Das Traubental und der „eine neue Mensch“ -Teil I von II-

Hinweis:
Die folgende Botschaft ist der erste Teil von einer Lehre, die aus zwei Teilen besteht und in der Fortsetzung demnächst weiter veröffentlicht wird.
Es wird demnach empfohlen, die Botschaft chronologisch zu lesen.
 
Im Epheserbrief erwähnt der Apostel Paulus die Bedeutung des einen neuen Menschen, der sich aus messianischen Juden und Heidenchristen durch Jesus Christus zusammenfügt (vgl. Epheser 2,13-18).
 
Epheser 2,13-18:
13 Jetzt aber in Christus Jesus seid ihr, die ihr einst Ferne wart, Nahe geworden durch das Blut Christi.
14 Denn er ist unser Friede, der aus beiden eines gemacht hat und den Zaun abgebrochen hat, der dazwischen war, nämlich die Feindschaft. Durch das Opfer seines Leibes 15 hat er abgetan das Gesetz mit seinen Geboten und Satzungen, damit er in sich selber aus den Zweien einen neuen Menschen schaffe und Frieden mache 16 und die beiden versöhne mit Gott in einem Leib durch das Kreuz, indem er die Feindschaft tötete durch sich selbst.
17 Und er ist gekommen und hat im Evangelium Frieden verkündigt euch, die ihr fern wart, und Frieden denen, die nahe waren.
18 Denn durch ihn haben wir alle beide in einem Geist den Zugang zum Vater.
 
Der „Shaliach“ Mose und das Team „Josua und Kaleb“
 
In diesem Zusammenhang nehme ich besonderen Bezug auf das Potential des „einen neuen Menschen“ und möchte auf die Teamarbeit zwischen Josua und Kaleb eingehen, die zwei kraftvolle und offenbarende Komponenten für uns als Volk Gottes in dieser Zeit tragen.
 
Bevor der „Shaliach“ Mose (Anm.: Das Wort „Shaliach“ bedeutet „Gesandter“ und ist die Art des Apostels im Tenach bzw. Alte Testament) das Team Kaleb und Josua sowie die anderen Stammesfürsten apostolisch aufrief in das Land der Verheißung Kanaan hineinzugehen, um es auszukundschaften, gab er ihnen deutliche Anweisungen. Er wies sie dazu an, indem er sie aufforderte, ihm nach der Rückkehr alles zu berichten, was sie dort sahen oder ihnen begegnete (vgl. 4.Mose 13,17-20).
 
4.Mose 13,17-20:
17 Als sie nun Mose aussandte, das Land Kanaan zu erkunden, sprach er zu ihnen: Zieht da hinauf ins Südland und geht auf das Gebirge 18 und seht euch das Land an, wie es ist, und das Volk, das darin wohnt, ob es stark oder schwach, wenig oder viel ist; 19 und was es für ein Land ist, darin sie wohnen, ob es gut oder schlecht ist; und was es für Städte sind, in denen sie wohnen, ob sie in Zeltdörfern oder festen Städten wohnen; 20 und wie der Boden ist, ob fett oder mager, und ob Bäume da sind oder nicht. Seid mutig und bringt mit von den Früchten des Landes. Es war aber eben um die Zeit der ersten Weintrauben.
 
Die Aufforderung von Mose, dem Apostel zu seiner Zeit, an seine Leiterschaftteams war einfach diese, dass er von ihnen einen unverfälschten Bericht nach ihrer Rückkehr forderte. Das bedeutet, dass Mose sich nicht vor einem Bericht von anstehenden Herausforderungen in der Zukunft fürchtete und kein Mensch war, der nur von den Segnungen also den guten Früchten hören wollte.
 
Mose war ein Mann und Apostel Gottes, der aus dem Bericht seiner Kundschafter eine apostolische Strategie entwickeln wollte, um den Weg in eine gute und siegreiche Zukunft für das gesamte Volk Israel zu ebnen. Das ist, was unter anderem die Autorität und Aufgabe von Aposteln auch in unserer Zeit ausmacht.

Ein Apostel versteht die Bedeutung des Themas von „geistlicher Geographie“ und ihre damit in den Regionen verbundenen Herausforderungen und Segnungen. Er bringt eine apostolische Strategie bzw. Vorgehensweise, wie man in den nächsten Schritten im geistlichen Kampf gemäß Epheser 6,12-13 effektiv und abgesichert vorangeht, um die vom Feind besetzten Regionen also das Feld der Verheißung einzunehmen.
 
Hierbei gibt es persönliche Felder der Verheißung und gemeinschaftliche Felder der Verheißung, so ähnlich wie es bei den sieben Gemeinden im Buch der Offenbarung von Johannes erwähnt wird (vgl. Offenbarung 2 und 3).
 
Der „eine neue Mensch“ und der „edle Ölbaum“
 
Für die geistliche Landeinnahme ist es entscheidend, die Struktur des „einen neuen Menschen“ in Jesus Christus zunächst richtig zu verstehen, der auch als edler Ölbaum beschrieben werden kann (vgl. Römer 11,17-18).
 
Römer 11,17-18:
17 Wenn aber nun einige von den Zweigen ausgebrochen wurden und du, der du ein wilder Ölzweig warst, in den Ölbaum eingepfropft worden bist und teil bekommen hast an der Wurzel und dem Saft des Ölbaums, 18 so rühme dich nicht gegenüber den Zweigen. Rühmst du dich aber, so sollst du wissen, dass nicht du die Wurzel trägst, sondern die Wurzel trägt dich.
Der Ölbaum ist der höchste positionierte Baum nach der Sintflut im Wort Gottes, da er als erster Baum ans Tageslicht kam, nachdem es die ausgesandte Taube Noahs war, die ein Ölblatt bzw. Olivenzweig im Schnabel hatte und es ihm in die Arche brachte.
 
Weiterhin weist das abgebrochene Olivenblatt auf die Barmherzigkeit Gottes inmitten von Gericht hin (vgl. 1.Mose 8,10-11 i.V.m. Jakobus 2,13).
 
1.Mose 8,10-11:
10 Da harrte er noch weitere sieben Tage und ließ abermals eine Taube fliegen aus der Arche.
11 Die kam zu ihm um die Abendzeit, und siehe, ein Ölblatt hatte sie abgebrochen und trug es in ihrem Schnabel. Da merkte Noah, dass die Wasser sich verlaufen hätten auf Erden.
 
Jakobus 2,13:
13 Denn es wird ein unbarmherziges Gericht über den ergehen, der nicht Barmherzigkeit getan hat; Barmherzigkeit aber triumphiert über das Gericht.
 
Das bedeutet, dass wir als Heidenchristen, die wir einem wilden Ölzweig entsprechen durch die Kraft Gottes von dem wilden Ölbaum abgebrochen und in den edlen Ölbaum eingepfropft wurden und somit jetzt die Position ausfüllen, wo der rabbinische Judaismus platziert war.
 
Wenn wir den edlen Ölbaum aus Römer 11,17-18 betrachten, teilt dieser sich wie folgt auf:
 
  1. Wurzel des Ölbaums: biblischer Judaismus (Anm.: das geschriebene Wort Gottes)
  2. natürliche Zweige: Neuer Bund/messianischer Judaismus (Anm.: geisterfüllte Juden)
  3. abgetrennte Ölzweige: rabbinischer Judaismus (Anm.: religiöse Gesetzlichkeit/Werke)
  4. eingepfropfte wilde Ölzweige: Heidenchristen (Anm.: geisterfüllte Gläubige aus den Heidenvölkern).
Das bedeutet jetzt nicht, dass wir uns als Heilige aus den Heidenvölkern in religiöser Gesetzlichkeit/Tradition voranbewegen, sondern die Möglichkeit durch die Kraft des Heiligen Geistes wahrnehmen ein geisterfülltes hebräisches bzw. biblisches Gedankengut zu empfangen. Darin bringen wir die Schätze Jesu, dem Wort Gottes, das Fleisch wurde, aus dem Tenach und dem Neuen Testament an die Oberfläche, um in der Kraft Gottes in unserem Verantwortungsfeld zum Durchbruch beizutragen (vgl. Matthäus 13,52).
 
Matthäus 13,52:
52 Da sprach er: Darum gleicht jeder Schriftgelehrte, der ein Jünger des Himmelreichs geworden ist, einem Hausvater, der aus seinem Schatz Neues und Altes hervorholt.
 
Bei der Struktur des „einen neuen Menschen“ in Jesus Christus verhält es sich so ähnlich wie bei der messianischen Braut Jesu, die auch ein Stadtkomplex ist und vom Himmel auf die Erde regiert (vgl. Offenbarung 21,2).
 
Offenbarung 21,2:
2 Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herab kommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann.
 
Das Land der Verheißung Israels und unser Land der Verheißung
 
Als Volk Gottes sind wir immer wieder in unseren Jahren des Glaubens mit Prophetien und Verheißungen durch das Hören in Kontakt gekommen und einige Dinge in unserem persönlichen Leben oder auch der Gemeinde Jesu sind noch nicht eingetroffen. Aus diesem Grund ist es erforderlich, dass wir die Struktur des ersten von Gott zugesprochenen verheißenen Landes dem Volk Israel gegenüber richtig verstehen.
 
Das verheißene Land oder auch unsere Verheißung ist genau daran gekoppelt.
Kanaan war das Land der Verheißung von Gott für das Volk Israel und dort begegneten die zwölf Kundschafter Israels den Riesen, aber sie sahen auch den Wohlstand und die Fruchtbarkeit des Landes (vgl. 4.Mose 13,27-28).
 
4.Mose 13,27-28:
27 Und sie erzählten ihnen und sprachen: Wir sind in das Land gekommen, in das ihr uns sandtet; es fließt wirklich Milch und Honig darin und dies sind seine Früchte.
28 Aber stark ist das Volk, das darin wohnt, und die Städte sind befestigt und sehr groß; und wir sahen dort auch Anaks Söhne.
 
Die Wüste „Paran“ und das verheißene Land „Kanaan“
 
Die Kundschafter wurden im Auftrag Gottes von Mose aus der Wüste Paran auf den Weg nach Kanaan gesandt (vgl. 4.Mose 13,1-3).
 
4.Mose 13,1-3:
1 Und der HERR redete mit Mose und sprach: 2 Sende Männer aus, die das Land Kanaan erkunden, das ich den Israeliten geben will, aus jedem Stamm ihrer Väter je einen Mann, lauter Älteste.
3 Da entsandte Mose aus der Wüste Paran nach dem Wort des HERRN lauter Männer, die Häupter waren unter den Israeliten.
 
Der Name „Paran“ bedeutet „ausgegraben, ausgehöhlt“ und „Kanaan“ bedeutet „Niederung, Niederland“. Diese Namensbedeutungen sind für uns ein Hinweis auf die Wichtigkeit der Vorbereitung unserer Herzen, um die Fülle von Gottes übernatürlicher Ausgießung für uns und unsere Region zu empfangen, so ähnlich wie es der König Joschafat mit seinen Verbündeten in der Zeit des Propheten Elischas erlebte (vgl. 2.Könige 3,14-20).
 
2.Könige 3,14-20:
4 Elisa sprach: So wahr der HERR Zebaoth lebt, vor dem ich stehe: Wenn ich nicht Joschafat, den König von Juda, ehrte, ich wollte dich nicht ansehen noch achten.
15 So bringt mir nun einen Spielmann! Und als der Spielmann auf den Saiten spielte, kam die Hand des HERRN auf Elisa 16 und er sprach: So spricht der HERR: Macht hier und da Gruben in diesem Tal.
17 Denn so spricht der HERR: Ihr werdet weder Wind noch Regen sehen; dennoch soll das Tal voll Wasser werden, dass ihr und euer Heer und euer Vieh trinken könnt.
18 Und das ist noch ein Geringes vor dem HERRN; er wird auch die Moabiter in eure Hände geben,
19 sodass ihr wüste machen werdet alle festen Städte und alle auserwählten Städte und fällen alle guten Bäume und verstopfen alle Wasserbrunnen und alle guten Äcker mit Steinen verderben.
20 Aber am nächsten Morgen, zur Zeit, da man Speisopfer opfert, siehe, da kam Wasser von Edom her und füllte das Land mit Wasser.
 
Die Entscheidung sich in das Zentrum der Demut Gottes und in seine Verheißung zu bewegen, so wie sie mit der Bedeutung Kanaan verbunden ist, setzt die Gegenwart von Gottes Herrlichkeit frei, die auch überreiche Versorgung in allen Bereichen unseres Lebens (Anm.: Geist, Seele und Leib) umfasst.
 
Es ist echte Demut, die Gnade und Gunst freisetzt (vgl. 1.Petrus 5,5b)!
 
1.Petrus 5,5b:
… 5b Alle (Anm.: Jung und Alt) aber miteinander haltet fest an der Demut; denn Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.
 
Das Tal der ersten Trauben
 
Es waren Kaleb und Josua, die sich als ein Team zusammenschlossen und eine besondere Gabe des Glaubens und den richtigen geistlichen Blick besaßen und so in der Lage waren die große Traube aus dem Land der „Niederung“ an einer Stange gemeinsam zu tragen und nebenbei auch noch Granatäpfel und Feigen zu Mose zurückzubringen (vgl. 4.Mose 13,23-26).
 
4.Mose 13,23-26:
23 Und sie kamen bis an den Bach Eschkol und schnitten dort eine Rebe ab mit einer Weintraube und trugen sie zu zweien auf einer Stange, dazu auch Granatäpfel und Feigen.
24 Der Ort heißt Bach Eschkol nach der Traube, die die Israeliten dort abgeschnitten hatten.
25 Und nach vierzig Tagen, als sie das Land erkundet hatten, kehrten sie um, 26 gingen hin und kamen zu Mose und Aaron und zu der ganzen Gemeinde der Israeliten in die Wüste Paran nach Kadesch und brachten ihnen und der ganzen Gemeinde Kunde, wie es stand, und ließen sie die Früchte des Landes sehen.
 
Der Ort des Traubenfundes fand zur Zeit der ersten Trauben statt (vgl. 4.Mose 13,20c), was ein Hinweis auf Jesus als den erst- und eingeborenen Sohn Gottes ist, der sein Leben für uns am Kreuz hingab, um uns in den Bund mit dem Vater hineinzuführen.
 
4.Mose 13,20c:
… 20c Es war aber eben um die Zeit der ersten Weintrauben.
 
Amen und Amen.

In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm
 
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