Herausforderung Transformation, Teil 2

Vorbemerkung des Herausgebers:

Der folgende Artikel, den wir in drei Teilen versenden, ist ein Auszug aus dem Buch »Herausforderung Transformation« (Kapitel 2 des Buches) von Martin Scott.


Kapitel 2 (Teil 2)

Land gewinnen durch Beziehungen

1996 sagte der Herr zu mir, dass ich irgendwann Sackleinen kaufen solle. Im Februar 1998 sagte Er mir beim Joggen, dass es jetzt soweit sei. Dieses Reden Gottes war so klar, dass ich heute noch die Stelle weiß, an der Er mir das sagte. Sackleinen gibt es nicht an jeder Ecke, aber ich fand welches und ein Freund nähte mir tragbare Kleidung daraus. Ich fragte mich, was das bedeuten sollte, und Gott erklärte mir manches. Im Frühjahr 1998 hatte ich das Vorrecht, auf verschiedenen Veranstaltungen einiges davon weiterzugeben. Und seit dieser Zeit ist es mein Bestreben, diese Botschaft auch auszuleben.

Im März 1998 trug ich auf einer Konferenz drei Tage lang dieses Sackleinen. Am dritten Tag hatte ich das Privileg, öffentlich zu den Konferenzteilnehmern zu sprechen. Ich stand da in meiner nicht gerade eleganten Kleidung und sagte:

Gott ruft die Kirche dazu auf, neue Kleider anzuziehen, die Kleidung der Demut. Wir müssen unsere bisherige Kleidung ablegen und erkennen, dass wir versagt haben – wir haben unsere Verantwortung gegenüber unserer Nation nicht wahrgenommen. Wir müssen uns demütigen und dann über unsere selbstgebauten Mauern hinausschauen und uns ausstrecken zu unserem Umfeld – unserer Stadt, unserer Region. Wir brauchen Demut, um zum Wohle unserer Umgebung neue Beziehungen aufzubauen. Bisher hielten wir guten Kontakt zu denen, die mit uns auf einer Stufe standen, mit denen wir einer Meinung waren oder deren Ziele auch die unseren waren. Wir haben die Beziehungen gepflegt, die uns etwas nützten. Das muss sich ändern, so geht es jetzt nicht mehr. Ich sage nicht, dass wir unsere bisherigen Beziehungen abbrechen sollen, aber sie dürfen uns nicht davon abhalten, auch Beziehungen zum Besten der Stadt aufzubauen. Und vielleicht müssen wir doch einige unserer bisherigen eigennützigen Kontakte opfern, weil wir nicht mehr die Zeit dazu finden. Wir müssen aus dem Zug der Gewohnheiten aussteigen – dieser Zug endet hier. Jetzt ist es Zeit, an neue, unbekannte Orte zu reisen.

Unter anderem sprach ich auch über Gebetsteams, die von Stadt zu Stadt reisen werden, über neue, bisher unbekannte Propheten, von denen viele »andere Kleidung« tragen (und man sie deshalb nicht auf Anhieb als Propheten erkennt und einordnet). Ich sprach von Menschen, die vor Gott Gelübde ablegen und als Zeichen dafür sogar ihren Kopf kahlscheren werden (besonders unter den Jugendlichen). Dies wird eine entscheidende Zeit sein – wie werden wir reagieren? Werden wir Gottes Handeln erkennen und mit Ihm vorangehen?

Damals verstand ich kaum, wie grundlegend diese Worte für das sein würden, in was mich der Herr hineinführen würde. Doch an meiner Überzeugung hat sich nichts geändert: Wir brauchen solche Beziehungen und deshalb müssen wir es zulassen, dass Gott uns in Demut miteinander verbindet. Wenn wir das versäumen, werden wir vielleicht vorübergehend Erfolg haben, aber in Wirklichkeit wird die Stadt die Kirche prägen und nicht die Kirche die Stadt, wie es Jesus eigentlich gewollt hat.

Wenn wir Einfluss nehmen wollen auf unsere Städte und Regionen, brauchen wir Menschen »mit einem anderen Geist«, die aber inmitten ihrer Stadt leben und mit ihr verflochten sind. Im Folgenden möchte ich mein Verständnis des Wortes »Stadt« genauer erläutern und darlegen, wie mächtig dieses Konzept ist und wie wichtig es ist, dass wir in dieser unserer Umgebung beziehungsorientiert leben und dabei eine dienende Haltung einnehmen.

Prägen wir unsere Stadt – oder lassen wir uns von ihr prägen?

Wenn die Schrift das Wort »Stadt« benutzt, beschreibt sie damit wirkliche Städte; aber man kann ohne Weiteres dafür auch jede andere Gemeinschaft von Menschen einsetzen, sowohl einen Ballungsraum und sogar eine ganze Nation oder auf kleinerer Ebene auch Institutionen wie z.B. Schulen, Vereine, Firmen oder sogar Kirchengemeinden.

Die Grundlage für ein solches Verständnis finden wir im hebräischen Denken: Jede Gemeinschaft ist größer als die Summe aller ihrer Individuen, sie steht über ihnen und beeinflusst diese. Diese Sichtweise steht der extremen Form des Individualismus der 1980er Jahre diametral entgegen. Unsere Premierministerin in Großbritannien, Margaret Thatcher, sagte in einer ihrer Ansprachen: »So etwas wie Gesellschaft gibt es nicht.«

Nun, unser Alltag hat uns dennoch ein gewisses Verständnis von Gemeinschaft vermittelt, wir sprechen zum Beispiel von einer guten Schule, dem Miteinander in einem Fußballverein oder sogar dem Zusammenhalten einer Stadt – und nennen das »Gemeinschaftsgeist«. Dieser Sprachgebrauch führte dazu, dass einige Philosophen die Vorstellung ablehnen, dass es dämonische Geister gibt und stattdessen davon ausgehen, dass »Dämon« nur ein antiquierter Ausdruck für den Geist einer Organisation sei. Tatsächlich ist das jedoch kein Widerspruch – wenn wir verstehen, dass sich dämonische Kräfte an den »Gemeinschaftsgeist« anhängen und so diesen verstärken. So bringen sie alle Menschen, die zu dieser Gruppe gehören, unter denselben Einfluss, unter dieselbe Bindung.

Eine Organisation oder Stadt ist nicht absolut unabhängig von den Leuten, die sie umfasst, aber diese Organisationen haben einen »Geist«, der über den Einzelpersonen steht und auf den diese keinen Zugriff haben. Deshalb wird eine Stadt nicht einfach nur geprägt von den Individuen, die momentan in ihr leben, sondern es ist die Dynamik der Stadt als Gemeinschaft, die die Individuen prägt.

Die meisten meiner Leser werden bereits in einer Gemeinde mitgearbeitet haben und sie haben über die Jahre hinweg vielleicht auch verschiedene Gemeinden kennengelernt. Sie können wahrscheinlich bestätigen, dass dieses Prinzip auch für die Kirche gilt. Jede Gemeinde, jedes Beziehungsnetz sollte ihre eigene Identität entdecken und ausleben – und damit auch die eigene, spezifische Berufung.

Jede Gruppe und jede Gemeinde steht in der Gefahr, im Lauf der Zeit die ursprüngliche Berufung – nämlich zu dienen – aus den Augen zu verlieren. Dann werden die Diener zu Konsumenten und wollen sich bedienen lassen. In jeder Körperschaft gibt es eine natürliche Tendenz, die ihr angehörenden Menschen zu eigenen Zwecken zu benutzen. Das heißt, die Menschen, ihre Fähigkeiten, ihre Zeit und nicht zuletzt ihr Geld müssen dann dazu dienen, das Überleben der Gemeinschaft abzusichern. Darum glaube ich, dass in jeder christlichen Gemeinde oder Organisation in regelmäßigen Abständen (vielleicht einmal im Jahr?) so etwas wie ein kollektiver »Befreiungsdienst« stattfinden sollte. Damit meine ich in etwa folgendes: Diejenigen, die sich mit dieser Körperschaft identifizieren, stellen wieder einmal unmissverständlich klar, dass sie als Menschen zuallererst dazu da sind, Gott zu dienen und nicht der Gruppe. Sie müssen allen deutlich machen, dass nicht der Fortbestand der Gruppe das Ziel sein kann, sondern dass die Gruppe nur dazu da ist, die Absichten Gottes zu verfolgen. Sollte eine christliche Gruppe ein Gebäude benutzen oder gar besitzen, wäre es sogar gut, wenn sie ihre Hände auch auf dieses Haus legten und erklären würden, dass nicht sie dem Gebäude dienen, sondern dass das Gebäude Gott dient.

Die Stadt in der Bibel

Der Schöpfungsauftrag (siehe 1. Mose 1,28) betrifft zwei Bereiche: die Familie (seid fruchtbar und mehret euch) und die Herrschaft über die Erde (untertan machen und regieren). Die Familie (und in der Erweiterung alle Beziehungen) steht ununterbrochen unter Beschuss, da Beziehungen ein Spiegelbild Gottes sind. Genauso wird der Herrschaftsbefehl ständig angefochten und in Verruf gebracht durch Machtmissbrauch. Zu oft wird Autorität nicht in dienender Haltung ausgeübt, sondern diktatorisch und unterdrückend. Eine Stadt zu bauen gehört zu unserem Herrschaftsauftrag. Am sechsten Tag war die Schöpfung beendet, aber sie ist dennoch nicht abgeschlossen; es hat sich nur die Methode geändert. Von da an hat Gott den Menschen als Mitarbeiter eingesetzt und berufen, mit Ihm zusammen die Erde zu füllen und sich untertan zu machen. Daher könnte es sein, dass Teile der Schöpfung, besonders solche, die wir in Zusammenarbeit mit Gott gestaltet haben, das Feuer des Gerichts überstehen.

Kain baute die erste Stadt und benannte sie nach seinem Sohn Henoch (siehe 1. Mose 4,13-17). Diese Stadt ist mehr als nur eine einfache Erfüllung des Schöpfungsgebots. Sie wurde nach dem Sündenfall gebaut und ist somit selbst »sündig«, und dennoch ist sie mehr als »einfach nur sündig«: Sie wurde in der Gottesferne gebaut, das ist vielleicht ein Zeichen dafür, dass Kain auch weiterhin Gottes Wege verachtete. Er gibt der Stadt den Namen seines Sohnes und scheint sich damit ein ewiges Denkmal setzen zu wollen. Diese Stadt repräsentiert eine Alternative zur Gemeinschaft mit Gott – das ist der Versuch, sich auch ohne Gott sicher und bedeutend zu fühlen. Falsche Gemeinschaft in der Gottesferne ist immer die Tendenz einer Stadt, es sei denn, sie wird in Schach gehalten durch den Gehorsam des Volkes Gottes.

Der zweite Stadtgründer ist Nimrod (siehe 1. Mose 10,8-12). Dieser kriegerische König gründete Städte als Zentren militärischer Macht und deshalb werden seine Städte zum Symbol der Unterdrückung. Beide Städtegründungen zeugen von dem Streben nach Unabhängigkeit von Gott und dem Verlangen nach Identität und Macht.

Von da an zentriert sich ein Großteil der biblischen Geschichte auf Städte: Babylon und Ninive, Sodom und Gomorra, Tyrus und Sidon, Rom und Jerusalem, Damaskus, Antiochia, Ephesus und viele mehr.

Die berühmteste der frühen Städte ist Babel, wo Menschen zusammenkommen mit dem Wunsch, sich selbst einen Namen zu machen und beisammenbleiben zu können (siehe 1. Mose 11,4). Babel bleibt unvollendet und symbolisiert damit, dass keine von Menschen errichtete Stadt ihr Ziel vollständig erreichen kann, denn nichts kann die verlorene Gegenwart Gottes ersetzen oder den Wunsch der Menschheit nach Gemeinschaft und Bedeutung erfüllen. Babel ist nicht nur unvollendet, sondern auch durch und durch rebellisch. Sie unterwirft sich nicht unter den Gott, der sich zu den Menschen herabneigt, sondern ist auch Symbol für den vergeblichen Versuch, durch selbsterarbeitete Bedeutung den Himmel zu erstürmen. Die Stadt wird damit zum Ausdruck und Symbol der Rebellion par excellence, der Rebellion, die sich weigert, sich Gott zu unterwerfen und in Unterordnung zu leben.

Das führt uns (einmal mehr) zu dem Gedanken, dass der Sündenfall eine dreifache Rebellion verursacht hat:

* Rebellion des Einzelnen

* gemeinschaftliche Rebellion der Städte, der gefallenen Strukturen

* satanische Rebellion

Jede Stadt (oder Institution) wird in sich dieses Babylonische haben, das hervortreten und sich selbst groß machen möchte. Das hat in einem solchen Ausmaß Gültigkeit, dass sogar Jerusalem, die »Stadt des Shalom«, also die Stadt des Friedens sein sollte, selbst babylonisch wird (siehe den verurteilenden Kommentar über das irdische Jerusalem in Offenbarung 11,8). Die große prophetische Stadt wird zur Stadt, die die Propheten tötet (siehe Lukas 13,34). Nur das Neue Jerusalem, das von Gottes Thron herabkommt, kann das babylonische Wesen in dieser Stadt besiegen und sie zu ihrer Bestimmung zurückbringen (siehe Offenbarung 21,1). Das gilt nicht nur für Jerusalem – Gott möchte auf jede Stadt herabkommen und die Stadt verändern, damit sie in ihre von Gott geplante Bestimmung hineinkommt. Gleichzeitig wohnt jeder Stadt ein wachsendes babylonisches Element inne. Der Fortschritt der Transformation zu dem hin, was Gott geplant hat, wird in Teilschritten erfolgen. Vor der parousia werden wir sicher keine Vollkommenheit erreichen, trotzdem müssen unsere Gebete auf eine grundlegende Veränderung unserer Stadt abzielen, so dass Gott Raum bekommt und mit Seiner Herrlichkeit gerne bei uns wohnt. Und in diesem Sinne ist jede Stadt eine Mischung aus Babylon und dem Neuem Jerusalem.

Die Ursprünge einer Stadt oder Institution

Menschen kommen zusammen und haben eine Vision (die sie vielleicht schon genau definieren können – oder die noch sehr vage ist und keiner weiß genau was daraus wird). Gemeinsam arbeiten sie daran, dass ihre Vision Wirklichkeit wird. In diesem Stadium besitzt die Stadt ein gewisses Maß an Flexibilität und ist leicht formbar. Alles, was in diesem Stadium an Gedanken, Wünschen und Strategien hineingesteckt wird, wird zur DNA und damit ausschlaggebend für die zukünftige Entwicklung.

Die Stadt soll also die Absichten ihrer Gründer erfüllen. Deshalb ist es von grundlegender Bedeutung für unsere Gebetsstrategie, dass wir die »Grundmauern« der Stadt kennenlernen, um die gegenwärtigen Probleme der Stadt zu verstehen und angehen zu können. Eine der Schlüsselfragen ist immer: »Warum gibt es diese Stadt hier?«

Wenn eine Stadt gegründet wird, bekommt sie einen Namen. Durch die Namensgebung erhält sie eine Identität und im Laufe der Zeit wird sie auch etwas wie einen eigenen Charakter, eine eigene Persönlichkeit entwickeln. Wenn wir für eine Stadt beten, wollen wir durch geistliches Unterscheidungsvermögen und durch Nachforschungen die wahre Identität der Stadt kennenlernen.

Die sich entwickelnde Stadt

Mit der Zeit nimmt die Organisation oder Stadt festere Formen an und beginnt sich zu entwickeln. Dabei gewinnt sie ein gewisses Maß an Unabhängigkeit. Obwohl dieser Gedankengang unserem westlichen Denken fremd ist: Es entwickelt sich ein »gemeinsamer Geist«. Und während sich diese unabhängige Persönlichkeit kristallisiert, wird sie zunehmend unabhängig von ihren Gründern. Anstelle wie zu Beginn von den Menschen geformt zu werden, wird sie nun selbst zur prägenden Instanz für die in ihr lebenden Menschen.

Im Laufe der Zeit wird die noch junge, sich entwickelnde Stadt immer starrer und widerstandsfähiger gegenüber Veränderung. Wem fällt hier nicht der universelle Satz ein, der den Widerstand gegen Veränderung so schön darstellt: »Wir haben das noch nie gemacht und wir werden auch jetzt nicht damit anfangen!« Die Stadt (oder Institution oder sogar die Gemeinde), die ursprünglich geschaffen wurde, um den Menschen zu dienen, benutzt an diesem Punkt ihrer Entwicklung Menschen und Ressourcen, um sich selbst zu dienen. Sie fordert Loyalität, Selbstverpflichtung und Gehorsam ihrer Mitglieder oder Bewohner und belohnt die, die besonders nützlich sind. (Ich unterscheide zwischen »Loyalität« und »Treue«: In Beziehungen ist Vertrauen und Treue gefragt, Systeme fordern bedingungslose Untertanentreue, »Treue bis zum letzten Mann«, »Nibelungentreue«. Loyalität bringe ich hier mit Missbrauch in Verbindung.)

Ich muss hier unbedingt noch anfügen, dass die Entwicklung einer Stadt beständig voranschreitet, aber sie muss nicht unbedingt gleichmäßig erfolgen. Die Wachstumsrate variiert, von Zeit zu Zeit muss manches neu definiert werden. Diese Phasen des tiefen, radikalen, schmerzhaften Wandels laden geradezu ein, sich geistlich zu engagieren: Die Zukunft der Stadt ist dann weit leichter und nachhaltiger zu beeinflussen als sonst.

Ich kann mich erinnern, wie ich in Leeds war und fragte, wo die Obelisken der Stadt seien. Nun, keiner wusste irgendetwas von irgendwelchen Obelisken in Leeds. Ich hatte aber das Gefühl, dass die Stadt in einer Phase der Neudefinierung war. Ich erklärte ihnen, dass eine Stadt in solchen Momenten immer zurückkehrt zu ihren babylonischen Wurzeln und diese neu festigt. Einer der Anwesenden, ein Mitglied des Stadtrats, bestätigte meine Aussage: Genau das stand zurzeit auf der Tagesordnung der Sitzungen. Er berichtete, dass die Stadt plante, einen Teil des Zentrums umzugestalten – vor einem der markantesten Gebäude sollten rechts und links des Eingangs Obelisken aufgerichtet werden. Sehr interessant! Schon der Eingang zum Tempel des Sonnengottes in Ägypten war beidseitig durch Obelisken betont (Obelisken sind ein Indiz für freimaurerischen Einfluss). Das wollten wir uns ansehen, und es war der Mühe wert: Das betroffene Gebäude hatte Zwillingstürme im Stil der babylonischen Zikkurat-Türme, die auch noch von jeweils vier Obelisken umgeben waren! Es war so offensichtlich: In dieser Zeit der Neudefinition suchte die Stadt ihre ursprünglichen, götzendienerischen Wurzeln zu stärken.

Wann immer der Wunsch aufkommt, die Identität neu zu definieren, besteht in diesem Moment eine besondere Chance, die Zukunft der Stadt zu beeinflussen. Das ist vergleichbar mit der Erziehung und Prägung eines jungen Menschen: Es gibt Entwicklungsphasen, in denen Erlebnisse und Sätze weit tiefere und nachhaltigere Auswirkungen haben als sonst.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich eine Stadt von einer formbaren Masse zur unabhängigen Persönlichkeit entwickelt, die dann den Dienst ihrer Einwohner fordert und so instinktiv ihr Überleben sichert – um jeden Preis. Babylon, der Archetyp der rebellischen Stadt, sagt: »Ich bin eine Herrin für immer... ich werde keine Witwe werden noch ohne Kinder sein« (Jesaja 47,7-8). Sie wird überleben, auch wenn sie dafür vielleicht einige Menschenopfer bringen muss.

Martin Scott
3 Generations

Fortsetzung folgt….


Hinweis zu Martin Scott:

Martin Scott ist weithin als Gebetsleiter und -stratege mit einer starken, prophetischen Begabung bekannt. 1998 begann er unter dem Schirm von »Sowing seeds for Revivial« mit Teams in verschiedene Gebiete zu reisen, um Einheit und ortsbezogene Gebetsstrategien zu fördern. Dies führte ihn durch viele europäische Länder, nach Kanada, Brasilien und in die USA. Für sein einzigartiges Forschungsprojekt über »Die Eschatologie der Neuen Gemeindebewegung« erhielt er von der Brunel Universität den Master in Theologie. Er ist Autor zahlreicher Bücher, u.a. »Herausforderung Transformation« und »Willkommen in der Zukunft«.

 
Übersetzung:
GrainPress