Das Leben in der von Gott gegebenen Herrlichkeit

In 1.Chronik 4,9 wird uns von einem Mann mit dem Namen „Jabez“ berichtet, was „Er macht Schmerz.“ bedeutet. Markant ist jedoch bei seinem Leben, dass Jabez in einer größeren Herrlichkeit wandelte als seine Brüder, was man auch als „eine Person mit größerem Ansehen“ bezeichnen kann.
 
1.Chronik 4,9:
9 Jabez war angesehener (Anm.: größere Herrlichkeit) als seine Brüder. Und seine Mutter nannte ihn Jabez; denn sie sprach: Ich habe ihn mit Kummer geboren.
 
Es war die Mutter von Jabez, die ihn als den benannte, der „Schmerzen erzeugt“.
 
Wenn man diese Situation in einem geistlichen Kontext betrachtet, kann die Mutter für die „Ekklesia“ stehen, die ihren Umstand anhand der vor Augen liegenden Herausforderungen bewertet, ohne die richtige geistliche Sicht Gottes darin zu haben.
 
Jabez und die Sohnschaft in Christus
 
In Jabez hingegen, dürfen wir die Dynamik der Sohnschaft in Christus Jesus erkennen, in der eine größere Herrlichkeit vorhanden ist, die danach Ausschau hält mit ihrem Blick die Verheißung Gottes (Anm.: des Vaters) zu sehen. Dabei geht es, um die Worte der Erweiterung bzw. Ausdehnung zu sprechen und zugleich von der hütenden Hand Gottes begleitet zu werden (vgl. 1.Chronik 4,10).
 
1.Chronik 4,10:
10 Und Jabez rief den Gott Israels an und sprach: Ach dass du mich segnetest und mein Gebiet mehrtest und deine Hand mit mir wäre und schafftest, dass mich kein Übel bekümmere! Und Gott ließ kommen, worum er bat.
 
Es ist die Präsenz der Hand Gottes, die eine geistliche Dynamik des Höherziehens in eine neue geistliche Ebene beinhaltet, so wie es beispielsweise Hesekiel erlebte (vgl. Hesekiel 3,12; Hesekiel 8,1.3a-b).
 
Hesekiel 3,12:
12 Und der Geist hob mich empor, und ich hörte hinter mir ein Getöse wie von einem großen Erdbeben, als die Herrlichkeit des HERRN sich erhob von ihrem Ort.
 
Hesekiel 8,1.3a-b:
1 Und es begab sich im sechsten Jahr am fünften Tage des sechsten Monats. Ich saß in meinem Hause und die Ältesten von Juda saßen vor mir. Da fiel die Hand Gottes des HERRN auf mich. …
3a-b Und er streckte etwas wie eine Hand aus und ergriff mich bei dem Haar meines Hauptes. Da führte mich der Geist fort zwischen Himmel und Erde und brachte mich nach Jerusalem in göttlichen Gesichten zu dem Eingang des inneren Tores, …
 
Für uns wird anhand der Reaktion von Jabez ersichtlich, dass er befähigt war aus der Dimension des „neuen Weinschlauchs“ zu denken, der großen Segen und die Erweiterung durch die Hand Gottes sowie die Führung seines Geistes zur Folge hatte.
Der richtige geistliche Fokus und das Zerbrechen falscher Festlegungen
 
Jabez war sich der Gegenwart der Herrlichkeit Gottes bewusst, so dass er trotz der negativen Festlegung seiner Mutter oder auch des Kommunikationsbereichs der „vertrauten Geister“ in Form der „Ahnengeister“ nach dem Gebiet der Verheißung des „himmlischen Vaters“ Ausschau hielt. Der Fokus dabei liegt darauf mit der auf ihm ruhenden Herrlichkeit – Präsenz Gottes die „Kommunikation der Ahnengeister“ innerhalb seiner Generationslinie mütterlicherseits zu durchbrechen.
 
Der häufige Versuch des Feindes uns als Heilige an das Hineinkommen in unsere von Gott gegebene Verheißung zu hindern, besteht darin, durch die Kommunikationsart der sogenannten Ahnengeister zu sprechen, was einer Kommunikation der Vergangenheit und der Auswirkung des „Verklägers der Brüder“ in Form von Vorwürfen entspricht (vgl. Offenbarung 12,10).

Offenbarung 12,10:
10 Und ich hörte eine große Stimme, die sprach im Himmel: Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unseres Gottes geworden und die Macht seines Christus; denn der Verkläger unserer Brüder ist verworfen, der sie verklagte Tag und Nacht vor unserm Gott.

Das hebräische Wort für „Ahnengeist“ ist „‘ôb“ und umfasst ein sogenanntes „Nachplappern oder Murmeln dessen, was in der Vergangenheit kommuniziert wurde, das Reden aus dem Bauch heraus in Form eines Bauchredners, der wie aus einem hohlen Gefäß spricht.“ Darüber hinaus bedeutet es auch „Schlauch aus Tierfell zur Aufbewahrung von Wasser und Wein.“ (Teilauszug aus der Elberfelder Studienbibel zu dem hebräischen Wort „‘ôb“ mit der Wortschlüsselnummer: 181* und 182 und der Strong’s Konkordanz mit der Wortschlüsselnummer H178)
 
Der alte Weinschlauch und die vertrockneten Gebeine

Anhand dieser Worterklärung wird für uns deutlich, dass es um eine vertraute Kommunikation der Vergangenheit geht wie z.B. falsche Festlegungen durch Eltern, Verwandte, Lehrer, usw., die der Widersacher dazu gebraucht, die Entwicklung eines Gläubigen in dessen neue Identität in Christus und die damit verbundene Verheißung zu stoppen.
 
Satan geht dabei so vor, indem er den betreffenden Gläubigen in der Struktur eines „alten Weinschlauchs“ mit der dort befindlichen geistlichen Kommunikation (Anm.: Wasser und Wein) gefangen halten will.
 
Der hebräische Name „Jabez“ ähnelt phonetisch dem hebräischen Wort „jābēš“, was in Hesekiel 37 im Zusammenhang mit „Hoffnungslosigkeit, sich beschämt oder verwirrt fühlen, enttäuscht sein“ steht. (Anm.: Teilauszug aus der Elberfelder Studienbibel zu dem Wort „jābēš – verdorrt“ mit der Sprachschlüsselnummer 3083 und der Strong’s Konkordanz mit der Sprachschlüsselnummer H3001)
 
Mit Hilfe dieser Erklärung und auch an dem Ausspruch der vertrockneten Knochen in Hesekiel 37,11 wird sehr deutlich, dass die Menschen im Volk Israel resigniert und ohne Hoffnung waren (vgl. Hesekiel 37,2.11).
 
Hesekiel 37,2.11:
2 Und er führte mich überall hindurch. Und siehe, es lagen sehr viele Gebeine über das Feld hin, und siehe, sie waren ganz verdorrt. …
11 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, diese Gebeine sind das ganze Haus Israel. Siehe, jetzt sprechen sie: Unsere Gebeine sind verdorrt und unsere Hoffnung ist verloren und es ist aus mit uns.
 
Der Grund hierfür war, weil sie nicht in göttlicher Einheit in Form geordneter, lebendiger Beziehungen zueinanderstanden und deshalb in einem Zustand der Zerstreuung waren (vgl. Hesekiel 37,2).
 
Hesekiel 37,2:
2 Und er führte mich überall hindurch. Und siehe, es lagen sehr viele Gebeine über das Feld hin, und siehe, sie waren ganz verdorrt.
 
Diese Zerstreuung soll jedem Gläubigen im Volk Gottes in dieser Zeit verdeutlichen, dass wenn man nach seinen eigenen Vorstellungen und ohne Bindungen nach göttlicher Ordnung lebt, ein solches Verhalten Zersprengung sowie Verwirrung zur Folge hat, die uns ebenfalls zu Hoffnungslosigkeit, Enttäuschung und sogar Beschämung (Anm.: Unzugehörigkeit) führen kann.
 
Es ist jedoch nicht Gottes Wille, dass wir in einem solchen Zustand leben, und doch ist es unsere Entscheidung, die ausschlaggebend dafür ist, ob wir in Zerstreuung oder in wahrer apostolischer Einheit (Anm.: in einem apostolischen Netzwerk bzw. Zusammenschluss) leben.

Der Plan des Widersachers ist stets zu verhindern, dass wir als Glieder des Leibes Jesu in unserer von Gott bereits festgelegten Identität und Verheißung wandeln (vgl. Psalm 139,16 i.V.m. Jeremia 1,5).

Psalm 139,16:
16 Deine Augen sahen mich, als ich noch nicht bereitet war, und alle Tage waren in dein Buch geschrieben, die noch werden sollten und von denen keiner da war.

Jeremia 1,5:
5 Ich kannte dich, ehe ich dich im Mutterleibe bereitete, und sonderte dich aus, ehe du von der Mutter geboren wurdest, und bestellte dich zum Propheten für die Völker.
 
Die Namensgebung von Benjamin und die Hand Gottes

So wird dieses Prinzip auch deutlich in der Namensgebung von „Benjamin – Sohn meiner Rechten“, der zuvor aufgrund des herausfordernden Umstands von seiner Mutter Rahel bei der Geburt „Ben-Oni – Sohn meines Schmerzes“ genannt wurde. Erst die Festlegung des Vaters Jakob seine Identität von „Schmerz“ in „Gunst“ und „Regierungsherrschaft“ zu verwandeln, änderte diese ausschlaggebend (vgl. 1.Mose 35,18).

1.Mose 35,18:
18 Als ihr (Anm.: Rahel) aber das Leben entwich und sie sterben musste, nannte sie ihn Ben-Oni, aber sein Vater nannte ihn Ben-Jamin.
 
Es war Benjamin, der sich als jüngster Sohn Jakobs bei seinem Vater aufhielt zur Zeit als sich sein Bruder Joseph als Pionier zur Absicherung der Verheißung Gottes in Ägypten befand.
Benjamin als „neuer Weinschlauch“ symbolisierend, da er der jüngste Sohn Jakobs war, verstand es sich in der Dimension von „Jod, der Hand Gottes“ zu bewegen und von dieser in der „Bruderschaft in Christus“ (vgl. Römer 8,29) angezogen zu werden, was durch den ersten hebräischen Buchstaben in der Vaterschaft Jakobs und in der Bruderschaft Josephs deutlich wird.
 
Römer 8,29:
29 Denn die er ausersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dass sie gleich sein sollten dem Bild seines Sohnes [Anm.: Jesus Christus], damit dieser der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern.
 
Diese beiden Namen beginnen jeweils mit dem hebräischen Buchstaben „Jod“, der mit „der Hand im Geistbereich“ in Verbindung steht.
 
Es ist kein Zufall, dass Benjamin in der Ebene der „Bruderschaft in Christus Jesus“ durch Joseph fünfmal von ihm gesegnet wurde (vgl. 1.Mose 43,34; 1.Mose 45,22).
 
1.Mose 43,34:
34 Und man trug ihnen Essen auf von seinem Tisch, aber Benjamin bekam fünfmal mehr als die andern. Und sie tranken und wurden fröhlich mit ihm.
 
1.Mose 45,22:
… 22 und gab ihnen allen, einem jeden ein Feierkleid, aber Benjamin gab er dreihundert Silberstücke und fünf Feierkleider.
 
=> Die Zahl „5“ gleicht hauptsächlich der Handsymbolik und repräsentiert die Ausführung eines Gelöbnisses für den HERRN. Weiterhin gilt sie teilweise für einen opfernden Dienst.
Die Zahl „5“ weist auf ein Versprechen von Hingabe hin, das durch die Kraft in den Händen von jemand anderem ausgedrückt wird (Anm.: Handdrücken), um etwas zu vollziehen. Handsymbolik kennzeichnet hauptsächlich den Tenach und ist in das Neue Testament durch den Apostel Paulus in seiner Präsentation der Ämter des fünffältigen Dienstes in die neutestamentliche Gemeinde gebracht worden.

Im Tenach weisen bereits die Stiftshütte und der Tempel auf die Handerfüllung der neutestamentlichen Gemeinde hin. Die Stiftshütte hatte fünf Säulen, um die Struktur zu stützen und der Tempel verfügte über ein Fünfeck im Eingangsbereich (vgl. 2.Mose 26,37; 1.Könige 6,31). Somit sind Dienste der Amtsträger, Ältesten und Leiter dort angedeutet (vgl. Epheser 4,11 i.V.m. Galater 2,9; Offenbarung 3,12). <= (Anm.: Teilauszug aus dem „Prophet`s Dictionary“ von Paula A. Price, Ph. D.; Seite 221; 222)
 
Da Benjamin mit der ausführenden Regierung und Gunst Gottes verbunden ist, was durch seinen Namen deutlich wird, der „Sohn der rechten Hand Gottes, Sohn des Glücks“ bedeutet, erkennen wir eine Verschiebung von geistlicher Autorität sowie Gunst in einen neuen Bereich, die sich auf kindlichem Glauben gründet.
 
Denn es war Jesus, als er ein Kleinkind war, der gemeinsam mit seinen Eltern auf die Anweisung Gottes hin für einen bestimmten Zeitraum nach Ägypten ging, um vor dem frühzeitigen Tod bewahrt zu bleiben (vgl. Matthäus 2,14-15 i.V.m. Lukas 18,16).
 
Matthäus 2,14-15:
14 Da stand er [Anm.: Joseph] auf und nahm das Kindlein und seine Mutter mit sich bei Nacht und entwich nach Ägypten 15 und blieb dort bis nach dem Tod des Herodes, damit erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht (vgl. Hosea 11,1): „Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.“
 
Lukas 18,16:
16 Aber Jesus rief sie zu sich und sprach: Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solchen gehört das Reich Gottes.
 
Wir sind von Gott, dem Vater, dazu berufen, das Erlösungswerk Christi im Heiligen Geist zu ergreifen als das größte Geschenk wahrer Freiheit für uns, um jedes negative Denken, sündhafte Muster aus der Generationslinie und falsche Festlegungen vollständig abzulegen.
 
Lasst uns demnach dem Geist Gottes allein erlauben, unsere Identität in eine höhere Ebene zu verschieben, um seinen Willen zu tun und in seiner Verheißung, die er für uns hat zu leben.
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm