Die Gemeinde befindet sich gerade in einer Übergangszeit. Die Form der Gemeinde, die sich während der letzten paar Jahrhunderte entwickelt hat, wird die kommenden Zeiten nicht überstehen können. Wie Johannes der Täufer vom Herrn Ehre empfing, so sollten wir die Gemeinde der Vergangenheit ehren für alles, was sie bewerkstelligt hat. Aber nun wird ein anderer Typus des Leiters herangezogen, dem wir jetzt folgen müssen. Der eine Typus wird zahlenmäßig abnehmen und der andere zunehmen.

Wie wir diskutiert hatten, ist die Leiterschaft in einer Zeit des Wechsels anders als diejenige, die zu anderen Zeiten effektiv sein mag. Der Leiter in einer Zeit des Übergangs muss die Zeiten erkennen und wissen ,wie er reagieren soll. Der Herr wies jene ernsthaft zurecht, die die Zeichen des Wetters besser kannten als die Zeichen der Zeit. In der letzten Zeit wurde die Wettervorhersage zunehmend genau, aber, generell gesehen scheint die Erkenntnis der Gemeinden über die Zeiten da nicht mithalten zu können, aber sie wird es später können. Wie?

In 1. Chronik 12,32 wird uns von “ den Söhnen Issaschar berichtet, die die Zeiten zu beurteilen verstanden und wussten ,was man tun musste..“ Issaschar war einer der zwölf Söhne Jakobs aus denen die zwölf Stämme Israels hervorgingen. Wie verstand dieser eine Stamm die Zeiten und woher hatte er die Weisheit, um zu wissen, was zu tun ist? Die Antwort wird uns in 1.Mose 49,14-15 gegeben, als Jakob über seine Söhne prophezeit. Er sagt dies über Issaschar:
„Issaschar ist ein knochiger Esel, der sich lagert zwischen den Hürden. Und als er sah, dass die Ruhe gut und dass das Land lieblich war, da beugte er seine Schulter zum Lasttragen und wurde zum fronpflichtigen Knecht.“

Issasschar sah, dass der Ruheplatz gut war und er sah, dass das Land ansprechend war, aber er gab sich selbst hin, harte praktische Arbeit zu tun, sogar Sklave zu werden. Dieses Herz eines Dieners machte es dem Herrn möglich, den Söhnen des Issaschar das anzuvertrauen, was die wertvollste aller Gaben sein wird in den kommenden Zeiten -- die Erkenntnis der Zeiten und die Weisheit , damit man weiß, was in ihnen zu tun ist.

Vorbereitung und Disziplin

Es hieß, dass im gegenwärtigen Informationszeitalter Information das wertvollste Gebrauchsgut sei, aber genaue Information über die Zukunft und die Weisheit, was man damit anfangen soll, wird bald um vieles wertvoller sein als alle anderen Formen der Information zusammengenommen. Genau diese Kombination, einerseits in der Lage zu sein, die Träume des Pharao über die Zukunft zu interpretieren und andererseits ein Wort der Weisheit zu haben, und somit zu wissen, was zu tun ist, befähigte Josef zu seiner Zeit zum Premierminister Ägyptens aufzusteigen. Jene, die diese Gaben kombinieren, werden sich selbst bald genauso an herausstechenden Stellen mit Einfluss versetzt sehen.

Viele Leute scheinen sich zu einem Dienst wie Josef ihn hatte, berufen zu fühlen, wie mir oft berichtet wird, aber man findet kaum jemanden, der die Vorbereitungszeit genauso durchlaufen möchte wie Josef es tat. Er wurde nicht nur von seinen Brüdern abgelehnt, sondern von ihnen in die Sklaverei verkauft. Dann war es nicht genug der Maßregelung, ein Sklave zu sein—er musste noch durch die Frau seines Herrn falsch beschuldigt werden und in den Kerker geworfen werden. Seid ihr immer noch an dieser Art Dienst interessiert?

Wie ich schon oft sagte, sah ich viele sehr begabte Menschen voranschreiten um (dann doch) in Ihrem Leben nur wenig Frucht zu bringen, hauptsächlich weil sie sich weigerten, die Disziplin durchzustehen, die nötig ist, damit einem eine höhere Art von Autorität anvertraut werden kann, die Einfluss bedeutet. Ein allgemeines Prinzip ist, je leichter oder je schneller etwas zu erreichen ist, desto unbedeutender ist es. Wenn wir einen wirklich bedeutenden Dienst haben möchten, wird es wahrscheinlich nicht schnell oder leicht dazu kommen. Deshalb werden wir aufgefordert, jenen nachzueifern, die die Verheißungen durch Glauben und Geduld erworben haben. Je bedeutender der Dienst ist, desto mehr Glauben und Geduld wird es wahrscheinlich bedürfen, um ihn zu bekommen.

Aus diesem Grund leben die meisten Menschen, sogar sehr begabte Menschen, normalerweise ein Leben der Frustration und des Bedauerns, weil sie sich nur dem Teil zuwenden wollten, der Spaß macht und von sich oft dachten, sie stünden darüber, wenn es um harte Arbeit ging, die es erfordert, damit sie tatsächlich Frucht bringen. Das sind jene, die einen Augenblick lang glanzvoll sein mögen, aber dann schnell wieder erlöschen wie ein Meteorit. Sie haben einfach nicht die Substanz, den Tiefgang im Charakter, in der Erkenntnis, in der Weisheit und der Hingabe, um harte Arbeit zu leisten, und so das Feuer lange Zeit am Brennen zu halten. Jene verbringen gewöhnlich ihre späteren Jahre in bitterer Frustration , sie leben in der Vergangenheit, weil ihre Gegenwart so oberflächlich und ihre Zukunft so vage ist.

Es braucht harte Arbeit, um ein „Sohn des Issaschar“ zu sein, und nicht viele sind bereit, das auf sich zu nehmen. Aus diesem Grund war dem Apostel Paulus vorgeschrieben, Zelte zu machen. Wir denken vielleicht, damit sei die Zeit des großen Apostels tragischerweise vergeudet worden, aber der Herr hätte ihm nicht die großen Offenbarungen anvertraut, die er hatte, wenn er nicht bereit gewesen wäre, in den praktischen Dingen fest zu bleiben, sogar im ganz profanen, und daraus eine Anbetung Gottes zu machen. Was wir lehren, müssen wir auch leben, wenn wir wahrhaftig sind.

Eine Vision zu haben, das ist der Teil ,der Spaß macht, aber es gibt wenige, die bereit sind, die praktische und normalerweise harte Arbeit zu tun, die es braucht, damit aus der Vision Realität wird. Es ist auch einfach, seine Vision langsam zu verlieren, wenn es an die Details geht. Don Potter hat einmal eine Erkenntnis über König David erzählt, die ich für sehr wichtig hielt. David war ein Prophet und wenn er sich nur darauf konzentriert hätte, hätte er der größte aller Propheten sein können. Er war auch ein Musiker und Psalmschreiber, und wenn er sich nur darauf konzentriert hätte, dann hätte er vielleicht der größte aller Zeiten sein können, aber er war berufen, König und Verwalter zu sein und diesem Bereich hat er am stärksten geprägt. Ein Prophet und Musiker zu sein diente seiner letztlichen Berufung, aber er hat die Hauptsache die Hauptsache sein lassen.

Eine Armee von Dienern

Nun wollen die meisten, die nie eine Leiterposition hatten, ein König oder ein Topführer sein und erkennen nicht, dass es äußerst harter Arbeit bedarf. Da ist eine unendliche Menge an zum Wahnsinn reizender Details, mit denen sich jeder Leiter eines bedeutenden Werkes beschäftigen muss. Der Ruhm menschlicher Anerkennung lässt schnell nach, obwohl das für diejenigen unverständlich erscheint, die das noch nicht mitgemacht haben. Genauso kann die Macht wie eine Droge sein, sehr süchtig machen, und etwas was dein Leben aufzehren wird, das passiert jedem außer denen, die ein Sklave Christi bleiben.

Obwohl viel über dienende Leiterschaft gesprochen wird, gibt es sie wirklich selten und man kann sie vielleicht nur wirklich in der Gemeinde finden, aber sie ist tatsächlich auch dort kaum zu finden. Obwohl das so ist, wird es vor dem Ende der Zeiten die einzige Art sein, die man in den Gemeinden findet.

Wahre Leiterschaft ist eine Last, sie ist ein Kreuz und nicht viele sind bereit, es auf sich zu nehmen. Die Leiterschaft der Welt ist eigennützig und egoistisch, und dies ist die bei weitem üblichste Leiterschaft, die man heute finden kann, sogar in der Gemeinde.

Wenn ihr ein Zeichen der Zeit braucht, welches bestätigt, dass das Ende der Zeiten gekommen ist, wird es dies sein: die Gemeinde wird eine radikale und effektive Kraft auf Erden. Dies wird mit einer neuen Art der Leiterschaft beginnen. Die Gemeinde wird eine Armee werden, die jede andere Armee in der Geschichte an Macht und Effektivität in den Schatten stellt, aber um Leben zu retten, nicht um es zu nehmen. Wir werden auch sehen, wie die Gemeinde sich in der Art und Weise spezialisiert, wie es verschiedene Fachbereiche des Militärs tun, und sie dann wie das Militär zusammenarbeiten, statt miteinander im Wettstreit zu liegen.

Gleichzeitig wird die Gemeinde eine so radikale Kraft, sie wird eine Braut ohne Flecken oder Runzeln. Genau wie Salomo prophetisch die Braut im Hohelied 6,10 voraussah.

„Wer ist sie, die da hervorglänzt wie die Morgenröte, schön wie der Mond, klar wie die Sonne, Furcht erregend wie Kriegsscharen?“

Sie wird gleichzeitig schön sein und so Ehrfurcht gebietend wie eine Armee. Wir sind dabei, zu sehen , wie sich beide dieser Eigenschaften zunehmend manifestieren. Die Gemeinde wird etwas sein, was schön anzusehen ist und sie wird Ehrfurcht gebietender sein als es je eine Armee war.

Rick Joyner
MorningStarMinistries