Das Zeugnis des Bräutigams und der Braut

Wir lesen in Hohelied 4,2 vom Zeugnis des Geliebten bzw. des Bräutigams, dass er die Zähne seiner Braut, also der wahren Ekklesia, wie eine Herde frisch geschorener Schafe beschreibt, die aus der Schwemme kommen und alle im Maß des Doppelten und der Fruchtbarkeit stehen.
 
Hohelied 4,2:
2 Deine Zähne sind wie eine Herde geschorener Schafe, die aus der Schwemme kommen; alle haben sie Zwillinge, und keines unter ihnen ist unfruchtbar.
 
Als Schwemme waren früher meist untiefe, seichte Stellen eines Gewässers oder Ackerlandes bezeichnet, zu der das Vieh zum Tränken getrieben wird, und dort zur Erfrischung kommt.
Das hebräische Wort für „Schwemme“ bezeichnet „ein Badeort zum Waschen“.
 
Die Zähne der Braut
 
Da Zähne ihren Sitz im Mundraum haben, der mit Kommunikation verbunden ist, liegt gemäß der Aussage des Bräutigams der Schwerpunkt auf dem Loslassen der Vergangenheit, was die geschorene Wolle repräsentiert. Hierbei ist es entscheidend, dass wir es der Kraft der Wahrheit des Wortes Gottes erlauben unseren Geist und Sinn zu erneuern. Das erschließt sich aus der Schwemme (vgl. Epheser 5,26b-27).
 
Epheser 5,26b-27:
… 26b Er (Anm.: Christus) hat sie gereinigt durch das Wasserbad im Wort, damit er 27 sie vor sich stelle als eine Gemeinde, die herrlich sei und keinen Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern die heilig und untadelig sei.
 
Darüber hinaus geht es um die vollständige geistliche Übereinstimmung in Form der Umsetzung des Plans Gottes auf der Erde, so dass der Himmel manifestiert von Menschen durch das Aktivsein der Ekklesia erkannt wird.
 
Die Bedeutung des „Doppelten“ in Form von „Zwillingen“ offenbart den Bereich der Abwälzung von Schande der Vergangenheit, um in der Kraft des doppelten Erbes Gottes zu stehen (vgl. Jesaja 61,7).
 
Jesaja 61,7:
7 Dafür, dass mein Volk doppelte Schmach trug und Schande ihr Teil war, sollen sie doppelten Anteil besitzen in ihrem Lande und ewige Freude haben.
 
Diese Umsetzung von Gottes Plan geht einher mit guten Früchten, bei denen es sich um die Liebe Gottes, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Enthaltsamkeit handelt (vgl. Galater 5,22-23).
 
Galater 5,22-23:
22 Die Frucht aber des Geistes ist Liebe (Anm.: gr. agape), Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue,23 Sanftmut, Keuschheit; gegen all dies ist das Gesetz nicht.
 
In dem Wirken der Ekklesia geht es um einen Zusammenschluss von Heiligen, die im Lebensstil der Anbetung dem HERRN gegenüber vorangehen und es seiner Hand erlauben, sie durch die Präsenz ihrer geistlichen Einheit in eine neue Struktur zu verwandeln.
 
Die neue Struktur und die richtige geistliche Anordnung
 
Dieser Zusammenschluss beinhaltet eine qualitative Menge von Heiligen in der richtigen geistlichen Anordnung.
 
Bei der neuen Struktur handelt es sich um das herrliche weiße Kriegspferd, das Jesus Christus in der Facette des ewigen Königs als den Treuen und Wahrhaftigen, den als der Öffentlichkeit Unbekannten, das Wort Gottes, den König der Könige und Herrn der Herren trägt (vgl. Offenbarung 19,11.12b.13b.16).
 
Offenbarung 19,11.12b.13b.16:
11 Und ich sah den Himmel aufgetan; und siehe, ein weißes Pferd. Und der darauf saß, hieß: Treu und Wahrhaftig, und er richtet und kämpft mit Gerechtigkeit.
… 12b und er trug einen Namen geschrieben, den niemand kannte als er selbst.
…, 13b und sein Name ist: Das Wort Gottes.
…, 16 und trägt einen Namen geschrieben auf seinem Gewand und auf seiner Hüfte: König aller Könige und Herr aller Herren.
 
Während jedes einzelne Schaf der Herde durch die Tür der Wahrheit des Wortes Gottes geht, die Jesus Christus ist und sich der Reinigung des Wasserbads im Wort unterzieht, beginnt es sich mit den bereits hindurchgegangen Schafen zu vernetzen.
 
Diese Vernetzung trägt geistig zur Umwandlung der Schafherde bei, die darin wie bereits erwähnt in ein weißes prachtvolles Kriegspferd verwandelt wird, das Jesus Christus als den König der Könige und HERR der Herren trägt (vgl. Sacharja 10,3b-5).
 
Sacharja 10,3b-5:
… 3b denn der HERR Zebaoth wird seine Herde heimsuchen, nämlich das Haus Juda, und wird sie zurichten wie ein Ross, das geschmückt ist zum Kampf.
4 Die Ecksteine, Pflöcke, Kriegsbogen, alle Mächtigen sollen aus ihr hervorgehen.
5 Und sie sollen sein wie Riesen, die im Kampf den Feind niedertreten in den Dreck auf der Gasse, und sie sollen kämpfen, denn der HERR wird mit ihnen sein, dass die Reiter zuschanden werden.
 
Wie unsere Zähne vom Speichel im Mund umgeben sind, ist diese auf das Wort Gottes ausgerichtete Herde Gottes von seiner Stimme ummantelt, die wie das Rauschen vieler Wasser ist und uns in eine höhere geistliche Reife führt (vgl. Hesekiel 1,24a i.V.m. Offenbarung 1,15b).
 
Hesekiel 1,24a:
24a Und wenn sie gingen, hörte ich ihre Flügel rauschen wie große Wasser, wie die Stimme des Allmächtigen [Anm.: Schaddai], …
 
Offenbarung 1,15b:
…, 15b und seine [Anm.: Jesus Christus] Stimme wie großes Wasserrauschen; …
 
Die Umschließung der Zähne mit Speichel im Mund seiner Braut kann auch als der Bereich der Dynamik des Zeugnisses Jesu betrachtet werden (vgl. Offenbarung 19,10e).
 
Offenbarung 19,10e:
… 10e Das Zeugnis Jesu aber ist der Geist der Weissagung.
 
Darüber hinaus weisen in ihrer Bedeutung die Zähne auf Heilige hin, die sich von der Weisheit Gottes geradlinig unterweisen lassen, wobei die Schafe den uneingeschränkten Gehorsam gegenüber der Stimme des HERRN repräsentieren.
 
Denn das Ziel unseres HERRN ist für uns, dass wir in ihm als dem Gesalbten (Anm.: Christus) weiter vorangehen.
 
Das Hinaus- und Hineinführen der Herde

Das bedeutet, dass er uns als seine Herde aus dem derzeitigen Aufenthaltsbereich des Geistes herausleitet und uns vorausgeht, um sich in die „Tür“ zu verwandeln mit dem Ziel, den neuen Bereich des Geistes für uns als seine Nachfolger zu eröffnen (vgl. Johannes 10,2-4).
 
Johannes 10,2-4:
2 Der aber zur Tür hineingeht, der ist der Hirte der Schafe.
3 Dem macht der Türhüter auf, und die Schafe hören seine Stimme; und er ruft seine Schafe mit Namen und führt sie hinaus.
4 Und wenn er alle seine Schafe hinausgelassen hat, geht er vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm nach; denn sie kennen seine Stimme.

Erst wenn sich die Schafe als Nachfolger in seiner Gegenwart transformieren, um als prächtiges Kriegspferd Christus als den ewigen König in seiner Herrschaft zu tragen, etabliert er die Gerechtigkeit Gottes durch das lebendige Wort, das aus seinem Mund kommt (vgl. Offenbarung 19,15a).
 
Offenbarung 19,15a:
15a Und aus seinem Munde ging ein scharfes Schwert, …
 
Damit Christus in seiner ewigen Königsherrschaft dem Wort Gottes gemäß repräsentiert werden kann, müssen wir uns als Heilige in der einheitlichen Struktur des weißen, geschmückten Kampfpferdes bewegen, bei dem es sich um das Prachtross von Juda (Anm.: „Lob, Preis“) handelt, weil Jesus Christus der Löwe aus dem Stamm Juda ist (vgl. Offenbarung 5,5b).
 
Offenbarung 5,5b:
… 5b Siehe, es hat überwunden der Löwe aus dem Stamm Juda, …
 
Das weiße Prachtross von Juda und der ewige König
 
Diese Bewegung der Struktur des weißen Prachtrosses von Juda beinhaltet den Lebensstil in wahrhaftiger Anbetung und Einheit mit den jeweiligen Heiligen, die uneingeschränkt bereit sind, sich vom Heiligen Geist von einer Schafherde in diese Ebene des Prachtrosses umwandeln zu lassen.
 
Es geht um ein Ablegen eigener als auch bisheriger Vorstellungen, um Jesus Christus in den folgenden Facetten zu tragen und entsprechend zu reflektieren:
 
  1. das weiße Pferd,
  2. Christus in Treue,
  3. Christus in Wahrhaftigkeit,
  4. Christus als der gerechte Streiter,
  5. Christus als der Verborgene,
  6. Christus als das Wort Gottes,
  7. Christus als König der Könige und HERR der Herren (vgl. Offenbarung 19,11-16).
Offenbarung 19,11-16:
11 Und ich sah den Himmel aufgetan; und siehe, ein weißes Pferd. Und der darauf saß, hieß: Treu und Wahrhaftig, und er richtet und kämpft mit Gerechtigkeit.
12 Und seine Augen sind wie eine Feuerflamme, und auf seinem Haupt sind viele Kronen; und er trug einen Namen geschrieben, den niemand kannte als er selbst.
13 Und er war angetan mit einem Gewand, das mit Blut getränkt war, und sein Name ist: Das Wort Gottes.
14 Und ihm folgte das Heer des Himmels auf weißen Pferden, angetan mit weißem, reinem Leinen.
15 Und aus seinem Munde ging ein scharfes Schwert, dass er damit die Völker schlage; und er wird sie regieren mit eisernem Stabe; und er tritt die Kelter, voll vom Wein des grimmigen Zornes Gottes, des Allmächtigen, 16 und trägt einen Namen geschrieben auf seinem Gewand und auf seiner Hüfte: König aller Könige und Herr aller Herren.
 
Diese oben genannten Facetten bedeuten für uns als Heilige, den Wandel in:
 
  1. Anbetung gemäß der himmlischen Maßstäbe Gottes,
  2. Treue zu Christus als dem Wort Gottes,
  3. Wahrhaftigkeit (Anm.: Transparenz) zu Christus als dem Wort Gottes und zu den Heiligen,
  4. der höheren Ebene der geistlichen Kampfführung, die eine kooperative, apostolische, geistliche Kampfführung beinhaltet (Anm.: Das Wort Gottes kommt aus dem Mund des Christus und wird von ihm nicht an der Hüfte oder in der Hand geführt.; vgl. Offenbarung 19,15a i.V.m. Hebräer 4,12-13),
  5. dem Mysterium Christi in Form von Weisheit und Erkenntnis, die in ihm verborgen liegen (vgl. Kolosser 2,2-3),
  6. Christus als dem lebendigen Wort Gottes, das offenbarende Wahrheit umfasst,
  7. der Königs- und Regierungsherrschaft Christi.
Die verborgene Farbmischung, die sich aus Hohelied 4,2 ergibt, setzt sich aus Weiß als frisch geschorene und gewaschene Schafe, und Blau als Schwemme in der Verbindung zu Wasser zusammen, bei denen es sich auch um die Farbgebung der Flagge Israels handelt.
 
Die Augen des Bräutigams
 
Auch die Braut des Geliebten – Bräutigams trägt ein Zeugnis über ihn, das die gleiche Farbmischung des Volkes Israel enthält und mit seinen Augen an den Wasserbächen verknüpft ist, wobei die Struktur der Tauben erwähnt wird, die ein weißes Federkleid tragen (vgl. Hohelied 5,12).
 
Hohelied 5,12:
12 Seine Augen sind wie Tauben an den Wasserbächen, sie baden in Milch und sitzen an reichen Wassern.
 
In diesem Zeugnis der Braut über die „Augenblicke“ bzw. Sichtweise des Bräutigams kommt die Zweisamkeit zur Geltung, da es sich um die zwei Augen ihres einzigen Geliebten handelt.
 
Darüber hinaus geht es um die Sicht des Geistes, weil die Augen des Bräutigams mit den Tauben in Zusammenhang gebracht werden, die auf der Frische und Reinheit des Wortes Gottes basieren (vgl. 1.Petrus 2,2).
 
1.Petrus 2,2:
… 2 und seid begierig nach der vernünftigen lauteren Milch wie die neugeborenen Kindlein, damit ihr durch sie zunehmt zu eurem Heil, …
 
Hierbei kommt den zwei Augenhöhlen eine besondere Bedeutung zu, die den Bereich von Weisheit und Erkenntnis offenbaren, die in Christus verborgen liegen (vgl. Kolosser 2,2b-3).
 
Kolosser 2,2b-3:
…, 2b zu erkennen das Geheimnis Gottes, das Christus ist, 3 in welchem verborgen liegen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.
 
Wenn man die zwei genannten Zeugnisse aus dem Hohelied zusammenführt, ist zu erkennen, dass es sich um den Bereich des Kopfes handelt, da der Mund sowie auch die Augenhöhlen zum Areal des Kopfes gehören, was uns auf das Haupt Christi hinweist, zu dem wir als Glieder des Leibes Christi hinwachsen sollen (vgl. Epheser 4,15-16).
 
Epheser 4,15-16:
15 Lasst uns aber wahrhaftig sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist, Christus, 16 von dem aus der ganze Leib zusammengefügt ist und ein Glied am andern hängt durch alle Gelenke, wodurch jedes Glied das andere unterstützt nach dem Maß seiner Kraft und macht, dass der Leib wächst und sich selbst aufbaut in der Liebe.
 
Es ist keinesfalls Zufall, wie wir bereits wissen, dass Jesus Christus auf der Schädelstätte – Golgatha gekreuzigt und dort begraben wurde (vgl. Johannes 19,17.41).
 
Johannes 19,17.41:
… 17 und er [Anm.: Jesus] trug sein Kreuz und ging hinaus zur Stätte, die da heißt Schädelstätte, auf Hebräisch Golgatha. …
41 Es war aber an der Stätte, wo er gekreuzigt wurde, ein Garten und im Garten ein neues Grab, in das noch nie jemand gelegt worden war.
 
Somit umfasst das Zeugnis des Bräutigams und der Braut den Bereich des Sieges und des Triumphes Jesu durch seinen Tod und seine Auferstehung. Den Bereich der Auferstehung kann man auch als den Bereich des Mundes bezeichnen, aus dem die Worte der guten Botschaft entspringen, selbst wenn man sich in einer ausweglosen Situation befindet (vgl. 2.Könige 7,3.9).
 
2.Könige 7,3.9:
3 Und es waren vier aussätzige Männer vor dem Tor und einer sprach zum andern: Was sollen wir hier bleiben, bis wir sterben? …
9 Aber einer sprach zum andern: Lasst uns so nicht tun; dieser Tag ist ein Tag guter Botschaft. Wenn wir das verschweigen und warten, bis es lichter Morgen wird, so wird uns Schuld treffen. So lasst uns nun hingehen und es dem Hause des Königs ansagen.
Die Anbetung gemäß der himmlischen Maßstäbe Gottes, unsere Treue zu Christus als dem Wort Gottes, Wahrhaftigkeit in unserem Leben in Christus als dem Wort Gottes und zu den Heiligen, der höheren Ebene der geistlichen Kampfführung, die eine kooperative, apostolisch-geistliche Kampfführung beinhaltet, und der Wandel in den Geheimnissen Christi in Form von Weisheit und Erkenntnis, die in ihm verborgen liegen, was Christus als dem lebendigen Wort Gottes, das offenbarende Wahrheit umfasst, und unser Verlangen nach der Königs- und Regierungsherrschaft Christi durch uns, ist unser Auftrag in einer Zeit wie diese.
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm