränderung im Klang oder eine musikalische Überleitung von einem Stück zum anderen beinhalten.

Die meisten Veränderungen im Leib Jesu beginnen mit einer Umwandlung in der Anbetungsdynamik eines jeweiligen Gläubigen. Darüber hinaus ist ein Übergang ein abrupter Wechsel im Energiestatus, der mit dem Verlust oder der Zunahme von einer einzigen Energiemenge einhergeht.

In Phasen, wenn Gott neue Kraft und Macht in das Leben seiner Heiligen freisetzt, kommt es zu großen Veränderungen. Die Kraft Gottes scheint sehr oft den gewohnten Wandel der jeweiligen Heiligen durcheinander zu bringen. Es ist bedeutend, dass wenn man sich in solch einer Veränderungsphase befindet, es lernt mit dem HERRN Schritt zu halten. <= (Anm.: Der in „=>“ gesetzte Text ist ein Teilauszug des Gebetsbriefes vom März 2007 von Chuck D. Pierce.)

Eine solche Herausforderung während eines Übergangs wird z.B. anhand der Bibelstelle aus Johannes 20,19a.26a-b deutlich, wo davon berichtet wird, dass sich die elf Jünger Jesu nach dem Tod Jesu miteinander im Raum eines Gebäudes versammelten. Aufgrund des religiösen Drucks von außen hielten sie die Türen verschlossen.

Johannes 20,19a.26a-b:
19a Am Abend aber dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger versammelt und die Türen verschlossen waren aus Furcht vor den Juden (Anm.: religiösen Führern), …
26a-b Und nach acht Tagen waren seine Jünger abermals drinnen versammelt und Thomas war bei ihnen. Kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, …

Die elf Jünger Jesu befanden sich zu diesem Zeitpunkt in einem Übergang (Anm.: repräsentiert durch die Zahl 11) in eine neue Zeit, weil sie sich bereits im ersten Tag der neuen Woche befanden, der das Ereignis der Auferstehung Jesu in sich trug.

Dieser neue Tag trug dazu bei, dass sich Jesus Christus in Auferstehungskraft seinen elf Jüngern als der „Zwölfte“ offenbarte, indem er trotz verschlossener Türen plötzlich in ihrer Mitte stand (vgl. Johannes 20,19b).

Johannes 20,19b.26b-c:
… 19b kam Jesus und trat mitten unter sie und spricht zu ihnen: Friede sei mit euch! …
… 26b-c Kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, und tritt mitten unter sie und spricht: Friede sei mit euch!

Daraus wird deutlich, dass es für Heilige in der Phase des Übergangs ratsam ist mit gleichgesinnten Gemeinschaft zu haben sowie die Tür (Anm.: Zugang des Herzens) vor den Einflüssen des Feindes und besonders vor dem Einfluss des religiösen Geistes zu schließen. Daraus resultiert Schutz für die Gemeinschaft der Heiligen und die Wahrung des lebendigen Glaubens, der eine wahrhaftige Beziehung zum himmlischen Vater durch Jesus Christus im Heiligen Geist beinhaltet (vgl. Matthäus 6,6 i.V.m. Matthäus 18,20).

Matthäus 6,6:
6 Wenn du aber betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir es vergelten.

Matthäus 18,20:
20 Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.

Was ist der religiöse Geist?

=> Bei dem religiösen Geist handelt es sich um eine dämonische Macht, die mit aller Gewalt den Veränderungsprozess der Gemeinde Jesu stoppen will. Dieses Vorgehen bzw. dieser Angriff wird durch den religiösen Geist durch alle Zeitalter hindurch verübt. Wenn man die buchstäbliche Bedeutung von Religion betrachtet, bedeutet das Wort „über göttliche Dinge nachzudenken“.

Weiterhin hat das Wort „Religion” drei Bedeutungen im Wort Gottes: äußere religiöse Taten, wie Gebet und zur Kirche zu gehen; das Gefühl von absoluter Abhängigkeit; die Befolgung von moralischen Gesetzen als eine göttliche Institution.

Jakobus 1,26-27 definiert „Religion” vom christlichen Standpunkt aus:

„Wenn jemand meint, er diene Gott, und hält seine Zunge nicht im Zaum, sondern betrügt sein Herz, so ist sein Gottesdienst nichtig.
Ein reiner und unbefleckter Gottesdienst vor Gott, dem Vater, ist der: die Waisen und Witwen in ihrer Trübsal besuchen und sich selbst von der Welt unbefleckt halten.”

Religion ist mit Anbetung verbunden und wenn sie rein ist, ist sie sehr kraftvoll. Wie auch immer, Religion ist auch definiert als ein organisatorisches System von Doktrin mit einem geringwertigen Verhaltensmuster.

Das bedeutet, dass von dem Anbeter gefordert wird, dass sein Verhalten eine richtige Form von Anbetung zu demonstrieren hat. Das ist meistens der Moment, wo wir uns von reiner und unbeschmutzter Religion in ein Ritual hineinbewegen. Dämonen von Doktrinen rauben durch institutionelle Regeln und Vorschriften über Anbetung Menschen ihre Freiheit den heiligen Gott in Reinheit zu anbeten.

Der religiöse Geist widersteht besonders der apostolischen und prophetischen Salbung, weil Dämonen jede von Gott eingegebene Offenbarung und deren pionierendes Wesen für die Gemeinde bzw. das Volk Gottes hassen.

Sie widerstehen den Gaben im Leib Christi, die offenbarende Freiheit zu den Gliedern des Leibes bringen. Sie versuchen die Offenbarungen der Apostel und Propheten zu steinigen, weil ihre offenbarenden Worte, Gottes Fundament in der Gemeinde Jesu für dieses Zeitalter etablieren.

1.Korinther 12,28 legt eine Ordnung von regierenden Gaben in der Gemeinde Jesu für den Sieg in der Welt fest. Diese Ordnung ist:

Apostel und Propheten.

Religiöse Geister versuchen sich der Ordnung Gottes sowie seiner eingeleiteten Veränderung zu widersetzen.
Es ist der Geist Gottes, der den Gedanken und Gedankenprozessen von Menschen dabei behilflich ist, Veränderung auf der Erde umzusetzen. Es ist jedoch der fleischliche Verstand des Menschen, der sich dem entgegenstellt und in Feindschaft mit Gott ist (vgl. Galater 5,17).
 

Galater 5,17:
17 Denn das Fleisch begehrt auf gegen den Geist und der Geist gegen das Fleisch; die sind gegeneinander, sodass ihr nicht tut, was ihr wollt.

Religiöse Geister versuchen strategisches Denken für die Zukunft zu blockieren. Sie können Menschen in eine Routine bringen, oder in einen Trott, so dass sie nicht in eine Veränderung der heutigen Methoden, die mit Sieg verbunden sind, hineingehen wollen.

Im Neuen Testament, sollten die Jünger des HERRN eine Offenbarung darüber haben wie er ist, wer sie sind und wer ihre Feinde waren. Durch Jesus Christus bekamen die Pharisäer bzw. Schriftgelehrten die Wahl, sich entweder der göttlichen Natur des Sohnes Gottes entgegenzustellen oder sich nach Jesus auszurichten. Es oblag ihnen, entweder die Regeln von Anbetung an der Stelle einzuhalten, wo Verhaltensänderungen in Anbetung stattfanden oder anzufangen im Geist und in der Wahrheit anzubeten.

Somit bedeutet Religion in diesem Kontext ein Wissen über Gott aber keine Beziehung mit ihm. <= (Anm.: Der in „=>“ gesetzte Text ist ein sinngemäßer Teilauszug aus dem Buch „Gottes Jetzt-Zeit für dein Leben”, Seite 113-116 von Chuck D. Pierce, ISBN: 0-8307-3834-7)

Die Freisetzung des inneren Friedens

Da sich Jesus Christus der Situation des Übergangs seiner Jünger und ihrer inneren Unruhe bewusst war, erschien er direkt in ihrer Mitte als der endgültige Sieger (Anm.: Gekreuzigte) und Auferstandene (Anm.: Ende und Beginn => Alpha und Omega). Hierbei sprach er bei seinem ersten Erscheinen im verschlossenen Raum ihrem inneren Menschen (Anm.: Seele und Geist) zweimal den „Shalom – Frieden“ zu. Als Jesus seinen Jüngern nach acht Tagen (Anm.: Symbol für Neubeginn) inklusive Thomas erschien, setzte er den „Shalom – Frieden“ für den Leib der Jünger frei, so dass sie auf dreifaltige Weise (Anm.: Geist, Seele und Leib) für die neue Zeit gesegnet waren. Die Begründung liegt darin, weil es Thomas war, der von Jesus Christus aufgefordert wurde, seine Wundmale an den Händen und in seiner Seite zu berühren.

Das hebräische Wort „Shalom“ bedeutet soviel wie „Vollständigkeit, Ganzheit, Gesundheit, Friede, Wohlergehen, Schutz, Zuverlässigkeit, Stille, Erfolg, Perfektion, Fülle, Ruhe, Harmonie, die Abwesenheit von Hetze und Uneinigkeit“ (vgl. Johannes 20,20-22).

Johannes 20,20-22:
20 Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und seine Seite. Da wurden die Jünger froh, dass sie den Herrn sahen.
21 Da sprach Jesus abermals zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.
22 Und als er das gesagt hatte, blies er sie an und spricht zu ihnen: Nehmt hin den Heiligen Geist!

Jesus kam mit dem neuen Tag der Woche, um die Übergangsphase der Jünger und ihre damit verbundene innere Unruhe/Angst abzuschließen bzw. zu beenden.

Auf die Weise wie das Jahr zwölf Monate hat und der zwölfte Monat eines jeden Jahres das Jahr abschließt, kann man in einem prophetischen Kontext davon sprechen, dass ein Zeitzyklus abgeschlossen wurde, um einen neuen Zeitzyklus des Geistes zu eröffnen.

Der himmlische Vater in der Facette des Allmächtigen und Jesus Christus sind der Beginn und das Ende von temporärer Zeit, was bedeutet, dass sie die Zeitspanne unseres Lebens sind und es somit abdecken (vgl. Offenbarung 1,8; Offenbarung 22,13 i.V.m. 5.Mose 30,20).

Offenbarung 1,8:
8 Ich bin das A und das O, spricht Gott der Herr, der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige.

Offenbarung 22,13:
13 Ich bin das A und das O, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.

5.Mose 30,20 (Neue Jerusalemer):
20 Liebe den HERRN, deinen Gott, hör auf seine Stimme, und halte dich an ihm fest; denn er ist dein Leben. Er ist die Länge deines Lebens, das du in dem Land verbringen darfst, von dem du weißt: Der HERR hat deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen, es ihnen zu geben.

Durch die Präsenz von Jesus Christus in dem verschlossenen Raum mit seinen Jüngern wird ersichtlich, dass er durch sein gesprochenes Wort sowie seine Gegenwart die Seele und den Geist seiner Jünger stärkte (Anm.: repräsentiert durch das zweimal gesprochene „Shalom“), da es heißt, dass sie voll Freude waren als sie ihn sahen.
Und es ist die Freude am HERRN, die mit Stärke verbunden ist (vgl. Nehemia 8,10b).

Nehemia 8,10b:
… 10b Und seid nicht bekümmert; denn die Freude am HERRN ist eure Stärke.

Inmitten des verschlossenen Raums wurde Jesus Christus für seine Jünger zum Zugang (Anm.: Tür) in den neuen Bereich und die neue Zeit des Geistes, was die „Smaragd-Gegenwart“ des himmlischen Vaters beinhaltet, die mit ewiger Regierungsherrschaft einhergeht (vgl. Johannes 10,9 i.V.m. Offenbarung 4,2-3; Epheser 2,6; Offenbarung 3,21).

Johannes 10,9:
9 Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.

Offenbarung 4,2-3:
2 Alsbald wurde ich vom Geist ergriffen. Und siehe, ein Thron stand im Himmel und auf dem Thron saß einer.
3 Und der da saß, war anzusehen wie der Stein Jaspis und Sarder; und ein Regenbogen war um den Thron, anzusehen wie ein Smaragd (Anm.: grün).

Epheser 2,6:
… 6 und er hat uns mit auferweckt und mit eingesetzt im Himmel in Christus Jesus, …

Offenbarung 3,21:
21 Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwunden habe und mich gesetzt habe mit meinem Vater auf seinen Thron.

Während Jesus Christus als der Auferstandene seinen Jüngern inneren Frieden und Stärke gab, erhielten sie von ihm zugleich den neuen apostolischen Auftrag (Anm.: Sendungsauftrag) in einer verschlüsselten Form und wurden von seinem Auferstehungsatem berührt.
Jesus sagte in diesem Moment nicht jedem einzelnen seiner Jünger spezifisch, was deren Auftrag war, sondern ließ sie wissen, dass sie als Söhne Gottes gesandt waren, wie er vom Vater gesandt war.

Fazit

=> Somit wird deutlich, dass die Phase eines Wechsels ein Aufhören, ein zu Ende gehen oder ein Sterben von Etwas beinhaltet. Dadurch kann viel Verwirrung entstehen. Der Zustand von Verwirrung ist für eine gewisse Zeit in Ordnung, denn es ist die Phase, um die Dinge im Leben neu zu ordnen.

Es ist wichtig, dass sich die kognitiven Prozesse (Anm.: Gehirn, Denkprozesse) des im Übergang befindlichen betreffenden Gläubigen den neuen Ideen und Änderungen in dessen Umfeld anpassen.
Hierbei geschieht es, dass alte Bollwerke zerbrechen oder sich hartnäckig weigern den Gläubigen ganz loszulassen. Deshalb ist es in solchen Übergangsphasen notwendig, darauf fokussiert zu sein, sich weiter mit dem HERRN vorwärts zu bewegen.

Dennoch kann es hierbei vorkommen, dass man nicht richtig weiß, wie man sich vorwärts bewegen soll, trotzdem trägt man in sich die innere Gewissheit, nie mehr ins Alte zurückkehren zu wollen.
Wenn man diese Phase im Zentrum des Willens Gottes durchlaufen hat, wird letztendlich der Übergangsort des Neuen sichtbar!
Es ist entscheidend, eine feste Zuversicht in Jesus Christus zu besitzen, um weiterzugehen und mit ihm am neuen Ziel anzukommen.

Die Verwandlung der Phase von Traurigkeit in die Phase der Freude

Psalm 126,6 macht z.B. deutlich, dass aus einer Phase der Traurigkeit eine Zeit der Freude und Ernte werden kann.

Psalm 126,6:
6 Sie gehen hin und weinen und streuen ihren Samen und kommen mit Freuden und bringen ihre Garben.

Das bedeutet, dass es zu einer Zeit im Leben des Gläubigen kommt, in der die Gefangenschaft zerbricht und selbst wenn der Same aus dem Korb des betreffenden Gläubigen in mancherlei Weise geraubt wurde, dieser zu ihm zurückkommt und Frucht bringt.

Wenn man geweint hat, wird Freude ins Leben kommen. Wenn man gegeben hat, so wird man Wachstum erleben. Wenn man gepflanzt hat, dann werden die Dinge wachsen.

Wichtig ist, nicht müde zu werden Gutes zu tun, denn zu seiner Zeit wird die Ernte kommen, wenn man nicht ermattet. Dann wird Freude die Sorgen überwiegen! <= (Anm.: Der in „=>“ gesetzte Text ist ein Teilauszug des Gebetsbriefes vom März 2007 von Chuck D. Pierce.)

Amen und Amen.

In Seiner Weisheit,

Daniel Glimm