Der Sinn und Zweck des prophetischen Wortes und wahre Leiterschaft

Ein prophetisches Wort wird mit der Absicht im Willen Gottes ausgesprochen, damit es „Fleisch“ wird, was bedeutet, dass es sich als Licht im dunklen Chaos manifestiert, so dass es Leben und Hoffnung hervorbringt.
 
Immer wenn Gott sein Wort sprach und heute noch spricht, kommt es auch in unserer Zeit zur Manifestation. Man kann das Wort Gottes auch als den unsichtbaren Atem Gottes nennen, der mit irdischer Substanz umschlossen wird, so dass das, was Gott gesprochen bzw. verheißen hat, für die Menschen sichtbar wird (vgl. 1.Mose 1,1-5 i.V.m. Johannes 1,1-5.14).
 
1.Mose 1,1-5:
1 Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.
2 Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser.
3 Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht.
4 Und Gott sah, dass das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis 5 und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag.
 
Johannes 1,1-5.14:
1 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.
2 Dasselbe war im Anfang bei Gott.
3 Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.
4 In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.
5 Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht ergriffen.
14 Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.
 
Gottes Verheißung gemeinsam tragen
 
Deshalb dürfen wir wissen, dass das, was Gott uns als seinem Volk verheißen hat, nicht alleine in Anspruch genommen oder getragen werden kann. Das wird in den Aussagen von Mose deutlich, der sagte, dass er sich nicht allein in der Lage dazu sah, das Volk Israel aufgrund seiner Größe und auch aufgrund des immer wieder auftretenden Widerstands gegen Gott zu tragen (vgl. 5.Mose 1,9 i.V.m. 2.Mose 18,18; 4.Mose 11,14).
 
5.Mose 1,9:
9 Da sprach ich zur selben Zeit zu euch: Ich kann euch nicht mehr allein tragen; …
 
2.Mose 18,18:
18 Du machst dich zu müde, dazu auch das Volk, das mit dir ist. Das Geschäft ist dir zu schwer; du kannst es allein nicht ausrichten.
 
4.Mose 11,14:
14 Ich vermag all das Volk nicht allein zu tragen, denn es ist mir zu schwer.
 
Mose benötigte eine vereinte Gruppe von Menschen, um das Volk Israel in seine Verheißung hineinzubringen, was letztendlich unter der Führung von Josua geschah (vgl. Josua 1,1-3).
 
Josua 1,1-3:
1 Nachdem Mose, der Knecht des HERRN, gestorben war, sprach der HERR zu Josua, dem Sohn Nuns, Moses Diener: 2 Mein Knecht Mose ist gestorben; so mach dich nun auf und zieh über den Jordan, du und dies ganze Volk, in das Land, das ich ihnen, den Israeliten, gegeben habe.
3 Jede Stätte, auf die eure Fußsohlen treten werden, habe ich euch gegeben, wie ich Mose zugesagt habe.
 
Die Notwendigkeit von wahrer bzw. echter Leiterschaft
 
Es ist auf unserem Weg mit Jesus Christus unabdingbar, dass wir als Heilige eine Umgebung schaffen, die die Menschen erreicht und die Welt verändert. Der Schlüssel, um solch eine Umgebung inmitten des Leibes Jesu hervorzubringen, ist die Wiederherstellung von wahrer bzw. echter Leiterschaft.
 
Wahre Leiterschaft beinhaltet einen oder mehrere gesalbte Leiter, die von Gott auf eine Ebene der Reife in kompetenter Führung und der Autorität in einer spezifischen Region bevollmächtigt sind. Auch bedarf es ein besonderes Maß der Herrschaft über dämonische Fürstentümer zu besitzen, was reife Leiter von Gott zugeteilt bekommen.
 
Das bedeutet, dass die Person mit der Führungsgabe das Recht hat die Herrschaftsautorität in ihrem von Gott zugeteilten Verantwortungsfeld auszuüben, um das Königreich Gottes in der Region zu etablieren.
 
Eine Führungsgabe bzw. eine Person in einer Führungsposition beinhaltet, dass die jeweilige Person nicht nur bis zur nächsten Ebene sieht, sondern zur nächsten Dimension. Das bedeutet, dass die Führungsperson eine übernatürliche Sicht besitzen muss, die die Dimension nicht in erster Linie mit dem natürlichen Auge sieht. Eine Dimension kann aufgrund ihrer Größe oder Umfang an Komplexität nicht mit dem natürlichen Auge in ihrer Fülle erfasst werden.
 
Es geht hierbei um eine Sichtweise mit dem geistlichen Auge, das aus der offenbarenden Kraft des Glaubens (Anm.: Licht) blickt, so wie es auch Josua und Kaleb taten als sie die „Dimension“ der Verheißung Gottes mit deren Früchten und auch vorhandenen Gegnern erkannten und sagten, dass es möglich ist, das Land der Verheißung einzunehmen (vgl. 4.Mose 13,28-30; 4.Mose 14,6-9).
 
4.Mose 13,28-30:
28 Aber stark ist das Volk, das darin wohnt, und die Städte sind befestigt und sehr groß; und wir sahen dort auch Anaks Söhne.
29 Es wohnen die Amalekiter im Südland, die Hetiter und Jebusiter und Amoriter wohnen auf dem Gebirge, die Kanaaniter aber wohnen am Meer und am Jordan.
30 Kaleb aber beschwichtigte das Volk, das gegen Mose murrte, und sprach: Lasst uns hinaufziehen und das Land einnehmen, denn wir können es überwältigen.
 
4.Mose 14,6-9:
6 Und Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jefunnes, die auch das Land erkundet hatten, zerrissen ihre Kleider 7 und sprachen zu der ganzen Gemeinde der Israeliten: Das Land, das wir durchzogen haben, um es zu erkunden, ist sehr gut.
8 Wenn der HERR uns gnädig ist, so wird er uns in dies Land bringen und es uns geben, ein Land, darin Milch und Honig fließt.
9 Fallt nur nicht ab vom HERRN und fürchtet euch vor dem Volk dieses Landes nicht, denn wir wollen sie wie Brot auffressen. Es ist ihr Schutz von ihnen gewichen, der HERR aber ist mit uns. Fürchtet euch nicht vor ihnen!
 
Rebekka und die von Gott verheißene Position von Jakob und Esau
 
Um die Einsetzung von Personen durch Gott in Führungspositionen im Leib Jesu richtig zu verstehen, soll uns das Beispiel von Rebekka und die Geburt ihrer Zwillingssöhne Jakob und Esau dienen.
 
Rebekka war schwanger von ihrem Mann Isaak mit Zwillingssöhnen als der HERR sie wissen ließ, dass der Jüngere über den Älteren herrschen sollte (vgl. 1.Mose 25,21-23 i.V.m. Lukas 22,27).
 
1.Mose 25,21-23:
21 Isaak aber bat den HERRN für seine Frau, denn sie war unfruchtbar. Und der HERR ließ sich erbitten, und Rebekka, seine Frau, ward schwanger.
22 Und die Kinder stießen sich miteinander in ihrem Leib. Da sprach sie: Wenn mir es so gehen soll, warum bin ich schwanger geworden? Und sie ging hin, den HERRN zu befragen.
23 Und der HERR sprach zu ihr: Zwei Völker sind in deinem Leibe, und zweierlei Volk wird sich scheiden aus deinem Leibe; und ein Volk wird dem andern überlegen sein, und der Ältere wird dem Jüngeren dienen.
 
Lukas 22,27:
27 Denn wer ist größer: der zu Tisch sitzt oder der dient? Ist es nicht der, der zu Tisch sitzt? Ich (Anm.: Jesus) aber bin unter euch wie ein Diener.
 
Auch wenn Esau zuerst vor Jakob geboren wurde, war in der Vorphase der Geburt und im Geburtsprozess ein geistliches und bedeutendes Zeichen zu erkennen. Jakob hielt die Ferse von Esau fest, was ein Hinweis auf die höhere Stellung Jakobs gegenüber Esau war.
 
Jakob war die „Hand“ und Esau war der „Fuß“. Wenn wir dieses Zeichen auf den Leib Jesu anwenden, wird deutlich, dass die Hand in einer höheren Position des menschlichen Körpers ihre Verwendung findet als der Fuß.
 
Das bedeutet, das Jakob die Führungsposition erhielt und es notwendig war, dass Jakob den Erstlingssegen durch die Hilfestellung seiner Mutter Rebekka empfing (vgl. 1.Mose 27). Die Begründung ist darin zu finden, weil sein Vater Isaak von Anfang an nicht mutig genug war Jakob Esau vorzuziehen, um sie auf diese Weise nach der väterlichen Ordnung zu positionieren, so dass Frieden zwischen beiden Brüdern geherrscht hätte. Wenn Isaak das getan hätte, wäre es jedem von beiden Brüdern möglich gewesen zu erkennen, wo ihr Platz gewesen wäre.
 
Letztendlich verstand Jakob diese Vorgehensweise bzw. den Plan Gottes, indem er später seine Enkel Ephraim und Manasse auf diese Weise segnete, indem er den Zweitgeborenen -Ephraim vor dem Erstgeborenen- Manasse segnete. Wir wissen, dass später Josua aus dem Stamm Ephraim es war, der das Volk Israel im Auftrag Gottes in das verheißene Land hineinführen durfte (vgl. 1.Mose 48 i.V.m. 4.Mose 13,8.16; Josua 1,1-3).
 
Wahre Leiterschaft in der richtigen Position/Ordnung Gottes und die „Perfektion“ der Ekklēsia
 
Diese Ereignisse bedeuten für den Leib Jesu in dieser Zeit, dass es einige Diener und Dienste gibt, die durch Jahre von Schwierigkeiten und Widerstand gegangen sind, um in ihre Verheißung einzutreten.
 
Diese Zeitphase der Kämpfe wäre jedoch in ihrem Stärkegrad vermeidbar gewesen, wenn Leiterschaft am richtigen Platz und die Regierung in der richtigen Ordnung gewesen wäre.
 
Der Apostel Paulus schrieb von der „Perfektion“ der Gemeinde Jesu in der Form, indem er in 1.Korinther 13,10 sagte: „Wenn aber kommen wird das Vollkommene (Anm.: Perfekte), so wird das Stückwerk aufhören.“
 
Diese „Perfektion“ ist nicht direkt mit dem Ende der Zeiten verbunden, sondern deutet auf eine funktionierende Vollkommenheit der Gemeinde Jesu in der Endzeit hin, die aus der Dimension von der Hand des Vaters in voller „Mannesreife“ auf der Erde regiert, so dass Jesus in Kraft wiederkommen kann.
 
Die hier gemeinte Reife der Gemeinde Jesu beinhaltet Ordnung und Regierungsherrschaft, was bedeutet, dass die Heiligen im Leib Jesu ihre Positionen bzw. Plätze erkennen müssen und darin in verantwortlichem Umgang dienen. Wenn das geschieht, wird uns der ganze Himmel auf der Erde unterstützen.
 
Gott möchte, dass wir als Heilige in Einheit in der Ordnung und unter wahrer Leiterschaft zusammenkommen, so dass wir effektiv im Geist des HERRN dienen können (vgl. Jesaja 11,2 i.V.m. Lukas 4,18-19).
 
Jesaja 11,2:
2 Auf ihm (Anm.: Jesus Christus) wird ruhen der Geist des HERRN, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN.
 
Lukas 4,18-19:
18 „Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, zu verkündigen das Evangelium den Armen; er hat mich gesandt, zu predigen den Gefangenen, dass sie frei sein sollen, und den Blinden, dass sie sehen sollen, und den Zerschlagenen, dass sie frei und ledig sein sollen, 19 zu verkündigen das Gnadenjahr des Herrn.“
 
Die Zuteilung der Salbung und die Erwartung der Zeit lebendig zu werden
 
Deshalb ist es von zunehmender Bedeutung für die Zukunft, dass sich besonders Personen in Führungspositionen im Leib Jesu in der Salbung Gottes bewegen. Gottes Salbung wird denen gegeben, die sensibel auf die Zeit, den Ort und die Phase reagieren, in der Gott arbeitet.
 
Sensibilität, die in der Hingabe zum Heiligen Geist besteht, ist notwendig, wenn wir die frische, beginnende Salbung für diese Zeit empfangen wollen (vgl. Lukas 19,42.44b).
 
Lukas 19,42.44b:
… 42 und sprach: Wenn doch auch du erkenntest zu dieser Zeit, was zum Frieden dient! Aber nun ist es vor deinen Augen verborgen.
… 44b weil du die Zeit nicht erkannt hast, in der du heimgesucht worden bist.
 
Erst wenn wir gesalbt in die von Gott festgesetzte Zeit eintreten, entstehen Momente, die mit dem Atem des göttlichen Lebens gefüllt werden. Gott hat uns dazu erschaffen, dass wir sein Leben, welches er uns gegeben hat in die Momente der von ihm kreierten temporären Zeit bringen (vgl. 1.Mose 1,1), so dass diese zur lebendigen Zeit wird.
 
Als Adam und Eva von Gott erschaffen wurden, erhielt die Zeit eine menschlich - göttliche Lebendigkeit (Anm.: „Adam“ bedeutet „Mensch/rote Erde“, und „Eva“ bedeutet „Leben“.; vgl. 1.Mose 1,26-28 i.V.m. 1.Mose 2,21-22).
 
Auf diese Weise wird die Zeit zu einem bedeutenden Moment, der mit Gott verbunden ist, weil er die Zeit in Existenz brachte.
 
Jeder Gläubige, der Jesus Christus in seinem Herzen trägt, wird somit zu einem Potential, das der Zeit einen lebendigen Wert gibt, indem die Menschen, auf die der Gläubige in seinem Alltag trifft, durch diesen auf die Art und Weise Segen erhalten, wie es der Heilige Geist ihm offenbart. Dadurch wird der Moment mit Leben gefüllt und die Zeit lebendig.
 
Selbst wenn wir uns als Gläubige zu Hause befinden und sich eine Art Langeweile breit machen möchte, haben wir die Möglichkeit diese Zeit mit Leben zu füllen, indem wir den Hauch Gottes in der Form seines geschriebenen Wortes in uns aufnehmen (vgl. Johannes 1,14 i.V.m. Johannes 6,63; 2.Korinther 3,6).
 
Johannes 1,14:
14 Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.
 
Johannes 6,63:
63 Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch ist nichts nütze. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, die sind Geist und sind Leben.
 
2.Korinther 3,6:
… 6 der uns auch tüchtig gemacht hat zu Dienern des neuen Bundes, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. Denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig.
 
Um in der frischen Salbung zuzunehmen ist es notwendig, dass wir als Heilige das Wort Gottes nicht nur lesen, sondern es studieren und den Heiligen Geist um göttliche Offenbarung bitten.
 
Für ein tieferes Verständnis zu Autorität und dessen Bedeutung für unser Leben im individuellen sowie gemeinschaftlichen Zusammenhang ist die Lehrbotschaft „Autorität im geistlichen und irdischen Leben“ zu empfehlen.
 
(Anm.: Diese Botschaft basiert auf Offenbarungen aus dem Buch „The Anointing Of A Thousand Times More“ [Anm.: „Die Salbung, die mehr als tausendfach ist“] – ISBN: 0-9725533-1-2 von Tudor Bismark.)
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm