Einleitung
Da wir uns in der Zeit des biblischen Monats von Elul befinden, dessen Name das Akronym des Satzes aus Hohelied 6,3 trägt, wo es heißt:
„Ich gehöre meinem Geliebten, und mein Geliebter gehört mir, er, der in den Lilien weidet.“ (Anm.: Rev. Elberfelder),
möchte ich auf den Aufenthaltsort des Geliebten eingehen, der Jesus Christus ist.
Es ist Jesus Christus, der der Ausdruck von der Liebe des Vaters zu uns Menschen ist (vgl. Johannes 3,16).
Johannes 3,16:
16 Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.
Die väterliche Gegenwart Gottes
Es ist Gottes Verlangen, uns durch seine Liebe näher in seine väterliche Gegenwart zu ziehen (vgl. Johannes 14,6).
Johannes 14,6:
6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.
Der Vater möchte nicht, dass wir seine Herrlichkeit antasten, sondern es ist seine Sehnsucht, dass wir durch Jesus Christus in seine Herrlichkeit eintreten, die seine väterliche Gegenwart beinhaltet (vgl. Johannes 17,20-21).
Johannes 17,20-21:
20 Ich (Anm.: Jesus Christus) bitte aber nicht allein für sie, sondern auch für die, die durch ihr Wort an mich glauben werden, 21 damit sie alle eins seien. Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast.
Die Salbung und die Liebe Gottes
In diesem Zusammenhang ließ mich der HERR wissen, dass es nicht alleine ausreicht, gesalbt zu sein, sondern ebenfalls von seiner vollkommenen und reinen Liebe erfüllt zu sein.
Es ist das Anliegen des himmlischen Vaters innere Verletzungen, die der Seele eines Menschen von anderen Menschen zugefügt wurden zu heilen, so dass sie in der Lage sind, die von ihm gegebene Salbung uneingeschränkt bzw. fehlerlos fließen zu lassen.
Wie zuvor erwähnt, ist es nicht genug, wenn man als Gläubiger in Jesus Christus von Gott gesalbt ist und zugleich eine unbehandelte innere seelische Verletzung trägt. Die Begründung liegt darin, weil der Salbungsfluss durch die Verwundung beeinflusst wird, was sich durch unterschiedliche negative Verhaltensmuster bzw. Reaktionen bemerkbar machen kann. Deshalb ist es Gottes priorisiertes Verlangen, dass wir in seine Gegenwart eintreten und diese nicht nur berühren. Wenn wir die Gegenwart Gottes lediglich berühren, ist das ein Zeichen dafür, dass wir uns von seinem liebenden väterlichen Wesen distanzieren und keine wahrhaftige Nähe zulassen wollen. Doch Gott möchte uns mit seiner väterlichen Gegenwart vollkommen umgeben und nicht nur ein Teil unseres Wesens berühren.
Das Resultat einer verletzten Seele
Wenn die innere Verletzung der Seele eines Menschen nicht durch die Liebe des himmlischen Vaters geheilt ist, hat das bei falscher Behandlung durch Mitmenschen zur Folge, dass die betreffende Person aus dem Blickwinkel der Wunde agiert und auf ähnliche Weise vorgeht, wie die Mitmenschen, die sie falsch behandeln.
Jesus Christus hingegen hat gesagt, dass wir unsere Feinde lieben sollen und wenn uns jemand auf die rechte Wange schlägt, wir auch die andere Wange hinhalten sollen (vgl. Lukas 6,27; Matthäus 5,39).
Lukas 6,27:
27 Aber ich sage euch, die ihr zuhört: Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen; …
Matthäus 5,39:
39 Ich aber sage euch, dass ihr nicht widerstreben sollt dem Übel, sondern: wenn dich jemand auf deine rechte Wange schlägt, dem biete die andere auch dar.
Die Aussage Jesu im Lukas-/ und Matthäusevangelium bedeutet nicht, dass wir uns alles gefallen lassen sollen.
Es ist Gottes Verlangen, dass wir uns unserer Identität durch Jesus Christus im himmlischenVater bewusst sind und nicht Gleiches mit Gleichem vergelten.
Der barmherzige Samariter
Deshalb heißt es auch im Gleichnis des barmherzigen Samariters, wo es um die Liebe Gottes geht, dass der Samariter die Wunden des Menschen, der verletzt auf dem Weg lag zuerst mit Öl und Wein versorgte (vgl. Lukas 10,27.33-34).
Lukas 10,27.30.33-34:
27 Er antwortete und sprach: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüt, und deinen Nächsten wie dich selbst (vgl. 5.Mose 6,5; 3.Mose 19,18).“ …
30 Da antwortete Jesus und sprach: Es war ein Mensch, der ging von Jerusalem hinab nach Jericho und fiel unter die Räuber; die zogen ihn aus und schlugen ihn und machten sich davon und ließen ihn halb tot liegen. …
33 Ein Samariter aber, der auf der Reise war, kam dahin; und als er ihn sah, jammerte er ihn; 34 und er ging zu ihm, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie ihm, hob ihn auf sein Tier und brachte ihn in eine Herberge und pflegte ihn.
Öl und Wein
Die Versorgung mit Öl und Wein in diesem Kontext beinhaltet die Salbung des Heiligen Geistes und die Liebe des himmlischen Vaters. Das Öl ist verbunden mit dem Reichtum unseres Glaubens und der Wein mit unserer vollständigen Hingabe (Anm.: Opfer) zu Jesus Christus, weil sich das Öl in der goldenen Menora befindet und der Wein im Weinschlauch (Anm.: besteht aus Kuhhaut, was bedeutet, dass eine Kuh hierfür sterben musste).
Das Öl und der Wein sind miteinander verwoben, und sie sollten nicht unabhängig voneinander fungieren.
Es ist ebenfalls kein Zufall, dass Jesus als der Wein zur Hochzeit (Anm.: Liebesbund) von Kana ausging, das Wasser in Wein verwandelte (vgl. Johannes 2,3.7-9).
Johannes 2,3.7-9:
3 Und als der Wein ausging, spricht die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr. …
7 Jesus spricht zu ihnen: Füllt die Wasserkrüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis obenan.
8 Und er spricht zu ihnen: Schöpft nun und bringt es dem Speisemeister! Und sie brachten es ihm.
9 Als aber der Speisemeister den Wein kostete, der Wasser gewesen war, und nicht wusste, woher er kam – die Diener aber wussten es, die das Wasser geschöpft hatten –, ruft der Speisemeister den Bräutigam …
Die vollkommene Wiederherstellung
Das bedeutet, dass die vollkommene Wiederherstellung eines Menschen nicht grundsätzlich durch die Salbung kommt, sondern durch die Liebe des himmlischen Vaters, die die betreffende Person aus dem Bereich des Traumas bzw. der Verwundung in den Bereich der Regierungsbewegung des Königs und seiner Ruhe emporhebt (vgl. Lukas 10,34 i.V.m. Johannes 12,13-15).
Lukas 10,34:
… 34 und er ging zu ihm, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie ihm, hob ihn auf sein Tier und brachte ihn in eine Herberge und pflegte ihn.
Johannes 12,13-15:
… 13 nahmen sie Palmzweige und gingen hinaus ihm entgegen und riefen: Hosianna! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn, der König von Israel!
14 Jesus aber fand einen jungen Esel und ritt darauf, wie geschrieben steht (vgl. Sacharja 9,9): 15 „Fürchte dich nicht, du Tochter Zion! Siehe, dein König kommt und reitet auf einem Eselsfüllen.“
Die vollkommene Wiederherstellung hat zur Folge, dass sich die geheilte Person ihrer Identität und ihrem Wert durch Jesus Christus im himmlischen Vater bewusst ist, so dass sie sich nicht mehr auf der Ebene der Verwundung aus der Vergangenheit aufhält. Sie fürchtet sich nicht mehr davor von Mitmenschen in der Zukunft verletzt zu werden, weil ihre Wunde geheilt ist. Weiterhin wird die innerlich wiederhergestellte Person, wenn es zu einem verbalen Angriff in der Zukunft kommen sollte, den Angreifer nicht mehr durch die vergangene Verletzung auf ähnliche Weise verbal attackieren, sondern diesen zur Rede stellen, um ihm/ihr dabei zu helfen zu erkennen, was der Grund dieser Reaktion ist. Das ist es, was es bedeutet, die linke Wange hinzuhalten wie es Jesus Christus sagte.
Der Eintritt in das Feld der Lilien
Jesus Christus möchte, dass wir uns des Liebesbundes zu ihm bewusst sind, indem wir erkennen, dass wir sein und er unser Besitztum ist, so wie es in Hohelied 6,3 geschrieben steht.
Es ist Jesus, der unser Liebhaber/Bräutigam ist und sich danach sehnt, dass wir mit ihm im Feld der Lilien weiden.
Das Feld der Lilien beinhaltet im geistlichen Bereich das Gebiet, wo die Freude des HERRN gegenwärtig ist und der HERR uns durch seinen Geist veredelt sowie zu Überbringern seiner Wahrheit macht.
Das wird durch das hebräische Wort „šûšan/šôšannāh“ deutlich, was in Hohelied 6,3 für „Lilie“ verwendet wird.
Das Wort weist zugleich auf „eine Blume oder ein architektonisches Ornament sowie ein gerade Trompete„ hin und kommt von dem Wurzelwort „šûš“, was „hell sein, sich freuen, sich erfreuen“ bedeutet. (Anm.: Teilauszug aus der Elberfelder Studienbibel mit der Wortschlüsselnummer: 8113 und der Strong's Konkordanz mit der Wortschlüsselnummer: H7799, H7797)
Das Schloss Susa und Esther
Das Feld der Lilien steht ebenfalls im Zusammenhang mit der Winterresidenz der Könige, bei der es sich um das Schloss von Susa handelt, das den Charakter einer Lilie trägt.
Der HERR machte mir deutlich, dass wenn man sich entscheidet in die liebende Gegenwart des himmlischen Vaters vollständig einzutreten, es zu einer Umwandlung in der Identität kommt, so wie es die Jüdin Hadassa erlebte, die auf der Burg Susa zur Königin Esther wurde.
Diese Umwandlung hat mit einer größeren Verantwortung und Autorität zu tun (vgl. Esther 2,3-4.7.16-17).
Esther 2,3-4.7.16-17:
… 3 und der König bestelle Männer in allen Ländern seines Königreichs, dass sie alle schönen Jungfrauen zusammenbringen auf das Schloss zu Susa ins Frauenhaus unter die Hand Hegais, des königlichen Kämmerers, des Hüters der Frauen, und dass man ihre Schönheit pflege; 4 und das Mädchen, das dem König gefällt, werde Königin an Waschtis statt. Das gefiel dem König und er tat so. …
7 Und er (Mordechai) war der Pflegevater der Hadassa, das ist Ester, einer Tochter seines Onkels; denn sie hatte weder Vater noch Mutter. Und sie war ein schönes und feines Mädchen. Und als ihr Vater und ihre Mutter starben, nahm sie Mordechai als Tochter an. …
16 Es wurde aber Ester zum König Ahasveros gebracht in den königlichen Palast im zehnten Monat, der da heißt Tebet, im siebenten Jahr seiner Herrschaft.
17 Und der König gewann Ester lieber als alle Frauen und sie fand Gnade und Gunst bei ihm vor allen Jungfrauen. Und er setzte die königliche Krone auf ihr Haupt und machte sie zur Königin an Waschtis statt.
Der Vorname „Hadassa“ bedeutet übersetzt „Myrte“, was eine Pflanzenart ist und der Vorname „Esther“ bedeutet übersetzt „Stern“.
Die Namensumwandlung ist ein Hinweis für uns als Volk Gottes, dass wir auf der Erde aus dem übernatürlichen Bereich mit der Kraft des prophetischen Wortes regieren, um den Feind zu Fall zu bringen und Orientierung den Menschen inmitten von Finsternis zu geben (vgl. 2.Petrus 1,19 i.V.m. Kolosser 3,1-4).
2.Petrus 1,19:
19 Umso fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen.
Kolosser 3,1-4:
1 Seid ihr nun mit Christus auferstanden, so sucht, was droben ist, wo Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes.
2 Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist.
3 Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott.
4 Wenn aber Christus, euer Leben, sich offenbaren wird, dann werdet ihr auch offenbar werden mit ihm in Herrlichkeit.
Es ist sehr gut, wenn man als Gläubiger in Jesus Christus das Wissen im Herzen trägt, dass man eine Pflanzung des HERRN ist und die Bereitschaft hat, sich von Jesus Christus emporheben zu lassen. Das Emporheben an den höheren Ort bedeutet größere Autorität und Verantwortung zu besitzen sowie ein Zeichen zu sein, das auf die Zeiten Gottes hinweist, damit die Menschen Orientierung erhalten (vgl. Jesaja 61,3 i.V.m. 1.Mose 1,14).
Jesaja 61,3:
… 3 zu schaffen den Trauernden zu Zion, dass ihnen Schmuck statt Asche, Freudenöl statt Trauerkleid, Lobgesang statt eines betrübten Geistes gegeben werden, dass sie genannt werden „Bäume der Gerechtigkeit“, „Pflanzung des HERRN“, ihm zum Preise.
1.Mose 1,14:
14 Und Gott sprach: Es werden Lichter an der Feste des Himmels, die da scheiden Tag und Nacht und geben Zeichen, Zeiten, Tage und Jahre …
Das Schloss Susa und Nehemia sowie der Prophet Daniel
Das Schloss Susa war ebenfalls der Aufenthaltsort des Obermundschenks Nehemia und auch des Propheten Daniel.
Es war im Schloss von Susa, wo Nehemia sich darauf vorbereitete, die zerstörte Mauer von Jerusalem wieder aufzurichten.
Es war im Schloss von Susa, wo Daniel von Gott prophetische Vision erhielt (vgl. Nehemia 1,1; Nehemia 2,5 i.V.m. Daniel 8,1-2).
Nehemia 1,1:
1 Dies ist die Geschichte Nehemias, des Sohnes Hachaljas.
Es geschah im Monat Kislew des zwanzigsten Jahres, als ich in der Festung Susa war, …
… 11c Denn ich war des Königs Mundschenk.
Nehemia 2,5:
… 5 und sprach zum König: Gefällt es dem König und hat dein Knecht Gnade gefunden vor dir, so wollest du mich nach Juda reisen lassen, in die Stadt, wo meine Väter begraben sind, damit ich sie wieder aufbaue.
Daniel 8,1-2:
1 Im dritten Jahr der Herrschaft des Königs Belsazar erschien mir, Daniel, ein Gesicht, nach jenem, das mir zuerst erschienen war.
2 Ich hatte ein Gesicht und während meines Gesichtes war ich in der Festung Susa im Lande Elam am Fluss Ulai.
All diese Ereignisse sollen uns verdeutlichen, dass es in der Gegenwart der väterlichen Liebe Gottes zur Wiederherstellung, zu größerer Herrlichkeit, zur apostolischen Beauftragung und zur Zunahme in der prophetischen Salbung kommt.
Amen und Amen.
In Seiner Weisheit,
Daniel Glimm