Die göttlichen Zeiten erkennen und die Sicht des Übernatürlichen

Einleitung
 
Im Zusammenhang mit der Empfängnis und der Geburt von Jesus Christus, der vom Heiligen Geist in der Jungfrau Maria gezeugt und von ihr geboren wurde, möchte ich auf die Zeit des neuen König-/ und Priestertums in Jesus Christus eingehen (vgl. Lukas 1,30-35).
 
Lukas 1,30-35:
30 Und der Engel (Anm.: Gabriel – „Held Gottes“) sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria, du hast Gnade bei Gott gefunden.
31 Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben.
32 Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben, 33 und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben.
34 Da sprach Maria zu dem Engel: Wie soll das zugehen, da ich doch von keinem Mann weiß?
35 Der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden.
 
Dieses König-/ und Priestertum ist ewig und hat seinen Ursprung in der göttlichen Sohnschaft nach der Ordnung Melchisedeks (vgl. Hebräer 5,5-6).
 
Hebräer 5,5-6:
5 So hat auch Christus sich nicht selbst die Ehre beigelegt, Hoherpriester zu werden, sondern der, der zu ihm gesagt hat (vgl. Psalm 2,7): „Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt.“
6 Wie er auch an anderer Stelle spricht (vgl. Psalm 110,4): „Du bist ein Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks.“
 
Die einflussreichen Bewegungen und ihre Erkenntnis
 
Zur Zeit der Empfängnis von Jesus Christus bis zu seiner Geburt gab es verschiedene einflussreiche Bewegungen, die durch die Einwirkung von göttlicher Offenbarung erkannten, dass ein neuer König geboren werden würde bzw. geboren wurde.
 
Die Weisen
 
Hierbei handelte es sich erstens um die Magier (Anm.: Weisen), die zu ihrer Zeit in den dunklen Nachthimmel schauten und durch einen hellen Stern am Firmament erkannten, dass ein König geboren werden würde, so dass sie sich auf den Weg nach Jerusalem, der Regierungshauptstadt Israels machten, um dort den neugeborenen König anzutreffen.
 
Die Weisen gingen davon aus, dass sie ihn in der Hauptstadt vorfinden würden, da dort der Regierungssitz war (vgl. Matthäus 2,1-2).
 
Matthäus 2,1-2:
1 Als Jesus geboren war in Bethlehem in Judäa zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem und sprachen: 2 Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland und sind gekommen, ihn anzubeten. …
 
Der dunkle Nachthimmel und die offene Tür im Himmel
 
Ich persönlich betrachte den dunklen Nachthimmel und den aufgegangenen hellen Stern als eine geöffnete Tür, so ähnlich wie Johannes sie im Buch der Offenbarung sah.
Diese Tür steht in Verbindung mit dem Einblick in den Bereich der göttlichen Regierung (Anm.: Thronsaal; vgl. Offenbarung 4,1-2).
 
Offenbarung 4,1-2:
1 Danach sah ich, und siehe, eine Tür war aufgetan im Himmel, und die erste Stimme, die ich mit mir hatte reden hören wie eine Posaune, die sprach: Steig herauf, ich will dir zeigen, was nach diesem geschehen soll.
2 Alsbald wurde ich vom Geist ergriffen. Und siehe, ein Thron stand im Himmel und auf dem Thron saß einer.
 
Da Jesus von sich sagte, dass er die Tür ist, ist seine Geburt gleichzusetzen mit der himmlischen geöffneten Tür, die in den Regierungsbereich des himmlischen Vaters führt (vgl. Johannes 10,9 i.V.m. Johannes 14,6).
 
Johannes 10,9:
9 Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.
 
Johannes 14,6:
6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.
 
Die Geburt von Jesus Christus läutete den Beginn eines neuen Königtums in der Sohnschaft Gottes ein, nämlich das des Melchisedeks, welches ein ewiges König-/ und Priestertum ist.
 
Die Erschütterung von irdischer Regierung
 
Die Geburt von Jesus Christus, die auch als Geburt des neuen Weinschlauchs in Form der königlichen – himmlischen Regierung betrachtet werden kann (vgl. Markus 2,22), brachte eine Erschütterung in die irdische Regierung Israels und dessen Gesellschaft (vgl. Matthäus 2,2-3).
 
Matthäus 2,2-3:
2 Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland und sind gekommen, ihn anzubeten.
3 Als das der König Herodes hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem, …
 
Das hatte zur Folge, dass man das Wort Gottes zu Rate zog, um den Ursprungsort des Königtums herauszufinden, der Bethlehem – „Haus des Brotes“ war (vgl. Matthäus 2,4-6).
 
Matthäus 2,4-6:
… 4 und er (Anm.: König Herodes) ließ zusammenkommen alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes und erforschte von ihnen, wo der Christus geboren werden sollte.
5 Und sie sagten ihm: In Bethlehem in Judäa; denn so steht geschrieben durch den Propheten (vgl. Micha 5,1): 6 „Und du, Bethlehem im jüdischen Lande, bist keineswegs die kleinste unter den Städten in Juda; denn aus dir wird kommen der Fürst, der mein Volk Israel weiden soll.“
 
Offenbarung und das Wort Gottes
 
Auch wenn König Herodes aufgrund von List nach dem Geburtsort des neuen Königs (Anm.: dem ewigen Königtum) fragte, soll uns heutzutage sein Verhalten darauf aufmerksam machen, dass Offenbarung/Prophetie immer im Einklang mit dem Wort Gottes geht (vgl. 2.Petrus 1,19-21).
 
2.Petrus 1,19-21:
19 Umso fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen.
20 Und das sollt ihr vor allem wissen, dass keine Weissagung in der Schrift eine Sache eigener Auslegung ist.
21 Denn es ist noch nie eine Weissagung aus menschlichem Willen hervorgebracht worden, sondern getrieben von dem Heiligen Geist haben Menschen im Namen Gottes geredet.
 
Die Reaktion der Führungskräfte zur Zeit der Geburt Jesu
 
Es ist interessant an dieser Stelle anzumerken, dass Führungskräfte bzw. einflussreiche Personen zur Zeit der Empfängnis und der Geburt Jesu unterschiedlich auf sein Kommen reagierten.
 
Durch die richtige Unterscheidung der Zeiten, erkannten zuerst die Weisen die Zeit der Geburt Jesu, weil sie in den dunklen Nachthimmel blickten und den hellen Stern sahen.
 
Die Sterne und der vierte Tag der Schöpfung
 
Es sind unter anderem die Sterne, die Gott am vierten Tag erschuf und die den Menschen als Zeichen über Zeiten, Tage und Jahre dienen sollen.
Hierbei ist es kein Zufall, dass die Zahl „4“ mit der „geöffneten Tür“ in Verbindung steht.
 
Der hebräische Buchstabe „Daleth“ hat den numerischen Zahlenwert von „4“ und bedeutet unter anderem „Tür“. Weiterhin trägt der Buchstabe die piktographische Darstellung einer „geöffneten Zelttür“ (vgl. 1.Mose 1,14-19).
 
1.Mose 1,14-19:
14 Und Gott sprach: Es werden Lichter an der Feste des Himmels, die da scheiden Tag und Nacht und geben Zeichen, Zeiten, Tage und Jahre 15 und seien Lichter an der Feste des Himmels, dass sie scheinen auf die Erde. Und es geschah so.
16 Und Gott machte zwei große Lichter: ein großes Licht, das den Tag regiere, und ein kleines Licht, das die Nacht regiere, dazu auch die Sterne.
17 Und Gott setzte sie an die Feste des Himmels, dass sie schienen auf die Erde 18 und den Tag und die Nacht regierten und schieden Licht und Finsternis. Und Gott sah, dass es gut war.
19 Da ward aus Abend und Morgen der vierte Tag.
 
Aufgrund der Aussage der Weisen über die Geburt des neuen Königs erschrak König Herodes und die Gesellschaft Jerusalems, so dass er die Suche nach der Wahrheit veranlasste.
Die Hohenpriester und Schriftgelehrten forschten daraufhin im Wort Gottes und fanden die Wahrheit im Buch des Propheten Micha (vgl. Micha 5,1).
 
Micha 5,1:
1 Und du, Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Städten in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist.
 
Die geöffneten Augen des Herzens
 
Auch die Hirten, die auf dem Feld ihre Schafe hüteten, erhielten zur Zeit der Geburt Jesu geöffnete Augen ihres Herzens, so dass sie direkt in den Geistbereich der Region blicken durften und die Engelsbewegung sahen sowie die göttliche Offenbarung hörten.
Das hatte zur Folge, dass sie an den Geburtsort des neuen ewigen Königtums kamen und dem neuen König Jesus Christus Ehre erwiesen und von seiner Geburt in der Kraft der Erkenntnis zu den Menschen sprachen (vgl. Lukas 2,8-20).
 
Lukas 2,8-20:
8 Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde.
9 Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr.
10 Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; 11 denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.
12 Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.
13 Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: 14 Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.
15 Und als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat.
16 Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen.
17 Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war.
18 Und alle, vor die es kam, wunderten sich über das, was ihnen die Hirten gesagt hatten.
19 Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.
20 Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.
 
Offenbarung und Demut
 
Zur Zeit der Geburt Jesu waren es die Weisen und die Hirten, die aufgrund von Offenbarung und eines demütigen Herzens rechtzeitig zum Geburtsort des Königtums Jesu kamen, um zuerst in der Gegenwart von Jesus Christus zu sein und ihn auf der Erde zu verherrlichen (vgl. Matthäus 2,9-11 i.V.m. Lukas 2,16-17.20).
 
Matthäus 2,9-11:
9 Als sie nun den König gehört hatten, zogen sie hin. Und siehe, der Stern, den sie im Morgenland gesehen hatten, ging vor ihnen her, bis er über dem Ort stand, wo das Kindlein war.
10 Als sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut 11 und gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe.
 
Lukas 2,16-17.20:
16 Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen.
17 Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. …
20 Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.
 
Fazit
 
Diese Botschaft macht deutlich, dass es eine demütige Herzens-/ und Erwartungshaltung benötigt, um göttliche Offenbarung für diese Zeit zu empfangen und darin zu wandeln.
 
Wenn man diese Haltung nicht besitzt, ist man nicht in der Lage das Königreich des Himmels und die hohen Pläne des Vaters für diese Zeit richtig zu verstehen.
 
Das kann sogar dazu führen, dass man sich nur in der Kraft des Buchstabens voranbewegt, der mit Tod verbunden ist, was bedeutet, dass man sich gegen das neue geistliche Leben auflehnt, das der HERR in dieser Zeit bringt (vgl. 2.Korinther 3,6).
 
2.Korinther 3,6:
… 6 der uns auch tüchtig gemacht hat zu Dienern des neuen Bundes, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. Denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig.
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm