Die wahre Gemeinschaft der Heiligen

Einleitung

Um die wahre Gemeinschaft der Heiligen untereinander gemäß Hebräer 10,24-25a richtig zu verstehen, ist es für uns als Volk Gottes wichtig, dass wir unser Selbst aus der Perspektive Gottes richtig erkennen.
 
Hebräer 10,24-25a:
… 24 und lasst uns aufeinander Acht haben und uns anreizen zur Liebe und zu guten Werken 25a und nicht verlassen unsre Versammlungen, …
 
Wir sind nicht in erster Linie ein menschliches Wesen, das eine Seele (Anm.: Wille, Gefühl und Verstand) besitzt und in einem menschlichen Körper lebt, sondern wir sind in erster Linie ein geistliches Wesen, das eine Seele hat und in einem menschlichen Körper residiert.
 
Gott ist Geist!
 
Wenn wir nach dem Ebenbild Gottes geschaffen sind und Gott Geist ist, dann sind wir das ebenfalls, denn es ist nur möglich im Geist die wahre Gemeinschaft mit Gott, dem himmlischen Vater zu haben und ihn in Liebe zu verehren (vgl. 1.Mose 1,26-27 i.V.m. Johannes 4,23-24).
 
1.Mose 1,26-27:
26 Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alle Tiere des Feldes und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht.
27 Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau.
 
Johannes 4,23-24:
23 Aber es kommt die Zeit und ist schon jetzt, in der die wahren Anbeter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn auch der Vater will solche Anbeter haben.
24 Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.
 
Die Erschaffung des Geistwesens von Adam
 
Das Prinzip, dass das Geistwesen vor dem Menschwesen existiert, wird anhand der Erschaffung Adams deutlich.
Zuerst wurde das Geistwesen „Adam“ vom himmlischen Vater erschaffen und danach sein Seelenleib, weil Gott seinen bereits existierten Hauch „Adam“ (vgl. 1.Mose 1,26-27) später in den Seelenleib von Adam einhauchte, was wir in 1.Mose 2,6-7 lesen können.
 
1.Mose 2,6-7:
… 6 aber ein Nebel stieg auf von der Erde und feuchtete alles Land.
7 Da machte Gott der HERR den Menschen aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen.
 
Anhand dieser Bibelstelle können wir erkennen, dass wir wie bereits erwähnt nicht in erster Linie ein menschliches Wesen sind, das eine Seele besitzt und in einem menschlichen Körper lebt, sondern wir sind in erster Linie ein geistliches Wesen, das eine Seele hat und in einem menschlichen Körper residiert.
Wir sind zwar als Menschen durch unsere Eltern ein menschliches Wesen auf dieser Erde geworden aber zum Zeitpunkt als wir im Geist wiedergeboren wurden, sind wir von einem unkorrumpierten Samen geboren worden.
Das heißt, dass seit dem Tag, an dem wir wiedergeboren wurden, wir einen heiligen Samen in uns tragen, an dem der Teufel kein legales Recht besitzt, diesen zu berühren (vgl. 1.Johannes 5,18)!
 
1.Johannes 5,18:
18 Wir wissen, dass, wer von Gott geboren ist, der sündigt nicht, sondern wer von Gott geboren ist, den bewahrt er und der Böse tastet ihn nicht an.
 
Die dreifache Schnur
 
Wenn wir die dreifaltige Zusammensetzung des menschlichen Wesens (Anm.: 1.Geist; 2.Seele; 3.Leib), die einer dreifachen Schnur gleichkommt richtig verstehen, kommt es durch Jesus Christus in uns zu übernatürlichen Durchbrüchen und Siegen auf der Erde gegenüber dem Feind, der in der Luft herrscht (vgl. Prediger 4,12 i.V.m. Epheser 2,2).
 
Prediger 4,12:
12 Einer mag überwältigt werden, aber zwei können widerstehen, und eine dreifache Schnur reißt nicht leicht entzwei.
 
Epheser 2,2:
… 2 in denen ihr früher gelebt habt nach der Art dieser Welt, unter dem Mächtigen, der in der Luft herrscht, nämlich dem Geist, der zu dieser Zeit am Werk ist in den Kindern des Ungehorsams.
 
Wenn sich diese drei Attribute unseres Wesens in der richtigen Reihenfolge befinden, dann zeugt zuerst der Geist in unsere Seele, und wenn unsere Seele geheiligt ist, steuert sie unseren Körper gemäß dem Willen Gottes, so dass das Königreich des Himmels auf der Erde erkannt wird (vgl. Galater 5,16 i.V.m. 1.Thessalonicher 5,23; 1.Mose 2,7).
 
Galater 5,16:
16 Ich sage aber: Lebt im Geist, so werdet ihr die Begierden des Fleisches nicht vollbringen.
 
1.Thessalonicher 5,23:
23 Er aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch und bewahre euren Geist samt Seele und Leib unversehrt, untadelig für die Ankunft unseres Herrn Jesus Christus.
 
1.Mose 2,7:
7 Da machte Gott der HERR den Menschen aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen.
 
Die silberne Schnur
 
Im geistlichen Bereich hat Gott in das Wesen eines jeden Menschen eine Verbindung etabliert, die sich die silberne Schnur nennt und den unsichtbaren Bereich mit dem sichtbaren Bereich unseres Wesens verbindet (vgl. Prediger 12,6-7).
 
Prediger 12,6-7:
… 6 ehe der silberne Strick (Gottes Berechtigung auf der Erde in einem menschlichen Körper zu leben) zerreißt und die goldene Schale (die Zeitspanne unseres Geistes auf Erden) zerbricht und der Eimer (die Zeitspanne der Seele auf Erden) zerschellt an der Quelle (Lebensspanne der Ewigkeit) und das Rad (der von Gott zugeteilte Zeitraum auf Erden) zerbrochen in den Brunnen (Tod) fällt.
7 Denn der Staub muss wieder zur Erde kommen, wie er gewesen ist, und der Geist wieder zu Gott, der ihn gegeben hat.
 
Die silberne Schnur ist eine Art der Berechtigung des Lebens von Gott auf der Erde, die der Funktion der Nabelschnur eines ungeborenen Lebens im Mutterleib gleichkommt.
 
Der Walvoord Bibelkommentar schreibt zur der Bibelstelle aus Prediger 12,6-7 folgendes:
 
=> Der Prediger ermahnt die Menschen, ein verantwortungsvolles Leben zu führen, ehe der Tod herannaht. Er gebraucht für das Leben die beiden üblichen Bilder Licht (“goldene Schale”) und Wasser (vgl. Psalm 36,9-10). Der Verfall des Körpers gleicht dem Verlöschen des Lichtes; der silberne Strick, der eine goldene Schale hält (in der das Licht brennt), zerreißt, und die Schale zerbricht. Auch kann das Wasser des Lebens nicht mehr geschöpft werden, denn der Eimer ist zerschellt und das (Schöpf)rad, mit dem das Wasser aus dem Brunnen heraufgeholt wird, ist zerbrochen.
Das letzte Bild für den Tod, das Salomo anführt, um die Menschen zu einem verantwortungsvollen Leben zu bewegen, stellt eine Umkehrung der Schöpfung dar.
Der Staub aus dem der Körper besteht, muss wieder zur Erde kommen, wie er gewesen ist, und der Lebensodem („Geist“ und “Odem” sind Übersetzungen des selben hebräischen Wortes “ruach”) kehrt zu Gott zurück, der ihn gegeben hat. <= (Anm.: Teilauszug aus dem Walvoord Bibelkommentar zu Prediger 12,6-7, Seite 693)
 
Die Wiedergeburt des Geistes
 
Wenn wir im Heiligen Geist wiedergeboren werden, ist das, was in uns wohnt, die Gegenwart Gottes, die unseren Geist bewahrt (vgl. Johannes 3,3-8 i.V.m. 1.Mose 2,7).
 
Johannes 3,3-8:
3 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.
4 Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er denn wieder in seiner Mutter Leib gehen und geboren werden?
5 Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen.
6 Was vom Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; und was vom Geist geboren ist, das ist Geist.
7 Wundere dich nicht, dass ich dir gesagt habe: Ihr müsst von neuem geboren werden.
8 Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist es bei jedem, der aus dem Geist geboren ist.
 
1.Mose 2,7:
7 Da machte Gott der HERR den Menschen aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen.
 
Somit ist der Geist das, was man wirklich ist und die Seele eine Reflektion, von dem, was man ist.
Das bedeutet, dass der Geist, wenn man sich im Geistbereich mit Jesus Christus bewegt, das Abbild der lebendigen Seele trägt, so dass Menschen, die sich im Geistbereich bewegen, erkennen können, wer man ist (vgl. 2.Korinther 5,16).
 
2.Korinther 5,16:
16 Darum kennen wir von nun an niemanden mehr nach dem Fleisch; und auch wenn wir Christus gekannt haben nach dem Fleisch, so kennen wir ihn doch jetzt so nicht mehr.
 
Das Pflegen der Gemeinschaft mit Gott und unser Geistwesen
 
Damit wir untereinander als Heilige wahre geistliche Gemeinschaft haben können, ist es von Bedeutung, dass wir zuerst mit unserem Geistwesen Gemeinschaft mit Gott pflegen, der unser Schöpfer, Vater und König ist.
Unser Geistwesen sollte das Wesen des Löwen und des Lammes Gottes in sich tragen, so dass wir in der Lage sind von Jesus Christus, unserem großen Hirten an den Ort der übernatürlichen Gemeinschaft, Versorgung und Ruhe geführt zu werden (vgl. Psalm 23,1-3; Offenbarung 5,5-7 i.V.m. Jesaja 11,6-7; Jesaja 65,25).
 
Psalm 23,1-3:
1 Ein Psalm Davids.
Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
2 Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser.
3 Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
 
Offenbarung 5,5-7:
5 Und einer von den Ältesten spricht zu mir: Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe aus dem Stamm Juda, die Wurzel Davids, aufzutun das Buch und seine sieben Siegel.
6 Und ich sah mitten zwischen dem Thron und den vier Gestalten und mitten unter den Ältesten ein Lamm stehen, wie geschlachtet; es hatte sieben Hörner und sieben Augen, das sind die sieben Geister Gottes, gesandt in alle Lande.
7 Und es kam und nahm das Buch aus der rechten Hand dessen, der auf dem Thron saß. …
 
Jesaja 11,6-7 (Rev. Elberfelder):
6 Und der Wolf wird beim Lamm weilen und der Leopard beim Böckchen lagern. Das Kalb und der Junglöwe und das Mastvieh werden zusammen sein, und ein kleiner Junge wird sie treiben.
7 Kuh und Bärin werden miteinander weiden, ihre Jungen werden zusammen lagern. Und der Löwe wird Stroh fressen wie das Rind.
 
Jesaja 65,25:
25 Wolf und Schaf sollen beieinander weiden; der Löwe wird Stroh fressen wie das Rind, aber die Schlange muss Erde fressen. Sie werden weder Bosheit noch Schaden tun auf meinem ganzen heiligen Berge, spricht der HERR.
 
Es ist wichtig, dass wir in unserem Geistwesen zart wie ein Lamm und kühn wie ein Löwe sind, was nichts anderes bedeutet, dass wir eine göttliche Balance in uns tragen, die die Zärtlichkeit, Liebe und Leidenschaft für Gott meint aber auch die Schärfe und das heilige, eifernde Streben nach dem Verlangen, den Bereich des Himmels noch stärker zu ergreifen. Hierbei ist der Wandel in göttlicher Hingabe und Sieg von Bedeutung.
 
Anbetung im Geist und in der Wahrheit
 
Für die Gemeinschaft mit Gott ist die wahre Anbetung im Geist und in der Wahrheit ein wichtiger Schlüssel, denn sie bringt uns in den Bereich der Beziehung bzw. des Erkennens des himmlischen Vaters (vgl. Johannes 4,24 i.V.m. Psalm 100,4).
 
Johannes 4,24:
24 Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.
 
Psalm 100,4
4 Gehet zu seinen Toren ein mit Danken, zu seinen Vorhöfen mit Loben; danket ihm, lobet seinen Namen!
 
Es ist wahrhaftige Anbetung, die Intimität gemeinsam mit der Gegenwart Gottes hervorbringt.
Hierbei geht es nicht in erster Linie um fröhliche Zeiten in der Anbetung, sondern darum, das Geistwesen des Vaters aus der Sohnschaft Jesu Christi in Form von Sehnsucht und Verlangen zu berühren.
Anbetung bedeutet absolute Hingabe, indem man dem himmlischen Vater alles gibt, was man ist.
Das führt dazu, dass man ihn berührt, um von ihm berührt zu werden und immer wieder zum ihm zurückkommt. Es ist die Gegenwart Gottes, die uns dann inmitten von Anbetung in eine Begegnung hineinführt.
Anbetung hat nichts mit lässigem Verhalten Gott gegenüber oder Entertainment von Menschen zu tun.
Wir können nicht als Gemeinschaft ein, zwei oder drei Lieder singen und von Gott erwarten, dass er daraufhin mit seiner Gegenwart auf uns herab kommt. Das ist nicht die Anbetung, nach der Gott verlangt. Die Anbetung im Geist und in der Wahrheit trägt nicht den Menschen im Zentrum, sondern die wahrhaftige Beziehung mit dem Vater und seine Verehrung.
 
Der Grund des Mangels an der Gegenwart Gottes in den Versammlungen
 
Der Grund, warum es häufig nicht zur Manifestation der Gegenwart Gottes in unseren Versammlungen kommt ist, weil viele Gläubige nicht in ihrer eigenen Kammer den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten. Wenn sie das täten, würden sie die Gegenwart des Vaters, die sie zu Hause kultivieren mit in die Gegenwart der Versammlung der Heiligen nehmen, so dass sich Gott aufgrund der einheitlichen Gegenwart mit seiner Präsenz manifestiert, so dass Zeichen und Wunder geschehen.
Es ist fleischlich zu denken, dass wenn man zu Hause den Vater nicht anbetet, es erwarten darf, ihn in der Versammlung von Heiligen zu erleben.
Es ist unabdingbar, dass wir als Volk Gottes kraftvolle Anbetung im Geist und in der Wahrheit praktizieren, die unsere Seele benötigt, um Gott mit Liebe und Hingabe zu umgarnen, damit wir von ihm umgarnt werden, so dass wir von seiner Herrlichkeit umgeben sind. Das bringt uns in die Intimität, die die Beziehung mit Gott in unserem Leben weiter ausbaut.
 
Keine Verheimlichung
 
Im Geist und in der Wahrheit anzubeten bedeutet, dass wir mit einer Herzenshaltung vor Gott treten, die nichts vor ihm verbergen oder verheimlichen möchte, selbst, wenn wir etwas Falsches getan haben.
Verheimlichung steht mit einer sündhaften Haltung in Verbindung und hat zur Folge, dass Gott sich aus dem Bereich von Eden in unseren von ihm etablierten Garten (Anm.: unser Herz) in Eden bewegt, weil er bemerkt hat, dass die Beziehung von uns ihm gegenüber eingeschränkt wurde.
Gott, der Vater ist nicht darauf aus uns aufgrund eines Fehlers zu verdammen, sondern er verlangt sehnsüchtig danach, die Beziehung der ersten Liebe mit der Bewegung seines Neubeginns (Anm.: Ost-/Tagwind) neu in uns zu entfachen, so dass wir aus unserem Versteck heraus treten und unsere intime Beziehung mit ihm als himmlischen Vater fortsetzen, weil er uns mit seiner Liebe und gegebenen Sohnschaft bedecken möchte (vgl. 1.Mose 3,8-9.21 i.V.m. Johannes 3,16-17)
 
1.Mose 3,8-9 (Rev. Elberfelder):
8 Und sie hörten die Stimme (Anm.: Geräusch) Gottes, des HERRN, der im Garten wandelte bei der Kühle des Tages. Da versteckten sich der Mensch und seine Frau vor dem Angesicht Gottes, des HERRN, mitten zwischen den Bäumen des Gartens.
9 Und Gott, der HERR, rief den Menschen und sprach zu ihm: Wo bist du? …
21 Und Gott, der HERR, machte Adam und seiner Frau Leibröcke aus Fell und bekleidete sie.
 
Johannes 3,16-17:
16 Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.
17 Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde.
 
Das Heraustreten aus dem Versteck
 
Mit der Entscheidung aus dem Versteck heraus in Gottes frische und liebende Gegenwart einzutreten, bringt den Veränderungsprozess, so dass wir plötzlich von seinem herzlichen Erbarmen überwältigt sind und uns wieder vollkommen mit ihm im Geist uneingeschränkt voranbewegen (vgl. Hebräer 4,16).
 
Hebräer 4,16:
16 Darum lasst uns hinzutreten mit Zuversicht zu dem Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zu der Zeit, wenn wir Hilfe nötig haben.
 
In dem Moment, wo wir uns entscheiden im Geist mit dem himmlischen Vater in intimer Beziehung voranzugehen, treten wir mit ihm in den himmlischen Bereich ein, wo er sich aufhält.
Wenn wir uns im himmlischen Bereich mit dem Vater aufhalten, werden wir zu den Personen verwandelt, die wir wirklich sind (vgl. 2.Korinther 3,17-18).
 
2.Korinther 3,17-18:
17 Der Herr ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.
18 Nun aber schauen wir alle mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wie in einem Spiegel, und wir werden verklärt in sein Bild von einer Herrlichkeit zur andern von dem Herrn, der der Geist ist.
 
Der eine Kriminelle am Kreuz
 
Das Heraustreten aus dem Versteck, um in Kühnheit in die Gegenwart des himmlischen Vaters vor den Thron der Gnade zu treten sowie im Geist und in der Wahrheit anzubeten, wird anhand der Äußerung des einen der zwei Kriminellen deutlich, die mit Jesus Christus am Kreuz auf Golgatha hingen (vgl. Lukas 23,38-43).
 
Lukas 23,38-43:
38 Es war aber über ihm (Anm.: Jesus Christus) auch eine Aufschrift: Dies ist der Juden König.
39 Aber einer der Übeltäter, die am Kreuz hingen, lästerte ihn und sprach: Bist du nicht der Christus? Hilf dir selbst und uns!
40 Da wies ihn der andere zurecht und sprach: Und du fürchtest dich auch nicht vor Gott, der du doch in gleicher Verdammnis bist?
41 Wir sind es zwar mit Recht, denn wir empfangen, was unsre Taten verdienen; dieser aber hat nichts Unrechtes getan.
42 Und er sprach: Jesus, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst!
43 Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein.
 
Weil der eine Kriminelle die Wahrheit erkannte und sich zum Zeitpunkt seiner Äußerung in der Wahrheit bewegte, indem er seine Taten als ungerecht und böse bekannte sowie Jesus Christus als den König erkannte, war er sofort berechtigt mit Jesus Christus als erlöste Seele und errettetes Geistwesen in Eden, dem Paradies zu wandeln.
 
Eden, das Paradies
 
Eden bzw. das Paradies ist der Garten, wo sich der Vater aufhält und in den er viele Wohnorte/Gärten für seine Kinder/Söhne gepflanzt hat (vgl. 1.Mose 2,8 i.V.m. Johannes 14,2).
 
1.Mose 2,8:
8 Und Gott der HERR pflanzte einen Garten in Eden gegen Osten hin und setzte den Menschen hinein, den er gemacht hatte.
 
Johannes 14,2:
2 In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich dann zu euch gesagt: Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten?
 
Das Zeichen des einen gerecht gemachten Kriminellen
 
Der von Jesus Christus gerecht gemachte Kriminelle wartete in der gekreuzigten Position auf den Tod seines Königs, um mit ihm in die Herrlichkeit und Gegenwart des himmlischen Vaters einzutreten. Jesus Christus, sein König musste ihm voraus gehen.
Das Warten des gerecht gemachten Kriminellen in der gekreuzigten Haltung (Anm.: erhöht) ist ein Hinweis für uns Heilige auf die Notwendigkeit, im Geist und in der Wahrheit und der vollen Hingabe sowie Selbstverleugnung zu wandeln, um in die Gegenwart des himmlischen Vaters einzutreten (vgl. Galater 2,20 i.V.m. Kolosser 3,3-4).
 
Galater 2,20:
20 Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben.
 
Kolosser 3,3-4:
3 Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott.
4 Wenn aber Christus, euer Leben, sich offenbaren wird, dann werdet ihr auch offenbar werden mit ihm in Herrlichkeit.
 
Das göttliche Warten
 
Das hebräische Wort „zu warten“ heißt „qāwāh“ und bedeutet auch „sich sammeln, sich versammeln, in der Form, um sich zusammenzubinden, wie ein Seil zusammengebunden wird“ (Teilauszug aus der Elberfelder Studienbibel zu dem Wort „qāwāh – warten“ mit der Wortschlüsselnummer 7113, 7114* und der Strong's Konkordanz mit der Wortschlüsselnummer 6960).
Auf die Situation mit dem einen gerecht gemachten Kriminellen am Kreuz bezogen, bedeutet dass für uns als Heilige heutzutage, dass während wir auf Gott, den himmlischen Vater in der wahren Anbetungshaltung warten, wir damit beginnen, unser Geistwesen in sein göttliches Wesen, seinen Charakter, seine Gegenwart und Herrlichkeit hineinzudrehen, so dass seine Liebe in unserem Leben und in der wahren Gemeinschaft der Heiligen durch die Welt erkannt wird (vgl. Johannes 3,35 i.V.m. Johannes 17,21-23; 1.Korinther 6,17).
 
Johannes 13,35:
35 Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.
 
Johannes 17,21-23:
… 21 damit sie alle eins seien. Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast.
22 Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, damit sie eins seien, wie wir eins sind, 23 ich in ihnen und du in mir, damit sie vollkommen eins seien und die Welt erkenne, dass du mich gesandt hast und sie liebst, wie du mich liebst.
 
1.Korinther 6,17:
17 Wer aber dem Herrn anhängt, der ist ein Geist mit ihm.
 
Aufrichtigkeit und wahrhaftiges Interesse
 
Damit die Liebe Gottes innerhalb der Gemeinschaft von Heiligen durch die Welt erkannt werden kann, ist es wichtig, dass wir als Heilige untereinander, die wir uns in Gemeinschaft befinden, eine aufrichtige Beziehung pflegen, die zur Schärfe führt, so dass die Gegenwart Gottes auf unserem Angesicht gesehen werden kann (vgl. Sprüche 27,17).
 
Sprüche 27,17:
17 Eisen wird durch Eisen geschärft, und ein Mann schärft das Angesicht seines Nächsten.
 
Hierbei reicht nicht einfach die Begrüßung aus, sondern die wahrhaftige Gemeinschaft und das Interesse dem Anderen gegenüber sowie der geistliche Austausch.
Unsere Zusammenkünfte sollten nicht in erster Linie ein soziales, dem Menschen zugewandtes Treffen sein, sondern eine geisterfüllte Zusammenkunft, wo man über das Übernatürliche und die Gegenwart Gottes spricht und lernt. (Anm.: Die Botschaft beruht auf einer Offenbarungslehre aus dem Buch „Realms of the Kingdom Volume I“, ISBN: 978-1-911251-01-9 von Ian Clayton)
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm