Der Geheilte an der schönen Pforte und das Zeitfenster des Monats Nissan-Abib

In Verbindung mit dem Beginn des ersten biblischen Monats „Nissan/Abib“ inmitten des Erlösungszyklus wurde ich zu der Bibelstelle aus Apostelgeschichte 3,1-10 geführt, wo es um den Lahmen geht. Dieser saß an der sogenannten schönen Pforte des Tempels und bettelte um Almosen.
 
Er war von Geburt an gelähmt und es ist anzunehmen, dass der Gelähmte auch zur Lebenszeit Jesu dort bereits gesessen hatte, da der gelähmte Mann täglich an diesen Ort getragen wurde (vgl. Apostelgeschichte 3,2).
 
Apostelgeschichte 3,2:
2 Und es wurde ein Mann herbeigetragen, lahm von Mutterleibe; den setzte man täglich vor die Tür des Tempels, die da heißt die Schöne, damit er um Almosen bettelte bei denen, die in den Tempel gingen.
 
Die Taten umsetzen, die man den himmlischen Vater tun sieht
 
Da Jesus nur das tat, was er seinen himmlischen Vater tun sah, bleibt nur davon auszugehen, dass die Heilung des Gelähmten an dieser schönen Pforte zu dieser Zeit nicht sein Auftrag war (vgl. Johannes 5,19).
 
Johannes 5,19:
19 Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn.
 
Jesus wusste, dass der Tag des Heilungswunders für den Gelähmten kommen würde, weil Petrus und Johannes später den gelähmten Mann in seinem Auftrag heilten (vgl. Apostelgeschichte 3,3-8).
 
Apostelgeschichte 3,3-8:
3 Als er nun Petrus und Johannes sah, wie sie in den Tempel hineingehen wollten, bat er um ein Almosen.
4 Petrus aber blickte ihn an mit Johannes und sprach: Sieh uns an!
5 Und er sah sie an und wartete darauf, dass er etwas von ihnen empfinge.
6 Petrus aber sprach: Silber und Gold habe ich nicht; was ich aber habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi von Nazareth steh auf und geh umher!
7 Und er ergriff ihn bei der rechten Hand und richtete ihn auf. Sogleich wurden seine Füße und Knöchel fest, 8 er sprang auf, konnte gehen und stehen und ging mit ihnen in den Tempel, lief und sprang umher und lobte Gott.
 
Das griechische verwendete Wort für „schön“ in Bezug auf die Tür des Tempels an der der Gelähmte saß, ist „hōrạịos“ und bedeutet so viel wie „rechtzeitig, pünktlich, schön, wundervoll, wohlgestaltet“. Es ist abgeleitet von dem griechischen Wurzelwort „hōra“, was unter anderem „eine bestimmte Zeit“ bzw. „einen Zeitpunkt“ meint. (Anm.: Teilauszug aus der Elberfelder Studienbibel zu dem griechischen Wort „hōrạịos – schön“ und dem Wort „hōra – Zeitpunkt“ mit der Wortschlüsselnummer: 5418* und 5417)
 
Da der Tenach (Anm.: Altes Testament) in Hebräisch und das Neue Testament in seinem Urtext in Griechisch geschrieben ist, können wir tiefere Weisheit und Erkenntnis daraus empfangen. Aus diesem Grund ist es kein Zufall, dass Pilatus bei der Kreuzigung Jesu ein Schild am Kreuz in hebräischer, lateinischer und griechischer Sprache anbrachte, das Jesus als den König der Juden ernannte und somit bestätigte (vgl. Johannes 19,19-20 i.V.m. Kolosser 2,3).
 
Johannes 19,19-20:
19 Pilatus aber schrieb eine Aufschrift und setzte sie auf das Kreuz; und es war geschrieben: Jesus von Nazareth, der König der Juden.
20 Diese Aufschrift lasen viele Juden, denn die Stätte, wo Jesus gekreuzigt wurde, war nahe bei der Stadt. Und es war geschrieben in hebräischer, lateinischer und griechischer Sprache.
 
Kolosser 2,3:
… 3 in welchem (Anm.: Christus) verborgen liegen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.
 
Die schöne Pforte und das Pessachfest
 
In Bezug auf den gelähmten Zustand des Mannes an der schönen Pforte wird anhand des hebräischen Wortes für „lahm“ deutlich, dass es auf ein bedeutendes Zeitfenster Gottes hinweist, bei dem es sich um das Pessachfest handelt.
 
Das hebräische Wort für „lahm“ ist „piśśēaḥ“, dessen Wurzelwort „pāśaḥ“ ist und unter anderem „vorbeigehen, überspringen, verschonen“ bedeutet und eng mit Pessach verbunden ist, da die eben erwähnten Worte in der gleichen hebräischen Buchstabenreihenfolge (Anm.: Pe, Samech, Cheth => פסח) geschrieben werden. (Anm.: Teilauszug aus der Elberfelder Studienbibel zu dem hebräischen Wort „piśśēaḥ – lahm“ und „pāśaḥ – vorbeigehen, überspringen, verschonen“ mit der Wortschlüsselnummer: 6589*, 6586)
 
Somit wird anhand des Aufenthalts des Gelähmten an der „schönen Pforte“ deutlich, dass er sich im richtigen Zeitfenster positionierte. In diesem Fall kann man die „schöne Pforte“ des Tempels als den Beginn des biblischen Monats Nissan/Abib betrachten, da dieser der von Gott angeordnete erste Monat ist, dem sich alle anderen biblischen Monate in Ehrerbietung unterstellen (vgl. 2.Mose 12,2; 2.Mose 13,4).
 
2.Mose 12,2:
2 Dieser Monat soll bei euch der erste Monat sein, und von ihm an sollt ihr die Monate des Jahres zählen.
 
2.Mose 13,4:
4 Heute zieht ihr aus, im Monat Abib.
 
Man kann anhand der Worterklärung zu dem hebräischen Wort für „lahm – piśśēaḥ“ in einem prophetischen Kontext sagen, dass der Gelähmte den Zeitkörper des „Pessachfestes“ darstellt. Diese offenbarende Erkenntnis ruft uns als Heilige dazu auf, dieses Fest auf eine geisterfüllte Weise in den biblischen Monat Nissan-Abib im Zentrum des Hauses des Vaters (Anm.: Tempel; vgl. Lukas 2,46.49) zu bringen, was bedeutet, dass wir die uns von Gott gegebenen Liebe, die Jesus Christus als das Lamm Gottes ist feiern (vgl. Johannes 3,16 i.V.m. Johannes 1,29).
 
Johannes 3,16:
16 Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.
 
Johannes 1,29:
29 Am nächsten Tag sieht Johannes, dass Jesus zu ihm kommt, und spricht: Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt!

Die apostolische und prophetische Sichtweise

Das erfordert in diesem Kontext eine apostolische und prophetische Sichtweise auf Gottes Zeitpunkte, die nicht auf irgendeiner Tradition gründet, sondern auf der Offenbarungserkenntnis, die wir aus der Thora entnehmen können.
 
Daraus resultiert, dass sich der lähmende Zustand auflöst und Gläubige aus einem Zyklus der Armut, aufgrund von religiöser Tradition in den Zeitpunkt der Erlösung und des Gedeihens Gottes nach Geist, Seele und Leib eintreten (vgl. Apostelgeschichte 3,4-6).

Apostelgeschichte 3,4-6:
4 Petrus aber blickte ihn an mit Johannes und sprach: Sieh uns an!
5 Und er sah sie an und wartete darauf, dass er etwas von ihnen empfinge.
6 Petrus aber sprach: Silber und Gold habe ich nicht; was ich aber habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi von Nazareth steh auf und geh umher!

Der Lahme konnte seine Heilung empfangen, was die Wiederherstellung von Pessach nach der Vorstellung Gottes beinhaltet, um zu einem buchstäblichen Zeichen und Wunder für die Menschen seiner Umgebung zu werden. Doch bevor ihm das möglich wurde, war es für ihn erforderlich in das apostolische und prophetische Licht als dem richtigen Zeitverständnis Gottes zu blicken.
 
Nur in der Änderung der Blickrichtung wurde er von Gottes Licht erfüllt und von seiner Kraft so berührt, damit er dem apostolischen Befehl folgen konnte (vgl. Apostelgeschichte 3,4.6-7 i.V.m. Lukas 11,34a-b).

Apostelgeschichte 3,4.6-7:
4 Petrus aber blickte ihn an mit Johannes und sprach: Sieh uns an! …
6 Petrus aber sprach: Silber und Gold habe ich nicht; was ich aber habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi von Nazareth steh auf und geh umher!
7 Und er ergriff ihn bei der rechten Hand und richtete ihn auf. Sogleich wurden seine Füße und Knöchel fest, …

Lukas 11,34a-b:
34a-b Dein Auge ist das Licht des Leibes. Wenn nun dein Auge lauter ist, so ist dein ganzer Leib licht; …
 
Wir sind überzeugt, dass sich der himmlische Vater und sein Sohn Jesus Christus in der kommenden Zeit in der Facette des „Alpha und Omega“ offenbaren, was die Dimension des „Gottes der Zeitalter“ umfasst, der neue Bereiche der Regierungsherrschaft für sein Volk hervorbringt, um Gerechtigkeit zu etablieren (vgl. Offenbarung 1,8; Offenbarung 22,13 i.V.m. Daniel 7,9-10).
 
Offenbarung 1,8:
8 Ich (Anm.: Gott Vater) bin das A und das O, spricht Gott der Herr, der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige.
 
Offenbarung 22,13:
13 Ich (Anm.: Jesus) bin das A und das O, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.
 
Daniel 7,9-10:
9 Ich sah, wie Throne aufgestellt wurden, und einer, der uralt war, setzte sich. Sein Kleid war weiß wie Schnee und das Haar auf seinem Haupt rein wie Wolle; Feuerflammen waren sein Thron und dessen Räder loderndes Feuer.
10 Und von ihm ging aus ein langer feuriger Strahl. Tausendmal Tausende dienten ihm, und zehntausendmal Zehntausende standen vor ihm. Das Gericht wurde gehalten und die Bücher wurden aufgetan.
 
Darüber hinaus wird der HERR in Form seines „Zeitkörpers – Alpha und Omega“ die Menschen in ihrer temporären Zeit auf übernatürliche Weise berühren, während sie sich in seine biblische Zeit und in das Verständnis der Zeiten Gottes tiefer begeben.
 
Es ist entscheidend auf den apostolischen und prophetischen Ruf sowie seine Gegenwart zu reagieren und wie der Gelähmte auf den Befehl von Petrus hin zu antworten. Alle Jünger sollen in die Zeit Gottes, repräsentiert durch den Tempel darin eintreten, um die Liebe des himmlischen Vaters zu offenbaren.

Bei dem Gelähmten an der schönen Pforte etablierten die erleuchteten „Augenblicke“ der Apostel gemeinsam mit dem zu dem Zeitpunkt unerleuchteten „Augenblick“ des Lahmen horizontal den Sieg des Kreuzes Jesu in der unsichtbaren Welt. Die Begründung liegt darin, weil der Lahme nach rechts und links mit seinen Augen schauen musste, um in die vier Augen der Apostel zu blicken.

Die vier Augen und die Tür

Die Anzahl der hierbei beteiligten Augen war sechs und dieser Umstand deutet zunächst auf das neue Leben des Menschen hin, das für ihn kommen sollte, weil Gott den Menschen am sechsten Tag erschuf (vgl. 1.Mose 1,27.31).

1.Mose 1,27.31:
27 Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau. …
31 Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. Da ward aus Abend und Morgen der sechste Tag.

Die vier Augen der Apostel bildeten die Tür für den Gelähmten, um in den höheren Bereich Gottes eintreten zu können, so ähnlich wie es Johannes erlebte als er im Buch der Offenbarung die Tür im Himmel geöffnet sah (vgl. Offenbarung 4,1).

Offenbarung 4,1:
1 Danach sah ich, und siehe, eine Tür war aufgetan im Himmel, und die erste Stimme, die ich mit mir hatte reden hören wie eine Posaune, die sprach: Steig herauf, ich will dir zeigen, was nach diesem geschehen soll.

Die Zahl „4“ steht in Verbindung mit dem hebräischen Buchstaben „Daleth“, welcher mit einer „geöffneten Zelttür“ bzw. einem „geöffneten Türflügel“ verbunden ist und zugleich ein Hinweis auf Jesus Christus ist, der die Tür ist, um in die Versorgung und Gegenwart Gottes einzutreten (vgl. Johannes 10,9).

Johannes 10,9:
9 Ich (Anm.: Jesus Christus) bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.
 
Das Heraustreten des Gelähmten in seine Heilung weist auf die Etablierung eines erneuerten Zeitverständnisses über die biblischen Zeiten und die Wiederherstellung in der Liebe Gottes hin, um darin voranzugehen sowie diese in das Haus Gottes zu bringen.
 
Daraus resultiert eine Zunahme der geistlichen Intimität in der Liebe zu Gott, zu einem selbst und zum nächsten Mitmenschen, was zu einer großen Ehrerbietung gegenüber Gott führt (vgl. Matthäus 22,37-40 i.V.m. Apostelgeschichte 3,8-10).
 
Matthäus 22,37-40:
37 Jesus aber antwortete ihm: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt (vgl. 5.Mose 6,5).“
38 Dies ist das höchste und größte Gebot.
39 Das andere aber ist dem gleich: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst (vgl. 3.Mose 19,18).“
40 In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.

Apostelgeschichte 3,8-10:
… 8 er sprang auf, konnte gehen und stehen und ging mit ihnen in den Tempel, lief und sprang umher und lobte Gott.
9 Und es sah ihn alles Volk umhergehen und Gott loben.
10 Sie erkannten ihn auch, dass er es war, der vor der Schönen Tür des Tempels gesessen und um Almosen gebettelt hatte; und Verwunderung und Entsetzen erfüllte sie über das, was ihm widerfahren war.

Die Aufforderung Gottes geistlich höher zu gehen und das Potential des Pessachlamms

Zu den Zeitpunkten, wenn Gott eine Veränderung im Leib Jesu auf Erden herbeiführen möchte, bleibt es nicht aus, dass auch geistliche Leiter innerhalb des Leibes Jesu von Gott aufgefordert werden, sich auf eine höhere Ebene der Gemeinschaft sowie der geistlichen Entwicklung zu begeben, um mehr Fruchtbarkeit für sein Volk hervorzubringen (vgl. Apostelgeschichte 3,1).

Apostelgeschichte 3,1:
1 Petrus aber und Johannes gingen hinauf in den Tempel um die neunte Stunde, zur Gebetszeit.

Das hat zur Folge, dass es im Leben von geistlichen Leitern nicht ausbleibt, dass es zu entsprechenden Herausforderungen kommt, um den Willen und den Zeitpunkt Gottes im Leben von Menschen hervorzubringen.
 
Die Nachfolge des geheilten Gelähmten wurde zu einem Zeichen, das Petrus dazu animierte zu den Menschen das Geheimnis des Pessachlammes, das Jesus Christus ist in Form des Gekreuzigten und Auferstandenen zu predigen (vgl. Apostelgeschichte 3,12-16).
 
Apostelgeschichte 3,12-16:
12 Als Petrus das sah, sprach er zu dem Volk: Ihr Männer von Israel, was wundert ihr euch darüber oder was seht ihr auf uns, als hätten wir durch eigene Kraft oder Frömmigkeit bewirkt, dass dieser gehen kann?
13 Der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs, der Gott unsrer Väter, hat seinen Knecht Jesus verherrlicht, den ihr überantwortet und verleugnet habt vor Pilatus, als der ihn loslassen wollte.
14 Ihr aber habt den Heiligen und Gerechten verleugnet und darum gebeten, dass man euch den Mörder schenke; 15 aber den Fürsten des Lebens habt ihr getötet. Den hat Gott auferweckt von den Toten; dessen sind wir Zeugen.
16 Und durch den Glauben an seinen Namen hat sein Name diesen, den ihr seht und kennt, stark gemacht; und der Glaube, der durch ihn gewirkt ist, hat diesem die Gesundheit gegeben vor euer aller Augen.
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm