Die Verinnerlichung des überbrachten Wortes Gottes

Als Volk Gottes bewegen wir uns in der Struktur des Königreiches, das es gilt mit seinen verschiedenen Ebenen der Himmel zu verstehen, die an das Element des Wassers gekoppelt sind. Das basiert auf dem hebräischen Wort „mamlākāh“, das für den Begriff „Königreich“ verwendet wird und uns dies verdeutlicht.

Dieses hebräische Wort beginnt zweifach mit dem hebräischen Buchstaben „Mem“, der unter anderem mit „Wasser“ verbunden ist sowie den Zahlenwert „40“ trägt. Das im Wort Gottes verwendete hebräische Wort für „Wasser“ ist „Majim“ und wird ausschließlich in der Pluralform benutzt. Es beginnt mit dem hebräischen Buchstaben „Mem“ und schließt zugleich damit ab. (Anm.: Teilauszug aus der Elberfelder Studienbibel zu dem Wort „mamlākāh – Königreich“ mit der Wortschlüsselnummer 4542)
 
Das kristallene Meer und der Thron Gottes
 
Anhand von Offenbarung 4,6 erkennen wir, dass der Thron Gottes als der Regierungsbereich des HERRN mit reinem Wasser verbunden ist und die Präsenz der Fruchtbarkeit sowie des Wesens Gottes reflektiert (vgl. Offenbarung 4,6).
 
Offenbarung 4,6:
6 Und vor dem Thron war es wie ein gläsernes Meer, gleich dem Kristall, und in der Mitte am Thron und um den Thron vier himmlische Gestalten, voller Augen vorn und hinten.
 
Für uns gibt es hierin ein Prinzip zu erkennen, was bedeutet, dass jeder einzelne Heilige in Christus Jesus einen von Gott zugeteilten Herrschaftsbereich aufweist, über den er die Verantwortung trägt. Demnach ist es die Verantwortlichkeit im Königreich Gottes, die der Autorität vorausgeht, was auch bedeutet, dass Autorität eine Folge von zugeteilter Verantwortlichkeit ist.
 
Jede Ebene des Himmels trägt einen Bereich von Wasser, der mit dem Auftrag in Verbindung steht zu regieren. Regieren bedeutet bewusst Autorität auszuüben, die wie eine Münze zwei Seiten trägt, die in Freiheit (Anm.: Wahlmöglichkeiten) und Verantwortung bestehen.
 
Es ist wichtig anzuerkennen, dass die Struktur des Königtums in enger Beziehung mit jedem einzelnen der zwölf Stämme Israels steht, weil Gott ihnen durch Gehorsam die Möglichkeit gab, ein Königreich von Priestern zu sein. Daraus wird für uns deutlich, dass jeder Stamm Israels in sich eine geistliche Dimension des Himmels trägt, die mit einem Bereich von „Wasser“ einhergeht, was demnach geistliche Regierung umfasst, da Gott Geist ist (vgl. 2.Mose 19,5-6 i.V.m. Johannes 4,24a).
 
2.Mose 19,5-6:
5 Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und meinen Bund halten, so sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein.
6 Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein. Das sind die Worte, die du den Israeliten sagen sollst.
 
Johannes 4,24a:
24a Gott ist Geist, …
 
Das Wasser der Regierung und der Atem Gottes
 
Da Christus Jesus durch seinen Heiligen Geist in uns wohnt bzw. thront gilt es das Prinzip „des Wassers der Regierung“ gemäß Offenbarung 4,6 zu verinnerlichen und in diesem
geistlichen Bewusstsein zu leben.
 
Im Wachstum eines Gläubigen in Christus, das treue Nachfolge beinhaltet, kommt es in bestimmten Zeitphasen zu Momenten, in denen Gott, der himmlische Vater seinen Hauch aktiviert. Mit diesem Hauch bedient er sich der jeweiligen vorhandenen Atmosphäre über dem Gläubigen, um zu größerer Autorität in dessen Leben beizutragen, die aus der Zuteilung höherer Verantwortung resultiert.
Diese Phasen ähneln der Wahrheit aus dem Buch Hiob 37,10, wo es heißt: „Vom Odem Gottes kommt Eis, und die weiten Wasser liegen erstarrt.“
 
Hierbei kann es sich um Phasen handeln, in denen es für uns erscheint, als ob wir eine Abwesenheit der Liebe Gottes wahrnehmen, da wir sie nicht oder kaum buchstäblich empfinden. Doch es ist der Heilige Geist, der sich als Odem Gottes über den Wassern bewegt und souverän je nach Atmosphäre zu unterschiedlichen Ergebnissen führt.
 
Im Zusammenhang mit der Bibelstelle aus Hiob 37,10 kann sich das als eine Phase der Empfindung von Angst präsentieren. Es ist die Absicht des Widersachers durch solches Empfinden im betreffenden Heiligen den von Gott eingeleiteten Prozess, nämlich in eine größere Autorität zu führen, aufzuhalten.
 
Demnach ist es entscheidend, sich der Herausforderung nicht zu entziehen, sondern aus der Perspektive des Geistes auf diese zu blicken, selbst wenn man noch nicht den Moment der Heimsuchung Gottes richtig erfasst hat (vgl. Matthäus 14,25-26).
 
Matthäus 14,25-26:
25 Aber in der vierten Nachtwache kam Jesus zu ihnen und ging auf dem See.
26 Und als ihn die Jünger sahen auf dem See gehen, erschraken sie und riefen: Es ist ein Gespenst!, und schrien vor Furcht.
 
Wenn ein Maß von Zeit in Verbindung mit treuer Nachfolge in den uns anvertrauten Dingen bzw. Aufgaben in unserem Leben erfüllt ist, liegt es im Interesse Gottes, uns auf eine höhere geistliche Ebene von Autorität zu stellen. Es geht um eine Zunahme, die den Wandel auf der bereits etablierten Grundlage von Treue beinhaltet.
 
Hierbei dient die jeweilige uns umgebende Atmosphäre, die durch bestimmte Umstände hervorgerufen ist als symbiotisches Element für den Atem bzw. Geist Gottes, um die bereits etablierte Wahrheit des Wortes Gottes in uns zu einem Abschluss in Form eines Fazits zu bringen, was mit Ruhe bzw. Frieden verbunden ist. Dieser Prozess ähnelt der Bewegung auf einer zugefrorenen Eisfläche, was der Festigkeit in der Nachfolge durch das Verständnis der Wahrheit des Wortes Gottes entspricht.
 
Die Begründung finden wir darin, weil das Wort Gottes mit Wasser in Form des Wasserbads verbunden ist (vgl. Epheser 5,26b)
 
Epheser 5,26b:
… 26b Er hat sie gereinigt durch das Wasserbad im Wort, …
 
Zu bestimmten Zeitpunkten, wenn Gott eine Phase des Fazits bzw. der Schlussfolgerung in uns durch seinen Heiligen Geist einleitet, tritt unser geistlicher Regierungsbereich in eine gewisse Ruhephase ein, die uns dazu bringt, die Erscheinung des HERRN zu erkennen. Es ist ein wachsendes Verständnis und Erkennen für uns darin, wie er sich uns offenbart und sein Wort überreicht.
 
Das Wort Gottes und der Mund des Propheten
 
Im Kapitel 1 von Jeremia heißt es, dass der HERR seine Hand ausstreckte, und den Mund des Propheten berührte, der sich in Israel befand. Hierbei legte Gott seine Worte in den Mund des Propheten (vgl. Jeremia 1,9).
 
Jeremia 1,9:
9 Und der HERR streckte seine Hand aus und rührte meinen Mund an und sprach zu mir: Siehe, ich lege meine Worte in deinen Mund.
 
Anhand dieser Bibelstelle wird deutlich, dass sich Gott an einem anderen geistlichen Ort bzw. Platz gegenüber dem Propheten befunden haben muss. Daraus wird erkennbar, dass von Gott eine intensivere Dynamik in die Kommunikation des Propheten aus dem „Kulturbereich“ Gottes gelegt wurde.
 
Das hatte eine kraftvolle sechsfache Auswirkung zur Folge, was zur großen Verschiebung innerhalb des Volkes Israels beitragen sollte, nämlich in dieser Reihenfolge:
 
  1. auszureißen,
  2. einzureißen,
  3. zu zerstören,
  4. abzubrechen,
  5. zu bauen und
  6. zu pflanzen (vgl. Jeremia 1,10).
Jeremia 1,10:
10 Siehe, ich setze dich heute über Völker und Königreiche, dass du ausreißen und einreißen, zerstören und verderben sollst und bauen und pflanzen.
 
Durch die Heimsuchung Gottes gegenüber dem Propheten Jeremia können wir erkennen, dass Jeremia in einen höheren Bereich von Autorität eintrat, aufgrund der ihm von Gott übertragenen Verantwortung seine überbrachten Worte zu sprechen.
 
Darüber hinaus erlebte der Prophet Hesekiel eine ähnliche Situation, wobei sich dieser mit dem Volk Israel in der Gefangenschaft in Babylon befand und aus dem geistlichen Bereich des Nordens die Instruktion von Gott in der Facette des Menschen erhielt (vgl. Hesekiel 1,4.26).
 
Hesekiel 1,4.26:
4 Und ich sah, und siehe, es kam ein ungestümer Wind von Norden her, eine mächtige Wolke und loderndes Feuer, und Glanz war rings um sie her, und mitten im Feuer war es wie blinkendes Kupfer. …
26 Und über der Feste, die über ihrem Haupt war, sah es aus wie ein Saphir, einem Thron gleich, und auf dem Thron saß einer, der aussah wie ein Mensch.
 
Es ist der Norden, der aufgrund der Abwesenheit von Licht unter anderem mit Kälte aber auch mit der Versammlung der Heiligen, die sich in der Regierung Gottes aufhalten, verknüpft ist (vgl. Psalm 48,3 i.V.m. Jesaja 14,13b).
 
Psalm 48,3:
3 Schön ragt empor der Berg Zion, daran sich freut die ganze Welt, der Gottesberg fern im Norden, die Stadt des großen Königs.
 
Jesaja 14,13b:
… ,13b ich will mich setzen auf den Berg der Versammlung im fernsten Norden.
 
Die Verinnerlichung der ausgebreiteten Schriftrolle und Gottes Barmherzigkeit
 
Es heißt in Hesekiel 2,8-10, dass der HERR seinen Propheten Hesekiel anwies den Mund zu öffnen und die Kommunikation Gottes in Form der beidseitig beschrifteten Schriftrolle zu essen.
 
Hesekiel 2,8-10:
8 Aber du, Menschenkind, höre, was ich dir sage, und widersprich nicht wie das Haus des Widerspruchs. Tu deinen Mund auf und iss, was ich dir geben werde.
9 Und ich sah, und siehe, da war eine Hand gegen mich ausgestreckt, die hielt eine Schriftrolle.
10 Die breitete sie aus vor mir, und sie war außen und innen beschrieben und darin stand geschrieben Klage, Ach und Weh.
 
Hierbei sah Hesekiel die ausgerollte Schriftrolle in den Händen der ausgebreiteten Arme Gottes. Darin wird trotz aller herausfordernden Beauftragung die Barmherzigkeit und Liebe Gottes gegenüber seinem Volk sichtbar, selbst, wenn es sich von ihm abgewandt hat (vgl. Römer 10,21).
 
Römer 10,21:
21 Zu Israel aber spricht er (vgl. Jesaja 65,2): „Den ganzen Tag habe ich meine Hände ausgestreckt nach dem Volk, das sich nichts sagen lässt und widerspricht.“
 
In einem prophetischen Kontext kann die ausgebreitete Schriftrolle auch als eine geistliche Dimension des gebärenden Gebets betrachtet werden, was im Prozess mit gerechten Handlungen, Melodien und Liedern einhergehen kann sowie der Erlaubnis gegenüber dem Heiligen Geist in Form von Seufzen zu unterstützen (vgl. Römer 8,26).
 
Römer 8,26:
26 Desgleichen hilft auch der Geist unsrer Schwachheit auf. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich es gebührt; sondern der Geist selbst vertritt uns mit unaussprechlichem Seufzen.
 
Im Gegensatz zu Jeremia näherte sich Hesekiel der ausgetreckten Hände Gottes, um die ausgerollte Schriftrolle mit seinem Mund aus den Händen Gottes zu empfangen.
 
Wenn man diesen Vorgang aus der prophetischen Sicht innerhalb des Vehikels der Kommunikation Gottes betrachtet, ergibt sich das hebräische Wort יֳפִי – jǒṗî‘“, was „Schönheit“ bedeutet, da die Hand mit dem hebräischen Buchstaben „Jod – י und der Mund mit dem Buchstaben „Pe – פ verbunden ist. (Anm.: Die Worterklärung ist entnommen aus der Elberfelder Studienbibel zu dem hebräischen Wort יֳפִי – jǒṗî‘“ mit der Wortschlüsselnummer: 3381.)
 
Egal um welchen Inhalt der Kommunikation Gottes es sich auch handelt, umfasst diese Gottes Schönheit, die durch seine offenbarende Wahrheit den jeweiligen Adressaten zuteil wird.
Hesekiel schmeckte die Kommunikation Gottes durch die offenbarende Süße, woraus die von ihm geforderte Verantwortung resultierte, nämlich mit einem größeren Gewicht in seinen Worten zum Volk Gottes zu sprechen.
 
Der Apostel Johannes erlebte auf ähnliche Weise die ihm überbrachte Kommunikation Gottes, die er unzerkaut in Form einer kleinen Schriftrolle zu sich zu nahm, indem er diese verschlang. Sie war zunächst süß in seinem Mund, jedoch bitter in seinem Magen (Anm.: Hinweis auf den Geist), was für die Verantwortung steht, uneingeschränkt die offenbarende Wahrheit Gottes in diesem Fall international zu den jeweiligen Empfängern zu prophezeien (vgl. Offenbarung 10,8-11).
 
Offenbarung 10,8-11:
8 Und die Stimme, die ich vom Himmel gehört hatte, redete abermals mit mir und sprach: Geh hin, nimm das offene Büchlein aus der Hand des Engels, der auf dem Meer und auf der Erde steht!
9 Und ich ging hin zu dem Engel und sprach zu ihm: Gib mir das Büchlein! Und er sprach zu mir: Nimm und verschling es! Und es wird dir bitter im Magen sein, aber in deinem Mund wird es süß sein wie Honig.
10 Und ich nahm das Büchlein aus der Hand des Engels und verschlang es. Und es war süß in meinem Mund wie Honig, und als ich es gegessen hatte, war es mir bitter im Magen.
11 Und mir wurde gesagt: Du musst abermals weissagen von Völkern und Nationen und Sprachen und vielen Königen.
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm