Gottes Führung durch Vaterschaft

Der Geist des Elija und Vaterschaft
 
Eine der wichtigsten Arten, wie Gott Leitung in seinem Königreich gewährleistet, ist durch Väter. Deshalb muss der Geist des Elija kommen und „die Herzen der Väter zu den Söhnen und die Herzen der Söhne zu ihren Vätern“ wiederherstellen. Sonst würde uns der „große und schreckliche Tag des Herrn“, der kommt, verzehren und „die Erde mit einem Fluch schlagen.“ (vgl. Maleachi 4,4-6)
 
Diese letzten Worte im Tenach (Anmerkung: Altes Testament) weisen auf Gottes väterliche Führung in seinem Königreich hin. Vaterschaft beinhaltet die liebevolle und aufmerksame Herzenshaltung, die sich bei der Erziehung von Kindern zeigt. Ein Vater ermahnt, tröstet, ermutigt und zügelt manchmal, wenn es nötig ist (vgl. 1.Thessalonicher 2,11-12; Hebräer 12,7-11), aber erst nachdem er das Kind durch viel Ermutigung gegründet hat.
 
1.Thessalonicher 2,11-12:
11 Denn ihr wisst, dass wir, wie ein Vater seine Kinder, einen jeden von euch 12 ermahnt und getröstet und beschworen haben, euer Leben würdig des Gottes zu führen, der euch berufen hat zu seinem Reich und zu seiner Herrlichkeit.
 
Hebräer 12,7-11:
7 Es dient zu eurer Erziehung, wenn ihr dulden müsst. Wie mit seinen Kindern geht Gott mit euch um; denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt?
8 Seid ihr aber ohne Züchtigung, die doch alle erfahren haben, so seid ihr Ausgestoßene und nicht Kinder.
9 Wenn unsre leiblichen Väter uns gezüchtigt haben und wir sie doch geachtet haben, sollten wir uns dann nicht viel mehr unterordnen dem geistlichen Vater, damit wir leben?
10 Denn jene haben uns gezüchtigt für wenige Tage nach ihrem Gutdünken, dieser aber tut es zu unserm Besten, damit wir an seiner Heiligkeit Anteil erlangen.
11 Jede Züchtigung aber, wenn sie da ist, scheint uns nicht Freude, sondern Leid zu sein; danach aber bringt sie als Frucht denen, die dadurch geübt sind, Frieden und Gerechtigkeit.
 
Ein Vater ist immer gegenwärtig, er geht und begleitet durch dick und dünn. Ein Vater lässt sein Kind weder im Stich, wenn es versagt, noch verlässt er es, wenn Meinungsverschiedenheiten auftreten. Ein Vater geht nicht nur mit seinem Kind in den Kampf, er führt es auch den Weg (vgl. Josua 1,5-9).
 
Josua 1,5-9:
5 Es soll dir niemand widerstehen dein Leben lang. Wie ich mit Mose gewesen bin, so will ich auch mit dir sein. Ich will dich nicht verlassen noch von dir weichen.
6 Sei getrost und unverzagt; denn du sollst diesem Volk das Land austeilen, das ich ihnen zum Erbe geben will, wie ich ihren Vätern geschworen habe.
7 Sei nur getrost und ganz unverzagt, dass du hältst und tust in allen Dingen nach dem Gesetz, das dir Mose, mein Knecht, geboten hat. Weiche nicht davon, weder zur Rechten noch zur Linken, damit du es recht ausrichten kannst, wohin du auch gehst.
8 Und lass das Buch dieses Gesetzes nicht von deinem Munde kommen, sondern betrachte es Tag und Nacht, dass du hältst und tust in allen Dingen nach dem, was darin geschrieben steht. Dann wird es dir auf deinen Wegen gelingen und du wirst es recht ausrichten.
9 Siehe, ich habe dir geboten, dass du getrost und unverzagt seist. Lass dir nicht grauen und entsetze dich nicht; denn der HERR, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst.
 
Geistlich Vater zu sein ist die wichtigste Leitungsmethode für den Aufbau des Leibes Christi.

Rick Joyner schreibt in einem seiner Bücher:
„Obwohl das Bild des Herrn sowohl männlich als auch weiblich ist, und seine Natur vorhanden ist, die uns wie eine Henne ihre Küken sammelt, sammeln würde, wird Gott in der ganzen Schrift als „Vater“ dargestellt und nie „Mutter“ genannt. Dies zu verwässern, bedeutet, sein Bild mit einem sehr dicken Schleier zu bedecken. „Vater“ bedeutet „Lebensspender“. Der Vater gibt den Samen, und die Mutter nährt den Samen. In der Schrift sehen wir die Schöpfung als „eine Mutter“. Sowohl Israel als auch die Gemeinde werden in der Schrift ebenfalls als „Mütter“ bezeichnet. So wie die Frau von Adam genommen wurde, damit sie zusammenkommen mussten, um das vollständige Bild Gottes zu sein, wird der Herr perfekt mit seiner Braut verbunden sein, um der Schöpfung ein wahres Abbild seiner Herrlichkeit zu geben.“ 2
 
Da Gott seinen gesamten Leib (Anm.: Männer und Frauen) sowohl als Braut (vgl. Offenbarung 21,9) als auch als Sohn (vgl. Römer 8,15-17) bezeichnet, können wir sehen, dass es hier nicht um das Geschlecht geht.
 
Offenbarung 21,9:
9 Und es kam zu mir einer von den sieben Engeln, die die sieben Schalen mit den letzten sieben Plagen hatten, und redete mit mir und sprach: Komm, ich will dir die Frau zeigen, die Braut des Lammes.
 
Römer 8,15-17:
15 Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet; sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater!
16 Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, dass wir Gottes Kinder (Anm.: Söhne) sind.
17 Sind wir aber Kinder (Anm.: Söhne), so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi, wenn wir denn mit ihm leiden, damit wir auch mit zur Herrlichkeit erhoben werden.
 
Ein geistlicher Vater zu sein, hat nichts mit dem Geschlecht zu tun, und eine Frau kann genauso gut als geistlicher Vater wie ein Mann wirken (vgl. Debora im Buch der Richter 4-5; Galater 3,28).
 
Galater 3,28:
28 Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus.

Das Wichtigste, was man jemandem jemals vermitteln kann, ist, wie man Gott liebt, und das kommt nicht durch das Lehren oder Beten, um eine „Schnelllösung“ zu geben bzw. zu erhalten. Es hat seinen Ursprung darin, dass man von einem Vater geliebt wird. Es kommt dadurch zustande, dass man mit jemandem auf einer beständigen Basis zusammen ist, der eine intime Beziehung zum himmlischen Vater hat. Deshalb haben wir es, bis Jesus kam, nie wirklich verstanden, mit Gott intim zu sein.
 
Jesus begann die Vater – Mentorenschaft, indem er der Vater einer kleinen Gruppe von Jüngern war, und diese kleine Gruppe wurde zu Vätern, die Söhne hatten, die zu Vätern wurden, etc. Somit begann die Vaterfamilie Gottes.
 
Natürliche und geistliche Väter

Es gibt großen Trost und Ermutigung, wen man jemanden als geistlichen Vater im HERRN kennt. Sowohl natürliche als auch geistliche Väter geben Ratschläge, Ermutigungen und Ermahnungen, wenn nötig. Es ist wunderbar, wenn ein Gläubiger in Christus jemanden hat, der hilft, persönlich den Weg zu weisen, um unnötige Fehler zu vermeiden. Es ist gut, jemanden zu kennen, auf den man sich jederzeit verlassen kann, um echte praktische Ratschläge für Lebenssituationen zu erhalten.

Es ist einfach, eine „Unternehmermentalität“ zu haben und dabei zu versuchen, so viele Söhne und Töchter wie möglich herauszubringen, aber die Realität ist, dass, wenn man versucht, zu viele Kinder zu zeugen, man aufhört, Vater zu sein. Man fängt an, mehr zu einem Unternehmen zu werden, was dazu führt, dass die Intimität (Anm.: persönliche, vertrauensvolle Nähe) verloren geht.
 
Ein Vater ist nicht befähigt seine eigenen Kinder auszuwählen, weil sie ihm von Gott gegeben werden. Und ein Kind kann auch nicht seinen Vater auswählen. Ein Großteil der Unordnung im Leib Christi ist die Tatsache, dass Väter ihre Kinder von Hand nach denen auswählen, die „zu ihrer Form passen“, anstatt die Söhne und Töchter zu zeugen, die Gott für sie ausgewählt hat. Wir müssen nach Gottes Willen richtig „verbunden und zusammengefügt“ werden, damit „jeder Teil seinen Anteil dazu beiträgt, um das Wachstum des Leibes zur Erbauung seiner selbst in Liebe zu bewirken.“ (vgl. Epheser 4,16)

Abraham hatte keinen geistlichen Vater, also ist es weise, keine geistliche Vaterschaft und Sohnschaft zu erzwingen. Die wahren Vater-Sohn-Beziehungen werden offensichtlich, wenn sich diese Beziehungen um dich herum entwickeln, aber es kann Jahre dauern. Einen geistlichen Vater zu haben bedeutet nicht, dass man mit ihm in allem einverstanden sein muss. Väter können auch von ihren Kindern viel lernen, denn es ist eine zweiseitige Beziehung.

Die Hierarchie des Königreichs Gottes

Die Hierarchie des Königreichs Gottes sieht nicht aus wie das typische Unternehmensorganigramm mit dem Präsidenten an der Spitze und anderen Menschen, die davon ausgehen sowie anderen Personen, die sich von ihnen abzweigen, etc. Vielmehr ist es wie ein riesiges Fischernetz oder ein Netzwerk. Alle Körperglieder sind physisch nur mit einem geringen Teil des Leibes verbunden, aber sie erhalten den Nutzen des gesamten Leibes über das Blut. Auf die gleiche Weise fließt das Blut Jesu durch den ganzen Leib Christi, um zum Wohle aller das Leben zu geben. „Das Leben des Fleisches ist im Blut.“ (vgl. 3.Mose 17,11).
 
1. Korinther 11,25-30 sagt: „Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut; das tut, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis.
Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.
Wer nun unwürdig von dem Brot isst oder aus dem Kelch des Herrn trinkt, der wird schuldig sein am Leib und Blut des Herrn.
Der Mensch prüfe aber sich selbst, und so esse er von diesem Brot und trinke aus diesem Kelch.
Denn wer so isst und trinkt, dass er den Leib des Herrn nicht achtet, der isst und trinkt sich selber zum Gericht.
Darum sind auch viele Schwache und Kranke unter euch, und nicht wenige sind entschlafen.“
 
Wenn wir nicht richtig mit dem Teil des Leibes Christi verbunden sind, in den Gott uns berufen hat, dann kann das Leben (Anm.: Blut) nicht richtig fließen.
Der Grund für einen Großteil der Schwäche, Krankheit und des vorzeitigen Todes unter den Gläubigen ist, dass wir den Leib des HERRN nicht richtig „erkennen“. Mit anderen Worten, wir erkennen nicht, wo wir im Leib Christi vereint sein sollen oder wer unsere geistlichen Väter und Söhne sind.
 
Dies ist zum Teil auf den Aufbau der heutigen „kirchlichen Institutionen“ zurückzuführen, die nicht die familiäre Intimität, sondern eine Zuschauermentalität fördern. Aber Gott sei Dank, dass es sich bereits am verändern ist!
 
Die Vaterschaft Gottes und die biblischen Feste
 
Gott bringt sein Volk in seine Ordnung, und die väterliche Fürsorge (Anm.: im Gegensatz zur gegenwärtigen institutionellen Unternehmensmentalität) erfolgt nach seiner Ordnung. Gott hat sein Volk darum gebeten, dass es sich dreimal im Jahr in großen Gruppen versammelt. In 5.Mose 16,16 heißt es: „Dreimal im Jahr soll alles, was männlich ist in deiner Mitte, vor dem HERRN, deinem Gott, erscheinen an der Stätte, die der HERR erwählen wird: zum Fest der Ungesäuerten Brote, zum Wochenfest und zum Laubhüttenfest. Sie sollen aber nicht mit leeren Händen vor dem HERRN erscheinen.“
 
3.Mose 23 sagt uns, dass diese Feste von Gott gegeben wurden, um „für immer“ als Gedächtnis und heilige Versammlung gefeiert zu werden. Alle diese Feste sind Christus zentriert und weisen auf Jesus als den Messias hin. Den Rest des Jahres sollten wir uns in kleineren „Stämmen“ monatlich und in „Familien“ wöchentlich treffen, wie der HERR es leitet, und entsprechend unserer Reife väterlich umsorgt werden.
 
Indem wir die biblischen Feste des Herrn feiern, geben wir die Möglichkeit, in einer Familienstruktur zu feiern, anstatt sie in einer institutionellen Kirchenstruktur zu feiern.
Dadurch wird die Familie als Gottes wichtigster Ausbildungsort für sein Volk wiederhergestellt, um viel von der Verwirrung im Leib Christi zu heilen, denn gerade die Struktur des gegenwärtigen Kirchensystems zieht viele Leiter in Neid, Vergleiche und Selbstsucht.
 
Jakobus 3,16 sagt: „Denn wo Neid und Streit ist, da sind Unordnung und lauter böse Dinge.“ Aber wenn wir uns mehr in einer familiären Struktur aufhalten, bei der Vater- und Muttersein in einer kleineren Gruppe ständig vorhanden ist, dann kann echte Intimität und „Liebe in Aktion“ jeden Tag stattfinden, anstatt z.B. nur an einem Sonntagvormittag.
 
Wolfgang Simson schreibt in seinem Buch „Häuser, die die Welt verändern – die Rückkehr der Hauskirchen“ über den Kontrast von Führern und Vätern folgendes:
Es ist Teil des Auftrags eines Vaters, zu führen, aber es ist nicht unbedingt Teil des Auftrags eines Leiters, väterlich fürsorgend zu agieren … Der Mensch geht davon aus, dass es in allem, was er berührt, Führung geben muss. Es ist Teil seines schöpferischen Auftrags. Die Gemeinde Jesu ist jedoch eine Ausnahme, denn sie ist nicht die Erfindung oder das Eigentum des Menschen. Sie gehört nur Gott. …
 
Die ganze Welt will Führer, nicht Diener, und die traditionelle Kirche auch. Vielleicht wollen wir das, was Gott nicht bereit ist zu geben, und anstatt die Sinnlosigkeit unserer Versuche zu sehen, fahren wir mit dem fort, was in unseren Augen Bestand hat.
 
Die Verwalter der Gemeinde Jesu sind Diener. Je mehr sie dienen, desto mehr werden sie letztendlich auf eine Weise führen (vgl. Lukas 22,26), was vollkommen entgegengesetzt dem ist, wie die Welt Führung erwartet. Ein gehorsamer und demütiger Diener kann führen, weil er geführt wird. Führung ist daher, wenn überhaupt, eine Funktion des Gehorsams.“ 3
 
Väter und geistliche Autorität
 
Die Worte „Vater“ und „Väter“ erscheinen 1.484 Mal in der englischen Übersetzung der King James Bibel. Selbstverständlich haben die Schriften viel über Väter zu sagen. Dieser Artikel dient nicht dazu, die gesamte Rolle des Vaters zu beleuchten, sondern zu zeigen, dass Vaterschaft mehr ist als nur die Erziehung von Kindern; es ist der eigentliche Plan und die Ordnung für die Leitung Gottes.
 
Natürlich ist Gott unser höchster Vater, wie uns 2.Korinther 6,18 sagt: „Ich werde euch ein Vater sein, und ihr werdet meine Söhne und Töchter sein, spricht der allmächtige Herr.“ (vgl. Jesaja 52,11; Hesekiel 20,41; 2.Samuel 7,14)
Aber wir sollten nicht vergessen, dass sich der Apostel Paulus auch als geistlicher Vater betrachtete, und diese väterliche Führung ist Gottes Weg gewesen, um sein Volk von Anfang an in die Reife zu bringen.
 
Denn wenn ihr auch zehntausend Erzieher hättet in Christus, so habt ihr doch nicht viele Väter; denn ich habe euch gezeugt in Christus Jesus durchs Evangelium. Darum ermahne ich euch: Folgt meinem Beispiel.“ (vgl. 1.Korinther 4:15-16)
Die Heiligen, die vom himmlischen Vater dafür berufen sind, wie Paulus zu führen, tragen geistliche Autorität.
 
Es gibt zwei Arten, der von Gott bestimmten Autorität:
 
1. geistliche Autorität und
2. Herrschaftsautorität.
 
Das Verständnis von wahrer Autorität, die vom Himmel und nicht von der Erde kommt, ist einer der wichtigsten Aspekte, um ein geistlicher Vater zu sein, der sich dem Wandel in der reifen Sohnschaft in Christus bewusst ist.
 
2 Joyner, Rick; 50 Days for a Firm Foundation, MorningStar Publications, P.O. Box 19409, Charlotte, NC 28219; 2000. pg. 45. www.morningstarministries.org
 
3 Simson, Wolfgang; Houses that Change the World – The Return of the House Churches, C&P Publishing, Emmelsbull, Germany, 1999. pgs. 147, 145
 
Paul Jablonowski
 
Übersetzung:
Daniel Glimm