Die Geburt Jesu und der neue Weinschlauch

Auf der Grundlage von Markus 2,22 möchte ich auf die Bedeutung der Struktur des neuen Weinschlauchs eingehen. Dieser neue Weinschlauch ist die Voraussetzung für uns als Volk Gottes, um die Dynamik des Heiligen Geistes in Form des neuen Weins zu erhalten und auch zu tragen.
 
Markus 2,22:
22 Und niemand füllt neuen Wein in alte Schläuche; sonst zerreißt der Wein die Schläuche und der Wein ist verloren und die Schläuche auch; sondern man soll neuen Wein in neue Schläuche füllen.
 
Die Struktur des neuen Weinschlauchs und Selbstaufopferung
 
Um in der Struktur eines neuen Weinschlauchs zu wandeln, ist zuvor Selbstaufopferung in Form der Selbstverleugnung erforderlich, so wie auch ein Weinschlauch aus der Tierhaut eines Rindes besteht, was hierfür zuvor sterben musste. Diese Struktur trägt demnach Opfer in sich, um zu einer Kapazität zu verhelfen (vgl. Matthäus 16,24 i.V.m. Galater 2,20).
 
Matthäus 16,24:
24 Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir.
 
Galater 2,20:
20 Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben.
 
Darüber hinaus wird anhand der Aussage Jesu gemäß Johannes 7,37-38 deutlich, dass wir mit einem inneren sowie größeren „Druck“ des Heiligen Geistes rechnen dürfen, der die erste Liebe ist. Dieser ist dazu bestimmt, dass das bereits von Gott in uns hineingelegte Potential des Geistes in Form der „vier Flüsse“ als Ströme lebendigen Wassers von uns fließen.
 
Johannes 7,37-38:
37 Aber am letzten Tag des Festes (Anm.: Sukkot/Laubhüttenfest), der der höchste war, trat Jesus auf und rief: Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke!
38 Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen.
39a Das sagte er aber von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten; …
 
Diese Ströme sind geformt bzw. eingebettet in der Identität des himmlischen Vaters (Anm.: JAHWE – יְהֹוָה => Jod, He, Waw, He), deren Wasser zu den Menschen fließt, so dass sie seine Stimme hören (vgl. 1.Mose 2,10 i.V.m. Johannes 7,38; Hesekiel 1,24a; Offenbarung 1,15b).
 
1.Mose 2,10:
10 Und es ging aus von Eden ein Strom, den Garten zu bewässern, und teilte sich von da in vier Hauptarme.
 
Johannes 7,38:
38 Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen.
 
Hesekiel 1,24a:
24a Und wenn sie gingen, hörte ich ihre Flügel rauschen wie große Wasser, wie die Stimme des Allmächtigen, ein Getöse wie in einem Heerlager. …
 
Offenbarung 1,15b:
… 15b und seine Stimme wie großes Wasserrauschen; …
 
Aufgrund dieses inneren ausdehnenden Drucks (Anm.: des Geistes) gilt es, sich in der Struktur des neuen Weinschlauchs zu bewegen, der zuerst befeuchtet und zweitens gesalbt sein muss. So entspricht es den Worten von Jesus in Markus 2,22 zum neuen Weinschlauch, um das Potential der ersten Liebe Gottes zu tragen und seine Worte zu den Menschen transferieren zu können.
 
Der neue Weinschlauch und der Widerstand des Feindes
 
Zu den Zeitpunkten, in denen der HERR beschlossen hat einen „neuen Weinschlauch“ in seinem Volk zu etablieren, bleibt es somit nicht aus, dass die, die sich entschieden haben in der neuen Struktur des HERRN voranzugehen, dem Widerstand des Feindes in Form der Kommunikation eines Ahnen- bzw. Totengeistes gegenüberstehen.
 
Dieser Geist versucht uns mit der Kraft aus der Vergangenheit aufzuhalten, dessen Kommunikation auf die irdischen Perspektive bezogen ist, so ähnlich wie viele jüdische Zuhörer in der Synagoge von Nazareth. Sie erkannten und betitelten Jesus nur als Zimmermann und den Sohn Marias, ohne dabei die Salbung auf ihm zu erkennen (vgl. Markus 6,3).
 
Markus 6,3:
3 Ist er nicht der Zimmermann, Marias Sohn, und der Bruder des Jakobus und Joses und Judas und Simon? Sind nicht auch seine Schwestern hier bei uns? Und sie ärgerten sich an ihm.
 
Das wird anhand des hebräischen Wortes „‘ôb“, das für „Weinschlauch“ verwendet wird deutlich und meint unter anderem „einen Schlauch aus Tierfell, der Wasser und Wein aufbewahrt“.
Darüber hinaus bedeutet es auch „weissagender Totengeist/Ahnengeist sowie Totenbeschwörung“. (Anm.: Teilauszug zu den Worten „‘ôb – Schlauch“ und „‘ôb - Totengeist“ aus der Elberfelder Studienbibel mit der Worterklärungsnummer: 181*,182)
 
Dieser Einfluss eines Ahnengeistes wirkt aus dem Bereich von plumper (Anm.: oder allzu großer, unangemessener) Vertrautheit, die - bewusst oder unbewusst - mit Verachtung gegenüber geistlicher Autorität einhergeht und subtile als auch offensichtliche Formen der Respektlosigkeit sowie Rebellion erzeugt.
 
=> (Plumpe) Vertrautheit ist das pervertierte Extrem von Freundschaft und Beziehung, die danach trachtet, das Unwürdige zu fördern und Autorität zu verringern. Vertrautheit wirkt sich darin durch begleitende Kräfte wie Verleumdung, Tratsch, Beschimpfung, Beleidigung, Vernachlässigung, Kritik oder Richten aus. <= (Anm.: Der in „=>“ gesetzte Text ist ein Teilauszug aus dem „Prophet’s Dictionary“ von Paula A. Price, Ph. D.; Seite 212)
 
Anhand der o.g. hebräischen Worte wird ein geistliches Prinzip deutlich, das dazu aufruft aus der Gegenwart des himmlischen Vaters im Heiligen Geist in der offenbarenden Wahrheit, die wir durch das Wort Gottes erhalten, die Geister zu prüfen, ob sie aus Gott sind (vgl. 1.Johannes 4,1a).
 
1.Johannes 4,1a:
1a Ihr Lieben, glaubt nicht einem jeden Geist, sondern prüft die Geister, ob sie von Gott sind; …

Der neue Weinschlauch und die Präsenz des Geistes der Weisheit und Offenbarung
 
Wir sind dazu aufgerufen, uns in der Struktur des neuen Weinschlauchs im Zentrum des himmlischen Vaters zu befinden, so wie Jesus als Neugeborener in den Tempel von Joseph und Maria gebracht wurde (vgl. Lukas 2,22-23 i.V.m. Offenbarung 21,22-23).
 
Lukas 2,22-23:
22 Und als die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetz des Mose um waren, brachten sie ihn nach Jerusalem, um ihn dem Herrn darzustellen, 23 wie geschrieben steht im Gesetz des Herrn (vgl. 2.Mose 13,2.15): „Alles Männliche, das zuerst den Mutterschoß durchbricht, soll dem Herrn geheiligt heißen“,…
 
Offenbarung 21,22-23:
22 Und ich sah keinen Tempel darin; denn der Herr, der allmächtige Gott, ist ihr Tempel, er und das Lamm.
23 Und die Stadt bedarf keiner Sonne noch des Mondes, dass sie ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm.
 
Das Hineinbringen von Jesus in Form des Neugeborenen in den Tempel von Jerusalem trägt für uns heutzutage die in sich verborgene Offenbarungserkenntnis, dass der Wandel in der Struktur des neuen Weinschlauchs mit einer größeren Regierungsautorität in Christus einhergeht, weil die Hauptstadt Jerusalem den Regierungssitz des Königs beinhaltet.
 
Darüber hinaus führt uns der Heilige Geist in einen tieferen Bereich der Kommunikation des Geistes der Weisheit und der Offenbarung, der mit der Erleuchtung unseres inneren Wesens einhergeht (vgl. Epheser 1,17-20).
 
Epheser 1,17-20:
… 17 dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit und der Offenbarung, ihn zu erkennen.
18 Und er gebe euch erleuchtete Augen des Herzens, damit ihr erkennt, zu welcher Hoffnung ihr von ihm berufen seid, wie reich die Herrlichkeit seines Erbes für die Heiligen ist 19 und wie überschwänglich groß seine Kraft an uns, die wir glauben, weil die Macht seiner Stärke bei uns wirksam wurde, 20 mit der er in Christus gewirkt hat.
 
Das wird anhand des Aufenthalts von Simeon (Anm.: Weisheit) und der Prophetin Hanna (Anm.: Offenbarung) im Tempel deutlich. Hierbei lobte Simeon Gott und prophezeite persönlich zu Maria, wobei Hanna den HERRN lobte und zu den Menschen über Jesus prophezeite (vgl. Lukas 2,25-38).
 
Lukas 2,25-38:
25 Und siehe, ein Mann war in Jerusalem, mit Namen Simeon; und dieser Mann war fromm und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels, und der Heilige Geist war mit ihm.
26 Und ihm war ein Wort zuteil geworden von dem Heiligen Geist, er solle den Tod nicht sehen, er habe denn zuvor den Christus des Herrn gesehen.
27 Und er kam auf Anregen des Geistes in den Tempel. Und als die Eltern das Kind Jesus in den Tempel brachten, um mit ihm zu tun, wie es Brauch ist nach dem Gesetz, 28 da nahm er ihn auf seine Arme und lobte Gott und sprach: 29 Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; 30 denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen, 31 den du bereitet hast vor allen Völkern, 32 ein Licht, zu erleuchten die Heiden und zum Preis deines Volkes Israel.
33 Und sein Vater und seine Mutter wunderten sich über das, was von ihm gesagt wurde.
34 Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser ist gesetzt zum Fall und zum Aufstehen für viele in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird 35 – und auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen –, damit vieler Herzen Gedanken offenbar werden.
36 Und es war eine Prophetin, Hanna, eine Tochter Phanuëls, aus dem Stamm Asser; die war hochbetagt. Sie hatte sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt, nachdem sie geheiratet hatte, 37 und war nun eine Witwe an die vierundachtzig Jahre; die wich nicht vom Tempel und diente Gott mit Fasten und Beten Tag und Nacht.
38 Die trat auch hinzu zu derselben Stunde und pries Gott und redete von ihm zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten.
 
Es ist wichtig, dass wir dort, wo wir erkennen, dass wir uns in einem veralteten geistlichen Umfeld aufhalten, dieses verlassen und uns in das Zentrum des himmlischen Vaters für diese Zeit begeben. Das hat zur Folge, dass wir in ein höheres Maß von Offenbarungserkenntnis eintreten, um ihn und das uns von ihm zugeteilte reichliche Erbe der Herrlichkeit erkennen zu können.
 
Darin treten wir in eine höhere geistliche Ebene der Anbetung, die die Anbetung des himmlischen Vaters im Geist und in der Wahrheit umfasst (vgl. Johannes 3,23-24 i.V.m. Epheser 1,11-12).
 
Johannes 4,23-24:
23 Aber es kommt die Zeit und ist schon jetzt, in der die wahren Anbeter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn auch der Vater will solche Anbeter haben.
24 Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.
 
Epheser 1,11-12:
11 In ihm sind wir auch zu Erben eingesetzt worden, die wir dazu vorherbestimmt sind nach dem Vorsatz dessen, der alles wirkt nach dem Ratschluss seines Willens; 12 damit wir etwas seien zum Lob seiner Herrlichkeit, die wir zuvor auf Christus gehofft haben.
 
Wir sind als Gläubige in Christus Jesus dazu aufgefordert im Zentrum des Geistes als der Präsenz des himmlischen Vaters zu stehen und in Form des königlichen Priestertums (Anm.: Hauptstadt Jerusalem und Tempel) zu regieren. Dadurch wird erkennbar, dass wir Gottes Eigentum sind (vgl. 2.Mose 19,5-6a).
 
2.Mose 19,5-6a:
5 Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und meinen Bund halten, so sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein.
6a Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein. …
 
Es ist der Geist der Weisheit, der uns wie auf Flügeln in eine höhere Gegenwart des HERRN trägt, und es ist der Geist der Prophetie bzw. Offenbarung, der die kommende Befreiung für die bestätigt, die sich danach sehnen.
 
Der Heilige Geist ist derzeit unter seinem Volk dabei, Verheißungen zu erfüllen und die Gemeinde Jesu – die Ekklēsia in der Kraft der offenbarenden Wahrheit seines Wortes zu unterweisen.
 
Sein Wort ist ein lebendiges, kraftvolles und scharfes, zweischneidiges Schwert, das alles, was diesem Standard und seinem Denken konträr geht, aus dem inneren Menschen der Ekklēsia abtrennt, um sie von unnötigem Ballast zu befreien.
 
Hebräer 4,12:
12 Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens.

Es ist die Erfüllung Gottes und seine Gnade, die von seinem Angesicht ausgeht. Diese sind es, die uns auf unserem weiteren Weg mit Christus Jesus beflügeln, so dass wir von den himmlischen Orten aus mit Christus regieren und den Plan Gottes auf der Erde etablieren (vgl. Epheser 2,6 i.V.m. Jeremia 29,11).
 
Epheser 2,6:
… 6 und er hat uns mit auferweckt und mit eingesetzt im Himmel in Christus Jesus, …
 
Jeremia 29,11:
11 Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe das Ende, des ihr wartet.
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm