Der wandelnde König auf der Mauer

Diese Botschaft trägt in sich einen erschütternden Inhalt, der eine offenbarende Wahrheit beinhaltet, die uns als Volk Gottes dabei dienen soll, das Herz Gottes noch intensiver zu verstehen.
 
Aufgrund dessen ist jeder Leser dazu ermutigt, den Inhalt der Botschaft mit geistlichen Augen und hörenden Ohren zu lesen und den Heiligen Geist, um geistliches Verständnis hierbei zu bitten (vgl. 1.Korinther 2,13 i.V.m. Offenbarung 2,7a).
 
1.Korinther 2,13:
13 Und davon reden wir auch nicht mit Worten, wie sie menschliche Weisheit lehren kann, sondern mit Worten, die der Geist lehrt, und deuten geistliche Dinge für geistliche Menschen.
 
Offenbarung 2,7a:
7a Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! …
 
Es gibt Erfahrungsberichte im Wort Gottes, die für uns erschütternd erscheinen können, weil Gott uns auf einen wichtigen Punkt aufmerksam machen möchte.
 
Wenn wir diese Erfahrungen sowie Schilderungen lediglich mit unseren natürlichen Augen und unserem natürlichen Verstand lesen, werden wir das Gelesene demnach nur irdisch beurteilen, so dass wir zu einem Ergebnis kommen, das nicht dem entspricht, was der Heilige Geist uns eigentlich dadurch mitteilt.
 
Deshalb ist es unabdingbar, dass wir erleuchtete Augen des Herzens und Ohren von Jüngern haben und uns dessen bewusst sind, dass uns alle Dinge zum Besten dienen müssen, die wir nach dem Ratschluss Gottes berufen sind und ihn lieben (vgl. Epheser 1,18; Jesaja 50,4 i.V.m. Römer 8,28).
 
Epheser 1,18:
18 Und er gebe euch erleuchtete Augen des Herzens, damit ihr erkennt, zu welcher Hoffnung ihr von ihm berufen seid, wie reich die Herrlichkeit seines Erbes für die Heiligen ist …
 
Jesaja 50,4:
4 Gott der HERR hat mir eine Zunge gegeben, wie sie Jünger haben, dass ich wisse, mit den Müden zu rechter Zeit zu reden. Alle Morgen weckt er mir das Ohr, dass ich höre, wie Jünger hören.
 
Römer 8,28:
28 Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.
 
Die von Gott zugelassene Herausforderung und das Erkennen der Zeiten
 
An dieser Stelle möchte ich nun auf die Geschichte aus 2.Könige 6,24-30 eingehen, wo von einer Hungersnot in der Stadt Samaria (Anm.: bedeutet „zum Wächter gehörig“) berichtet wird, die aufgrund der Belagerung durch die Aramäer unter der Führung des Königs Ben-Hadad (Anm.: bedeutet „Sohn dessen, der donnert“) hervorgerufen wurde.
 
Durch die Bedrängnis der Aramäer wurden Werte in der Gesellschaft von Samaria hervorgehoben, bei dem es unter anderem um den Wert des Kopfes eines Esels und Taubendung ging.
 
2.Könige 6,24-25:
24 Danach begab es sich, dass Ben-Hadad, der König von Aram, sein ganzes Heer versammelte und heraufzog und Samaria belagerte.
25 Und es war eine große Hungersnot in Samaria. Sie aber belagerten die Stadt, bis ein Eselskopf achtzig Silberstücke und eine Hand voll Taubenmist fünf Silberstücke galt.
 
Daraus erkennen wir, dass es für uns als Volk Gottes nicht ausbleibt, dass wir in Herausforderungen geraten, in denen der Widersacher uns in Bedrängnis bringt, weil der HERR es zulässt, um auf bedeutende Dinge für diese und die kommende Zeit hinzuweisen sowie unseren Glauben zu festigen (vgl. Jakobus 1,2-4).
 
Jakobus 1,2-4:
2 Meine lieben Brüder, erachtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen fallt, 3 und wisst, dass euer Glaube, wenn er bewährt ist, Geduld wirkt.
4 Die Geduld aber soll ihr Werk tun bis ans Ende, damit ihr vollkommen und unversehrt seid und kein Mangel an euch sei.
 
Diese bedeutenden Dinge umfassen die Erforderlichkeit im Verständnis der biblischen Zeiten voranzugehen, so wie es der Stamm Issaschar tat, dessen Berufung es war, die Zeiten zu erkennen und zu wissen, was in den jeweiligen Zeiten erforderlich war zu tun (vgl. 1.Chronik 12,33).
 
1.Chronik 12,33:
… 33 der Männer von Issaschar, die erkannten und rieten, was Israel zu jeder Zeit tun sollte, 200 Hauptleute, und alle ihre Brüder folgten ihrem Befehl; …
 
Es ist der Stamm Issaschar, der mit dem Symbol eines Esels verbunden ist, da er von Jakob mit einem Esel verglichen wurde, der basierend auf der Ruhe Gottes dient (vgl. 1.Mose 49,14-15 i.V.m. Hebräer 4,9-10).
 
1.Mose 49,14-15:
14 Issaschar wird ein knochiger Esel sein und sich lagern zwischen den Sattelkörben.
15 Und er sah die Ruhe, dass sie gut ist, und das Land, dass es lieblich ist; da hat er seine Schultern geneigt, zu tragen, und ist ein fronpflichtiger Knecht geworden.
 
Hebräer 4,9-10:
9 Es ist also noch eine Ruhe vorhanden für das Volk Gottes.
10 Denn wer zu Gottes Ruhe gekommen ist, der ruht auch von seinen Werken so wie Gott von den seinen.
 
Darüber hinaus fordert uns der HERR auf in der Gabe der Unterscheidung der Geister voranzugehen (vgl. 1.Korinther 12,10), um Richtiges vom Falschen zu erkennen und dann das Richtige abzusondern, worauf der Eselskopf und Dung von Tauben aus 2.Könige 6,25 hindeuten.
 
Gemäß dem hebräischen-biblischen Verständnis steht jeder neue Beginn bzw. Anfang von Zeit (Anm.: Jahres-/ und Monatsbeginn) mit der „Spitze“ oder dem „Haupt“ in Verbindung (Anm.: hebr. „rō’š“). Somit kann der Eselskopf auf die Befähigung des Verständnisses über das Ende und den Beginn der Zeitzyklen Gottes hinweisen.
 
Die Bedeutung des Abendmahls und der prophetischen Sicht
 
Darüber hinaus kommuniziert Jesus Christus als König der Könige mit seiner Gemeinde, der Ekklēsia auf der Erde, die seinen Opfertod durch das Abendmahl internalisiert hat und
darin tagtäglich lebt (vgl. Lukas 9,23; Galater 2,20; Johannes 6,54-56).
 
Lukas 9,23:
23 Da sprach er zu ihnen allen: Wer mir folgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach.
 
Galater 2,20:
20 Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben.
 
Johannes 6,54-56:
54 Wer mein (Anm.: Jesu) Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn am Jüngsten Tage auferwecken.
55 Denn mein Fleisch ist die wahre Speise, und mein Blut ist der wahre Trank.
56 Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm.
 
In diesem Fall spricht Jesus von einer höheren geistlichen Ebene zu seiner Ekklēsia, die die Ebene der prophetischen Schau der Wächter umfasst. Das wird anhand der Konversation zwischen der Frau mit dem auf der Mauer wandelnden König aus 2.Könige 6,26 deutlich.
 
2.Könige 6,26:
26 Und als der König von Israel auf der Mauer einherging, schrie ihn eine Frau an und sprach: Hilf mir, mein Herr und König!
 
Es ist die Mauer, die den prophetischen Wächtern vorbehalten ist in ihrem Dienst, die sich in prophetischer Fürbitte für die Sache Gottes hingegeben haben und hingeben (vgl. Jesaja 62,6-7).
 
Jesaja 62,6-7:
6 O Jerusalem, ich habe Wächter über deine Mauern bestellt, die den ganzen Tag und die ganze Nacht nicht mehr schweigen sollen. Die ihr den HERRN erinnern sollt, ohne euch Ruhe zu gönnen, 7 lasst ihm keine Ruhe, bis er Jerusalem wieder aufrichte und es setze zum Lobpreis auf Erden!
 
Im Gespräch zwischen der Frau und dem König wird deutlich, dass eine weitere Frau in Kontakt mit jener Frau stand, die diese Konversation mit dem König auf der Mauer führte. Das wird durch die von ihr erwähnte zweite Frau erkennbar, die Anteil an dem „Fleisch ihres Sohnes“ hatte, da die beiden Frauen diesen aufgrund der hervorgerufenen Hungersnot durch die Aramäer gemeinsam aßen, nachdem sie ihn gekocht hatten (vgl. 2.Könige 6,28-29).
 
2.Könige 6,28-29:
28 Und der König sprach zu ihr: Was ist dir? Sie sprach: Diese Frau da sprach zu mir: Gib deinen Sohn her, dass wir ihn heute essen; morgen wollen wir meinen Sohn essen.
29 So haben wir meinen Sohn gekocht und gegessen. Und ich sprach zu ihr am nächsten Tage: Gib deinen Sohn her und lass uns ihn essen! Aber sie hat ihren Sohn versteckt.
 
Dieses Ereignis sollte an dieser Stelle nicht mit dem irdischen Verstand aufgenommen und analysiert werden, sondern mit dem Geist.
 
Dieser kochende Zustand ist ein Hinweis auf Jesus Christus am Kreuz, der sein Leben für uns Menschen hingab, so dass alle die an ihn glauben in seiner Sohnschaft gerettet vorangehen dürfen (vgl. Johannes 3,16).
 
Johannes 3,16:
16 Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.
 
Die zweite Frau, die lediglich von der ersten Frau in ihrem Gespräch mit dem König erwähnt wird und ebenfalls einen Sohn besaß, den sie versteckte, ist ein Hinweis auf die Gemeinde – die Ekklēsia mit einer bestimmten Eigenschaft, nämlich den Wert der Geheimnisse Christi zu verstehen.
 
Das Voranbewegen in den Geheimnissen Gottes
 
Die Ekklēsia bewegt sich in geistlicher Reife und den Geheimnissen Christi voran, bei denen es sich um die Schätze der Weisheit und Erkenntnis handelt, die Perlen von hohem Wert gleichkommen (vgl. Kolosser 2,3).
 
Kolosser 2,3:
… 3 in welchem (Anm.: Christus) verborgen liegen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.
 
Diese Perlen werden besonders gehütet und nur mit denen geteilt, die das Gedankengut des Königreichs besitzen und zuvor Anteil am Opfertod Jesu genommen haben, indem sie sich selbst gestorben sind.
 
Es sind Heilige, die in einer Kontinuität ehrbar das Abendmahl nehmen, um Christus Jesus zu leben, indem sie ihm mit ihrem Leben aus seiner Gnade leidenschaftlich dienen (vgl. Matthäus 13,45-46; Matthäus 7,6 i.V.m. Johannes 6,54-56).
 
Matthäus 13,45-46:
45 Wiederum gleicht das Himmelreich einem Kaufmann, der gute Perlen suchte, 46 und als er eine kostbare Perle fand, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie.
 
Matthäus 7,6:
6 Ihr sollt das Heilige nicht den Hunden geben und eure Perlen sollt ihr nicht vor die Säue werfen, damit die sie nicht zertreten mit ihren Füßen und sich umwenden und euch zerreißen.
 
Johannes 6,54-56:
54 Wer mein (Anm.: Jesu) Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn am Jüngsten Tage auferwecken.
55 Denn mein Fleisch ist die wahre Speise, und mein Blut ist der wahre Trank.
56 Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm.
 
Diese in der Schilderung offenbarende Botschaft mag erschütternd klingen, aber wir sollten wahren Hunger nach dem Wort Gottes haben, das Jesus Christus ist, bei dem es um das wahre Opfer geht.
 
Daraus ergeben sich in herausfordernden Umständen, dass es zur Konfrontation in unserem inneren Menschen kommt, um sich für den weiteren Weg mit Christus, als unteilbare Wahrheit, oder dagegen zu entscheiden (vgl. Amos 8,11 i.V.m. Johannes 6,60.64-67).
 
Amos 8,11:
11 Siehe, es kommt die Zeit, spricht Gott der HERR, dass ich einen Hunger ins Land schicken werde, nicht einen Hunger nach Brot oder Durst nach Wasser, sondern nach dem Wort des HERRN, es zu hören; …
 
Johannes 6,60.64-67:
60 Viele nun seiner Jünger, die das hörten, sprachen: Das ist eine harte Rede; wer kann sie hören? …
64 Aber es gibt einige unter euch, die glauben nicht. Denn Jesus wusste von Anfang an, wer die waren, die nicht glaubten, und wer ihn verraten würde.
65 Und er sprach: Darum habe ich euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, es sei ihm denn vom Vater gegeben.
66 Von da an wandten sich viele seiner Jünger ab und gingen hinfort nicht mehr mit ihm.
67 Da fragte Jesus die Zwölf: Wollt ihr auch weggehen?
 
Als hingegebene Jünger Jesu in seiner Sohn- und Königsherrschaft können wir aus der Ebene der wahren Gemeinde – der Ekklēsia dazu beitragen, dass Jesus Christus als der König der Könige in die prophetische Fürbitte vor dem Thron Gottes übergeht (vgl. 2.Könige 6,30; Hebräer 9,24).
 
2.Könige 6,30:
30 Als der König die Worte der Frau hörte, zerriss er seine Kleider, während er auf der Mauer ging. Da sah alles Volk, dass er darunter ein härenes Tuch um seinen Leib geschlungen hatte.
 
Hebräer 9,24:
24 Denn Christus ist nicht eingegangen in das Heiligtum, das mit Händen gemacht und nur ein Abbild des wahren Heiligtums ist, sondern in den Himmel selbst, um jetzt für uns vor dem Angesicht Gottes zu erscheinen; …
 
Dies tut er, um den Geist der Gnade und des Gebets über seinem Volk freizusetzen (vgl. Sacharja 12,10a-b).
 
Sacharja 12,10a-b:
10a-b Aber über das Haus David und über die Bürger Jerusalems will ich ausgießen den Geist der Gnade und des Gebets. Und sie werden mich ansehen, den sie durchbohrt haben, …“
 
Diese Art bzw. Kraft von Fürbitte hat zur Folge, dass die Menschen in der Gesellschaft beginnen Jesus Christus als die erlösende Wahrheit zu erkennen und viele von ihnen Erlösung darin finden.
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm