Das Amt des Hirten und die Geburt Jesu

Wir befinden uns in einer Zeit, in der wir uns daran erinnern, dass Jesus Christus von der Jungfrau Maria durch die Überschattung des Heiligen Geistes empfangen und später in Bethlehem geboren wurde. Hierbei spielte die Präsenz sowie die Ehrerbietung der Hirten eine bedeutende Rolle, weshalb ich auf das Amt des Hirten im Leib Jesu eingehen möchte.
 
Das hebräische Wort für Hirte ist „râ‛âh“ (רָעָה) und bedeutet u.a. „eine Herde hüten, d.h. weiden, grasen; allgemein herrschen; im weiteren Sinne mit einem (als Freund) zusammenarbeiten: -, Gesellschaft leisten, verschlingen, auffressen, füttern, als Freund gebrauchen, Freundschaft schließen, Hirte“. (Teilauszug aus der Strong's Konkordanz mit der Wortschlüsselzahl H7462)
 
Der Hirte arbeitet mit dem Torwächter zusammen, der das Amt des Propheten repräsentiert, um die anvertrauten Schafe in eine geistliche Dimension des Vaters zu führen (vgl. Johannes 10,2-4).
 
Johannes 10,2-4:
2 Der aber zur Tür hineingeht, der ist der Hirte der Schafe.
3 Dem macht der Türhüter auf, und die Schafe hören seine Stimme; und er ruft seine Schafe mit Namen und führt sie hinaus.
4 Und wenn er alle seine Schafe hinausgelassen hat, geht er vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm nach; denn sie kennen seine Stimme.
 
Die grüne Weide ist ein Hinweis darauf, um die Menschen in den Bereich des Thronsaals Gottes zu leiten, um sich in seiner Gegenwart aufzuhalten und sich geistlich zu ernähren (vgl. Johannes 10,9 i.V.m. Psalm 23,1-2; Offenbarung 4,3; 2.Mose 24,9-11).
 
Johannes 10,9:
9 Ich (Anm.: Jesus Christus) bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.
 
Psalm 23,1-2:
1 Ein Psalm Davids.
Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. 2 Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser.
 
Offenbarung 4,3:
3 Und der da saß, war anzusehen wie der Stein Jaspis und Sarder; und ein Regenbogen war um den Thron, anzusehen wie ein Smaragd (Anm.: grünlich).
 
2.Mose 24,9-11:
9 Da stiegen Mose und Aaron, Nadab und Abihu und siebzig von den Ältesten Israels hinauf 10 und sahen den Gott Israels. Unter seinen Füßen war es wie eine Fläche von Saphir (Anm.: bläulich) und wie der Himmel, wenn es klar ist.
11 Und er reckte seine Hand nicht aus wider die Edlen Israels. Und als sie Gott geschaut hatten, aßen und tranken sie.
 
Der Hirte und die Sehersalbung
 
Das Amt des Hirten ist mit der Sehersalbung verbunden, die sich aus dem hebräischen Wort für Hirte ergibt. Phonetisch klingt das hebräische Wort für Seher (vgl. 1.Samuel 9,9.11.18-19; רָאָה – râ‘âh) ähnlich wie das hebräische Wort für Hirte (רָעָה – râ‛âh).
 
Das hebräische Wort „râ'âh“ ist die Bezeichnung für einen sehenden Propheten, der die Kommunikation von Gott meist durch Visionen empfängt. Die Salbungsmäntel dieser sehenden Propheten sind mit starken hütenden und pastoralen Elementen verbunden. Der Grund dafür ist, weil Gott danach verlangt, seine Schafe in der Gegenwart des Thronsaals zu haben, wo sich das Lamm Gottes, das wie geschlachtet ist, befindet (vgl. Offenbarung 5,6).
 
Offenbarung 5,6:
6 Und ich sah mitten zwischen dem Thron und den vier Gestalten und mitten unter den Ältesten ein Lamm stehen, wie geschlachtet; es hatte sieben Hörner und sieben Augen, das sind die sieben Geister Gottes, gesandt in alle Lande.
 
Das Lamm Gottes, das vor dem Thron steht, ist der Ursprung der Dimension der Schafe sowie der Dimension des Triumphs Christi, was den Aufenthalt Jesu in seiner temporären Lebenszeit in Fleisch und Blut auf der Erde umfasst.
 
Die beiden unterschiedlichen hebräischen Buchstaben (Anm.: Ajin, Aleph) in der Mitte des hebräischen Wortes „râ'âh“ sowie das gesamte hebräische Wort enthalten ein offenbarendes Prinzip der Weisung Gottes.
Die zwei hebräischen Buchstaben zwischen dem ersten und dem dritten Buchstaben des Wortes „râ'âh“ sind eine Aufforderung, sich in den tiefen Wassern der Offenbarung des Vaters aufzuhalten, um mit erleuchteten Augen gemeinsam mit ihm sein Joch zu tragen, das leicht ist sowie Verantwortung beinhaltet (vgl. Matthäus 11,29-30).
 
Matthäus 11,29-30:
29 Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.
30 Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.
 
Daraus resultierend wird wahre Leiterschaft in Christus Jesus erkennbar, so dass sich sein Geist in Freiheit bewegen kann (vgl. 2.Korinther 3,17).
 
2.Korinther 3,17:
17 Der Herr ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.
 
Der Dienstmantel des Hirten
 
Der Dienstmantel des Hirten bezieht sich auf das Leben der Menschen. Hirten dienen vom horizontalen Balken des Kreuzes Jesu und seines Triumphs aus, weil es um die zwischenmenschliche Beziehung in Christus Jesus geht.
 
Deshalb betrachten Hirten ihre Hauptaufgabe darin, Menschen im Haus Gottes unterzubringen und zu betreuen.
Die Dienstmäntel der Hirten haben ihre Gültigkeit in ihrer Fähigkeit für Heilige zu sorgen und Heiligen zu helfen, sie zur Reife zu bringen mit dem Ziel, Mitarbeiter in ihrem Aufgabenbereich zu werden.
 
Außerdem sind die Funktionen im Dienstmantel des Hirten dazu bestimmt, Menschen im Haus Gottes aufzunehmen und zu unterstützen. Hirten leisten einen wesentlichen Dienst im persönlichen Fortschritt der Heiligen und in ihrer individuellen Entwicklung als Nachfolger Christi.
 
Ihr Fokus liegt darauf, Menschen zu dienen und Dienste im Haus Gottes zu tun. Hirten haben eine große Gabe der Gastfreundschaft, die mit der „unbekannten“ Engelsgegenwart verbunden ist, die mit Gastfreundschaft einhergeht. Das beruht auf dem Prinzip, wie es sich in der Begegnung der Engel bei der Geburt Jesu gegenüber den Hirten auf dem Feld und auch bei anderen Ereignissen im Wort Gottes offenbart (vgl. Hebräer 13,2 i.c.w. Lukas 2,8-15).
 
Hebräer 13,2:
2 Gastfrei zu sein vergesst nicht; denn dadurch haben einige ohne ihr Wissen Engel beherbergt.
 
Lukas 2,8-15:
8 Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde.
9 Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr.
10 Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; 11 denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.
12 Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.
13 Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: 14 Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.
15 Und als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat.
 
Hirten haben einen starken Glauben an die Einheit in Bezug auf die einzelnen Gläubigen, was eine große Unterstützung in der Nachfolge von Menschen ist, die Christus angenommen haben. Sie haben die Gabe, Gläubige zusammenzuführen, um ihnen zu helfen, sich mit anderen zu verbinden und ihre Gemeinschaft im Leib Jesu zu finden.
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm