Jona und das Gehen auf dem Wasser

Einleitung

In 5.Mose 33,18-19 können wir vom Segen des Mose lesen, der den Stamm Sebulon segnete, indem er ihm befahl, sich bei seinem Auszug auf das Wasser zu freuen, was für uns heutzutage mit der Fülle Gottes und der Zusammenziehung von Heiligen in Verbindung steht, die ihre wahre Anbetung Gott gegenüber ausdrücken.

5.Mose 33,18-19:
18 Und über Sebulon sprach er: Sebulon, freue dich deiner Fahrten (Anm.: deines Auszugs); und Issaschar, freue dich deiner Zelte.
19 Sie werden die Stämme auf den Berg rufen und daselbst opfern rechte Opfer. Denn sie werden den Reichtum des Meeres gewinnen und die verborgenen Schätze im Sande.

Der Auszug aufs Wasser

Es war kein Zufall, dass Mose den Stamm Sebulon anwies, sich bei seinem Auszug aufs Wasser zu freuen, weil Sebulon mit dem Hafen und den Schiffen in Verbindung steht, was durch die Segnung von Jakob, die er seinem Sohn Sebulon gab, verdeutlicht wird (vgl. 1.Mose 49,13).

1.Mose 49,13:
13 Sebulon wird am Gestade des Meeres wohnen und am Gestade der Schiffe und reichen bis Sidon.

Der Schritt des Glaubens

Der freudige Auszug auf das Wasser kann mit dem Schritt des Glaubens in unserem Leben gleichgesetzt werden, so ähnlich wie Petrus durch Jesus Christus aufs Wasser zu ihm gerufen wurde (vgl. Matthäus 14,28-29).

Matthäus 14,28-29:
28 Petrus aber antwortete ihm und sprach: Herr, bist du es, so befiehl mir, zu dir zu kommen auf dem Wasser.
29 Und er sprach: Komm her! Und Petrus stieg aus dem Boot und ging auf dem Wasser und kam auf Jesus zu.

Das falsche und das richtige Verständnis von Glauben


Leider gibt es bezüglich dieses Glaubensschritts ein falsches Verständnis bei einigen Gläubigen im Volk Gottes, die ihre selbsterdachten Pläne als Glaubensprojekte betrachten und sie als einen Schritt des Glaubens betiteln, obwohl sich Jesus Christus nicht in dieser von ihnen erdachten Zukunft bewegt.
Der freudvolle Auszug von Sebulon kann nur freudvoll sein, wenn wir im Glauben den Schritt in unsere Zukunft wagen, wo wir Jesus Christus vorher gesehen haben, was bedeutet, dass wir zuvor ein Wort bzw. eine Offenbarung (Anm.: Traum, Vision, …) erhalten und später zum richtigen Zeitpunkt ein Zeugnis in unserem Herzen tragen, um daraufhin den ersten Schritt im Glauben zu vollziehen.
Wir sollten als Volk Gottes keinen Schritt wagen, wenn wir Jesus Christus nicht in unserer Zukunft sehen.
Selbst in der Situation, wo wir uns nicht sicher sind, sind wir berechtigt die Geister zu prüfen, ob sie aus Gott sind (vgl. 1.Johannes 4,1a i.V.m. Matthäus 14,28).

1.Johannes 4,1a:
1a Ihr Lieben, glaubt nicht einem jeden Geist, sondern prüft die Geister, ob sie von Gott sind; …

Matthäus 14,28:
28 Petrus aber antwortete ihm (Anm.: Jesus Christus) und sprach: Herr, bist du es, so befiehl mir, zu dir zu kommen auf dem Wasser.

Zusammengefasst beinhaltet der freudvolle Auszug Sebulons den Schritt des Glaubens, wo wir Jesus Christus in unserer Zukunft durch die Kraft der Prophetie erkennen.
Wir sollten nicht durch unseren selbsterdachten Glauben voranschreiten, was bedeutet, dass wir das Wort Gottes dazu gebrauchen, um unsere eigenen Schritte zu rechtfertigen, obwohl uns Jesus Christus nicht wirklich durch prophetische Offenbarung in unserer Zukunft erschienen ist.
Der Apostel Petrus verließ nicht das Boot bis zu dem Zeitpunkt als er Jesus sah und ihn persönlich zu ihm aus der für ihn kommenden Zukunft reden hörte.
Bevor wir den Glaubensschritt in unserem Leben vollziehen, sollte dieser uns zuerst offenbart (Anm.: z.B. durch das Vehikel der Prophetie => Traum, Vision, prophetisches Wort, ...) und dann durch andere Personen bestätigt werden.

Ungewöhnliche Umstände und Gottes Weisung

Wenn Gott ein Ziel mit unserem Leben verfolgt und seine Berufung auf unserem Leben liegt, wird er selbst, wenn wir nicht sofort auf seinen Ruf eingehen, uns in die Lage versetzen, damit wir gemäß seines Plans einwilligen.
Das wird durch das Leben des Propheten Jona deutlich, der zuerst einen anderen „Weg auf dem Wasser“ ging.
Es war ein besonderes Schiff und ein besonderes Wetterphänomen, das Jonas Gesellschaft und ihn selbst aufhorchen und reagieren ließ. Dadurch trat Jona in seine volle Berufung ein und auch die Schiffsleute erkannten den Gott Israels und verehrten ihn, indem sie ihm Opfer gaben, Gelübde machten und den Propheten in seine Verheißung hineinbrachten.
Es war ein besonders Schiff, weil es sich aus der Schönheit Gottes bewegte, um Sicherheit zu bringen, damit Schutz in Ninive durch Buße und Umkehr etabliert werden konnte (vgl. Jona 1,1-4).

Jona 1,1-4.8-12.15-16:
1 Es geschah das Wort des HERRN zu Jona, dem Sohn Amittais: 2 Mache dich auf und geh in die große Stadt Ninive und predige wider sie; denn ihre Bosheit ist vor mich gekommen.
3 Aber Jona machte sich auf und wollte vor dem HERRN nach Tarsis fliehen und kam hinab nach Jafo (Anm.: bedeutet „Schönheit“). Und als er ein Schiff fand, das nach Tarsis (Anm.: bedeutet „Festung“ => Sicherheit) fahren wollte, gab er Fährgeld und trat hinein, um mit ihnen nach Tarsis zu fahren und dem HERRN aus den Augen zu kommen.
4 Da ließ der HERR einen großen Wind aufs Meer kommen, und es erhob sich ein großes Ungewitter auf dem Meer, dass man meinte, das Schiff würde zerbrechen. …
8 Da sprachen sie zu ihm: Sage uns, warum geht es uns so übel? Was ist dein Gewerbe und wo kommst du her? Aus welchem Lande bist du und von welchem Volk bist du?
9 Er sprach zu ihnen: Ich bin ein Hebräer und fürchte den HERRN, den Gott des Himmels, der das Meer und das Trockene gemacht hat.
10 Da fürchteten sich die Leute sehr und sprachen zu ihm: Warum hast du das getan? Denn sie wussten, dass er vor dem HERRN floh; denn er hatte es ihnen gesagt.
11 Da sprachen sie zu ihm: Was sollen wir denn mit dir tun, dass das Meer stille werde und von uns ablasse? Denn das Meer ging immer ungestümer.
12 Er sprach zu ihnen: Nehmt mich und werft mich ins Meer, so wird das Meer still werden und von euch ablassen. Denn ich weiß, dass um meinetwillen dies große Ungewitter über euch gekommen ist. …
15 Und sie nahmen Jona und warfen ihn ins Meer. Da wurde das Meer still und ließ ab von seinem Wüten.
16 Und die Leute fürchteten den HERRN sehr und brachten dem HERRN Opfer dar und taten Gelübde.

Während die Schiffsleute sich entschieden Jona ins Meer zu werfen, befand sich "Gottes Gegenwart" bereits verdeckt unter der Oberfläche des Wassers, um zur richtigen Zeit am richtigen Ort in der Zukunft Jonas aufzutauchen, um ihn in Empfang zu nehmen und ihn am richtigen Ort zu positionieren (vgl. Jona 2,1.11).

Jona 2,1.11:
1 Aber der HERR ließ einen großen Fisch kommen, Jona zu verschlingen. Und Jona war im Leibe des Fisches drei Tage und drei Nächte. …
11 Und der HERR sprach zu dem Fisch und der spie Jona aus ans Land.

Gottes Plan der Erlösung

Es war auf dem Herzen Gottes und in seinem Plan zuerst die Seeleute von ihren falschen Göttern zu befreien, um sich ihnen durch das Fallen des richtigen Loses und des Zeugnisses von Jona als einziger und wahrer Gott zu offenbaren.
Während Jona in Übereinstimmung mit der offenbarten Wahrheit durch das geworfene Los kam, gab er sein Zeugnis, so dass Gott ihm die Zukunft bereitete, indem er einen großen Fisch inmitten des Meeres auftauchen ließ, um Jona an den Platz seiner Bestimmung zu geleiten. (vgl. Jona 1,5.7-9 i.V.m. Sprüche 16,33)

Jona 1,5.7-9:
5 Und die Schiffsleute fürchteten sich und schrien, ein jeder zu seinem Gott, und warfen die Ladung, die im Schiff war, ins Meer, dass es leichter würde. Aber Jona war hinunter in das Schiff gestiegen, lag und schlief. …
7 Und einer sprach zum andern: Kommt, wir wollen losen, dass wir erfahren, um wessentwillen es uns so übel geht. Und als sie losten, traf es Jona.
8 Da sprachen sie zu ihm: Sage uns, warum geht es uns so übel? Was ist dein Gewerbe und wo kommst du her? Aus welchem Lande bist du und von welchem Volk bist du?
9 Er sprach zu ihnen: Ich bin ein Hebräer und fürchte den HERRN, den Gott des Himmels, der das Meer und das Trockene gemacht hat.

Sprüche 16,33:
33 Der Mensch wirft das Los; aber es fällt, wie der HERR will.

Das Zeichen des Jona

Das Ereignis von Jona ist auch für uns heutzutage noch ein wegweisendes Zeichen, was es bedeutet, den wahren Schritt des Glaubens zu wagen, der es beinhaltet Jesus Christus, den Gestorbenen und Auferstandenen zuerst in unserer Zukunft zu sehen und sprechen zu hören, um daraufhin zu handeln (vgl. Matthäus 12,38-39).

Matthäus 12,38-39:
38 Da fingen einige von den Schriftgelehrten und Pharisäern an und sprachen zu ihm: Meister, wir möchten gern ein Zeichen von dir sehen.
39 Und er antwortete und sprach zu ihnen: Ein böses und abtrünniges Geschlecht fordert ein Zeichen, aber es wird ihm kein Zeichen gegeben werden, es sei denn das Zeichen des Propheten Jona.
40 Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war, so wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Schoß der Erde sein.

Amen und Amen.

In Seiner Weisheit,

Daniel Glimm