Es heißt in Lukas 8,1-3, dass Jesus, nachdem er von der Sünderin im Haus des Pharisäers unter anderem an seinen Füßen mit kostbarem Öl gesalbt wurde, er mit seinen zwölf Jüngern durch die Städte und Dörfer zog, wo er die gute Botschaft vom Königreich Gottes predigte und verkündigte. Hierbei werden bestimmte Frauen erwähnt, die er gesund gemacht und von bösen Geistern und Krankheiten befreit hatte.
Eine von ihnen, die die Kraft der Befreiung erlebte, war Maria Magdalena und die zweite Frau war Johanna, die Frau des Chuzas, der ein Verwalter aus der Regierung unter Herodes war sowie Susanna und andere Frauen, die den Dienst Jesu mit ihrem Besitztum unterstützten.
Lukas 8,1-3:
1 Und es begab sich danach, dass er durch Städte und Dörfer zog und predigte und verkündigte das Evangelium vom Reich Gottes; und die Zwölf waren mit ihm, 2 dazu einige Frauen, die er gesund gemacht hatte von bösen Geistern und Krankheiten, nämlich Maria, genannt Magdalena, von der sieben böse Geister ausgefahren waren, 3 und Johanna, die Frau des Chuzas, eines Verwalters des Herodes, und Susanna und viele andere, die ihnen dienten mit ihrer Habe.
Bei dieser Form von Dynamik, in der sich Jesus in dieser Situation in den Städten und Dörfern bewegte, handelte es sich um die apostolische Kraft Gottes, weil ihn zu diesem Zeitpunkt alle seine zwölf Jünger begleiteten.
Die Dynamik der apostolischen Salbung Jesu
Da wir vor diesem Intervenieren des Sohnes Gottes in Form der Predigt und Verkündigung in den Städten und Dörfern von der Salbung seiner Füße erfahren, dient es uns als ein Hinweis auf eine besondere Vorgehensweise der Kraft Gottes. Denn wir wissen aus dem Wort Gottes, dass es die Salbung ist, die das Joch des Widersachers zerbricht (vgl. Jesaja 10,27).
Jesaja 10,27:
27 Zu der Zeit wird seine Last von deiner Schulter weichen müssen und sein Joch von deinem Halse [Anm.: aufgrund der Salbung/Fettigkeit].
Diese Salbung beinhaltet eine „Fettigkeit“, die Ausdehnung bzw. Expansion begünstigt und unter anderem auch zum Wachstum von Wohlstand beiträgt. Damit in Verbindung ist es bemerkenswert, dass in Lukas 8,3 auf die Unterstützung der Frauen hingewiesen wird. Anhand von Psalm 23,5b und Psalm 133,2a wird für uns deutlich, dass es das „Öl“ ist, das zuerst den Kopf berührt, was ein neues Denken im Wandel der Fülle Gottes aktiviert und uns auf neue Weise im Königreich Gottes geben und handeln lässt.
Psalm 23,5b:
… 5b Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.
Psalm 133,2a:
2a Es ist wie das feine Salböl auf dem Haupte Aarons, …
Es sind Tag für Tag und in jedem Moment unseres uns anvertrauten Lebens unsere Gedanken, die das Wachstum und unseren Erfolg beeinflussen, was bedeutet, dass wir durch unsere Gedanken den Fluss des Segens definieren können. Indem unsere Gedanken Glauben formulieren und ausdrücken, definieren diese die Menge von Segen, die von uns oder auch zu uns fließt.
Geistliche Qualität statt Quantität
Jesus war umgeben von seinen zwölf Jüngern, was ihn als das Zentrum der apostolischen Kraft offenbart. In diesem Kontext richtete er sich nicht ausschließlich nach der Größe der Zuhörerschaft (Anm.: er diente in Städten und Dörfern), sondern vielmehr auf die Vermittlung der offenbarenden Wahrheit des Königreiches Gottes. Im Fokus steht hierbei für uns in dieser Zeit die Herrschaft Gottes in jedem Gläubigen durch die Führung des Heiligen Geistes.
In diesem Zusammenhang wurde die ausgesandte apostolische Kraft in Form von Jesus mit seinen zwölf Jüngern von einer besonderen Gegenwart bzw. Herrlichkeit Gottes begleitet, die sich durch die Frauen gemäß dem Prinzip von Sprüche 12,4a zeigte, die ihre Wertschätzung gegenüber Jesus durch das hingebungs- und vertrauensvolle Investieren ihres Besitztums in seinen Dienst ausdrückten.
Sprüche 12,4a:
4a Eine tüchtige Frau ist ihres Mannes Krone [Anm.: Herrlichkeit]; …
Diese Frauen verstanden das Investieren in den „Lichtschatten Gottes“ bzw. das Bringen ihrer Werte zum Tisch des HERRN. Ihnen muss auf irgendeine Weise bewusst gewesen sein, dass sie durch den Ausdruck ihrer Dankbarkeit durch die Tore Gottes gingen, um ihre Gabe im Licht Gottes zu platzieren. In einem prophetischen Kontext ausgedrückt, brachten die Frauen ihre Gaben unter den Schatten der Flügel des Allmächtigen, in dem keine Finsternis ist (vgl. Psalm 96,8 i.V.m. Psalm 100,4; Psalm 91,1 i.V.m. 1.Johannes 1,5).
Psalm 96,8:
8 Bringet dar dem HERRN die Ehre seines Namens, bringet Geschenke und kommt in seine Vorhöfe!
Psalm 100,4:
4 Gehet zu seinen Toren ein mit Danken, zu seinen Vorhöfen mit Loben; danket ihm, lobet seinen Namen!
Psalm 91,1:
1 Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, …
1.Johannes 1,5:
5 Und das ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen: Gott ist Licht, und in ihm ist keine Finsternis.
Das bedeutet, dass die Frauen sich gemäß der Position des Lichtes, also dem Sohn Gottes bewegten. Somit folgten sie dem „Lichtschatten Gottes“, um diesen mit dem Ausdruck ihrer Dankbarkeit in ihrer Umgebung zu reflektieren. Hierbei handelte es sich um den sogenannten „Schatten des Lebens“, der dem Schatten der bewegenden Flügel des Adlers im Thronsaal Gottes gleicht (vgl. Johannes 8,12 i.V.m. Offenbarung 4,7).
Johannes 8,12:
12 Da redete Jesus abermals zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.
Offenbarung 4,7:
7 Und die erste Gestalt war gleich einem Löwen, und die zweite Gestalt war gleich einem Stier, und die dritte Gestalt hatte ein Antlitz wie ein Mensch, und die vierte Gestalt war gleich einem fliegenden Adler.
Als einziges Wesen vor dem Thron Gottes ist es die Gestalt des Adlers, der mit einer fliegenden Bewegung beschrieben wird, was in diesem Kontext die Lebendigkeit Gottes repräsentiert.
Der lebendige Schatten des Adlers und die richtige Ausrichtung
Es ist womöglich aus diesem Grund, dass wir uns allein auf den lebendigen Schatten mit allem, was wir sind und haben ausrichten, indem wir dadurch dazu beitragen, dass sich der übernatürliche Bereich der lebendigen Gegenwart Gottes in unserem Umfeld etabliert bzw. manifestiert. Demzufolge ist es wichtig in der Vorwärtsbewegung des HERRN zu bleiben und ihm anzuhangen, so dass keine Furcht (Anm.: auch Unsicherheit, Sorge), selbst in einer Phase der Herausforderung sich ausbreiten und Einfluss in unserem Herzen nehmen kann, wie es David in Psalm 23,4 beschreibt.
Psalm 23,4:
4 Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.
Die Gegenwart Gottes in Form des lebendigen Schattens umfasst die ehrerbietende Präsenz des HERRN in Form des „Führungsstiers“, unter dessen Joch wir gespannt sind, um von ihm zu lernen, weil sein Joch sanft und seine Last leicht ist (vgl. Matthäus 11,29-30).
Matthäus 11,29-30:
29 Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.
30 Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.
Unter seinem gesalbten „Joch“ in Form des „Lichtschattens“ zu wandeln, lässt uns zunehmend lernen und wachsen mit großer Zuversicht durch Herausforderungen zu gehen, um vom Heiligen Geist geführt zu dem von Gott vorherbestimmten Ziel zu gelangen. Es ist der Bereich des HERRN in Form des „Alpha und Omega“, der uns mit dem Hauch seines Geistes begleitet. Das ist, was das „Du“ in Psalm 23,4 offenbart, bei dem es sich um das hebräische Wort „אַתָּה – 'attâh“ handelt.
Anhand des Prinzips „Geben ist seliger als Nehmen“ wird deutlich (vgl. Apostelgeschichte 20,35), dass wir dazu ermutigt sind in die Salbung der Gegenwart Gottes zu investieren und sich dadurch mit ihr zu vereinen. Das wirkt sich positiv auf unser eigenes Leben aus und fördert den Ein- und Ausfluss des Segens, der allein von Gott kommt und deshalb gut ist.
Apostelgeschichte 20,35:
35 Ich habe euch in allem gezeigt, dass man so arbeiten und sich der Schwachen annehmen muss im Gedenken an das Wort des Herrn Jesus, der selbst gesagt hat: Geben ist seliger als nehmen.
Durch die Wahrheit des Wortes Gottes sind wir darin lernend ebenfalls ermutigt die jeweilige Salbung zu erkennen und uns in den richtigen Momenten mit ihr durch unsere Investition zu vereinen, um in die von Gott vorherbestimmte Erweiterung zu treten (vgl. Matthäus 10,41 i.V.m. Lukas 6,38).
Matthäus 10,41:
41 Wer einen Propheten aufnimmt, weil es ein Prophet ist, der wird den Lohn eines Propheten empfangen. Wer einen Gerechten aufnimmt, weil es ein Gerechter ist, der wird den Lohn eines Gerechten empfangen.
Lukas 6,38:
38 Gebt, so wird euch gegeben. Ein volles, gedrücktes, gerütteltes und überfließendes Maß wird man in euren Schoß geben; denn eben mit dem Maß, mit dem ihr messt, wird man euch wieder messen.
Der Eintritt in die Erweiterung durch die Investition in die Salbung
Daher sollten wir von der Integrität und dem Vorbild sowie der Hingabe der genannten vornehmen Frauen lernen und uns aktiv an ihrem Wirken sowie an der apostolischen Kraft Gottes beteiligen, wie sie sich heute durch verschiedene Dienste und deren Botschaften in seinem Königreich offenbart (vgl. Apostelgeschichte 17,4.12).
Apostelgeschichte 17,4.12:
4 Einige von ihnen ließen sich überzeugen und schlossen sich Paulus und Silas an, auch eine große Menge von gottesfürchtigen Griechen, dazu nicht wenige von den angesehensten Frauen. …
12 So glaubten nun viele von ihnen, darunter nicht wenige von den vornehmen griechischen Frauen und Männern.
Unseren uns anvertrauten Besitz bzw. unsere verschiedenen Formen von Wohlstand zu teilen, indem wir es bewusst ins Königreich investieren, ist ein Ausdruck von der Anerkennung der Gegenwart Gottes. Es ist hingegen der nicht segensreiche Trend zu beobachten, dass viele Christen sich daran gewöhnen, dass andere ihnen alles „kostenlos“ und „unverbindlich“ weitergeben müssten, weil nur das deren Vertrauen in die Versorgung Gottes oder ihre echte Nächstenliebe ausdrücken würde. Wie haltbar ist eine solche Haltung in Bezug auf die Gegenwart Gottes?
Wir können nicht erkennen, dass Jesus diese vornehmen Frauen, repräsentativ für uns als Ekklesia, belehrte ihre Vermögen für sich zu behalten und sich nur dienen zu lassen. Fragen wir uns demnach in diesem biblischen Monat „Tammuz“ verbunden mit Selbstreflexion, wem wollen wir dienen und wenn ja, in welcher Qualität?
Amen und Amen.
In Seiner Weisheit,
Daniel Glimm