Der Wandel des Volkes Gottes gibt dem Propheten Offenbarung!

Die Schritte des Volkes Gottes

In Hohelied 1,7-8 gibt uns der Heilige Geist einen wichtigen Hinweis durch die Fragestellung der Geliebten (Anm.: Braut), die auf der Suche nach der Gegenwart ihres Geliebten (Anm.: Jesus Christus als Bräutigam) ist und die Antwort von dem Chor erhält, der mit einer einheitlichen Stimme der Braut antwortet.

Hohelied 1,7-8 (Rev. Elberfelder):
7 "Erzähle mir, du, den meine Seele liebt, wo weidest du? Wo lässt du lagern am Mittag? Wozu denn sollte ich wie eine Verschleierte sein bei den Herden deiner Gefährten?"
8 "Wenn du es nicht weißt, du Schönste unter den Frauen, so geh hinaus den Spuren der Herde nach und weide deine Zicklein bei den Wohnstätten der Hirten!"

Eine Weisung an Propheten

Ich sehe die genannte Bibelstelle als besonders wichtig für die Personen an, die im prophetischen Amt im Volk Gottes fungieren.
Anhand der Vorwärtsbewegung des Volkes Gottes, zu dem der Prophet bzw. die Prophetin gesandt ist, kann er/ sie erkennen in welcher Facette bzw. Stückwerk sich Jesus Christus als der große Hirte unter seinem Volk aufhält. Dadurch erhält der Prophet die Möglichkeit, das Volk Gottes mit der prophetischen Salbung in einen höheren Erkenntnis- bzw. Offenbarungsbereich hineinzubringen. Hierbei ist die zuvor durchgeführte Vorbereitung des Hirten (Anm.: Pastor) von der jeweiligen Herde (Anm.: Gemeinschaft) unabdingbar.
Es ist unter anderem die Aufgabe des Propheten, das Volk Gottes in eine tiefere, prophetische Gegenwart des HERRN hineinzuführen, damit es in der Lage ist auf einer höheren Offenbarungsebene stehen zu können.

Das Näherkommen und die erste Liebe

Je näher man Jesus Christus kommt, umso größer ist die Weisheit und die Erkenntnis (vgl. Kolosser 2,2-3).

Kolosser 2,2-3:
… 2 damit ihre Herzen gestärkt und zusammengefügt werden in der Liebe und zu allem Reichtum an Gewissheit und Verständnis, zu erkennen das Geheimnis Gottes, das Christus ist, 3 in welchem verborgen liegen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.

Das wird ebenfalls durch die Adressierung Jesu an die Gemeinde von Ephesus im Zusammenhang mit der ersten Liebe deutlich (vgl. Offenbarung 2,4-5).

Offenbarung 2,4-5:
4 Aber ich habe gegen dich, dass du die erste Liebe verlässt.
5 So denke nun daran, wovon du abgefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke! Wenn aber nicht, werde ich über dich kommen und deinen Leuchter wegstoßen von seiner Stätte – wenn du nicht Buße tust.

Die erste Liebe zu Gott hat mit einem hohen Standort/ Position zu tun, von dem man aus leuchtet und somit Einfluss auf ein größeres Umfeld hat.

Die Richtungsweisung durch den vereinten Wandel

Anhand der Aussage des Chores in Hohelied 1,8 können wir entnehmen, dass Richtungsweisung für den Propheten durch die vereinte Bewegung (Anm.: der Glaubenswandel) der jeweiligen christlichen Gemeinschaft, zu der er vom HERRN gesandt ist, gegeben wird, um die betreffende Gemeinschaft mitsamt dem Hirten in eine höhere, prophetische Gegenwart des HERRN hineinzubringen.
Selbst ein Lagern der Gemeinschaft (Anm.: Herde) an einem widrigen Aufenthaltsort kann dem Propheten Offenbarungserkenntnis geben, um die betreffende Herde durch die prophetische Weisung tiefer in die Gegenwart Gottes zu rufen.
Das bedeutet, dass der Prophet die Erlaubnis durch den Glaubenswandel der Heiligen erhält, um Offenbarung für die jeweilige Zeit zu empfangen und in ihr Leben hineinzusprechen.
Solch ein Prophezeien kommt dem bereiteten Tisch des HERRN für sein Volk inmitten der Feinde gleich, um sein Volk mit dem Manna der Offenbarung und der prophetischen Salbung zu versorgen (vgl. Psalm 23,5).

Psalm 23,5:
5 Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.

Die himmlische Versorgung Gottes

Aufgrund der einheitlichen Vorwärtsbewegung der jeweiligen Herde (Anm.: christlichen Gemeinschaft) ist die Versorgung des HERRN in erster Linie keine persönliche Versorgung, sondern eine einheitliche, übernatürliche Versorgung, weil die Feinde, die sich dort befinden für jeden einzelnen Heiligen die selben sind!
Das wiederum bedeutet, dass Gott uns zuerst übernatürlich mit geistlichen Dingen versorgt, damit wir in der Lage sind, einheitlich in den Kampf gegen den Feind zu ziehen (vgl. Epheser 6,12-13).

Epheser 6,12-13:
12 Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel.
13 Deshalb ergreift die Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag Widerstand leisten und alles überwinden und das Feld behalten könnt.

Deshalb ist die Botschaft, die der von Gott gesandte Prophet dem betreffenden Volk Gottes bringt, eine prophetische und gute Botschaft, die in Liebe die Wahrheit sagt sowie ein Zeugnis in sich trägt, das Freude, Hoffnung und Zuversicht in den Herzen der Heiligen kreiert (vgl. Offenbarung 19,10e i.V.m. 1.Korinther 14,8).

Offenbarung 19,10e:
10e Das Zeugnis Jesu aber ist der Geist der Weissagung.

1.Korinther 14,8:
3 Wer aber prophetisch redet, der redet den Menschen zur Erbauung und zur Ermahnung und zur Tröstung.

Amen und Amen.

In Seiner Weisheit
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Daniel Glimm