Anhand der Aussage von Jesus in Matthäus 12,46-50 wird für uns deutlich, dass wahre Verwandtschaft ihren Sitz auf der geistlichen Ebene hat, die in ihrer Bestimmung mit der Umsetzung des Willens des himmlischen Vaters verbunden ist.
Matthäus 12,46-50:
46 Als er noch zu dem Volk redete, siehe, da standen seine Mutter und seine Brüder draußen, die wollten mit ihm reden.
47 Da sprach einer zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen mit dir reden.
48 Er antwortete aber und sprach zu dem, der es ihm ansagte: Wer ist meine Mutter und wer sind meine Brüder?
49 Und er streckte die Hand aus über seine Jünger und sprach: Siehe da, das ist meine Mutter und das sind meine Brüder!
50 Denn wer den Willen tut meines Vaters im Himmel, der ist mir Bruder und Schwester und Mutter.
Wir wissen auch, dass der Vater Geist ist und demnach nicht nach der genetischen Abstammung Beziehungen aus dieser Sicht betrachtet (vgl. Johannes 4,24a i.V.m. Römer 8.29).
Johannes 4,24a:
24a Gott ist Geist, …
Römer 8,29:
29 Denn die er ausersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dass sie gleich sein sollten dem Bild seines Sohnes, damit dieser der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern.
Es heißt in Matthäus 12,46, dass die Mutter Jesu und seine Brüder draußen standen, was für uns in der heutigen Zeit ein Hinweis darauf sein kann, dass es erforderlich ist, nicht außerhalb des geistlichen Wirkens Gottes, sondern in seinem Zentrum zu stehen. Das ist, wofür auch Epaphras für die Heiligen in Kolossä betete (vgl. Kolosser 4,12).
Kolosser 4,12:
12 Es grüßt euch Epaphras, der einer von den Euren ist, ein Knecht Christi Jesu, der allezeit in seinen Gebeten für euch ringt, damit ihr fest steht, vollkommen und erfüllt mit allem, was Gottes Wille ist.
Wenn wir uns als Heilige im Geistbereich des Zentrums Gottes aufhalten, bewegen wir uns in einer anderen Kultur, die die Kultur des Königreiches ist, weil Gott auf dem Thron sitzt.
Dafür ist Jesus auf die Erde gekommen, um uns in die Dimension des himmlischen Vaters zu führen (vgl. Johannes 14,6-7).
Johannes 14,6-7:
6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.
7 Wenn ihr mich erkannt habt, so werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Und von nun an kennt ihr ihn und habt ihn gesehen.
Das Leben in der Familie des Königreiches
Durch aufrichtige und gute bzw. heilige Beziehungen ist es uns als Jüngern möglich, dass wir als Heilige gemäß dem Willen Gottes in wahren Königreichsbeziehungen und wahrer Familie leben.
Es ist Gottes Verlangen, dass die Heiligen in seinem Königreich in wahrhaftiger Beziehung zu ihm und zueinanderstehen, was eine echte geistige Übereinstimmung meint, so dass dadurch Jesus Christus offenbart wird (vgl. Matthäus 18,19-20 i.V.m. Matthäus 22,36-40).
Matthäus 18,19-20:
19 Wahrlich, ich sage euch auch: Wenn zwei unter euch eins werden auf Erden, worum sie bitten wollen, so soll es ihnen widerfahren von meinem Vater im Himmel.
20 Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.
Matthäus 22,36-40:
36 Meister, welches ist das höchste Gebot im Gesetz?
37 Jesus aber antwortete ihm: „Du sollst den HERRN, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt (vgl. 5.Mose 6,5).“
38 Dies ist das höchste und größte Gebot.
39 Das andere aber ist dem gleich: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst (vgl. 3.Mose 19,18).“
40 In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.
Erst durch wahrhaftige Beziehungen, aufrichtiger Zusammenhalt und die Übereinstimmung der Heiligen in seinem Königreich, erkennen die Menschen auf Erden die Gegenwart der Liebe Gottes (vgl. Johannes 13,34-35).
Johannes 13,34-35:
34 Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt.
35 Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.
Der Dialekt des Königreiches
Wenn wir als Heilige im Geist in der Kultur des Königreiches Gottes leben, tragen wir eine andere Art von Kommunikation, so ähnlich, wie die Jünger an ihrem Dialekt erkannt wurden.
Matthäus 26,73:
73 Und nach einer kleinen Weile traten hinzu, die da standen, und sprachen zu Petrus: Wahrhaftig, du bist auch einer von denen, denn deine Sprache verrät dich.
Daraus wird für uns auch deutlich, dass unsere Kommunikation auf einer anderen Ebene stattfindet, deren offenbarender Inhalt nicht von irdisch gesinnten Menschen verstanden werden kann.
Das wird durch die Aussage von Paulus klar, als er davon sprach, dass er mit seinen verbündeten Heiligen (Anm.: seine geistliche Familie) Worte teilte, die der Geist lehrte, um geistliche Dinge für geistliche Menschen zu deuten. Gläubige und nicht gläubige Menschen, die rein irdisch gesinnt sind, können sich nicht auf dieser geistlichen Ebene bewegen und lehnen die Offenbarungen Gottes ab, indem sie es als eine Torheit betrachten.
Dadurch kann es zu einer Spaltung auf zwischenmenschlicher Ebene zwischen dem geisterfüllten und dem irdisch gesinnten Menschen kommen, weil irdisch gesinnte Menschen das vom Geist Gesprochene falsch bewerten. Das ist, was Jesus Christus meinte als er sagte, dass er nicht gekommen ist, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Das Schwert ist in diesem Fall das Wort Gottes in Form von offenbarender Wahrheit (vgl. 1.Korinther 2,9-16 i.V.m. Matthäus 10,34-39; Epheser 6,17).
1.Korinther 2,9-16:
9 Sondern es ist gekommen, wie geschrieben steht (vgl. Jesaja 64,3): „Was kein Auge gesehen hat und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben.“
10 Uns aber hat es Gott offenbart durch seinen Geist; denn der Geist erforscht alle Dinge, auch die Tiefen der Gottheit.
11 Denn welcher Mensch weiß, was im Menschen ist, als allein der Geist des Menschen, der in ihm ist? So weiß auch niemand, was in Gott ist, als allein der Geist Gottes.
12 Wir aber haben nicht empfangen den Geist der Welt, sondern den Geist aus Gott, dass wir wissen können, was uns von Gott geschenkt ist.
13 Und davon reden wir auch nicht mit Worten, wie sie menschliche Weisheit lehren kann, sondern mit Worten, die der Geist lehrt, und deuten geistliche Dinge für geistliche Menschen.
14 Der natürliche Mensch aber vernimmt nichts vom Geist Gottes; es ist ihm eine Torheit und er kann es nicht erkennen; denn es muss geistlich beurteilt werden.
15 Der geistliche Mensch aber beurteilt alles und wird doch selber von niemandem beurteilt.
16 Denn „wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer will ihn unterweisen?“ (vgl. Jesaja 40,13) Wir aber haben Christi Sinn.
Matthäus 10,34-39:
34 Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert.
35 Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter.
36 Und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein.
37 Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert.
38 Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach, der ist meiner nicht wert.
39 Wer sein Leben findet, der wird es verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es finden.
Epheser 6,17:
… 17 und nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes.
Das bedeutet, es wird die Einheit von außen erkannt, wenn wir als Gläubige in Christus Jesus mit Gleichgesinnten im Geist vorangehen.
Diese Verbundenheit fühlt sich für Heilige häufig so an, dass sie mit diesen Menschen eine herzliche Vertrauensbeziehung eingehen können, die nicht unbedingt von viel gemeinsamer Zeit abhängt. Es ist von vielen beschrieben als ein Empfinden, als wäre man mit der jeweiligen Person geistig verbunden, auch wenn man sich nicht viel sehen oder quantitativ viel Zeit miteinander verbringen kann. Es wird auch beschrieben als ein Gefühl von Verbundenheit, so als würde man diese Menschen schon immer gekannt haben oder mit ihnen durch Dick und Dünn gehen können, weil man zueinander gehört.
Da es nicht jedem Gläubigen mit allen anderen Heiligen so geht, können wir auch hierin die Verbundenheit erkennen, die der Heilige Geist wirkt, indem wir einander erkennen, uns hingeben und dem Willen Gottes unterordnen, um einander zu dienen aus Liebe (Philipper 1,8 i.V.m. 1.Thessalonicher 2,8).
Philipper 1,8:
8 Denn Gott ist mein Zeuge, wie mich nach euch allen verlangt von Herzensgrund in Christus Jesus.
1.Thessalonicher 2,8:
… 8 so hatten wir Herzenslust an euch und waren bereit, euch nicht allein am Evangelium Gottes teilzugeben, sondern auch an unserm Leben; denn wir hatten euch lieb gewonnen.
Das kann in positiver Form auch bewirken, dass selbst ungläubige Familienangehörige oder Personen, die einem nahe stehen und bisher nicht gläubig sind, plötzlich von der Gegenwart der Liebe Gottes, die wir untereinander haben angezogen werden, um in das Zentrum des himmlischen Vaters zu treten, die seine Liebe ist und ihren Ausdruck in Christus Jesus hat (vgl. Johannes 6,44 i.V.m. Johannes 3,16).
Johannes 6,44:
44 Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn, ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat, und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage.
Johannes 3,16:
16 Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.
Wir können als Heilige diese aus der Ewigkeit bereits für uns vorherbestimmten Beziehungen und geistliche Verbundenheit zu Heiligen erst erleben, indem wir uns Christus mit allem hingeben, um aus der Dimension des Vaters im Geist geleitet zu sein. Das ist geistig gegründet in unserer Bereitschaft unsere eigenen Vorstellungen vom Leben abzulegen, indem wir uns völlig in der Liebe Gottes – gleichsam in dem lebendigen Wort Gottes, Jesus Christus, positionieren und darin aufrichtig dankbar sind (vgl. Kolosser 3,14-15).
Kolosser 3,14-15:
14 Über alles aber zieht an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit.
15 Und der Friede Christi, zu dem ihr auch berufen seid in einem Leibe, regiere in euren Herzen; und seid dankbar.
Wir sind überzeugt, dass der Heilige Geist sich noch mehr dort bewegen will, wo er diese Beziehungen und Verbindungen finden und hervorbringen kann, was mit der Ausdehnung des Königreiches Gottes in den Herzen der Menschen verbunden ist.
Amen und Amen.
In Seiner Weisheit,
Daniel und Tina Glimm
