Die Auswirkung der Zunge und das Feuer

Als Volk Gottes sollten wir in der Lage sein, in allen Umständen durch den Heiligen Geist in der Kraft der Selbstbeherrschung über unsere Zunge zu herrschen. Dies tun wir, indem wir darauf achten, dass alles, was wir aussprechen in Übereinstimmung mit dem Wort Gottes und seinem Wesen ist.
 
Jakobus schrieb an die zerstreuten Stämme Israels in Kapitel 3,1-12 über die Macht der Zunge, die er als Zaum bei einem Pferd, als Ruder bei einem Schiff oder als Feuer in einem Wald verglich.
In diesem Zusammenhang deutete der Apostel auf die Kraft hin, die Gott auf die Zunge gelegt hat.
 
Die Zunge kann in guter Weise oder auch in schlechter Weise enorme Auswirkungen haben.
Entweder kann sie einen „Wald“ (Anm.: Gesellschaft von Menschen) in Brand setzen, um zu vernichten oder auch eine Quelle süß bzw. bitter werden lassen.
 
Jakobus 3,3-6:
3 Wenn wir den Pferden den Zaum ins Maul legen, damit sie uns gehorchen, so lenken wir ihren ganzen Leib.
4 Siehe, auch die Schiffe, obwohl sie so groß sind und von starken Winden getrieben werden, werden sie doch gelenkt mit einem kleinen Ruder, wohin der will, der es führt.
5 So ist auch die Zunge ein kleines Glied und richtet große Dinge an. Siehe, ein kleines Feuer, welch einen Wald zündet es an!
6 Auch die Zunge ist ein Feuer, eine Welt voll Ungerechtigkeit. So ist die Zunge unter unsern Gliedern: sie befleckt den ganzen Leib und zündet die ganze Welt an und ist selbst von der Hölle entzündet.
 
Die Wachsamkeit gegenüber Bitterkeit
 
=> In 2.Mose 23,20-21 heißt es, dass Gott seinen Engel vor dem Volk Israel her sandte, um es zu behüten und an den von ihm vorherbestimmten Ort zu bringen, den er bereits vorbereitet hatte. Damit in Verbindung wurde das Volk Israel dazu ermahnt auf den Engel des HERRN zu achten und auf seine Weisung zu hören, ohne ihm gegenüber widerspenstig zu werden.
 
2.Mose 23,20-21:
20 Siehe, ich sende einen Engel vor dir her, der dich behüte auf dem Wege und dich bringe an den Ort, den ich bestimmt habe.
21 Hüte dich vor ihm und gehorche seiner Stimme und sei nicht widerspenstig gegen ihn; denn er wird euer Übertreten nicht vergeben, weil mein Name in ihm ist.
 
Der Engel, der von Gott für das Volk Israel bestimmt worden war, trug Gottes Ehre, Autorität und Charakter. Darüber hinaus beschreibt die o.g. Bibelstelle den ganzen Sieg Israels, wenn sie diesen Anweisungen Folge leisten würden.
 
Das Wort, „widerspenstig“ kommt im Hebräischen aus dem Wort „marar“. Es bedeutet: „wie ein Wasserhahn vor Bitterkeit zu tropfen.“ aber auch, „andere zu erbittern, oder sich zu beklagen und dadurch der Grund für Kummer und Ärger/Verdruss zu werden.“
 
„Marar“ heißt im übertragenen Sinne demnach: „Dinge auszusprechen oder auszuleben, die den Engel Gottes provozieren, der ausgesandt wurde, um Gottes Pläne in unserem Leben durchzuführen.“
 
Deshalb ist es so überaus wichtig, dass wir nicht durch eine falsche bzw. böse Art von Kommunikation die Gegenwart der Engel für unser Leben einschränken, sondern uns in Wachsamkeit und Selbstbeherrschung üben, um an das von Gott vorherbestimmte Ziel zu gelangen.
 
In 4.Mose 13 und 14 verbanden sich die Kinder Israel mit den einschüchternden Mächten über ihrem verheißenen Land, indem sie mit ihnen übereinstimmten und sich einschüchtern ließen. Sie weinten, beklagten sich, waren bekümmert und trauerten. Sie tropften wie ein undichter Wasserhahn vor Bitterkeit und Unglauben.
 
Dadurch verärgerten sie die von Gott zugeteilten Engelsmächte, die um ihretwillen schon versammelt und angetreten waren, nämlich jene, die den Namen Gottes in sich trugen. Das führte dazu, dass das Volk Israel seinen Zugang ins verheißene Land blockierte.
 
Genaugenommen hatten sie die ganze Nacht hindurch Proklamationen und Flüche gegen sich selbst ausgesprochen, was beinhaltete, dass sie sich darüber äußerten nicht imstande zu sein, das zu tun, was in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes für ihr Leben war und darin zu agieren sowie zu handeln. Dadurch machten sie ihre eigene Verheißung unfruchtbar, so dass aufgrund dessen die Tür dem Widersacher offenstand, um sie zu verführen. <= (Der in „=>“ gesetzte Text basiert auf einer Aussage von Anne Tate, GZI aus dem Gebetsbrief vom 24.07.2011.)
 
In 5.Mose 9,2-3 offenbart der HERR gegenüber dem Volk Israel den Einfluss des Widersachers in der Präsenz der Anakiter, die eine Kraft in ihrer Redensart trugen, was man als eine gewisse Art von bösem Feuer beschreiben kann, das sich schnell unter den Menschen ausbreitet bzw. sie stark beeinflusst, um sie in ihrem Vorhaben einzuschüchtern.
 
5.Mose 9,2-3 (Neue Jerusalemer):
…, 2 zu einem großen, hochgewachsenen Volk, den Anakitern – du kennst ja die Redensart und hast sie oft gehört: Wer kann den Söhnen Anaks widerstehen? 3 Heute wirst du erkennen, dass der Herr dein Gott, wie ein verzehrendes Feuer selbst vor dir hinüberzieht. Er wird sie vernichten, und er wird sie dir unterwerfen, so dass du sie unverzüglich vertreiben und austilgen kannst, wie es der Herr dir zugesagt hat.
 
In diesem Zusammenhang offenbarte der Heilige Geist das Wort „Sibilus“, was mit der Bezeichnung eines „kleinen Königs“ einhergeht und auf den Einfluss des Widersachers in Form des „Basilisken“ hinweist.
 
=> Der Basilisk (griechisch: basiliskos lat. regulus = „kleiner König“; auch Sibilus) ist ein mythisches Tier. Er gilt als „König der Schlangen“. In mittelalterlichen Tierbüchern werden Basilisken oft als Mischwesen mit dem Oberkörper eines Hahns, auf dem Kopf eine Krone, und dem Unterleib einer Schlange, dargestellt (Anm.: Hinweis auf Stolz, falsches Herrschen und Hinterhältigkeit). Sein Blick versteinert oder tötet. Sein Atem ist tödlich giftig. <= (Der in „=>“ gesetzte Text basiert auf einer Erklärung aus https://de.wikipedia.org/wiki/Basilisk_(Mythologie))
 
=> Darüber hinaus kommt das Wort „Basilisk” von „basilsikos“ und meint „königlich“ und ist ein mythisches Reptil, das von einer Schlange (Anm.: List, Lüge) vom Ei eines Hahns (Anm.: Stolz; Narzissmus, Eitelkeit) ausgebrütet wird. In der Bibel ist der „Basilisk“ manchmal als „Natter“ oder „Viper“ übersetzt (vgl. Psalm 91,13; Sprüche 23,32; Jesaja 11,8; Jesaja 14,29; Jesaja 59,5; Jeremia 8,17).
 
Der Basilisk ist die Veranschaulichung vom Teufel selbst, dessen primärer Zweck Tod und Zerstörung ist. Er ist darauf aus durch falsche Anschuldigungen die Beziehung unter Heiligen zu zerstören, was dem Bereich des Verklägers der Brüder entspricht (vgl. Offenbarung 12,10). <= (Der in „=>“ gesetzte Text beruht auf einer Erklärung aus einem prophetischen Wort von Paul Keith Davis und Bob Jones.)
 
Anhand der Bibelstelle aus 5.Mose 9,2-3 wird deutlich, dass sich der HERR selbst den Anakitern als ein verzehrendes Feuer entgegenstellte, um sie in ihrer Kraft zu minimieren, so dass das Volk Gottes die Möglichkeit erhielt über die Anakiter souverän zu herrschen, sie zu vertreiben und vollständig auszutilgen.
 
Die Redensart der Anakiter hat wie bereits erwähnt einen dämonischen Ursprung (Anm.: wie dem des Basilisken) und kann anfangs für Heilige, die weiter auf ihrem Weg mit Christus tiefer in ihre Verheißung hineingehen in der Konfrontation überwältigend erscheinen. Deshalb ist es erforderlich, dass wir im Zentrum der Liebe und des Willens des himmlischen Vaters positioniert sind. Sofern wir uns in diesem Zentrum Gottes befinden, wird sein Wesen in Form des verzehrenden Feuers aktiv, der seinen Eifer für uns als sein Volk umfasst (vgl. 5.Mose 4,24).
 
5.Mose 4,24:
24 Denn der HERR, dein Gott, ist ein verzehrendes Feuer und ein eifernder Gott.
 
Es ist das Feuer Gottes, das wie eine schützende Mauer um uns herum wirkt, wenn wir uns in der Struktur der Braut Jesu, die das himmlische Jerusalem ist, erkennen und seine erste Liebe zu uns ihm gegenüber erwidern (vgl. Sacharja 2,9 i.V.m. Offenbarung 21,2.9-10).
 
Sacharja 2,9:
9 Doch ich will, spricht der HERR, eine feurige Mauer rings um sie her sein und will mich herrlich darin erweisen.
 
Offenbarung 21,2.9-10:
2 Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann. …
9 Und es kam zu mir einer von den sieben Engeln, die die sieben Schalen mit den letzten sieben Plagen hatten, und redete mit mir und sprach: Komm, ich will dir die Frau zeigen, die Braut des Lammes.
10 Und er führte mich hin im Geist auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem herniederkommen aus dem Himmel von Gott, …
 
Die Kommunikation Jesu und die Zerstörung des Bösen
 
Es ist kein Zufall, dass im Buch der Offenbarung die Zunge von Jesus als ein scharfes, zweischneidiges Schwert beschrieben wird, das aus seinem Mund hervorschnellt (vgl. Offenbarung 1,16).
 
Offenbarung 1,16:
… 16 und er hatte sieben Sterne in seiner rechten Hand, und aus seinem Munde ging ein scharfes, zweischneidiges Schwert, und sein Angesicht leuchtete, wie die Sonne scheint in ihrer Macht.
 
Diese eben genannte Bibelstelle offenbart uns, dass Jesus in einer Lebendigkeit, Kraft und Schärfe das Wort Gottes spricht, das durch seine Zunge geformt wird (vgl. Hebräer 4,12-13).
 
Hebräer 4,12-13:
12 Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens.
13 Und kein Geschöpf ist vor ihm verborgen, sondern es ist alles bloß und aufgedeckt vor den Augen Gottes, dem wir Rechenschaft geben müssen.
 
Anhand der Prophetie aus Jesaja 11,4 ist erkennbar, dass Jesus Christus mit der Lebendigkeit seines Wortes göttliche Gerechtigkeit etabliert und alles Böse zerstört (vgl. Jesaja 11,4 i.V.m. 2.Thessalonicher 2,8).
 
Jesaja 11,4:
… 4 sondern wird mit Gerechtigkeit richten die Armen und rechtes Urteil sprechen den Elenden im Lande, und er wird mit dem Stabe seines Mundes den Gewalttätigen schlagen und mit dem Odem seiner Lippen den Gottlosen töten.
 
2.Thessalonicher 2,7-8:
7 Denn es regt sich schon das Geheimnis der Bosheit; nur muss der, der es jetzt noch aufhält, weggetan werden, 8 und dann wird der Böse offenbart werden. Ihn wird der Herr Jesus umbringen mit dem Hauch seines Mundes und wird ihm ein Ende machen durch seine Erscheinung, wenn er kommt.
 
Ein Umgang mit Menschen, die unter diesem dämonischen Einfluss von „Sibilus“ stehen, kann sich demnach aufwühlend, heftig und teilweise verwirrend anfühlen, indem die geäußerten Anschuldigungen öfters mit dem Motiv von „offener und direkter Ansprache“, „höheren Ansprüchen“ sowie „Wahrhaftigkeit“ erklärt werden.
 
Dieses stellt lediglich eine Falle der Täuschung dar, die der Feind aufstellt, um uns zu lähmen. Wir sollen über den Wahrheitsgehalt nachdenken und die Plausibilität der Aussagen anerkennen, während das Gift der grausamen Herabwürdigung von anderen oder dem Werk Gottes, was darin angezweifelt wird, selbst, langsam seine Wirksamkeit in unseren Herzen entfalten soll.
 
Wir dürfen fokussiert bleiben, dass selbst Heilige im Leib Jesu, die sich im Heiligen Geist über etwas offen und ehrlich äußern, niemals grausam, anklagend und herabwürdigend (Anm.: im weiteren Sinne auch undankbar, überheblich, missbilligend) klingen können.
 
Wahrheit, die aus Gottes Geist gewirkt ist, bleibt in allem nüchtern, liebevoll in jeder Zurechtweisung und fürsorglich. Sie wird außerdem aus Ehrbarkeit den betreffenden Personen mitgeteilt und nicht mehreren Personenkreisen zuvor, um gemäß Matthäus 18,15 ff. eine Ordnung innerhalb einer Gemeinschaft zu wahren.
 
Wir erinnern uns an Jakobus offenbarende Worte zur Weisheit, die im Anschluss an die Verse zum Umgang mit der Zunge stehen, die sich auch in zwei Dimensionen offenbart und charakteristische Unterschiede in ihrer Auswirkung zeigt (vgl. Jakobus 3,15-17).
 
Jakobus 3,15-17:
15 Das ist nicht die Weisheit, die von oben herabkommt, sondern sie ist irdisch, menschlich und teuflisch.
16 Denn wo Neid und Streit ist, da sind Unordnung und lauter böse Dinge.
17 Die Weisheit aber von oben her ist zuerst lauter, dann friedfertig, gütig, lässt sich etwas sagen, ist reich an Barmherzigkeit und guten Früchten, unparteiisch, ohne Heuchelei.
 
Deshalb lasst uns im Zentrum des verzehrenden Wesens Gottes zentriert sein und in der offenbarenden Wahrheit des Wortes Gottes vorangehen, um tiefer in unsere Verheißung in Christus Jesus einzutreten.
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm