Der Schatten der Bäume und die Versorgung Gottes

In Hohelied 2,3 können wir von dem Schatten des Apfelbaums lesen, bei dem es sich um den Bräutigam handelt, der seiner Braut Schatten spendet, unter dem sie sich sehnt zu sitzen.
 
Hohelied 2,3:
3 Wie ein Apfelbaum unter den wilden Bäumen, so ist mein Freund unter den Jünglingen.
Unter seinem Schatten zu sitzen begehre ich, und seine Frucht ist meinem Gaumen süß.
 
Gott legte in die Frucht der Bäume Potentiale in Form von geistlicher Befähigung, was für uns auch anhand des Prinzips aus 1.Mose 2,9 deutlicher wird.
 
1.Mose 2,9:
9 Und Gott der HERR ließ aufwachsen aus der Erde allerlei Bäume, verlockend anzusehen und gut zu essen, und den Baum des Lebens mitten im Garten und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen.
 
Die unterschiedlichen Schatten
 
Im Wort Gottes existieren unterschiedliche Schatten, bei denen es sich in ihrer Funktion bzw. Qualität beispielsweise um seinen Schutz, seine Herrlichkeit, seine übernatürliche Zeugungskraft oder auch seine heilende Kraft handelt (vgl. Psalm 91,1-2; Matthäus 17,5; Lukas 1,35; Apostelgeschichte 5,15).
 
Psalm 91,1-2:
1 Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, 2 der spricht zu dem HERRN: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe.
 
Matthäus 17,5:
5 Als er noch so redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke. Und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören!
 
Lukas 1,35:
35 Der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden.
 
Apostelgeschichte 5,15:
… 15 sodass sie die Kranken sogar auf die Straßen hinaustrugen und sie auf Betten und Bahren legten, damit, wenn Petrus käme, wenigstens sein Schatten auf einige von ihnen fiele.
Diese Schatten umfassen unterschiedliche Formen, die mit der Gegenwart Gottes in Form seines Wesens als Licht [Anm.: verzehrendes Feuer; vgl. 5.Mose 4,24; Hebräer 12,29] zusammenwirken.
 
5.Mose 4,24:
24 Denn der HERR, dein Gott, ist ein verzehrendes Feuer und ein eifernder Gott.
 
Hebräer 12,29:
… 29 denn unser Gott ist ein verzehrendes Feuer
 
Das Sitzen unter dem Schirm des Höchsten und das Verweilen unter dem Schatten des Allmächtigen – Schaddai nach Psalm 91 geht einher mit dem inneren Zeugnis, dass Gott die Zuversicht und Burg ist, auf den man persönlich ganz fest seine Hoffnung setzt.
 
Der Schatten des Allmächtigen – Schaddai
 
Der Schatten des Allmächtigen – Schaddai ist der umsorgende Schatten seiner Liebe, was in der nachfolgenden Erklärung deutlich wird.
 
=> Der Name „Schaddai“ ist von einem Wort abgeleitet, das im Wort Gottes achtzehnmal für „Mutterbrust“ verwendet wird. Auf Gott übertragen hat es den Sinn: „Er ist der Eine, der herzt.“ Das führt uns demnach zu dem Ergebnis, von der Mutterliebe Gottes zu sprechen.
 
„El-Schaddai“ ist der meistgebrauchte Name, womit das Verhältnis zwischen Gott zu seinen Kindern ausgedrückt wird. Die Mutter ist für den Säugling alles und genug. Er schmiegt sich an ihre Brust, weiß sich dort sicher und ist mit allem wesentlichen in dieser Zeit versorgt. Dort empfängt er alles, was er nötig hat.
 
Der Name „El-Schaddai“ ist ein anschauliches Bild der sorgenden und schützenden Liebe Gottes. Gott ist der Helfer, der seinem Volke volles Genüge gibt.
 
Auf die verschiedenen Namen Gottes angewandt kann man sagen, dass der Boden der Natur von „Elohim“ erschaffen ist, wobei „El-Schaddai“ diesen mit seiner Allmacht durchfurcht und den Samen der Verheißung hineinstreut. „JAHWE“ bringt den Verheißungssamen zur Blüte und Frucht, so dass die gesamte alte Schöpfung durch diese Frucht verwandelt wird.
 
Der Bund mit Noah wird in dem Namen „Elohim“ geschlossen, der Bund mit den Patriarchen in dem Gottesnamen „El-Schaddai“; der Bund mit Israel in dem Namen „JAHWE“. Gottes Bund mit Noah hat die geschaffene und wiedererneuerte Natur zum Inhalt, der sogenannte Patriarchenbund enthält ein bahnbrechendes Neues gegen die Natur und gegen alles Hoffen; der Bund mit Israel ist die Auswirkung eines neuen Anfangs, der die Gnade und die Wahrheit zum Kernpunkt hat.
 
Der Name „El-Schaddai“ wird achtundvierzigmal im Tenach erwähnt, wobei er im Buch Hiob einunddreißigmal Verwendung findet. Die Tatsache ist ergreifend. Es ist nicht so, dass der Verfasser des Buches diesen Gottesnamen erfunden hat, vielmehr ist es der Heilige Geist, der Urheber der unverfälschten Schrift, der Gott so nennen lässt. Kein Buch im Tenach offenbart in so wundervoller Weise die Allmacht und das Angebot der Liebe Gottes, wie das im Buch Hiob geschieht. <=
(Anm.: Der in „=>“ gesetzte Text beruht auf einer Namenserklärung zu dem Namen „El-Schaddai“ aus dem Buch „Die Namen des Ewigen“, Seite 141-144 von Abraham Meister.)
 
Wenn man sich unter diesem fürsorglichen Schatten der Liebe Gottes befindet, resultiert daraus ein hoher Grad von Geborgenheit und Sicherheit, die der Burg gleichkommt. Das hebräische Wort, das in Psalm 91,2 für „Burg“ verwendet wird, ist das Wort „mâtsûd“, dessen hebräisches Wurzelwort „Netz, …“ bedeutet und zudem ein „Netz zum Fangen von Fischen oder Tieren“ meint. (Anm.: Die Worterklärung zu dem hebräischen Wort für „Burg – mâtsûd“ und dessen Wurzelwort beruht auf einer Erklärung aus der Strong’s Konkordanz mit der Wortschlüsselnummer: H4685, H4686.)
 
Jesus im Boot von Simon Petrus
 
Es ist hierbei kein Zufall, dass Jesus in der Facette des Lehrers das Boot des Jüngers Simon erwählte und ihn aufgrund der großen Menschenmenge, die Jesu Worte hören wollte, anwies aufs Wasser rauszufahren. Von dort lehrte Jesus die Menschen (vgl. Lukas 5,1-3).
 
Lukas 5,1-3:
1 Es begab sich aber, als sich die Menge zu ihm drängte, um das Wort Gottes zu hören, da stand er am See Genezareth 2 und sah zwei Boote am Ufer liegen; die Fischer aber waren ausgestiegen und wuschen ihre Netze.
3 Da stieg er in eines der Boote, das Simon gehörte, und bat ihn, ein wenig vom Land wegzufahren. Und er setzte sich und lehrte die Menge vom Boot aus.
 
In diesem Zusammenhang ist es erforderlich, dass wir gemäß unserer Verantwortung die Reinigung der zwischenmenschlichen Beziehungen innerhalb unseres von Gott gegebenen Netzwerks durchführen.
 
Wir wissen, dass wenn Gott eine neue Zeit einläutet, sein Wort mit dem Geist und „dem Wasser“ interagiert, um seine Ordnung zu etablieren und für uns die neue Zeit zu offenbaren (vgl. 1.Mose 1,1-3 i.V.m. Johannes 1,1-4).
 
1.Mose 1,1-3:
1 Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.
2 Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser.
3 Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht.
 
Johannes 1,1-4:
1 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.
2 Dasselbe war im Anfang bei Gott.
3 Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.
4 In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.
 
Psalm 119,105 macht uns außerdem sehr deutlich, dass das Wort Gottes ein Licht ist, was die offenbarende Wahrheit beinhaltet.
 
Psalm 119,105:
105 Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.
 
Die neue Zeit und der große Fang
 
Es ist die neue Zeit, die einhergeht mit einem großen Fang, der sich derzeit in der Tiefendimension Gottes im kristallenen Meer vor dem Thron befindet. Dieser Fang ist noch nicht im irdischen Bereich trotz des Handelns der Ekklesia im Glauben ins Sichtbare gelangt (vgl. Offenbarung 4,6a).
 
Offenbarung 4,6a:
6a Und vor dem Thron war es wie ein gläsernes Meer, gleich dem Kristall, …
 
Der Heilige Geist führt uns zuerst in das Zuhören des Wortes Gottes, die Jesus als Rabbi – Lehrer aus der Facette des Menschengesichts im Geist des Rates und Verstandes spricht.
Hierbei handelt es sich um die verborgene Wahrheit in Form von Weisheit und Erkenntnis, die es gilt in der heutigen Zeit zu empfangen (vgl. Kolosser 2,3).
 
Kolosser 2,3:
… 3 in welchem [Anm.: Christus] verborgen liegen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.
 
Diese leitet darin zum großen Fang über. Es erfordert demnach von uns, die Wahrheit zu verinnerlichen und anzuwenden, um auf den kommenden Befehl des HERRN zu reagieren und sich tiefer in die Gegenwart Gottes zu begeben. Das ist dort, wo sich der große Fang befindet, der mit dem versorgenden und schützenden Wesen Gottes verbunden ist (vgl. Lukas 5,4-7).
 
Lukas 5,4-7:
4 Und als er aufgehört hatte zu reden, sprach er zu Simon: Fahre hinaus, wo es tief ist, und werft eure Netze zum Fang aus!
5 Und Simon antwortete und sprach: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen; aber auf dein Wort will ich die Netze auswerfen.
6 Und als sie das taten, fingen sie eine große Menge Fische und ihre Netze begannen zu reißen.
7 Und sie winkten ihren Gefährten, die im andern Boot waren, sie sollten kommen und mit ihnen ziehen. Und sie kamen und füllten beide Boote voll, sodass sie fast sanken.
 
Die Kraft des Wortes Gottes und das Auskaufen von Zeit
 
Es ist die Kraft des Wortes Gottes, die es gilt zu glauben und danach zu handeln.
Das wird deutlich anhand des griechischen Wortes für „zu lehren“. Es kann auch als „die hingehaltene offene ausgestreckte Hand in Form jemanden etwas zu gewähren“ bezeichnet werden. (Anm.: Teilauszug aus der Strong’s Konkordanz zu dem griechischen Wort „didạskō – lehren, unterweisen“ mit der Wortschlüsselnummer: G1321)
 
Somit kann man sagen, dass die Lehre der Wahrheit durch Jesus dazu führt, Kraft und Glauben für den kommenden Fang zu etablieren, um diesen mit ausgestreckten Händen bzw. Armen ins Boot zu ziehen (vgl. Römer 10,17).
 
Römer 10,17:
17 So kommt der Glaube aus der Predigt [Anm.: dem Hören des Wortes Gottes], das Predigen aber durch das Wort Christi.
 
Die Kraft des Wortes Gottes resultiert darin, dass die Zeit der Vergangenheit ausgekauft bzw. erlöst wird, was durch unser Mitwirken geschieht. Das Auskaufen der Zeit umfasst das Maß unserer Treue zu ihm, trotz des Nichteintreffens des erwarteten Resultats in der Vergangenheit, so dass es zum Durchbruch in dieser Zeit für den zukünftigen Zeitraum kommt (vgl. Epheser 5,16 i.V.m. Kolosser 4,5).
 
Epheser 5,16:
… 16 und kauft die Zeit aus; denn es ist böse Zeit.
 
Kolosser 4,5:
5 Verhaltet euch weise gegenüber denen, die draußen sind, und kauft die Zeit aus.
 
Das Zusammenwirken der Ekklesia auf Erden
 
Die Größe des kommenden Fangs erfordert je nach Berufung ein geistliches Zusammenwirken auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene, so dass Gott von den Menschen als der Allmächtige in Form der Burg und des Zufluchtsorts erkannt werden kann und auch wird (vgl. Lukas 5,7).
 
Lukas 5,7:
7 Und sie winkten ihren Gefährten, die im andern Boot waren, sie sollten kommen und mit ihnen ziehen. Und sie kamen und füllten beide Boote voll, sodass sie fast sanken.
 
Lasst uns das Brot des Himmels, das Jesus Christus ist verinnerlichen und in der Kraft seines „ausgestreuten Wortes“ über dem Wasser, die seine Regierungsgegenwart ist gestärkt im Glauben vorangehen und in seine schützende und versorgende Präsenz in Form des großen Fangs eintreten (vgl. Prediger 11,1 i.V.m. Johannes 6,32-35).
 
Prediger 11,1:
1 Lass dein Brot über das Wasser fahren; denn du wirst es finden nach langer Zeit.
 
Johannes 6,32-35:
32 Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel.
33 Denn Gottes Brot ist das, das vom Himmel kommt und gibt der Welt das Leben.
34 Da sprachen sie zu ihm: Herr, gib uns allezeit solches Brot.
35 Jesus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten.
 
In einer sich „schnell drehenden Welt“ sind wir es, die in Christus das vollkommene Erlösungswerk zur Ehre des Vaters manifestieren dürfen und das geht keinesfalls ohne unsere Hingabe unter die offenbarende Wahrheit des Wortes Gottes.
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm