Das Heraustreten aus falscher Kontrolle

Einleitung

Anhand der Bibelstelle aus Hesekiel 16,4-14 möchte ich auf das Thema der ungesunden Seelenbindung und die damit im Zusammenhang stehende falsche Kontrolle unter gläubigen Menschen eingehen.
In der genannten Schriftstelle wird uns von der Stadt Jerusalem berichtet, die Gott dem Propheten Hesekiel als ein frisch geborenes Mädchen beschreibt, das durch unterschiedliche Wachstumsprozesse und Erlebnisse geht.

Hesekiel 16,4-14:
4 Bei deiner Geburt war es so: Am Tag, als du geboren wurdest, wurde deine Nabelschnur nicht abgeschnitten; auch hat man dich nicht mit Wasser gebadet, damit du sauber würdest, dich nicht mit Salz abgerieben und nicht in Windeln gewickelt.
5 Denn niemand sah mitleidig auf dich und erbarmte sich, dass er etwas von all dem an dir getan hätte, sondern du wurdest aufs Feld geworfen. So verachtet war dein Leben, als du geboren wurdest.
6 Ich aber ging an dir vorüber und sah dich in deinem Blut liegen und sprach zu dir, als du so in deinem Blut dalagst: Du sollst leben! Ja, zu dir sprach ich, als du so in deinem Blut dalagst: Du sollst leben 7 und heranwachsen; wie ein Gewächs auf dem Felde machte ich dich. Und du wuchsest heran und wurdest groß und schön. Deine Brüste wuchsen und du bekamst lange Haare; aber du warst noch nackt und bloß.
8 Und ich ging an dir vorüber und sah dich an, und siehe, es war die Zeit, um dich zu werben. Da breitete ich meinen Mantel über dich und bedeckte deine Blöße. Und ich schwor dir es und schloss mit dir einen Bund, spricht Gott der HERR, dass du solltest mein sein.
9 Und ich badete dich mit Wasser und wusch dich von deinem Blut und salbte dich mit Öl 10 und kleidete dich mit bunten Kleidern und zog dir Schuhe von feinem Leder an. Ich gab dir einen Kopfbund aus kostbarer Leinwand und hüllte dich in seidene Schleier 11 und schmückte dich mit Kleinoden und legte dir Spangen an deine Arme und eine Kette um deinen Hals 12 und gab dir einen Ring an deine Nase und Ohrringe an deine Ohren und eine schöne Krone auf dein Haupt.
13 So warst du geschmückt mit Gold und Silber und gekleidet mit kostbarer Leinwand, Seide und bunten Kleidern. Du aßest feinstes Mehl, Honig und Öl und wurdest überaus schön und kamst zu königlichen Ehren.
14 Und dein Ruhm erscholl unter den Völkern deiner Schönheit wegen, die vollkommen war durch den Schmuck, den ich dir angelegt hatte, spricht Gott der HERR.

Jerusalem, die Struktur der Braut Jesu

Da die Stadt Jerusalem, auch auf die Struktur der Braut Jesu bzw. der Frau des Lammes Gottes hinweist, die sich aus der Zusammensetzung der Heiligen ergibt, die die Bürger des Friedens sind, sehe ich einen engen Zusammenhang zu uns als Volk Gottes mit dem Wort aus Hesekiel 16,4-14.
Der himmlische Vater ermutigt uns durch dieses Wort mit seiner Liebe, die Jesus Christus ist in die wahre Freiheit des Geistes einzutreten (vgl. Offenbarung 21,2.9-10 i.V.m. 2.Korinther 3,17).

Offenbarung 21,2.9-10:
2 Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann. …
9 Und es kam zu mir einer von den sieben Engeln, die die sieben Schalen mit den letzten sieben Plagen hatten, und redete mit mir und sprach: Komm, ich will dir die Frau zeigen, die Braut des Lammes.
10 Und er führte mich hin im Geist auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem hernieder kommen aus dem Himmel von Gott, …

2.Korinther 3,17:
17 Der Herr ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.

Die Brautstruktur von Jerusalem ist eine Form, die nicht auf eine einzelne Person angewendet werden kann, sondern sie besteht wie zuvor erwähnt aus vielen Heiligen (Anm.: wahre Nachfolger Jesu) in Jesus Christus (vgl. 1.Korinther 12,12-13 i.V.m. 2.Korinther 11,2).

1.Korinther 12,12-13:
12 Denn wie der Leib einer ist und doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obwohl sie viele sind, doch ein Leib sind: so auch Christus.
13 Denn wir sind durch einen Geist alle zu einem Leib getauft, wir seien Juden oder Griechen, Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem Geist getränkt.

2.Korinther 11,2:

2 Denn ich eifere um euch mit göttlichem Eifer; denn ich habe euch verlobt mit einem einzigen Mann, damit ich Christus eine reine Jungfrau zuführte.

Im prophetischen bzw. geistlichen Kontext gesehen, ist die messianische Braut Jesu ein regierender Stadtkomplex, der im herrlichen Licht Gottes im Himmel über der Erde erstrahlt und das Gewicht des Himmels auf die Erde bringt, was unter anderem die Worte und Pläne Gottes für diese Zeit beinhaltet (vgl. Offenbarung 21,2).

Offenbarung 21,2:
2 Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann.

Jesus Christus sagte, dass wir in die Welt gesandt wurden, um den Auftrag Gottes zu erfüllen. Das griechische verwendete Wort für “Welt” ist “kosmos” und meint unter anderem auch “das Universum” (vgl. Markus 16,15).

Markus 16,15:
15 Und er sprach zu ihnen: Gehet hin in alle Welt (Anm.: “kosmos”) und predigt das Evangelium aller Kreatur.

Anhand dieser Bibelstelle können wir einen engen Bezug zu dem herunterkommenden Stadtkomplex aus Offenbarung 21,2 erkennen, der die Braut Jesu in ihrer Schönheit beschreibt und zugleich ein Hinweis auf ein gutes, geistliches Fürstentum ist, das sich “Jerusalem” nennt, was soviel wie “Gründung des Friedens” bedeutet.

Damit wir als Volk Gottes noch klarer verstehen, was sich für eine Salbung in der Braut Jesu befindet, hilft uns die Erklärung zu dem hebräischen Wort “Schalom”, was “Vollständigkeit, Ganzheit, Gesundheit, Friede, Wohlergehen, Schutz, Zuverlässigkeit, Stille, Erfolg, Perfektion, Fülle, Ruhe, Harmonie und die Abwesenheit von Hetze und Uneinigkeit” bedeutet.
 
Da der dunkle Fürst Satan oder auch der Gegenspieler Gottes aus der Luft kooperiert und der geistliche Kampf ebenfalls dort stattfindet, ist es notwendig, dass wir uns in der einheitlichen Struktur der Braut Jesu voranbewegen, um effektiv gegen die Finsternis vorzugehen (vgl. Epheser 2,2 i.V.m. Epheser 6,12).

Epheser 2,2:
… 2 in denen ihr früher gelebt habt nach der Art dieser Welt, unter dem Mächtigen, der in der Luft herrscht, nämlich dem Geist, der zu dieser Zeit am Werk ist in den Kindern des Ungehorsams.

Epheser 6,12:
12 Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel.

Wir sind als Braut des Lammes aufgerufen durch unsere geistlichen (Anm.: z.B. Gebet, Prophetie, Predigt, …) und auch sichtbaren Handlungen (Anm.: Werke der Barmherzigkeit, …) die Pläne Gottes aus dem Himmel auf der Erde umzusetzen, indem wir den “Schalom” unseres Friedefürsten Jesus Christus richtig anwenden und diesen auch mit unserer Fähigkeit den Menschen übermitteln.

Die einheitliche Struktur der Braut des Lammes beinhaltet die Botschaft des Alten (Anm.: Tenach) und Neuen Testamentes, in dem sich Jesus auf der einen Seite verborgen und auf der anderen Seite deutlich sichtbar befindet.

Es ist die Struktur, die sich aus Juden- und Heidenchristen zusammensetzt, wobei der Fokus auf den Perlentoren und den edlen Mauergrundsteinen des messianischen Jerusalems liegt.
Die Stämme Israels waren im Alten Testament in Form von Edelsteinen auf dem Brustpanzer des Hohenpriesters (vgl. 2.Mose 28,15-21) und werden im Neuen Testament zu Perlentoren, die jeweils eine hohe geistliche Engelbewegung mit sich bringen, die freigesetzt wird, wenn Menschen im Glauben aufgrund der Botschaft durch die Braut des Lammes durch die Tore gehen, die sich untereinander von ihrer Substanz nicht unterscheiden, da sie Perlen sind und somit auf Jesus Christus, die einzige wahre Tür hinweisen, der den hinzukommenden Menschen, die an ihn glauben eine großartige Versorgung nach Geist, Seele und Leib zuteil werden lässt (vgl. Offenbarung 21,12-13.19a.21a i.V.m. Johannes 10,9).

Offenbarung 21,12-13.19a.21a:
… 12 sie (Anm.: die Stadt, die Braut des Lammes) hatte eine große und hohe Mauer und hatte zwölf Tore und auf den Toren zwölf Engel und Namen darauf geschrieben, nämlich die Namen der zwölf Stämme der Israeliten: 13 von Osten drei Tore, von Norden drei Tore, von Süden drei Tore, von Westen drei Tore. ...
19a Und die Grundsteine der Mauer um die Stadt waren geschmückt mit allerlei Edelsteinen. ...
21a Und die zwölf Tore waren zwölf Perlen, ein jedes Tor war aus einer einzigen Perle, ...

Johannes 10,9:
9 Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.

Der Eintritt in die Freiheit des Geistes

Um in dieser Regierungsstruktur der Braut bzw. Frau des Lammes zu wandeln, ist es zuerst wichtig, dass wir in die Freiheit des Geistes eintreten, die in sich eine gesunde Ordnung trägt und mit Unterordnung verbunden ist (vgl. 1.Korinther 14,33a i.V.m. Matthäus 23,11; 1.Petrus 5,6).

1.Korinther 14,33a:
33a Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens. …

Matthäus 23,11:
11 Der Größte unter euch soll euer Diener sein.

1.Petrus 5,6:
6 So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zu seiner Zeit.

Das Eintreten in die Freiheit des Geistes findet statt, wenn wir uns von der seelischen Bindung zu den Menschen lösen, die eine ungesunde Kontrolle auf uns ausüben und uns davon abhalten in unsere volle Berufung in Christus einzutreten.
Diese Art von seelischer Bindung wird von Gott in Hesekiel 16,4 als Nabelschnur beschrieben, die nicht vom Kind abgeschnitten wurde.

Hesekiel 16,4:
4 Bei deiner Geburt war es so: Am Tag, als du geboren wurdest, wurde deine Nabelschnur nicht abgeschnitten; auch hat man dich nicht mit Wasser gebadet, damit du sauber würdest, dich nicht mit Salz abgerieben und nicht in Windeln gewickelt.

Das Ergebnis von einer ungesunden, seelischen Bindung und die nicht abgetrennte Nabelschnur

Wie zuvor erwähnt, hat diese ungesunde, seelische Bindung Kontrolle zur Folge, die die Heiligen in Unmündigkeit hält, so dass sie nicht richtig ausgerüstet in ihre geistliche befreiende Freiheit in Jesus Christus eintreten können.

An dieser Stelle möchte ich deutlich machen, dass es eine wichtige Zeitphase der Verbindung über die Nabelschnur für menschliches Leben gibt, jedoch nur für die Zeit im Mutterleib.
Ohne die Nabelschnur wäre das Kind während der Schwangerschaft im Mutterleib nicht in der Lage die Nahrung, die die Mutter zu sich nimmt, aufzunehmen.
Wenn jedoch das Kind aus dem Mutterleib das Licht der Welt erblickt, ist es unabdingbar, dass es von der Nabelschnur der Mutter abgetrennt wird, um sich gesund weiter entwickeln zu können, was bedeutet, dass die Zeit der Verbindung zur Mutter durch die Nabelschnur beendet ist.

In der Bibelstelle von Hesekiel 16 jedoch, macht der HERR den Propheten darauf aufmerksam, dass das Mädchen „Jerusalem“ nicht von der Nabelschnur getrennt wurde.
Dieser Zustand ist im prophetischen Kontext ein Hinweis darauf, dass eine ungesunde Seelenbindung zwischen Jerusalem und seiner Mutter existent war, die das Kind in ihre persönliche Abhängigkeit führte, weil es nicht mit Wasser (Anm.: Unterweisung im Wort Gottes; vgl. Epheser 5,26), Salz (Anm.: Anwendung der Wahrheit durch das Wort Gottes; vgl. Markus 9,50 i.V.m. Kolosser 4,6) und Windeln (Anm.: Wandel in der Gerechtigkeit Gottes; vgl. Jesaja 1,18-20; Offenbarung 19,8) versorgt wurde.
Das deutet in der heutigen Zeit auf Menschen hin, die zwar im Geist wiedergeboren sind, jedoch nicht von den ihnen zugeteilten verantwortlichen Personen tiefer in die geistliche Reife geführt werden.

Weiterhin ist dieser Zustand ein Hinweis des Heiligen Geistes auf eine ungesunde Seelenbindung im natürlichen Bereich, die ein gläubiger Mensch zu einer Person besitzt, die ihn/sie über einen bestimmten Zeitraum geistlich ernährt/geschult hat, sich jedoch in dieser Zeit nicht weiter effektiv um ihn/sie kümmert. Dadurch kann es zu einem geistlichen Vakuum im Glaubensleben des/der betreffenden Gläubigen kommen, so dass er/sie in eine ungesunde Abhängigkeit mit der Person eintritt, von der er/sie zuvor geistlich über eine bestimmte Zeit angeleitet wurde.

Wenn der/die betreffende Gläubige nicht weiter in die geistliche Reife geführt oder einer anderen geistlich, reifen Person übergeben wird, die in der Lage ist den/die betreffende(n) Gläubige(n) weiter geistlich zu fördern, kann es zu einer gewollten Kontrolle durch den Garanten kommen, die beinhaltet, dass sich der bzw. die Gläubige aufgrund von Unsicherheit bzw. Schutzlosigkeit in seinem/ihrem Glaubensleben zu der Leitungsperson flüchtet, die ihn/sie daraufhin durch seelische Abhängigkeit kontrolliert.

Wenn wir als Gläubige mit unserer Seele an unsere geistlichen Mentoren auf ungesunde Weise gebunden sind, dann befinden wir uns in einer ähnlichen Situation, wie das in Hesekiel 16,4 beschriebene Mädchen „Jerusalem“, so dass wir aufgrund von Unreife in die Gefahr laufen, verängstigt in der Welt zu reagieren oder sogar geistlich abzusterben.

Somit ist die Nabelschnurverbindung zum falschen Zeitpunkt ein Hinweis auf ungesunde Kontrolle durch Führungspersonen, die es den Gläubigen zwar erlauben, ein Teil im Organismus (Anm.: die jeweilige Gemeinschaft im Leib Jesu) zu sein aber nicht ein selbständiger Organismus.
Das bedeutet, dass die betreffenden Führungspersonen die Gläubigen auf die Weise geistlich kontrollieren, so dass sie nicht weiter in Jesus Christus heranreifen können.

Es ist ein wichtiger Schritt Menschen zu Jesus Christus zu führen aber es ist ein weiterer wichtiger Schritt diese Heiligen für den Dienst auszurüsten, was durch die Diener/innen im fünffältigen Dienst geschieht (vgl. Epheser 4,11-14).

Epheser 4,11-14:
11 Und er hat einige als Apostel eingesetzt, einige als Propheten, einige als Evangelisten, einige als Hirten und Lehrer, 12 damit die Heiligen zugerüstet werden zum Werk des Dienstes. Dadurch soll der Leib Christi erbaut werden, 13 bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zum vollendeten Mann, zum vollen Maß der Fülle Christi, 14 damit wir nicht mehr unmündig seien und uns von jedem Wind einer Lehre bewegen und umhertreiben lassen durch trügerisches Spiel der Menschen, mit dem sie uns arglistig verführen.

Hierbei geht es nicht nur um einen Amtsträger im fünffältigen Dienst, wie z.B. den Hirten (Anm.: Pastor) oder den Evangelisten, sondern um die gesamten Amtsträger des fünffältigen Dienstes, die in einer heiligen Kooperation miteinander fungieren sollten und nur auf diese Weise den neuen Wein im neuen Weinschlauch gemäß Markus 2,22 absichern können.

Markus 2,22:
22 Und niemand füllt neuen Wein in alte Schläuche; sonst zerreißt der Wein die Schläuche und der Wein ist verloren und die Schläuche auch; sondern man soll neuen Wein in neue Schläuche füllen.

Wir haben in unserer heutigen Zeit in Deutschland keine langanhaltenden Erweckungen, weil wir es bis jetzt nicht wirklich den Dienern/Dienerinnen im fünffältigen Dienst erlaubt haben, sich im Leib Jesu an den von Gott bestimmten Orten zu etablieren, um effektiv für das Königreich Gottes miteinander zu kooperieren.
Dafür ist es jedoch höchste Zeit, wenn wir ein langanhaltendes, leuchtendes Licht des HERRN in Deutschland leuchten sehen wollen, das die Finsternis durchsticht und den Menschen in der Welt feste Zuversicht gibt.

Wenn wir die Amtsträger des fünffältigen Dienstes voneinander separieren, haben wir Rivalität und Spaltung, was nicht dazu führt, dass der neue Wein, den Gott in dieser Zeit in Deutschland geben möchte, abgesichert werden kann!

Unreife christliche Gläubige

An dieser Stelle möchte ich festhalten, dass das, was ich jetzt schreibe nicht als Anklage gemeint ist.

Ich bin in meinem Leben einigen Christen begegnet, die bereits mehrere Jahre Jesus Christus in ihrem Herzen trugen aber sich in einem Status von geistlicher Unreife aufhielten, weil es ihnen nicht beigebracht wurde, sich geistlich ausrüsten zu lassen, um sich in der Freiheit des Heiligen Geistes mit ihren Gaben voranbewegen zu können.
Solch einen Zustand sieht Gott, der HERR gemäß Hesekiel 16,6 als ein Kind, dass nach seiner Geburt in seinem „eigenen Blut zappelt“, was unter anderem meint, dass sich die betreffenden christlichen Gläubigen durch den Feind aufgrund ihrer bösen Werke aus der Vergangenheit immer wieder anklagen lassen und dadurch in eine kontinuierliche Abwärtsspirale eintreten. Dieser Zyklus wiederholt sich des Öfteren, weil die Gläubigen nicht in die Reife sowie in die Erkenntnis geführt wurden, wie man in der Lage ist, diesen Ort zu verlassen.
Solch eine geistliche Unreife führt die betreffenden Gläubigen zur ungesunden Abhängigkeit zu deren geistlichen Leitern, so dass sie versuchen durch deren Weisung, die sie meistens nur an einem Sonntag erhalten, geistliche Zurüstung zu bekommen.
Ich sage hiermit nicht, dass das Predigen unwichtig ist, im Gegenteil, die Predigt lässt den Glauben wachsen, jedoch ist der Glaube ohne Werke tot in sich selbst (vgl. Römer 10,17 i.V.m. Jakobus 2,17).

Römer 10,17:
17 So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi.

Jakobus 2,17:
17 So ist auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, tot in sich selber.

Die Wichtigkeit der geistlichen Zurüstung

Deshalb hat die Zurüstung der Heiligen durch die geistlichen Amtsträger im fünffältigen Dienst auf Erden ebenfalls ihren bedeutenden Platz im Leib Jesu, was beinhaltet, dass Jesus Christus als Bräutigam (Anm.: letzter Adam; vgl. 1.Korinther 15,45) und König der Könige offenbart wird, der sein Volk, das sich in einem geistlichen, unreifen Zustand befindet heraushilft, indem er es zuerst mit der Identität der „letzten Eva“- Braut (Anm.: „Eva- Leben“) konfrontiert (vgl. Hesekiel 16,6).

1.Korinther 15,45:
45 Wie geschrieben steht: Der erste Mensch, Adam, „wurde zu einem lebendigen Wesen“ (vgl. 1.Mose 2,7), und der letzte Adam zum Geist, der lebendig macht.

Hesekiel 16,6:
6 Ich aber ging an dir vorüber und sah dich in deinem Blut liegen und sprach zu dir, als du so in deinem Blut dalagst: Du sollst leben! Ja, zu dir sprach ich, als du so in deinem Blut dalagst: Du sollst leben …

Die Verbindung mit der uns von Jesus Christus gegebenen Identität


Wenn wir uns als Volk Gottes mit der Identität, wie Jesus Christus uns persönlich sieht verbinden, sind wir in der Lage am inneren Menschen zu erstarken, so dass wir den Ort von Scham, Schande und Schutzlosigkeit verlassen, um ihm anzuhangen und in ihm heranzureifen.

Jesus gibt sich nicht damit zufrieden an uns einmal vorbeizugehen, sondern wenn wir auf seinen Ruf reagieren, reifen wir geistlich heran, so dass er ein weiteres Mal erscheint, um uns näher zu sich zu ziehen, was die tiefe Bundesbeziehung zu ihm beinhaltet (vgl. Hesekiel 16,6.8).

Daraus resultiert, dass wir in ihm, unter seiner Gegenwart (Anm.: Mantel), in seinem Wort (Anm.: Wasser), in seiner Fruchtbarkeit (Anm.: wachsende Brüste), in seiner Stärke (Anm.: lange Haare), in seiner Vergebungskraft (Anm.: Mehl), in seiner Salbung (Anm.: Öl), in seiner Bereitschaft zu sprechen (Anm.: Sandalen/ Schuhe), in seiner Gerechtigkeit (Anm.: Leinen), in seiner Offenbarung (Anm.: Honig), in seiner Königsherrschaft (Anm.: Krone) und in seiner Herrlichkeit (Anm.: Schmuck und schöne Bekleidung) zunehmen, so dass die Menschen in der Welt von der Schönheit Jesu erstaunt sind und auf ihn aufmerksam werden (vgl. Hesekiel 16,7-14)!

Hesekiel 16,7-14:
… 7 und heranwachsen; wie ein Gewächs auf dem Felde machte ich dich. Und du wuchsest heran und wurdest groß und schön. Deine Brüste wuchsen und du bekamst lange Haare; aber du warst noch nackt und bloß.
8 Und ich ging an dir vorüber und sah dich an, und siehe, es war die Zeit, um dich zu werben. Da breitete ich meinen Mantel über dich und bedeckte deine Blöße. Und ich schwor dir es und schloss mit dir einen Bund, spricht Gott der HERR, dass du solltest mein sein.
9 Und ich badete dich mit Wasser und wusch dich von deinem Blut und salbte dich mit Öl 10 und kleidete dich mit bunten Kleidern und zog dir Schuhe von feinem Leder an. Ich gab dir einen Kopfbund aus kostbarer Leinwand und hüllte dich in seidene Schleier 11 und schmückte dich mit Kleinoden und legte dir Spangen an deine Arme und eine Kette um deinen Hals 12 und gab dir einen Ring an deine Nase und Ohrringe an deine Ohren und eine schöne Krone auf dein Haupt.
13 So warst du geschmückt mit Gold und Silber und gekleidet mit kostbarer Leinwand, Seide und bunten Kleidern. Du aßest feinstes Mehl, Honig und Öl und wurdest überaus schön und kamst zu königlichen Ehren.
14 Und dein Ruhm erscholl unter den Völkern deiner Schönheit wegen, die vollkommen war durch den Schmuck, den ich dir angelegt hatte, spricht Gott der HERR.

Amen und Amen.

In Seiner Weisheit,

Daniel Glimm