Einleitung
 
Um die Einheit im Volk Gottes vor der Welt zu reflektieren, ist es unabdingbar, dass sich jeder Heilige seiner Stellung in Jesus Christus sowie seiner persönlichen Zugehörigkeit in der jeweiligen Gemeinschaft von Heiligen (Anm.: vor Ort bzw. in der eigenen Region) bewusst ist.
 
Das Volk Israel und der Leib Jesu
 
Als Beispiel soll uns die Zusammensetzung des Volkes Israel zur Zeit von Mose dienen, das aus zwölf einzelnen Stämmen bestehend in jeweils 4 Einheiten zu drei Stämmen in eine bestimmte Richtung im Auftrag Gottes von Mose eingeteilt war (vgl. 4.Mose 2).
 
Im Zusammenhang mit den unterschiedlichen Aufgabenfeldern und der Wichtigkeit von Einheit innerhalb des Leibes Jesu verwendete der Apostel Paulus das Bild des menschlichen Körpers (vgl. 1.Korinther 12,12-27).
 
1.Korinther 12,12-27:
12 Denn wie der Leib einer ist und doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obwohl sie viele sind, doch ein Leib sind: so auch Christus.
13 Denn wir sind durch einen Geist alle zu einem Leib getauft, wir seien Juden oder Griechen, Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem Geist getränkt.
14 Denn auch der Leib ist nicht ein Glied, sondern viele.
15 Wenn aber der Fuß spräche: Ich bin keine Hand, darum bin ich nicht Glied des Leibes, sollte er deshalb nicht Glied des Leibes sein?
16 Und wenn das Ohr spräche: Ich bin kein Auge, darum bin ich nicht Glied des Leibes, sollte es deshalb nicht Glied des Leibes sein?
17 Wenn der ganze Leib Auge wäre, wo bliebe das Gehör? Wenn er ganz Gehör wäre, wo bliebe der Geruch?
18 Nun aber hat Gott die Glieder eingesetzt, ein jedes von ihnen im Leib, so wie er gewollt hat.
19 Wenn aber alle Glieder ein Glied wären, wo bliebe der Leib?
20 Nun aber sind es viele Glieder, aber der Leib ist einer.
21 Das Auge kann nicht sagen zu der Hand: Ich brauche dich nicht; oder auch das Haupt zu den Füßen: Ich brauche euch nicht.
22 Vielmehr sind die Glieder des Leibes, die uns die schwächsten zu sein scheinen, die nötigsten; 23 und die uns am wenigsten ehrbar zu sein scheinen, die umkleiden wir mit besonderer Ehre; und bei den unanständigen achten wir besonders auf Anstand; 24 denn die anständigen brauchen es nicht. Aber Gott hat den Leib zusammengefügt und dem geringeren Glied höhere Ehre gegeben, 25 damit im Leib keine Spaltung sei, sondern die Glieder in gleicher Weise füreinander sorgen.
26 Und wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit, und wenn ein Glied geehrt wird, so freuen sich alle Glieder mit.
27 Ihr aber seid der Leib Christi und jeder von euch ein Glied.
 
Treue gegenüber der von Gott zugeteilten Gemeinschaft von Heiligen
 
Damit die Einheit im Volk Gottes richtig erkannt werden kann, bleibt es demnach entscheidend, dass man Treue gegenüber der Gemeinschaft von Heiligen zeigt, mit der man territorial verbunden ist.
 
Diese Treue wird unter anderem dadurch erkennbar, dass man als Gläubiger kontinuierlich an den Versammlungen innerhalb der von Gott zugeteilten Gemeinschaft teilnimmt, worin Schutz für jeden Einzelnen besteht (vgl. Hebräer 10,24-25).
 
Hebräer 10,24-25:
… 24 und lasst uns aufeinander Acht haben und uns anreizen zur Liebe und zu guten Werken 25 und nicht verlassen unsre Versammlungen, wie einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, und das umso mehr, als ihr seht, dass sich der Tag naht.
 
Gott hat uns ungeachtet von unseren Werken durch Gnade erwählt, die nur durch Glauben aktiv ist (vgl. Epheser 2,8-10).
 
Epheser 2,8-10:
8 Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, 9 nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme.
10 Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.
 
Gottes Gnade sollte unser Antrieb sein, dass wir uns im Licht (Anm.: Wahrheit, Wahrhaftigkeit) und in der uns von ihm zugeteilten Einheit bewegen, damit seine Liebe für die Menschen in unserer Umgebung oder der Gesellschaft erkennbar ist (vgl. Johannes 13,34-35).
 
Johannes 13,34-35:
34 Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt.
35 Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.
 
Die Voraussetzung von wahrer Einheit
 
Die Einheit innerhalb des Volkes Gottes ist die Voraussetzung, damit Gott tätig werden kann, um uns als einheitliche Formation mehr anzuvertrauen. Gott kann uns als Gläubige in Jesus Christus nur dann als eine Formation berufen, wenn wir die Grundlage für „ein Volk“ erfüllen, was Einheit und Zusammenhalt voraussetzt.
 
Wenn wir uns jedoch nicht in die jeweilige Formation innerhalb des Leibes Jesu vollkommen einordnen, wird daraus deutlich, dass man eigenen Anschauungen folgt. Das hat zum Ergebnis, dass man nicht wahrhaftig geführt werden möchte.
 
Sollte man sich nicht innerhalb der von Gott in seinem Volk zugeteilten Versammlung aufrichtig verbunden fühlen, macht sich das im Verhalten durch Abwesenheit bei Veranstaltungen bemerkbar.
 
Dort, wo die (Anm.: häufige, wiederholte) Abwesenheit eines Gläubigen auffällig wird, ist das Pflichtbewusstsein gegenüber der Gemeinschaft vernachlässigt, so dass man demnach nicht ein Träger von der Stimme der Gemeinschaft ist.
 
Das Zeichen von Abwesenheit
 
Wenn diese bewusst gelebte Abwesenheit kultiviert wird, wird dadurch das „Wir-Gefühl“ bzw. das „Volk sein“ der jeweiligen Gemeinschaft in Frage gestellt, so dass der HERR die genannten Personen nicht in die Verheißung der Gemeinschaft bzw. des Dienstes mit hineinführen kann.
 
Die Treue und der Gehorsam der Rechabiter
 
Im Zusammenhang mit der Wichtigkeit von Treue möchte ich auf den Lebensstil der Reachabiter zur Zeit des Propheten Jeremias eingehen.
 
Der HERR beauftragte Jeremia den Rechabitern Wein im Haus Gottes zum Trinken vorzusetzen, was sie jedoch ablehnten. Der Grund für sie war der, dass ihr verstorbener Anführer Jonadab, der Sohn des Rechabs sie unter anderem anwies, keinen Wein zu trinken (vgl. Jeremia 35,1-8).
 
Jeremia 35,1-8:
1 Dies ist das Wort, das vom HERRN geschah zu Jeremia zur Zeit Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda: 2 Geh hin zu den Rechabitern, rede mit ihnen und führe sie in des HERRN Haus, in eine der Hallen, und schenke ihnen Wein ein.
3 Da nahm ich Jaasanja, den Sohn Jirmejas, des Sohnes Habazzinjas, samt seinen Brüdern und allen seinen Söhnen, und das ganze Geschlecht der Rechabiter 4 und führte sie in des HERRN Haus, in die Halle der Söhne Hanans, des Sohnes Jigdaljas, des Mannes Gottes, die neben der Halle der Oberen ist, über der Halle Maasejas, des Sohnes Schallums, des Torhüters.
5 Und ich setzte den Männern vom Hause Rechab Krüge voll Wein und Schalen vor und sprach zu ihnen: Trinkt Wein!
6 Sie aber antworteten: Wir trinken keinen Wein; denn unser Vater Jonadab, der Sohn Rechabs, hat uns geboten: Ihr und eure Nachkommen sollt niemals Wein trinken 7 und kein Haus bauen, keinen Samen säen, keinen Weinberg pflanzen noch besitzen, sondern ihr sollt in Zelten wohnen euer Leben lang, auf dass ihr lange lebet in dem Lande, in dem ihr umherzieht.
8 Also gehorchen wir der Stimme unseres Vaters Jonadab, des Sohnes Rechabs, in allem, was er uns geboten hat, dass wir keinen Wein trinken unser Leben lang, weder wir noch unsere Frauen noch unsere Söhne und Töchter; …
 
Die vorbildliche Treue der Rechabiter zur ihrem verstorbenen Anführer, den sie als ihren Vater anerkannten, nahm Gott zum Anlass, um den Propheten Jeremia zum Volk Israel zu senden und ihnen von der Treue und dem Gehorsam zu berichten sowie ihnen das Ergebnis von Treue und Untreue zu verdeutlichen (vgl. Jeremia 35,12-14.17-19).
 
Jeremia 35,12-14.17-19:
12 Da geschah des HERRN Wort zu Jeremia: 13 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Geh hin und sprich zu den Männern von Juda und zu den Bürgern von Jerusalem: Wollt ihr euch denn nicht bessern und meinen Worten gehorchen?, spricht der HERR.
14 Die Worte Jonadabs, des Sohnes Rechabs, der seinen Nachkommen geboten hat, dass sie keinen Wein trinken sollen, werden gehalten und sie trinken keinen Wein bis auf diesen Tag; denn sie gehorchen ihres Vaters Gebot. Ich aber habe euch immer wieder predigen lassen, doch gehorchtet ihr mir nicht. …
17 Darum spricht der HERR, der Gott Zebaoth, der Gott Israels: Siehe, ich will über Juda und über alle Bürger Jerusalems kommen lassen all das Unheil, das ich gegen sie geredet habe, weil ich zu ihnen redete und sie nicht hören wollten, weil ich rief und sie mir nicht antworten wollten.
18 Aber zu den Rechabitern sprach Jeremia: So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Weil ihr dem Gebot eures Vaters Jonadab gehorcht habt und alle seine Gebote gehalten und alles getan, was er euch geboten hat, 19 darum spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Es soll dem Jonadab, dem Sohn Rechabs, niemals an einem Manne fehlen, der vor mir steht.
 
Folglich liegt Gott, der gestern, heute und in Ewigkeit derselbe ist (vgl. Jesaja 41,4 i.V.m. Hebräer 13,8), unsere Treue und Gehorsam (Anm.: aus Liebe) so sehr am Herzen, dass er sich wünscht, als der HERR DER HEERSCHAREN seinen Auserwählten, die beständig folgen, voranzugehen (vgl. Sprüche 3,3a i.V.m. Micha 2,13).
 
Sprüche 3,3a:
3a Gnade und Treue sollen dich nicht verlassen. …
 
Micha 2,13:
13 Er wird als ein Durchbrecher vor ihnen heraufziehen; sie werden durchbrechen und durchs Tor hinausziehen, und ihr König wird vor ihnen hergehen und der HERR an ihrer Spitze.
 
Seine Anführung wird nur dort möglich, wo die Bereitschaft sich von ihm führen (Anm.: anleiten) zu lassen, in beständiger und verbindlicher Weise gelebt wird. Wenn man sich als Heiliger einer Gemeinschaft anschließt, sollte dies aus aufrichtiger Entscheidung die eigene Verbindlichkeit mit sich bringen.
 
Andernfalls ist zu überprüfen, ob man aus irgendwelchen Gründen eine verkehrte/verdrehte Haltung hat und diese korrigiert werden sollte, da Gott Freude (Anm.: Wohlgefallen) an unserem aufrichtigen und vertrauenswürdigen Vorangehen im Gehorsam hat (vgl. Sprüche 11,20).
 
Sprüche 11,20:
20 Falsche Herzen sind dem HERRN ein Gräuel; aber Wohlgefallen hat er an den Frommen.
 
Da es im Königreich keine „Einzelkämpfer“, sondern nur Einheiten (Anm.: aus Einheit und Folgsamkeit resultierend) entsprechend der Funktionen im Körper gibt, wird die Majestät, Stärke und Schönheit seines Wesens auch nur dort sichtbar werden, worin sich Heilige ihm, seinen gesetzten Zeiten, Verordnungen und gegenseitig aufrichtig unterordnen.
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm

Die lebendige Beziehung mit Gott
 
Mit dem himmlischen Vater zu leben, ist eine lebendige Beziehung, die wahre geistliche Liebe (Anm.: „agąpē“) bedeutet. Diese göttliche Liebe drückt sich in der Anbetung zu ihm im Geist und in der Wahrheit aus (vgl. Johannes 4,23-24 i.V.m. Matthäus 22,37-38).
 
Johannes 4,23-24:
23 Aber es kommt die Zeit und ist schon jetzt, in der die wahren Anbeter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn auch der Vater will solche Anbeter haben.
24 Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.
 
Matthäus 22,37-38:
37 Jesus aber antwortete ihm: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt.“ (vgl. 5.Mose 6,5)
38 Dies ist das höchste und größte Gebot.
 
Die Berührung durch die himmlische Vaterschaft
 
Wenn wir uns dem Vater in Jesus Christus im Geist und in der Wahrheit nähern (vgl. Johannes 14,6), hat das zur Folge, dass Gott unser inneres Wesen (Anm.: Geist und Seele) mit seiner himmlischen Vaterschaft berührt, um unseren Geist sowie unsere Seele mit seiner göttlichen Liebe (Anm.: „agąpē“) auszufüllen.
 
Johannes 14,6:
6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.
 
Diese Ausfüllung beinhaltet, dass Gott, der himmlische Vater die Atmosphäre unseres Geistes sowie die unserer Seele betritt, weil er Geist ist.
 
Das Betreten Gottes der zwei unsichtbaren Ebenen unseres inneren Wesens kommt seiner heimsuchenden Gegenwart zur Zeit der Vollendung der Stiftshütte sowie der des Tempels gleich. Mose konnte zuvor nicht in die Stiftshütte eintreten und die Priester zur Zeit Salomos, nachdem sie aus dem Heiligen des Tempels gingen (Anm.: Gott in unserer Seele – (Wille, Gefühl und Verstand) Raum schaffen, damit er uns heimsucht und neu ausrichtet), konnten diesen nicht betreten (vgl. 2.Mose 40,33-35; 1.Könige 8,10-11).
 
2.Mose 40,33-35:
33 Und er richtete den Vorhof auf rings um die Wohnung und um den Altar und hängte die Decke in das Tor des Vorhofs. Also vollendete Mose das ganze Werk.
34 Da bedeckte die Wolke die Stiftshütte, und die Herrlichkeit des HERRN erfüllte die Wohnung.
35 Und Mose konnte nicht in die Stiftshütte hineingehen, weil die Wolke darauf ruhte und die Herrlichkeit des HERRN die Wohnung erfüllte.
 
1.Könige 8,10-11:
10 Als aber die Priester aus dem Heiligen gingen, erfüllte die Wolke das Haus des HERRN, 11 sodass die Priester nicht zum Dienst hinzutreten konnten wegen der Wolke; denn die Herrlichkeit des HERRN erfüllte das Haus des HERRN.
Die Ausfüllung Gottes beinhaltet den Zustand der göttlichen Einheit im Geist, von der Jesus Christus sprach als er dafür betete (vgl. Johannes 17,21-23).
 
Johannes 17,21-23:
… 21 damit sie alle eins seien. Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast.
22 Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, damit sie eins seien, wie wir eins sind, 23 ich in ihnen und du in mir, damit sie vollkommen eins seien und die Welt erkenne, dass du mich gesandt hast und sie liebst, wie du mich liebst.
 
Die Sünderin und Jesus Christus
 
Im Zusammenhang mit dem Ausdruck der wahren Liebe dem HERRN gegenüber, soll uns die Begegnung der Sünderin mit Jesus Christus dienen, die Jesus mit ihrem Salböl salbte, so wie es die Bibelstelle aus Lukas 7,36-38 offenbart.
 
Lukas 7,36-38:
36 Es bat ihn aber einer der Pharisäer, bei ihm zu essen. Und er ging hinein in das Haus des Pharisäers und setzte sich zu Tisch.
37 Und siehe, eine Frau war in der Stadt, die war eine Sünderin. Als die vernahm, dass er zu Tisch saß im Haus des Pharisäers, brachte sie ein Glas mit Salböl 38 und trat von hinten zu seinen Füßen, weinte und fing an, seine Füße mit Tränen zu benetzen und mit den Haaren ihres Hauptes zu trocknen, und küsste seine Füße und salbte sie mit Salböl.
 
Diese Sünderin hörte, dass sich Jesus in ihrer Stadt als Gast in einem religiösen Umfeld aufhielt, um auch dort Menschen mit der Liebe seines Vaters zu erreichen.
 
Aufgrund dieser Nachricht, machte sie sich auf den Weg, um näher in die Gegenwart des Sohnes Gottes zu gelangen, den sie aufrichtig und in Reinheit liebte. Sie glaubte, dass Jesus der Sohn Gottes war, was darin deutlich wird, dass sie sich ihm trotz des religiösen Einflussbereiches näherte (vgl. Lukas 7,37).
 
Da die Sünderin befähigt war zu hören, wo sich Jesus aufhielt und sich daraufhin in seine Gegenwart begab, deutet das auf eine himmlische Zugehörigkeit hin, der sie sich im Glauben bewusst war (vgl. Johannes 10,27).
 
Johannes 10,27:
27 Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; …
 
Sie hatte einen Plan, mit dem sie Jesus überraschen wollte. Es war ein Plan, der aus Liebe (Anm.: agąpē“ => die göttliche Liebe) in ihrem Herzen zu Jesus entstand. Das geplante Vorgehen der Sünderin enthält eine Strategie, die dazu aufruft, tiefer in die Liebe des himmlischen Vaters und seine Gegenwart einzutreten (vgl. Johannes 3,16).
 
Johannes 3,16:
16 Denn also hat Gott (Anm.: der Vater) die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.
 
Die Phasen der Annäherung und die aufrichtige Herzenshaltung
 
Die Sünderin ging in folgenden Schritten vor:
 
  1. Sie hörte von Jesus. => Die Wahrnehmung seiner Gegenwart
  2. Sie näherte sich der Gegenwart von Jesus. => Das Hinzutreten in seine Gegenwart.
  3. Sie trat von hinten an Jesus heran. => Die Bereitschaft Jesus durch Hingabe zu „überraschen“
  4. Sie benetzte mit ihren Tränen die Füße Jesu. => Ablegung der eigenen Vision für seine Wege
  5. Sie trocknete die Füße Jesu mit ihrem Haar. => Aufnahme der hohen Wege/Pläne Gottes im Verstand
  6. Sie küsste die Füße Jesu mit ihrem Mund. => Bereitschaft von den hohen Wegen Gottes zu sprechen (vgl. Jesaja 55,8-9)
  7. Sie salbte die Füße Jesu (vgl. Lukas 7,37-38) => Übereinstimmung mit den hohen Wegen Gottes, um darin in der von Gott zugeteilten Salbung zu wandeln
Anhand dieser Annäherungsphasen wird deutlich, dass die Sünderin Jesus mit einer aufrichtigen Herzenshaltung liebte.
 
Jesus sagte, dass der Ausdruck von Gehorsam die Liebe zu ihm gegenüber offenbart (vgl. Johannes 14,23).
 
Johannes 14,23:
23 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen.
 
Demnach drückte die Sünderin ihre Liebe zu Jesus Christus durch ihre Annäherung aus.
 
Zur Zeit ihrer Annäherung hatte die Sünderin Jesus Christus noch nicht in ihrem Herzen, jedoch wurde sie von der Kraft des Vaters zu Jesus Christus gezogen (vgl. Johannes 6,44 i.V.m. Römer 5,8).
 
Johannes 6,44:
44 Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn, ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat, und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage.
 
Römer 5,8:
8 Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.
 
Das Ziehen des Vaters zu Jesus Christus
 
Da der Heilige Geist zu diesem Zeitpunkt noch nicht auf der Erde ausgegossen war und die Sünderin furchtlos in das religiöse Umfeld des Pharisäers eintrat, wird deutlich, dass es sich bei der Kraft des Vaters um den Heiligen Geist handelte, der die Sünderin zu Jesus Christus zog. Er half ihr dabei, ihren Plan des Ausdrucks ihrer Liebe Jesus gegenüber zu offenbaren. Die Begründung liegt darin, weil es der Heilige Geist ist, in dem man ausruft: “Abba, lieber Vater!“ (vgl. Römer 8,15)
 
Römer 8,15:
15 Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet; sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater!
 
Die Sünderin überraschte Jesus
 
Die Sünderin ließ sich von keiner religiösen Macht bzw. einem Geist von Gesetzlichkeit (Anm.: allein aus Taten gerecht zu werden) aufhalten, die Gegenwart des lebendigen Wortes Gottes zu erleben!
 
Sie durchstach mit der wahren Hingabe in ihrem Herzen die religiöse Atmosphäre und überraschte Jesus, indem sie von hinten an ihn herantrat und ihm mit ihrer Hingabe diente.
Ihre Hingabe führte dazu, dass Jesus begann zu seinem Gastgeber, dem Pharisäer Simon über die Bedeutung von wahrer Hingabe und Gastfreundschaft (Anm.: Beziehung) zu predigen (vgl. Lukas 7,39-47).
 
Lukas 7,39-47:
39 Als aber das der Pharisäer sah, der ihn eingeladen hatte, sprach er bei sich selbst und sagte: Wenn dieser ein Prophet wäre, so wüsste er, wer und was für eine Frau das ist, die ihn anrührt; denn sie ist eine Sünderin.
40 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Simon, ich habe dir etwas zu sagen. Er aber sprach: Meister, sag es!
41 Ein Gläubiger hatte zwei Schuldner. Einer war fünfhundert Silbergroschen schuldig, der andere fünfzig.
42 Da sie aber nicht bezahlen konnten, schenkte er es beiden. Wer von ihnen wird ihn am meisten lieben?
43 Simon antwortete und sprach: Ich denke, der, dem er am meisten geschenkt hat. Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geurteilt.
44 Und er wandte sich zu der Frau und sprach zu Simon: Siehst du diese Frau? Ich bin in dein Haus gekommen; du hast mir kein Wasser für meine Füße gegeben; diese aber hat meine Füße mit Tränen benetzt und mit ihren Haaren getrocknet.
45 Du hast mir keinen Kuss gegeben; diese aber hat, seit ich hereingekommen bin, nicht abgelassen, meine Füße zu küssen.
46 Du hast mein Haupt nicht mit Öl gesalbt; sie aber hat meine Füße mit Salböl gesalbt.
 
Wahre Anbetung
 
In Johannes 4,23 sprach Jesus zur Samariterin, dass die Zeit gegenwärtig ist, wo die wahren Anbeter den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten werden.
 
Johannes 4,23:
23 Aber es kommt die Zeit und ist schon jetzt, in der die wahren Anbeter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn auch der Vater will solche Anbeter haben.
 
Diese Anbetung, von der Jesus hierin sprach, beinhaltet die Hingabe zu Gott, dem Vater im Geist sowie den Wandel in seinem Wort, was allein Wahrheit ist.
 
Das Lobsingen zu Gott alleine, ohne im Wort Gottes zu wandeln, führt dazu, dass der Lobpreis einen Klang trägt, den Gott nicht annehmen kann (vgl. Amos 5,22-24).
 
Amos 5,22-24:
22 Und wenn ihr mir auch Brandopfer und Speisopfer opfert, so habe ich kein Gefallen daran und mag auch eure fetten Dankopfer nicht ansehen.
23 Tu weg von mir das Geplärr deiner Lieder; denn ich mag dein Harfenspiel nicht hören!
24 Es ströme aber das Recht wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach.
 
Jesus Christus sprach in Johannes 4,23 nicht von Anbetern, sondern von wahren Anbetern, die den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten.
 
Im Geist und in der Wahrheit
 
Diese zwei wichtigen Eigenschaften betrachte ich als zwei Beine, mit denen sich ein Mensch im Leben beständig von einem Ort zu einem anderen Ort vorwärtsbewegt.
Weiterhin ist es kein Zufall, dass Gott dem menschlichen Körper viele Dinge doppelt zugeteilt hat (wie z.B. zwei Augen, zwei Ohren, zwei Nasenlöcher, zwei Arme, zwei Hände, zwei Beine, zwei Füße, …).
 
Anhand dieser Zuteilung sehe ich einen Bezug zur wahren Anbetung im Geist und der Bedeutung gemäß dem Wort Gottes (Anm.: Wahrheit) zu leben.
 
Nur auf diese Weise wird unser beständiger Wandel im Glauben mit dem himmlischen Vater für die Menschen in der Welt erkennbar. Der beständige Wandel in der wahren Anbetung zum Vater im Geist und in der Wahrheit schließt einen unbeständigen bzw. unabhängigen geistlichen Lebensstil gegenüber dem Wort Gottes aus.
 
Wahre Anbetung beinhaltet sich in Jesus Christus dem himmlischen Vater zu nähern, um ihn mit dem Ausdruck von Lobpreis im Geist zu küssen. Das beinhaltet zugleich auch vollkommene Hingabe und Verehrung dem HERRN gegenüber.
 
Wahre Hingabe in Jesus Christus dem himmlischen Vater gegenüber trägt ein weitreichendes Zeugnis, das von der Gegenwart bis hinein in die Zukunft reicht, um Menschen auf die wahrhaftige Liebeshaltung dem HERRN gegenüber hinzuweisen (vgl. Matthäus 26,13).
 
Matthäus 26,13:
13 Wahrlich, ich sage euch: Wo dies Evangelium gepredigt wird in der ganzen Welt, da wird man auch sagen zu ihrem Gedächtnis, was sie getan hat.
 
Bei wahrhaftiger Anbetung geht es nicht darum, ob Gott etwas für jemanden tut oder nicht, sondern es handelt sich hierbei um wahre Hingabe, die ein Ausdruck des Vertrauens und Verehrung Gott gegenüber ist.
 
Diese Hingabe umfasst demnach ein inneres Ausgießen vor dem HERRN, was jede unaufrichtige oder kompromittierte Haltung entsprechend auflöst und ein geheiligtes Leben, das unabhängig von der Anerkennung von Menschen geführt wird, zur Folge hat.
 
Nur diese tiefgreifende Erfahrung der Liebe des himmlischen Vaters stellt Geist und Seele so wieder her, dass der Mensch als Kind bzw. Sohn Gottes sich selbst hingebend reinigt, um wahrhaftig anzubeten, was die Beziehung zu Gott als dem ewigen Vater vertieft.
 
1.Johannes 3,2-6:
2 Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen aber: wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.
3 Und ein jeder, der solche Hoffnung auf ihn hat, der reinigt sich, wie auch jener rein ist.
4 Wer Sünde tut, der tut auch Unrecht, und die Sünde ist das Unrecht.
5 Und ihr wisst, dass er erschienen ist, damit er die Sünden wegnehme, und in ihm ist keine Sünde.
6 Wer in ihm bleibt, der sündigt nicht; wer sündigt, der hat ihn nicht gesehen und nicht erkannt.
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm

Einleitung
 
Während einer Anbetungszeit in unserem apostolischen Zentrum „Holy Place“ erhielt ich eine offene Vision, in der ich eine Art Wendeltreppe in der Mitte des Raumes sah. Ich sah viele Engel, deren Körper mit Licht gefüllt war, spiralförmig fliegend auf-/ und niedersteigen.
 
Der Aufbruch Jakobs
 
Währenddessen wurde ich an die Bibelstelle aus 1.Mose 28,10-13 erinnert, wo sich Jakob von Beerscheba (Anm.: bedeutet „Siebenbrunn oder Eidbrunnen“) auf den Weg nach Haran (Anm.: bedeutet „Weg oder Straße“) machte und sich währenddessen an einem bestimmten Ort zum Schlafen niederließ, weil die Sonne bereits untergegangen war.
 
Jakobs Traum
 
Von diesem Ort nahm Jakob einen ausgewählten Stein und legte ihn unter seinen Kopf, so dass er einschlief und einen Traum von Gott erhielt, wo er eine Treppe sah, die auf der Erde stand und bis in den Himmel reichte. Weiterhin sah er, wie Engel Gottes an der Treppe auf-/ und niederstiegen.
Daraufhin hörte Jakob den HERRN im Traum, der ihm eine Verheißung mitteilte, die mit seiner Liegeposition verknüpft war.
 
1.Mose 28,10-13:
10 Aber Jakob zog aus von Beerscheba und machte sich auf den Weg nach Haran 11 und kam an eine Stätte, da blieb er über Nacht, denn die Sonne war untergegangen. Und er nahm einen Stein von der Stätte und legte ihn zu seinen Häupten und legte sich an der Stätte schlafen.
12 Und ihm träumte, und siehe, eine Leiter stand auf Erden, die rührte mit der Spitze an den Himmel, und siehe, die Engel Gottes stiegen daran auf und nieder.
13 Und der HERR stand oben darauf und sprach: Ich bin der HERR, der Gott deines Vaters Abraham, und Isaaks Gott; das Land, darauf du liegst, will ich dir und deinen Nachkommen geben.
 
Das Liegen in Gottes Gegenwart
 
Wenn man gemäß dem Wort Gottes an einem Ort liegt bzw. zur Ruhe kommt, wo sich die Gegenwart Gottes befindet, hat diese Freisetzung von Offenbarung zur Folge, so wie es ebenfalls beim Propheten Samuel geschah, der sich im Haus Gottes aufhielt und die Lampe Gottes noch nicht verloschen war (vgl. 1.Samuel 3,3-4).
 
1.Samuel 3,3-4:
3 Die Lampe Gottes war noch nicht verloschen. Und Samuel hatte sich gelegt im Heiligtum des HERRN, wo die Lade Gottes war. 4 Und der HERR rief Samuel. Er aber antwortete: Siehe, hier bin ich!, …
 
Das Liegen vor Gott an dem Ort, wo er sich mit seiner Gegenwart aufhält, dient dem HERRN als Hinweis, dass man sich ihm vollkommen hingegeben hat, um zugleich seine Verheißung in vollem Maß in Empfang zu nehmen.
 
In einem prophetischen Kontext gesprochen, ist die abgedeckte Fläche des Bodens, wenn man auf diesem mit seinem Körper liegt wesentlich größer als wenn man nur mit seinen Füßen darauf steht.
Das Stehen auf dem Boden ist mit der Landeinnahme zur Eigentumsgewinnung verbunden, wobei das Liegen auf dem Boden in der Gegenwart Gottes mit der Verheißung der Generationen sowie mit einer internen Umstrukturierung verknüpft ist (vgl. 5.Mose 11,24 i.V.m. 1.Mose 28,13-15).
 
5.Mose 11,24:
24 Alles Land, darauf eure Fußsohle tritt, soll euer sein: von der Wüste bis an den Berg Libanon und von dem Strom Euphrat bis ans Meer im Westen soll euer Gebiet sein.
 
1.Mose 28,13-15:
13 Und der HERR stand oben darauf und sprach: Ich bin der HERR, der Gott deines Vaters Abraham, und Isaaks Gott; das Land, darauf du liegst, will ich dir und deinen Nachkommen geben.
14 Und dein Geschlecht soll werden wie der Staub auf Erden, und du sollst ausgebreitet werden gegen Westen und Osten, Norden und Süden, und durch dich und deine Nachkommen sollen alle Geschlechter auf Erden gesegnet werden.
15 Und siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinziehst, und will dich wieder herbringen in dies Land. Denn ich will dich nicht verlassen, bis ich alles tue, was ich dir zugesagt habe.
 
Die Zeit des Glaubens
 
Die Erscheinung bzw. der Traum, den Jakob empfing, ereignete sich vor der Zeit der Übergabe der Thora, die zur Zeit Moses stattfand, der wesentlich später als Jakob lebte. Somit deutet die Zeit Jakobs auf das Zeitfenster des Glaubens hin, das die Zeit der Vertrauensbeziehung mit Gott beinhaltet.
 
Es ist der Glaube, der mit fester Zuversicht bzw. festem Vertrauen verbunden ist und zwar von den Dingen, die man im natürlichen Bereich nicht sieht (vgl. Hebräer 11,1).
 
Hebräer 11,1:
1 Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.
 
Es ist nicht eindeutig überliefert, inwieweit Jakob prophetisch trainiert wurde in den geistlichen Bereich zu schauen oder Träume von Gott gesandt einstufen zu können, jedoch empfing er diesen Traum, von dem er wusste, dass dieser von Gott war.
 
Jakob wurde befähigt im Geist zu erkennen, dass die Region Lus mit dem offenen Tor des Himmels in Verbindung stand (vgl. 1.Mose 28,16-17).
 
1.Mose 28,16-17:
16 Als nun Jakob von seinem Schlaf aufwachte, sprach er: Fürwahr, der HERR ist an dieser Stätte, und ich wusste es nicht!
17 Und er fürchtete sich und sprach: Wie heilig ist diese Stätte! Hier ist nichts anderes als Gottes Haus, und hier ist die Pforte des Himmels.
 
Jakobs Zwischenstopp in Lus
 
Der Aufbruch Jakobs von Beerscheba (Anm.: bedeutet „Siebenbrunn oder Eidbrunnen“) nach Haran (Anm.: bedeutet „Weg oder Straße“) und sein Zwischenstopp in der Region Lus (Anm.: bedeutet „Mandelbaum“), die er später aufgrund der Gegenwart Gottes in Bethel (Anm.: bedeutet „Haus Gottes“) umbenannte, tragen eine strategische Vorgehensweise.
 
In einem prophetischen Kontext ausgedrückt, verließ Jakob den Ort der tiefen Wasser (Anm.: göttliche Bestätigung => Eid), um sich auf den Weg zu DEM WEG zu machen, was aus übergeordneter Perspektive ein Beleg dafür ist, sich in Jesus Christus dem himmlischen Vater zu nähern (vgl. Johannes 14,6).
 
Johannes 14,6:
6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.
 
Während sich Jakob auf dem Weg zum Bestimmungsort Haran befand, kam er in die Region Lus, die auf die prophetische Salbung hindeutet sowie damit in Verbindung steht, eine neue Zeit anzukündigen. Deshalb war es kein Zufall, dass Jakob genau zum Zeitpunkt des Sonnenuntergangs in Lus ankam und müde wurde, so dass er einschlief und dort den Traum erhielt.
 
Es handelte sich um einen Zeitpunkt, in der die Wirtschaft der Region und dessen Mitarbeiter ruhten, um Kraft für die neue Zeit zu schöpfen.
 
Der neue Tag und die Freisetzung von Offenbarung
 
Jakob trug in sich das innere Verlangen in den neuen Tag des HERRN einzutreten, den Gott bereits erschaffen hatte, da Gott ewig ist (vgl. Epheser 2,10).
 
Epheser 2,10:
10 Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.
 
Meistens steht mit dem Tag des HERRN die Freisetzung von Offenbarung in Verbindung, so wie es bei Jakob oder auch beim Seher Johannes der Fall war (vgl. Offenbarung 1,10).
 
Offenbarung 1,10:
10 Ich wurde vom Geist ergriffen am Tag des Herrn und hörte hinter mir eine große Stimme wie von einer Posaune, …
 
Um in die neue Zeit eintreten zu können, wusste Jakob, dass er den gegenwärtigen Ort (Anm.: Beerscheba) verlassen musste, um tiefer in seine göttliche Verheißung zu gelangen.
 
Die Ausschau nach dem neuen Tag
 
Daraus wird deutlich, dass Jakob nach der neuen Zeit Ausschau hielt, da nach Gottes Maßstab der Tag mit dem Abend beginnt und der Mandelbaum der erste Baum in Israel ist, der zur Frühlingszeit blüht bzw. diese ankündigt (vgl. 1.Mose 1,5).
 
1.Mose 1,5:
… 5 und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag.
 
Das im Wort Gottes verwendete hebräische Wort für „Mandel“ ist das Wort „šāqēd, welches von dem Wurzelwort „šāqad abgeleitet ist, was „zu wachen, Ausschau halten“ bedeutet (vgl. Jeremia 1,11-12). (Anm.: Teilauszug aus der Elberfelder Studienbibel zu dem Wort „Mandel-šāqēd und dem Wort „wachen-šāqad mit der Wortschlüsselnummer: 8487* und 8485)
 
Jeremia 1,11-12:
11 Und es geschah des HERRN Wort zu mir: Jeremia, was siehst du? Ich sprach: Ich sehe einen erwachenden Zweig (Anm.: Mandelbaumzweig).
12 Und der HERR sprach zu mir: Du hast recht gesehen; denn ich will wachen über meinem Wort, dass ich es tue.
 
Darüber hinaus war sich Jakob der Bedeutung der prophetischen Handlung am Geburtsort des neuen Tages (Anm.: Lus) bewusst, so dass er den Stein salbte, auf dem er mit seinem Kopf gelegen hatte und diesen dadurch zu einem Gedenkstein machte.
 
Dieser Stein war bereits ein Hinweis auf den kostbaren Eckstein Jesus Christus, der noch auf die Erde kommen sollte und dessen Zeugnis der Geist der prophetischen Rede ist (vgl. 1.Mose 28,18-19 i.V.m. 1.Petrus 2,5-6; Offenbarung 19,10e).
 
1.Mose 28,18-19:
18 Und Jakob stand früh am Morgen auf und nahm den Stein, den er zu seinen Häupten gelegt hatte, und richtete ihn auf zu einem Steinmal und goss Öl oben darauf 19 und nannte die Stätte Bethel; vorher aber hieß die Stadt Lus.
 
1.Petrus 2,5-6:
5 Und auch ihr als lebendige Steine erbaut euch zum geistlichen Hause und zur heiligen Priesterschaft, zu opfern geistliche Opfer, die Gott wohlgefällig sind durch Jesus Christus.
6 Darum steht in der Schrift (vgl. Jesaja 28,16): „Siehe, ich lege in Zion einen auserwählten, kostbaren Eckstein; und wer an ihn glaubt, der soll nicht zuschanden werden.“
 
Offenbarung 19,10e:
… 10e Das Zeugnis Jesu aber ist der Geist der Weissagung.
 
Die Umwandlung vom Baum zum Haus
 
Die Offenbarungserkenntnis Jakobs führte ihn dazu, dass er die Region nicht nur als „Mandelbaum“ (Anm.: Lus) erkannte, sondern als eine Region der engen Beziehung mit Gott (Anm.: Bethel => „Haus Gottes“).
 
Wenn Gott die Heiligen seines Volkes an ihrem Aufenthaltsort in Jesus Christus mit seiner Gegenwart heimsucht, erhält das Territorium aufgrund seiner Heimsuchung einen höherwertigen Charakter.
 
Die „Substanz/der Charakter“ des gegenwärtigen Aufenthaltsortes verwandelt sich plötzlich in den Ort der tieferen Gemeinschaft mit Gott, was mehr Nähe mit ihm bedeutet (vgl. 1.Mose 28,17-19).
 
1.Mose 28,17-19:
17 Und er fürchtete sich und sprach: Wie heilig ist diese Stätte! Hier ist nichts anderes als Gottes Haus, und hier ist die Pforte des Himmels.
18 Und Jakob stand früh am Morgen auf und nahm den Stein, den er zu seinen Häupten gelegt hatte, und richtete ihn auf zu einem Steinmal und goss Öl oben darauf 19 und nannte die Stätte Bethel (Anm.: bedeutet „Haus Gottes“); vorher aber hieß die Stadt Lus (Anm.: bedeutet „Mandelbaum“).
 
Jesus Christus, der Sohn Gottes und himmlische „Zimmermann“ möchte für jeden in seinem Volk einen neuen Raum im Haus seines Vaters schaffen, den er für diese Zeit geben möchte (vgl. Markus 6,2-3 i.V.m. Johannes 14,2-3a).
 
Markus 6,2-3:
2 Und als der Sabbat kam, fing er an zu lehren in der Synagoge. Und viele, die zuhörten, verwunderten sich und sprachen: Woher hat er das? Und was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist? Und solche mächtigen Taten, die durch seine Hände geschehen?
3 Ist er nicht der Zimmermann, Marias Sohn, und der Bruder des Jakobus und Joses und Judas und Simon? Sind nicht auch seine Schwestern hier bei uns? Und sie ärgerten sich an ihm.
 
Johannes 14,2-3a:
2 In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn's nicht so wäre, hätte ich dann zu euch gesagt: Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten?
3a Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, …
 
Der Austausch von Engeln
 
Der Ort Lus, zu dem Jakob auf seinem Weg nach Haran kam, war ein besonderer Ort, weil dort Engelskräfte von Gott ausgetauscht wurden.
 
Es wird in 1.Mose 28,12 erwähnt, das zuerst die Engel Gottes aufstiegen und andere abstiegen.
Der Grund für diesen Austausch von Engeln war, dass Jakob sich in einer Zeit des Übergangs befand und zwar vom Land der bestätigten Verheißung (Anm.: Beerscheba) in das Land der „Pioniere“, um das Feld für die zukünftigen Generationen vorzubereiten, die später durch ihn gesegnet werden sollten (vgl. 1.Mose 28,14-15).
 
Die Engel, die für das Land der Verheißung bestimmt waren, stiegen auf und die Engel, die für die Pionierphase von Gott erwählt waren, stiegen ab.
 
Die Pionierengel
 
Die pionierenden Engel sind Engelsmächte, die uns als Volk Gottes dabei helfen, Erfolg im Erdbereich zu erhalten, um auf unserem neuen Weg mit Gott natürliche Dinge zu verwalten, so dass wir die Segnungen Gottes vor den Menschen offenbaren können.
 
Es existieren Engel, die einzig und allein von Gott dazu bestimmt sind in der geistlichen Welt zu kooperieren und es gibt Engel, die dazu von Gott eingesetzt sind, uns in der natürlichen Welt zu unterstützen, was aus Hebräer 13,2 deutlich wird.
 
Hebräer 13,2:
2 Gastfrei zu sein vergesst nicht; denn dadurch haben einige ohne ihr Wissen Engel beherbergt.
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm