Widrigkeit führt zum Besten
 
Es mag dem menschlichen Verstand vielleicht paradox erscheinen, aber wenn widrige Umstände im Leben eines Gläubigen auftreten, gebraucht Gott diese dazu, um das Beste hervorzubringen (vgl. Römer 8,28).
 
Römer 8,28:
28 Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.
 
Der Gelähmte und seine vier Freunde
 
In diesem Zusammenhang möchte ich auf die Geschichte eingehen, wo sich Jesus in Kapernaum in einem Haus aufhielt. Im sowie vor dem Haus gab es aufgrund seiner Präsenz eine große Menschenansammlung, so dass es für die weiteren hinzutretenden Menschen unmöglich war, Jesus Christus zu sehen. Unter den hinzu strömenden Menschen, befand sich auch ein Gelähmter, der von vier Männern auf seinem Bett dorthin getragen wurde.
 
Da es ihnen aufgrund der Menschenansammlung auch nicht möglich war Jesus Christus näher zu kommen, entschieden sich diese vier Freunde auf das Dach des Hauses zu steigen, in dem sich Jesus aufhielt und die Ziegel des Dachs zu entfernen, um den Gelähmten auf seinem Bett vor Jesus niederzulassen. Diese „Niederlassung“ hatte zur Folge, dass der Gelähmte an diesem Tag ein Teil der Botschaft von Jesus wurde, die er zu den Menschen predigte, indem er zu ihnen über die Kraft der Vergebung sprach.
 
Durch seine Predigt konfrontierte Jesus die Herzen der anwesenden Schriftgelehrten, die ihn der Lästerung bezichtigten. Zu diesem Zeitpunkt diente Jesus in der Salbung des Wortes der Erkenntnis und der Geisterunterscheidung, so dass er die Herzenshaltung der Schriftgelehrten offenlegte.
Daraufhin heilte er den Gelähmten zum Zeichen der Vergebungskraft Gottes.
 
Diese Heilung hatte zur Folge, dass die dort anwesenden Menschen etwas sahen, was sie zuvor noch nie erlebt hatten und daraufhin begannen in den Lobpreis Gottes einzutreten (vgl. Markus 2,1-12).
 
Markus 2,1-12:
1 Und nach einigen Tagen ging er wieder nach Kapernaum; und es wurde bekannt, dass er im Hause war.
2 Und es versammelten sich viele, sodass sie nicht Raum hatten, auch nicht draußen vor der Tür; und er sagte ihnen das Wort.
3 Und es kamen einige zu ihm, die brachten einen Gelähmten, von vieren getragen.
4 Und da sie ihn nicht zu ihm bringen konnten wegen der Menge, deckten sie das Dach auf, wo er war, machten ein Loch und ließen das Bett herunter, auf dem der Gelähmte lag.
5 Als nun Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben.
6 Es saßen da aber einige Schriftgelehrte und dachten in ihren Herzen: 7 Wie redet der so? Er lästert Gott! Wer kann Sünden vergeben als Gott allein?
8 Und Jesus erkannte sogleich in seinem Geist, dass sie so bei sich selbst dachten, und sprach zu ihnen: Was denkt ihr solches in euren Herzen?
9 Was ist leichter, zu dem Gelähmten zu sagen: Dir sind deine Sünden vergeben, oder zu sagen: Steh auf, nimm dein Bett und geh umher?
10 Damit ihr aber wisst, dass der Menschensohn Vollmacht hat, Sünden zu vergeben auf Erden – sprach er zu dem Gelähmten: 11 Ich sage dir, steh auf, nimm dein Bett und geh heim!
12 Und er stand auf, nahm sein Bett und ging alsbald hinaus vor aller Augen, sodass sie sich alle entsetzten und Gott priesen und sprachen: Wir haben so etwas noch nie gesehen.
 
Die Gegenwart des Himmels freisetzen
 
Ohne an dieser Stelle anklagend zu sein, kommt es leider gelegentlich in Versammlungen von Christen vor, dass Jesus zwar anwesend ist, aber ein religiöser Geist, die Augen der anwesenden Gläubigen blind hält, so dass der Herr mit seiner Gegenwart nicht erkannt wird.
 
Gerade in solchen Situationen ist es erforderlich, dass sich Heilige erheben, die es verstehen, den Himmel durch Glauben, geisterfüllte Offenbarung und die Kraft des Wortes Gottes zu öffnen, indem sie die bedeckende Sklaverei entfernen (vgl. 2.Mose 1,14; Anm.: z.B. aus Taten gerecht zu werden), um zu einer Gedankenerneuerung beizutragen, die durch das angewandte Blut von Jesus Christus aktiviert wird (vgl. Hebräer 9,14).
 
2.Mose 1,14:
… 14 und machten ihnen ihr Leben sauer mit schwerer Arbeit in Ton und Ziegeln und mit mancherlei Frondienst auf dem Felde, mit all ihrer Arbeit, die sie ihnen auflegten ohne Erbarmen.
 
Hebräer 9,14:
… 14 um wie viel mehr wird dann das Blut Christi, der sich selbst als Opfer ohne Fehl durch den ewigen Geist Gott dargebracht hat, unser Gewissen reinigen von den toten Werken, zu dienen dem lebendigen Gott!
 
Die vier „Torwächter“
 
Man kann die vier Freunde, die das Dach des Hauses öffneten als die vier Torwächter bezeichnen, die sich am „Parbar“ aufhielten, was den Anbau an der westlichen Seite des salomonischen Tempels meint (vgl. 1.Chronik 26,18).
 
1.Chronik 26,18:
… 18 am Parbar aber im Westen: vier an der Straße und zwei am Parbar selbst.
 
Das Wort „Parbar/Parwar“ ist ein persisches Wort und bedeutet übersetzt „Licht-Bringer, offene Halle“.
 
Diese Erklärung macht außerdem deutlich, dass die vier Männer bzw. Freunde des Gelähmten die Verwalter von frischer Offenbarungserkenntnis über die Vergebungskraft Jesu wurden, auch wenn sie sich dessen vielleicht nicht bewusst waren.
 
Ihr barmherziges und tatkräftiges Eingreifen führte dazu, dass Menschen, die durch den Widersacher aus der Vergangenheit geschwächt wurden in den Prozess der Wiederherstellung in Jesus Christus eintraten und dadurch der Widerstand zum Schweigen gebracht wurde.
 
Die Zahl 4 und die Tür
 
Demnach ist es kein Zufall, dass es sich um vier Personen handelt, die den Gelähmten auf das Dach trugen. Der hebräischen Buchstabe „Daleth“, der den numerischen Zahlenwert „4“ besitzt und unter anderem „Tür“ bedeutet, trägt zugleich auch die piktographische Darstellung einer „geöffneten Zelttür“.
 
Daraus wird deutlich, dass die Öffnung im Dach, die die vier Freunde gebrauchten, nicht irgendeine Öffnung war, sondern wie eine geöffnete Tür dazu beitrug, dass das Licht des Himmels in das Haus, in dem Jesus sich befand, hinein leuchten konnte. So schien es wie ein Scheinwerfer von oben auf den Sohn Gottes, um die Bedeutung seiner Botschaft zu betonen.
 
Den gelähmten Umstand ins Zentrum Jesu bringen
 
Da sich die vier Männer auf dem Dach befanden und sich deshalb nicht unbedingt dessen bewusst sein konnten, dass sich Jesus Christus im Haus genau dort befand, wo sie das Dach öffneten, wird daraus deutlich, dass sie im Glauben unter der Führung des Geistes handelten, um den „gelähmten Umstand“ ins Zentrum von Jesus Christus zu bringen (vgl. Johannes 6,44).
 
Johannes 6,44:
44 Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn, ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat, und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage.
 
Es ist interessant an dieser Stelle festzuhalten, dass es insgesamt fünf Männer waren (Anm.: die vier Freunde mit dem Gelähmten, der geheilt wurde), die zur Offenbarung der Vergebungskraft Gottes beitrugen. Die Zahl „5“ steht mit „Gnade“ im Zusammenhang, die nicht billig, sondern kraftvoll ist, ein reines und heiliges Leben zu führen sowie Gottes Eigentum zu sein, das gute Werke hervorbringt (vgl. Titus 2,11-14).
 
Titus 2,11-14:
11 Denn es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen 12 und nimmt uns in Zucht, dass wir absagen dem ungöttlichen Wesen und den weltlichen Begierden und besonnen, gerecht und fromm in dieser Welt leben 13 und warten auf die selige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Heilands Jesus Christus, 14 der sich selbst für uns gegeben hat, damit er uns erlöste von aller Ungerechtigkeit und reinigte sich selbst ein Volk zum Eigentum, das eifrig wäre zu guten Werken.
 
Fazit
 
Es gibt Situationen in unserem Leben, die wir aus der Sicht Gottes betrachten sollten, um in der Lage zu sein, zur richtigen Zeit am richtigen Ort mit den richtigen Personen in einem Verbund zu stehen, um Menschen zu helfen, die selbst nicht in der Lage sind, sich zu helfen.
 
Das beinhaltet die natürliche und die geistliche Ebene, was durch die zwei Freunde an den zwei hinteren Ecken und den zwei Freunden an den zwei vorderen Ecken des Bettes jenes Gelähmten verdeutlicht wird (vgl. Galater 6,1-2).
 
Galater 6,1-2:
1 Liebe Brüder, wenn ein Mensch etwa von einer Verfehlung ereilt wird, so helft ihm wieder zurecht mit sanftmütigem Geist, ihr, die ihr geistlich seid; und sieh auf dich selbst, dass du nicht auch versucht werdest.
2 Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.
 
Wie diese Hilfestellung im Einzelnen aussieht, sei in der entsprechenden Situation überlassen, in der sich Heilige vom Heiligen Geist führen und inspirieren lassen. Wichtig bleibt, dass diese Hilfe konkret im vereinten Gebet für eine Person oder Angelegenheit für den Herrn gegeben sowie ein Akt tatkräftiger Liebe sein kann, was sich im Glauben immer in der Kraft Gottes verbindend auswirkt und den Himmel „herunter“ holt (vgl. Römer 12,9-13).
 
Römer 12,9-13:
9 Die Liebe sei ohne Falsch. Hasst das Böse, hängt dem Guten an.
10 Die brüderliche Liebe untereinander sei herzlich. Einer komme dem andern mit Ehrerbietung zuvor.
11 Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt. Seid brennend im Geist. Dient dem Herrn.
12 Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet.
13 Nehmt euch der Nöte der Heiligen an. Übt Gastfreundschaft.
 
Diese Art von Hilfe kann dazu führen, dass auch Menschen, die sich nicht im unmittelbaren Umfeld befinden zu einer größeren Erkenntnis der Wahrheit kommen (vgl. 1.Timotheus 2,4-6).
 
1.Timotheus 2,4-6:
… 4 welcher will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.
5 Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus, 6 der sich selbst gegeben hat für alle zur Erlösung, dass dies zu seiner Zeit gepredigt werde.
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm

... aber das Wort unseres Gottes bleibt in Ewigkeit“ (Jesaja 40,8; 1.Petrus 1,25)
 
In unserer heutigen Welt sehen wir viele Gemeinden, die sich auf einen selbstzerstörerischen Pfad begeben haben. Warum? In diesem Jahr „… tauchten neue Erscheinungen in Weihnachtsaufführungen auf, wie in einer Grundschule in Norwegen … Schüler lasen nicht nur Bibelstellen vor, sondern auch Auszüge aus dem Koran.“ In dem Artikel wird weiter berichtet, dass die Lehren Mohammeds bis in Kirchen in der ganzen Welt vorgedrungen sind. In der St. Mary‘s Episcopal Cathedral in Glasgow, Schottland, wurden Passagen aus dem Koran vorgelesen „… wie auch … Gesänge aus dem Koran in der Kirche von Santa Maria in Trastevere in Rom, Italien, vorgetragen“ (Paul Bremmer, APP Frontpage, Faith, Front Page, WND.com). Überall auf dem Globus wird im christlich-religiösen Rahmen der Koran mit der Wahrheit von Gottes Wort vermischt. „Liberales Christentum hat sich in vielen Fällen von seinem Fundament auf dem Wort Gottes entfernt.“ (Rabbi Johnathan Cahn, WND.com)
 
Die Wichtigkeit das Wort Gottes zu kennen
 
Ich möchte hoffen, dass wir Gottes Wort so gut kennen, dass wir überall dort, wo Irrlehre und Täuschung praktiziert wird, erkennen können, dass es so „NICHT geschrieben steht“, in Gottes immerwährendem und unveränderlichem Wort, das Er uns durch das jüdische Volk zur Verfügung gestellt hat. Herzgeliebte Christen, Brüder und Schwestern, es darf kein Preis auf die heiligen Worte des Gottes Israels aufgeklebt werden, die uns ein für alle Mal und für die gesamte Menschheit gegeben wurden, die so weitverbreitet mit dem Titel „Altes Testament“ kategorisiert wurden. Bleiben Sie mit mir, wenn ich die unglückliche Betitlung, und die unhöfliche und uninformierte Charakterisierung der Bücher der Bibel aufdecke.
 
Die richtige Betitelung des Wortes Gottes
 
Weil wir in Israel leben, liegen die Worte „Torah“ oder „Tenach“ auf der Zunge eines jeden Gläubigen hier im Lande; die meisten Christen in der Welt, etwa 2,3 Milliarden Menschen, verwenden hingegen das Wort „Altes“ Testament, wenn sie von dem ersten Teil der Bibel sprechen. Dabei handelt es sich jedoch um eine Fehlbezeichnung. Es ist regelrecht Rebellion gegen Gott, wenn wir Sein ewiges Wort falsch oder unangebracht betiteln. Dieser Fehler ist ein Fauxpas, oder genauer gesagt, ein Verständnisfehler der christlichen Kirche. Hier in Israel kennen wir diesen Teil der Bibel als das lebendige Wort, lebendig und real. Es ist traurig, dass unsere Bildung in diesem Bereich bisher nicht ausgereicht hat, um diesen weitervererbten Fehler zu beheben. Nur Gott weiß, wie viele Juden ihr Leben frühzeitig verloren, weil Christen glaubten „ihre Bücher“ („Altes Testament“) seien beendet, veraltet und überholt.
 
Torah und Tenach
 
Elliot’s Commentary for English Readers (Elliots Begleitkommentar für Englisch-Leser) erläutert, dass das Verb für ‚lehren‘ die Wurzel des hebräischen Wortes ‚Gesetz‘ ist, also die Lehre Jahwes. In der Geschichte stempelte die Kirche die Torah und den Tenach (die hebräischen Schriften) primär als gesetzlich ab. Gottes Wort als „alt“ zu klassifizieren (anstatt als überdauernd, ewig, ewiglich, unsterblich, unzerstörbar, fortwährend, unaufhörlich und zeitlos – um nur ein paar biblische Bezeichnungen dafür aufzuzählen) ist eine ernste Beleidigung für unsere jüdischen Freunde. Es ist eindeutig, dass der Herr Jesus die Torah bestätigte und Seine Lehre auf die Torah stützte. Immer wieder finden wir im Neuen Testament Seine Aussagen: „Es steht geschrieben …“ Da es zu Seiner Zeit noch kein Neues Testament gab, ist es kristallklar, dass Jesus hier den Menschen deutlich machen wollte, wo sie ihre Antworten finden könnten.
 
Es waren die jüdischen Schriftrollen, die Er in den Synagogen ausrollte, um zu lesen. Er sprach über sie mit Seinen Nachfolgern auf der staubigen Straße nach Emmaus. Er entzündete und setzte ihre Herzen in Brand mit Seiner Leidenschaft und Offenbarung. Wenn die heiligen Schriften der Juden für Jesus relevant waren, warum sind sie es dann nicht für uns? Paulus sagt uns, dass es Gerechtigkeit im Gesetz gibt (Philipper 3,6). Es stimmt, dass er damit fortfährt zu erläutern, dass unsere Gerechtigkeit vor Gott nicht aus dem Gesetz (was wir das Alte Testament nennen) allein kommen kann, sondern nur durch den Glauben an Jesus, was der bessere Weg ist (Philipper 3,9). Indem Er die gerechten Forderungen des Gesetzes in sich erfüllte, die unmöglich für jeden Menschen einzuhalten sind, ist Er unsere Gerechtigkeit, durch den Glauben an Ihn. Das ändert aber nicht die Tatsache, dass dort, wo „es geschrieben steht“ – in den jüdischen Schriften (dem Alten Testament) –, wir über Gottes Souveränität, Seine Heiligkeit, die Zehn Gebote und die Psalmen gelehrt werden, und auch über alle biblischen Verheißungen für Israel und für uns und Prophezeiungen, die sich gerade erfüllen und in Gottes perfektem Zeitplan noch in Erfüllung gehen werden.
 
Das brennende Verlangen für das gesamte Wort Gottes
 
Warum studieren Christen also das Alte Testament nicht mehr? Die gewöhnliche Antwort ist: „Wir haben ja das Neue Testament.“ Auf diese Antwort kann ich förmlich Lance Lambert erwidern hören: „Aber wartet mal einen Moment, lasst mich bitte erklären!“ Die hebräischen Schriften sind in der Tat eine Anleitung, eine Lehre, keine gesetzliche Liste von Regeln, wie manche denken mögen. Die Torah besteht aus den ersten fünf der vierundzwanzig Bücher des Tenach, worauf das Neue Testament wiederum aufbaut. Wir müssen ein brennendes Verlangen nach der ganzen Bibel entwickeln, nicht nur für das Neue Testament. Es wird keine „Neu-Testamentlichen Kirchen“ im Kommenden Königreich geben, denn „ … von Zion wird das Gesetz ausgehen“, andernfalls würden sich Jesaja und Micha bei den Menschen entschuldigen müssen (Jesaja 2,3; Micha 4,2).
 
Es gibt keine zwei Bibeln, es gibt nur EINE. Der Gott des „Alten Testaments“ ist der Gott des „Neuen Testaments“. Ein Gott. Der Prophet Maleachi verkündete, dass sich der Allmächtige niemals ändert, und auch Sein Wort ändert sich nie (Maleachi 3,6). Petrus lässt uns wissen, dass Gottes Wort durch alle Zeiten bestehen bleibt. Seine Worte bleiben in Ewigkeit (1.Petrus 1,26). Petrus, ein Jude, hatte kein Neues Testament, auf das er sich beziehen hätte können. Warum also, würden wir weiter den Ausdruck „Altes“ Testament verwenden? Manche könnten jetzt vielleicht sagen, „das haben wir schon immer so gemacht“ oder, „es wurde veraltet, als Jesus kam“. Das wäre jedoch eine Inkompetenz und würde weiterhin die Gläubigen daran hindern, in die Fülle des Glaubens und des Verständnisses des Planes Gottes für Israel und die Menschheit zu kommen. Es ist an der Zeit, langjährige, dogmatische Lehren loszuwerden, die einfach nicht der Schrift entsprechen.
 
Bezeichnet es nicht mehr als Altes Testament!
 
Diese Worte sind ein Ruf aus einem jüdischen Herzen und die Überschrift eines Artikels aus der Jerusalem Post (Frühling 2017, englische Ausgabe) von Michael Freund, dem Gründer und Vorsitzenden von Shavei Israel und dem früheren stellvertretenden Direktor für Kommunikation unter dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu. Sie haben sofort meine Aufmerksamkeit erregt und innerlich habe ich dem Autor applaudiert.
 
Es spornte mich an darüber zu schreiben, was mir seit langem auf dem Herzen liegt. Aber es brauchte seinen Aufschrei der Frustration, um mich dazu zu bewegen! Diese mitfühlende Beschwerde, die das Wort Gottes verteidigt, bringt jetzt „Nur Neues Testament!“-Kirchen in eine arrogante und respektlose Position gegenüber unseren jüdischen Geschwistern. Zu denken, dass 1.Mose bis Maleachi nicht wichtig und diese Bücher für heute nicht länger relevant wären, stellt den Christen zwei Götter vor, den Gott des „Alten Testaments“, oft als ein Gott des Zorns betrachtet, und den Gott der Liebe des „Neuen Testaments“. Jedes Kind sollte wissen, dass Gott ein Gott der Liebe und des Mitgefühls ist, egal welches Buch der Bibel man betrachtet.
 
Der gemachte Fehler der meisten „Kirchenväter“
 
Einer der Gründe, warum die meisten Kirchenväter die Wiederherstellung Israels und des jüdischen Volkes nicht sehen konnten, ist, weil sie kein Hebräisch verstanden und sich nicht vorstellen konnten, dass der „wandernde Jude“ jemals in sein Land zurückkehren würde. Deshalb predigten sie eifrig, dass Israel aus seinem Land vertrieben und der Tempel verschwunden war und die Kirche Israel ersetzt hätte. Gott alleine weiß, wie viele gleichgültige und apathische Herzen voll mit geistlichem Stolz wegen diesen Unwahrheiten mit Hass gegen das Auserwählte Volk Gottes in Brand gesteckt wurden. Es gibt keine Worte Gottes, die als irrelevant erklärt werden dürfen. Wenn diese Kirchenväter täglich die Schriften studiert hätten, so wie die Menschen in Beröa (Apostelgeschichte 17,11), hätten sie die Verheißung Gottes einer Wiederherstellung der Juden in ihrem Heimatland in den letzten Tagen sehen können. Sie hätten den tragischen Fehler verhindern können, das Monster namens Ersatztheologie zu kreieren, das in der Kirche verheerenden Schaden anrichtete und Jahrhundertelang für Zerstörung zwischen dem Judentum und der Christenheit sorgte. Wir befinden uns immer noch in dem Prozess der Erholung von diesem Fehler, aber den angerichteten Schaden am jüdischen Herzen aufzudecken und zu entdecken, ist der größte Schrecken, dem wir uns noch stellen müssen.
 
Die Versprechen Gottes in den jüdischen Schriften
 
Viele wollen sich nicht mit dem, was sie als „Altes Testament“ bezeichnen, befassen, denn sie haben Angst, „unter das Gesetz“ zu geraten. Das ist ein Fehler, denn um zu verstehen, was Gott heutzutage in der Welt tut – speziell unter dem jüdischen Volk in ihrem von Gott gegebenen Land – müssen wir die jüdischen Schriften lesen, studieren und lieben lernen. In all den heiligen Büchern finden wir die wundervollen Versprechen Gottes für Israel und Sein Auserwähltes Volk. Wenn man die jüdischen Schriften kennt, macht das Evangelium umso mehr Sinn, denn man versteht, dass es bei Sünde ein Opfer bedarf. Christen müssen einfach darin ermutigt werden, die hebräischen Schriften lieben zu lernen.
 
Der Tenach und die göttlichen Werte
 
Zu einer Zeit, in der der Antisemitismus in Europa und sogar in Nordamerika zunimmt, ist es äußerst wichtig, dass Schritte unternommen werden, um die Integrität des Judaismus und seiner heiligen Texte zu verteidigen ...“ In einer Episode der beliebten amerikanischen Fernsehsendung Dateline NBC wiederholte der Journalist Dennis Murphy kürzlich ein fades, beleidigendes und unangebrachtes Statement. „Die phrasenhafte Sprache, die sie verwendet haben, hatte eine biblisch alttestamentliche Bösartigkeit an sich,“ sagte Murphy zu einem Interviewpartner. Es waren Phrasen gefallen, wie „Ich hoffe bei Gott, dass du für die Schmerzen, die ich dir zeigen werde, bereit bist“ und „Brenne in den feurigen Gruben der Hölle, nach Gottes Gesetz.“ Murphys unfreundliche und fehlinformierte Charakterisierung der Bücher der Bibel ist etwas, das den Zorn eines Jeden erwecken sollte … Es war schließlich der Tenach (die jüdischen Schriften, einschließlich der Torah, der Propheten, der poetischen Bücher und der Lehrbücher), der der Welt Werte wie Wohltätigkeit, Brüderlichkeit und Vergebung übermittelt hat. Diese Schriften forderten den Menschen heraus, nach höchsten Standarten der Moral und Ethik zu leben, und sie inspirieren unzählige Juden und auch Andere bis zum heutigen Tag. Die hebräische Bibel als „bösartig“ oder grausam zu beschildern ist nicht nur gegenüber dem Text selber ein Frevel, sondern auch ein schmerzlicher Affront gegen diejenigen, die seine Lehren wertschätzen und sich an seine Gebote halten wollen.
 
Leider ist Murphy in seinen Vorurteilen nicht allein. Es gibt unzählige Beispiele. Kürzlich kritisierte ein irisches Mitglied des Europaparlamentes, namens Luke Flanagan, Irlands Gesundheitsminister Simon Harris für seine Politik bezüglich medizinischem Marihuana mit den Worten: „Unser Gesundheitsminister ist wie der Gott des Alten Testaments – gemein.“ Was ist das nur für ein blödes Gerede? Wie können es Flanagan oder Murphy oder irgendwer anders nur wagen, den Gott Israels mit solchen Ausdrücken zu verleumden? Würden sie über andere Religionen auf solch geringschätzende Weise reden? Die Verwendung des Ausdrucks „Altes Testament“ suggeriert, dass die hebräische Bibel veraltet und archaisch ist, wie ein alter Schuh ... Westliche Zivilisationen sprechen oft voller Stolz von ihrem „judeo-christlichen Erbe“, und doch wird die Basis dieses Erbgutes – die hebräische Bibel – stillschweigend verunglimpft und herabgewürdigt als ob sie ein Relikt aus einer längst vergangenen Zeit wäre und nicht der lebendige Text, der sie tatsächlich ist.
 
Die Torah ist die Basis des Judaismus (vgl. Römer 11,18)
 
Wie etwas bezeichnet oder abgestempelt wird hat Kraft und beeinflusst, wie die Menschen etwas wahrnehmen und bis zu welchem Maß sie etwas wertschätzen. Für die Juden ist die Torah die Basis des Judaismus, das grundlegende Dokument, das sowohl ihren Glauben als auch ihre Beziehung zu Gott und den Mitmenschen definiert. Der ehemalige britische Großrabbiner Jonathan Sacks stellte einmal fest: „Einer der tragischsten Momente der westlichen Zivilisation war, als Christen begannen, zwischen dem von ihnen genannten ‚alttestamentlichen Gott der Rache‘ im Gegensatz zu dem ‚neutestamentlichen Gott der Liebe‘ zu unterscheiden. Das ist kein kleiner Fehler. Man erzittert bei dem Gedanken daran, wie viele Juden ihr Leben wegen diesem Fehler verloren.“ Offensichtlich wendete sich Herr Michael Freund an die Christen, denn wir sind die einzigen, die die Torah „alt“ nennen. Viele Generationen lang wurde die Stimme Gottes, die zu Moses gesprochen hatte, als „archaisch, überholt und altmodisch“ beschildert, wie ein altes Auto, das in einer Garage ausrangiert und vergessen worden ist.
 
Und dann gibt es noch den Ausdruck „Gesetzlichkeit“. In der Theologie kann damit das Verhalten einer Person gemeint sein, im Sinne einer Einhaltung von spezifischen Regeln. Jesus lehrte uns: „Ich bin nicht gekommen, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen, sondern um sie zu erfüllen.“ (Matthäus 5,17) Im Zusammenhang hat Er damit in etwa gesagt: „Nehmt nicht an, stellt euch nicht einmal vor, dass ich gekommen sei, um die Schriften zu zerstören oder sie in irgendeiner Art zur Seite zu schieben.“ Er war gekommen, um sie zu vervollständigen. Er ging sogar so weit zu sagen, dass nicht der geringste Buchstabe, nicht ein Strich des Schreibers, vergehen würde, bis alles, was geschehen muss, geschehen ist. Was wir auch oft übersehen ist die Tatsache, dass Jesus auch gesagt hat, dass wer immer dies missachtet oder die Prinzipien abschafft, im Königreich des Himmels als am geringsten geachtet werden wird. Knox, Moffit, Rieu, Wey und andere Bibelgelehrte und Übersetzer sind sich darin einig.
 
Jesus Christus gab die Freiheit Gebote zu erhalten
 
Lassen Sie mich das klar stellen. In Christus haben wir die Freiheit von Geboten erhalten, die nur die Zeit Jesu und das altertümliche Israel betrafen und für das jüdische Volk als Nation gedacht waren; die Gebote Gottes jedoch zu verlassen oder zu widerrufen weil sie „alt“ erscheinen, bedeutet, die Überzeugungen der Apostel und ihrer Gemeinden herunterzuspielen, denn alle Apostel waren jüdisch. Weil dies jedoch passiert ist, ist Irreführung in die Kirche geraten und hat sich bis zur Seele des Christentums vorgearbeitet. Nachdem ich seit beträchtlicher Zeit in Israel lebe, würde ich nicht einmal daran denken zu sagen, dass die Torah „tot“ und „vergangen“ oder „alt“ und irrelevant für meinen täglichen Weg mit dem Meister sei.
Im Buch der Offenbarung wird verboten, etwas vom Wort Gottes hinweg zu nehmen. Das Geschriebene wegzunehmen, es nie zu studieren und zu zitieren oder es nie zu erkunden wäre gleichbedeutend damit, die Worte Gottes zu löschen. „ … und wenn jemand etwas wegnimmt von den Worten des Buches … so wird Gott wegnehmen seinen Teil vom Buch des Lebens und von der heiligen Stadt, und von den Dingen, die in diesem Buch geschrieben stehen ...“ (Offenbarung 22,19)
Es steht auch geschrieben: „Und viele Völker werden hingehen und sagen: „Kommt, lasst uns hinaufziehen zum Berg des HERRN, zum Haus des Gottes Jakobs, damit er uns belehre über seine Wege und wir auf seinen Pfaden wandeln!’ Denn von Zion wird das Gesetz (Torah) ausgehen und das Wort des HERRN von Jerusalem.“ (Jesaja 2,3)
 
Jesus Christus im Zentrum der Schrift behalten
 
Ich wiederhole, wir als Christen müssen den Messias im Zentrum der Schrift behalten, denn Er hat sie erfüllt. In diesen letzten Zeiten muss die wahre Braut ihren Teil darin tun, den König zurück zu bringen. Wie kann das getan werden, ohne Wissen über die jüdischen Schriften zu haben, die wir fälschlicherweise als „alt“ markiert haben? Wenn man an das Neue Testament glaubt, das ein Bericht über das Leben und Wirken des Messias Jesus und Seine Wunder auf der Erde ist, wie können wir dann übersehen, dass alles, was Er vermittelte, auf dem „Alten“ Testament basiert? Die jüdischen Schriften lehren, was heilig und unheilig ist, was gut und böse ist, rein und unrein. „ … Ein guter Anfang wäre, die Medien und Menschen der Öffentlichkeit zu ermutigen, dem Gott Israels und Seiner Torah den angemessenen Respekt zu geben.“ (Zitat: Michael Freund).
Ich bin der Meinung, dass er Recht hat. Der Prophet Jeremia hielt sich nicht zurück als er sagte, dass die Torah die Gedanken des Herzens Gottes sind.
 
Der Zorn des HERRN wird sich nicht abwenden, bis er die Gedanken seines Herzens vollbracht und ausgeführt hat. Am Ende der Tage werdet ihr es erkennen und verstehen.“ (Jeremia 23,20)
 
Vielleicht sollten wir darüber beten, diese grundlegende Botschaft in unsere Kirchen und Gemeinden zu bringen. Wenn der König nach Jerusalem zurückkehrt, wird keine „neue Bibel“ aus Jerusalem gesendet werden, sondern der Messias wird aus der einzigen Bibel lehren, die Er jemals gekannt hat – der hebräischen Schrift.
 
Jesus sagte immer wieder: „Es steht geschrieben.“ (Matthäus 4,4) … „Habt ihr nicht gelesen?“ (Matthäus 19,4)
Er stellte diese Fragen. Die Worte aus Seinem Mund und das geistliche Brot, das Er zu essen gab, stärkten und leiteten die Menschen immer wieder, genau wie es auch heute der Fall ist. „Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes hervorgeht!“ (5. Mose 8,3; Matthäus 4,4; Lukas 4,4) Anders ausgedrückt: „Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit.“ (2. Timotheus 3,16)
Es ist definitiv nicht richtig, die Schrift aufzuteilen und zum Teil alt und zum Teil neu zu bezeichnen.
 
Als Jesus die Schriftrolle gegeben wurde, rollte Er diese aus und las die Stelle in Bezug auf Sich selbst (Lukas 4,17). Wenn man die Torah wegnimmt, nehmen wir auch das Fundament für das Versprechen Seiner Wiederkehr als Messias-König weg.
 
Das Wort Gottes im Zusammenhang lesen und verstehen
 
Sollten wir unseren Freunden nicht in Liebe mitteilen und sie lehren, die ganze Bibel im Zusammenhang zu lesen? Er sprach nur für und niemals gegen die Torah und den Tenach. Er wies die religiösen Leiter stark darauf hin, dass viele der von Menschen gemachten Gesetze, Regeln und Traditionen nicht von Gott gesprochen worden waren. Religiöse Leiter hatten sie kreiert; die hebräische Bibel jedoch als „bösartig“ oder grausam zu bezeichnen ist nicht nur ein Frevel gegen den Text selber, sondern auch ein schmerzhafter Affront gegen die jüdische Gemeinschaft. Im Messias ist tatsächlich Freiheit, aber nicht Freiheit um gegen Gottes Heiligkeit, wie sie in der Torah ausgelegt ist, zu gehen. Er war ständig in Debatten mit den Gesetzlichen, aber die beschämende Erniedrigung und Vernachlässigung der Torah durch die Gemeinde hat viele christliche Häuser der Anbetung auf wackeliges Fundament gestellt. Die Pergamente und Schriftrollen gehörten zu Jesu Zeiten zu den kostbarsten Besitztümern eines jeden Juden, der den Gott Israels liebte. Paulus wollte mit Sicherheit nirgends hingehen ohne sie.
 
Den Reisemantel, den ich in Troas bei Karpus ließ, bringe mit, wenn du kommst; auch die Bücher, besonders die Pergamente.“ (2. Timotheus 4,13)
 
Der Mangel in der Gemeinde
 
Manchmal ist es peinlich, bei Gesprächen mit einer jüdischen Person, oder in Diskussionen mit jüdischen Bibelgelehrten, zugeben zu müssen, wie die Gemeinde versagt hat, ihre Schriften ernst zu nehmen. Weil die Torah in der Gemeinde selten erwähnt wird, ist die einzige Bibel, die Jesus gelesen hat, vielen Christen unbekannt geblieben. Die Schätze, die darin verborgen liegen, müssen durch so viele Menschen erst noch entdeckt werden. Ich bin in vielen Gemeinden in verschiedenen Ländern gewesen, in denen manche Pastoren Schwierigkeiten hatten, auf Anhieb die Bücher Jesaja und Jeremia zu finden.
 
Die Wurzel der Gemeinde
 
In der Didache, der frühesten Kirchenordnung der jüdischen Nachfolger Jesu, bestätigten die Anweisungen, die sie nach ihrem Tod den nichtjüdischen Gläubigen hinterlassen hatten, dass die frühe Gemeinde jüdisch war. Sie sagten: „Wir müssen danach trachten, die Torah, wie sie uns durch die Apostel und Jesus (Jeschua) übergeben worden ist, zu bewahren und zu ehren …
Wir dürfen denen nicht zum Opfer fallen, die sagten, dass sie nicht mehr wichtig ist oder die versuchten, ihre eigenen Interpretationen darüber zu legen … Im Geiste des Apostels Petrus: Es ist besser, den Weg der Gerechtigkeit nie gekannt zu haben, als die Wahrheit zu erkennen und dann fehlgeleitet zu werden … Das Joch des Meisters sollte nicht von der Torah getrennt werden …“ (Didache, Seiten 246-248, Clayton Jefford, „The Way of Life, Die wiederentdeckten Lehren der Zwölf Apostel an die Nichtjuden“, First Fruits of Zion, Toby Janicki).
 
Die Didache, bekannt als „Die Lehren der zwölf Apostel“, wird von den meisten modernen Gelehrten auf das erste Jahrhundert nach Christus datiert. Jesus hat uns davor gewarnt, unser Haus auf Sand zu bauen. Jedes andere Fundament als die Torah würde uns auf wackeligen Boden bringen. Die jüdischen Schriften geben dem Neuen Testament den festen Felsen der Wahrheit der Lehren unseres Retters.
 
Die Warnung vor der Ersatztheologie
 
Wenn jemand die Autorität des Wortes Gottes unterminiert, kann das zu Irrlehre führen. Das Neue Testament warnt vor Ersatztheologie – und doch haben sich viele an den Schriften zu schaffen gemacht und das „Alte“ Testament durch das „Neue“ ersetzt. „Indem wir es verneinen, sagen wir, dass die Bündnisse Gottes mit Israel bei Jesus aufgehört haben und sich der Begriff „Israel“ nur auf die Gemeinde bezieht.“ (Zitat: Shira Sorko-Ram)
 
Genau wie Jesus lebt und nicht tot ist, so ist es auch bei der Torah, sie lebt und gilt auf ewig! Es sind diese anhaltenden Worte, die Er liebt, nach denen auch wir leben müssen. In diesen aufgewühlten Zeiten ist nichts weniger gut genug. Einige der größten Helden der Bibel inspirieren uns dazu, in ihren Fußspuren zu folgen, mit dem soliden Glauben und der standhaften Liebe dieser Männer. Wir wollen unsere jüdischen Freunde nicht mit einer zur Schau Stellung von Stolz und Arroganz verschaukeln.
 
Das lebendige Wasser
 
Das lebendige Wasser, das Jesus uns gegeben hat, kam durch Seinen Gehorsam gegenüber den Worten Seines Vaters. Wenn wir in unserem Glauben „weiter segeln wollen“, dann könnten wir vielleicht lernen, gegenüber unseren jüdischen Freunden sensibler zu sein, und sie dadurch zur Eifersucht reizen, indem wir zu ihnen sagen: „Ich liebe den Gott Israels, ich liebe das jüdische Volk und das Land Israel … Mein Meister hat mich die Fundamente der lebendigen Schrift, die für immer bestehen bleiben wird, gelehrt.“ Damit gewinnt man jüdische Freunde. Ich hoffe, dass Sie ein noch größeres Verständnis der tieferen Bedeutung des Wortes Gottes erlangen mögen. Ich bete, dass Sie mit heiligem Eifer erglühen werden, um die Wahrheit zu verkünden und anderen diese tatsächliche Wahrheit, die vernachlässigt und dann Jahrhunderte lang vor der Kirche verborgen worden war, vorzustellen. Möge jedes Herz mit dem Feuer Gottes und einer Flamme des geistlichen Lebens brennen, das nicht mit irdischen Fackeln entzündet werden kann. Durch alle Zeitalter hindurch, wo auch immer die Kirche in ihrem geistlichen Streben Erfolg hatte, hat sie den Menschen neue Hoffnung gebracht, das Unrecht weggefegt und die Wahrheit erneut aufgerichtet, in Gerechtigkeit. Mögen wir uns den Titel „brennende Herzen“ verdienen.
 
Sharon Sanders
 
(Anm.: Veröffentlichung des Artikels mit freundlicher Genehmigung des Dienstes der christlichen Freunde Israels)

Jesus Christus, das Geheimnis Gottes
 
Im Brief an die Kolosser macht Paulus deutlich, dass Jesus Christus das Geheimnis Gottes ist, in dem die Schätze in Form von Weisheit und Erkenntnis verborgen liegen (vgl. Kolosser 2,2-3).
 
Kolosser 2,2-3:
… 2 damit ihre Herzen gestärkt und zusammengefügt werden in der Liebe und zu allem Reichtum an Gewissheit und Verständnis, zu erkennen das Geheimnis Gottes, das Christus ist, 3 in welchem verborgen liegen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.
 
Der Eintritt in das tiefere Verständnis der Wahrheit Gottes
 
In Anbetracht dessen liegt es dem himmlischen Vater am Herzen, dass wir als sein Volk in ein tieferes Verständnis seiner Wahrheit, die Jesus Christus ist, eintreten und darin leben.
 
Um die Geheimnisse in dieser Zeit in Jesus Christus freizusetzen, welche dem verborgenen Manna entsprechen, hat Gott seine Diener damit beauftragt, sein Volk darin zu unterweisen sowie behilflich zu sein, damit es in der erforderlichen geistlichen Mündigkeit für die kommende Zeit steht.
 
Das höhere Maß von Offenbarungserkenntnis
 
Es ist unabdingbar, dass wir uns als Volk Gottes in einem höheren Maß von Offenbarungserkenntnis bewegen als es in der Vergangenheit der Fall war, so wie es uns das Sendschreiben an die Gemeinde von Pergamon (Anm.: bedeutet „Hochburg“) verdeutlicht. Das höhere Maß dieser Offenbarungserkenntnis kommt dem in Offenbarung 2,17a erwähnten „verborgenen Manna“ gleich.
 
Offenbarung 2,17a:
17a Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem will ich geben von dem verborgenen Manna …
 
Die Gabe des verborgenen Mannas beinhaltet eine geistliche Nahrungsaufnahme des „unerkannten“ Wortes Gottes, was zur Folge hat, dass man durch die daraus entwickelte Offenbarungserkenntnis in eine neue Facette der Identität in Christus eintritt, der man sich selbst bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht bewusst ist (Offenbarung 2,17b).
 
Offenbarung 2,17b:
… 17b und will ihm geben einen weißen Stein; und auf dem Stein ist ein neuer Name geschrieben, den niemand kennt als der, der ihn empfängt.
 
Diese geistliche Nahrungsaufnahme bedeutet das Wort Gottes für diese bzw. die kommende Zeit im Geist aufzunehmen, dessen Sitz im Bauchbereich lokalisiert ist (vgl. Johannes 6,32-35; Matthäus 4,4 i.V.m. Johannes 7,38).
 
Johannes 6,32-35:
32 Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot (Anm.: Manna) vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot (Anm.: Manna) vom Himmel.
33 Denn Gottes Brot (Anm.: Manna) ist das, das vom Himmel kommt und gibt der Welt das Leben.
34 Da sprachen sie zu ihm: Herr, gib uns allezeit solches Brot (Anm.: Manna).
35 Jesus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot (Anm.: Manna) des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten.
 
Matthäus 4,4:
4 Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben (vgl. 5.Mose 8,3): „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht.“
 
Johannes 7,38:
38 Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von dessen Leib (Anm.: Innern/Bauchbereich) werden Ströme lebendigen Wassers fließen.
 
Das Manna zur Zeit von Mose
 
Während sich das Volk Israel unter der Führung von Mose in der Wüste befand, war es das Manna (Anm.: Wort => Wahrheit), das sich über Nacht (Anm.: unerkannt) gemeinsam mit dem Tau (Anm.: Offenbarung => Erkenntnis) auf dem Wüstenboden manifestierte (vgl. 2.Mose 16,13b-14).
 
2.Mose 16,13b-14:
… 13b Und am Morgen lag Tau rings um das Lager.
14 Und als der Tau weg war, siehe, da lag es in der Wüste rund und klein wie Reif auf der Erde.
 
Ein Teil des Mannas wurde auf die Anweisung Gottes hin von Aaron in die Bundeslade gelegt, die eine Repräsentation für Jesus Christus ist (vgl. 2.Mose 16,32-33 i.V.m. Hebräer 9,4b).
 
2.Mose 16,32-33:
32 Und Mose sprach: Das ist es, was der HERR geboten hat: Fülle einen Krug davon, um es aufzubewahren für eure Nachkommen, auf dass man sehe das Brot, mit dem ich euch gespeist habe in der Wüste, als ich euch aus Ägyptenland führte.
33 Und Mose sprach zu Aaron: Nimm ein Gefäß und tu Manna hinein, den zehnten Teil eines Scheffels, und stelle es hin vor den HERRN, dass es aufbewahrt werde für eure Nachkommen.
 
Hebräer 9,4b:
… 4b und die Bundeslade, ganz mit Gold überzogen; in ihr waren der goldene Krug mit dem Himmelsbrot (Anm.: Manna) und der Stab Aarons, der gegrünt hatte, und die Tafeln des Bundes.
 
Somit wird deutlich, dass das Manna, das Jesus Christus gemäß Offenbarung 2,17a gibt, in ihm verborgen ist. Er teilt denen sein verborgenes Manna aus, die sich ihrer Stellung als ein geistliches Fürstentum (Anm.: Pergamon => Hochburg) in ihm bewusst sind. Das hat zur Folge, dass es durch den Heiligen Geist zu einem übernatürlichen Verständnis über die Tiefen Gottes kommt, so wie es 1.Korinther 2,10-16 offenbart.
 
1.Korinther 2,10-16:
10 Uns aber hat es Gott offenbart durch seinen Geist; denn der Geist erforscht alle Dinge, auch die Tiefen der Gottheit.
11 Denn welcher Mensch weiß, was im Menschen ist, als allein der Geist des Menschen, der in ihm ist? So weiß auch niemand, was in Gott ist, als allein der Geist Gottes.
12 Wir aber haben nicht empfangen den Geist der Welt, sondern den Geist aus Gott, dass wir wissen können, was uns von Gott geschenkt ist.
13 Und davon reden wir auch nicht mit Worten, wie sie menschliche Weisheit lehren kann, sondern mit Worten, die der Geist lehrt, und deuten geistliche Dinge für geistliche Menschen.
14 Der natürliche Mensch aber vernimmt nichts vom Geist Gottes; es ist ihm eine Torheit und er kann es nicht erkennen; denn es muss geistlich beurteilt werden.
15 Der geistliche Mensch aber beurteilt alles und wird doch selber von niemandem beurteilt.
16 Denn „wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer will ihn unterweisen“? (vgl. Jesaja 40,13) Wir aber haben Christi Sinn.
 
Im Zusammenhang mit der eben genannten Bibelstelle kann der Begriff „verborgenes Manna“ auch als „Manna des Geistes“ bezeichnet werden. Es meint die Dinge, die nur der Geist empfangen kann und die nicht durch den menschlichen Verstand analysiert werden können.
 
Die Bedeutung von Manna
 
Das hebräische Wort für „Manna“ bedeutet wortwörtlich => A) „was“ oder „das was“ wegen der Frage „Was ist das?“ des Volkes Israel zur Zeit der Wüstenwanderung.
B) Das Manna bedeutet die göttlichen Bestimmungen der Gnade, die im Wunderbaren demonstriert werden. C) Es zeigt auch die Nahrung an, die nur von Gott kommen kann. Deshalb bezeichnete Christus das Manna in Johannes 6,31-58 als Nahrung in der Person seiner selbst. In der Bibel steht, dass der Herr die Israeliten in der Wüste mit Manna gespeist hat. D) Manna galt als die Speise des Himmels. Als göttliche Nahrung repräsentierte das Manna geistige Gedanken und Ideale (vgl. Psalm 78,25; 2.Mose 16; Josua 5,12). Aus Johannes 6 können wir entnehmen, dass das Manna Jesus Christus ist. Die Bibelstelle aus Offenbarung 2,17 fügt hinzu, dass das Manna in seinem Ursprung geistlich ist
. <= (Teilauszug aus dem „Prophet`s Dictionary„ von Paula A. Price, Ph. D.; Seite 327)
 
Das verborgene Manna – das Manna des Geistes
 
Weiterhin beinhaltet das verborgene Manna auch Dinge, die man sich z.B. aus einem Traum nicht merken kann, obwohl man zuvor das Traumfeld gut vorbereitet hat. Eine Begründung für die Verschlüsselung Gottes ist, weil die verborgenen Dinge dafür bestimmt sind, unseren Geist erstarken zu lassen, so ähnlich wie es beim Beten in Zungen geschieht (vgl. 1.Korinther 14,2.4a)
 
1.Korinther 14,2.4a:
2 Denn wer in Zungen redet, der redet nicht für Menschen, sondern für Gott; denn niemand versteht ihn, vielmehr redet er im Geist von Geheimnissen. …
4a Wer in Zungen redet, der erbaut sich selbst; …
 
Das Manna des Verstandes
 
Schließlich dienen alle anderen Dinge, die wir uns aus einem von Gott gegebenen Traumabschnitt merken können dazu, diese durch den Heiligen Geist in unserem ihm untergeordneten Verstand zu analysieren bzw. zu interpretieren, um daraus die geistliche Weisung für den irdischen Bereich zu erhalten.
 
Die Notwendigkeit des geistlichen Hungers
 
Zusammenfassend kann man sagen, dass ähnlich der Vorgehensweise im natürlichen Bereich, beim Menschen zuerst ein Hunger oder Appetit als Verlangen nach Nahrung vorhanden sein muss, um Nahrung bereitwillig aufnehmen zu können. Somit kann es von zu Zeit zu Zeit erfordern, sich selbst zu überprüfen, inwieweit man einen geistlichen Hunger nach mehr von Christus verspürt oder andere Dinge Raum im persönlichen Leben in Christus einnehmen, die ein solches Verlangen bremsen. Als Heilige sind wir berufen, die Tiefen Christi zu ergründen und sein verborgenes Manna mit Dankbarkeit in uns aufzunehmen.
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm