Die trockenen Knochen im Tal und die Gebietsverlagerung

Einleitung
 
Es gibt Phasen in unserem Leben, in die wir als Heilige eintreten, die sehr herausfordernd sein können und uns dazu bringen in einen Status von Hoffnungslosigkeit zu fallen.
Diesbezüglich führte mich der Heilige Geist zu der Bibelstelle aus Hesekiel 37, wo der Prophet Hesekiel in einer Vision vom Geist Gottes hinaus in eine Talebene geführt wurde, die voll von verdorrten Gebeinen war.
Die Gebeine waren nicht vollständig verdorrt bzw. tot, denn sie konnten ihren Zustand Gott gegenüber kommunizieren (vgl. Hesekiel 37,1-2.11).
 
Hesekiel 37,1-2.11 (Rev. Elberfelder):
1 Die Hand des HERRN kam über mich, und er führte mich im Geist des HERRN hinaus und ließ mich nieder mitten im Tal; und dieses war voller Gebeine.
2 Und er führte mich ringsherum an ihnen vorüber; und siehe, es waren sehr viele auf der Fläche des Tales, und siehe, sie waren sehr vertrocknet. …
11 Und er sprach zu mir: Menschensohn, diese Gebeine, sie sind das ganze Haus Israel. Siehe, sie sagen: Unsere Gebeine sind vertrocknet, und unsere Hoffnung ist verloren; es ist aus mit uns.
 
Auch wenn die o.g. Bibelstelle in Bezug zum Volk Israel steht, können wir aus dieser Schriftstelle ebenfalls eine Verbindung zu uns als Heilige in der Struktur des einen neuen Menschen in Jesus Christus erkennen (vgl. Epheser 2,14-18).
 
Epheser 2,14-18:
14 Denn er ist unser Friede, der aus beiden (Anm.: Heidenchristen und Juden) eines gemacht hat und den Zaun abgebrochen hat, der dazwischen war, nämlich die Feindschaft. Durch das Opfer seines Leibes 15 hat er abgetan das Gesetz mit seinen Geboten und Satzungen, damit er in sich selber aus den zweien einen neuen Menschen schaffe und Frieden mache 16 und die beiden versöhne mit Gott in einem Leib durch das Kreuz, indem er die Feindschaft tötete durch sich selbst.
17 Und er ist gekommen und hat im Evangelium Frieden verkündigt euch, die ihr fern wart, und Frieden denen, die nahe waren.
18 Denn durch ihn haben wir alle beide in einem Geist den Zugang zum Vater.
 
Die verdorrten Knochen und der Zustand der Zerstreuung
 
Das in Hesekiel 37 verwendete hebräische Wort für „verdorrt“ ist „jābēš“ und steht im Zusammenhang mit „Hoffnungslosigkeit, sich beschämt oder verwirrt fühlen, enttäuscht sein“.
(Anm.: Teilauszug aus der Elberfelder Studienbibel zum dem Wort „jābēš – verdorrt“ mit der Sprachschlüsselnummer 3083 und der Strong's Konkordanz mit der Sprachschlüsselnummer H3001)
Anhand dieser Erklärung und auch an dem Ausspruch der vertrockneten Knochen in Hesekiel 37,11 wird deutlich, dass die Menschen im Volk Israel ohne Hoffnung waren.
Der Grund hierfür war, weil sie nicht in göttlicher Einheit zueinander standen und sich deshalb in einem Zustand der Zerstreuung befanden (vgl. Hesekiel 37,2).
Die Zerstreuung soll jedem Gläubigen im Volk Gottes in dieser Zeit verdeutlichen, dass wenn er nach seinen eigenen Vorstellungen lebt, ein solches Verhalten Zersprengung und Verwirrung zur Folge hat, die ebenfalls zur Hoffnungslosigkeit, Enttäuschung und Beschämung führen kann.
Es ist nicht Gottes Wille, dass wir in solch einen Zustand gelangen, jedoch ist unsere Entscheidung ausschlaggebend dafür, ob wir in Zerstreuung oder in wahrer apostolischer Einheit leben.
 
Unabhängigkeit und Hoffnungslosigkeit
 
Das Vorangehen in einem unabhängigen Geist (Anm.: sich nicht unter wahre kompetente geistliche Leitung für diese Zeit zu stellen) hat Hoffnungslosigkeit zum Ergebnis.
In Bezug auf das Thema von geistlicher Unabhängigkeit hörte ich einmal ein Mann Gottes sinngemäß folgendes sagen (Anm.: kursiv geschrieben):
 
Wir müssen uns bewusst machen, dass ein Mensch „ohne Kopf“ ein „Monster“ und ein Mensch mit „zwei Köpfen“ ein „Freak“ ist, was ein Hinweis auf zwei Kategorien von Gläubigen ist, bei denen es sich:
 
  1. um einen Gläubigen handelt, der sich keiner kompetenten apostolischen Leitung unterstellen will (Anm.: Unabhängigkeit)
  2. um einen Gläubigen handelt, der sich mehrere Führungskräfte aussucht, um sich von ihnen Rat zu holen, wenn ihm der Rat der einen Leitung nicht gefällt (vgl. 2.Timotheus 4,3-4).
Es ist Jesus Christus, der das Haupt seines Leibes ist und die Ordnung von göttlicher Leiterschaft liebt, was bedeutet, dass alle Gläubigen, die Jesus Christus wahrhaft nachfolgen, sich der von ihm bestimmten Leitung für diese Zeit unterstellen.
Nur auf diese Weise können wir als Volk Gottes in einer gesunden Armeeformation vorangehen.
Wenn Gott in seinem Wort von einer Armeeformation spricht, steht diese immer im Zusammenhang mit Freiheit und der Einnahme des Landes der Verheißung (vgl. 2.Mose 6,26 i.V.m. 5.Mose 11,24; Josua 1,3).
 
2.Mose 6,26:
26 Das sind Aaron und Mose, zu denen der HERR sprach: Führt die Israeliten nach ihren Scharen geordnet aus Ägyptenland!
 
5.Mose 11,24:
24 Alles Land, darauf eure Fußsohle tritt, soll euer sein: von der Wüste bis an den Berg Libanon und von dem Strom Euphrat bis ans Meer im Westen soll euer Gebiet sein.
 
Josua 1,3:
3 Jede Stätte, auf die eure Fußsohlen treten werden, habe ich euch gegeben, wie ich Mose zugesagt habe.
 
Die Bedeutung der Propheten im Leib Jesu
 
Die reifen Propheten im Leib Jesu nehmen eine bedeutende Position in dieser Zeit ein, weil sie es sind, die in Kooperation mit den vier Winden (Anm.: Gottes Plan/Verheißung für diese Zeit) und des Geistes Gottes (Anm.: Leben Gottes) zum übernatürlichen Zusammenrücken des Leibes Jesu auf Erden beitragen (vgl. Hesekiel 37,4-10).
 
Hesekiel 37,4-10:
4 Und er sprach zu mir: Weissage über diese Gebeine und sprich zu ihnen: Ihr verdorrten Gebeine, höret des HERRN Wort!
5 So spricht Gott der HERR zu diesen Gebeinen: Siehe, ich will Odem in euch bringen, dass ihr wieder lebendig werdet.
6 Ich will euch Sehnen geben und lasse Fleisch über euch wachsen und überziehe euch mit Haut und will euch Odem geben, dass ihr wieder lebendig werdet; und ihr sollt erfahren, dass ich der HERR bin.
7 Und ich weissagte, wie mir befohlen war. Und siehe, da rauschte es, als ich weissagte, und siehe, es regte sich und die Gebeine rückten zusammen, Gebein zu Gebein.
8 Und ich sah, und siehe, es wuchsen Sehnen und Fleisch darauf und sie wurden mit Haut überzogen; es war aber noch kein Odem in ihnen.
9 Und er sprach zu mir: Weissage zum Odem; weissage, du Menschenkind, und sprich zum Odem: So spricht Gott der HERR: Odem, komm herzu von den vier Winden und blase diese Getöteten an, dass sie wieder lebendig werden!
10 Und ich weissagte, wie er mir befohlen hatte. Da kam der Odem in sie und sie wurden wieder lebendig und stellten sich auf ihre Füße, ein überaus großes Heer.
 
Solch ein übernatürliches Zusammenrücken ist der prophetische Prozess, bei dem Prophetie mit dem Atem Gottes konform geht.
Die prophetische Wegweisung ist der Atem Gottes, der den Druck trägt, um den Leib Jesu auf der Erde geistlich für die kommende Zeit in Gottes Willen zu positionieren.
Es ist unabdingbar, dass wir auf die uns zugeteilten Propheten hören (Anm.: mit denen wir uns eng im Geist verbunden fühlen), die die Kraft des Zeugnisses Jesu tragen, welches der Geist der Prophetie ist (vgl. Offenbarung 19,10e)!
 
Offenbarung 19,10e:
... 10e Das Zeugnis Jesu aber ist der Geist der Weissagung.
 
Erkenntnis über den Aufenthaltsort
 
Dadurch sind wir in der Lage unseren derzeitigen gemeinsamen Zustand und unsere persönliche Verfassung richtig zu erkennen. Das befähigt uns im Gehorsam Gott gegenüber zu reagieren und den Platz der Zerstreuung bzw. des Todes zu verlassen (Anm.: wenn wir es erkennen, dass wir uns dort aufhalten), um mit der richtigen Erkenntnis über unsere Identität in Jesus Christus an den Ort des wahren Lebens und der Verheißung für diese Zeit zu wechseln (vgl. Hesekiel 37,11a.12).
 
Hesekiel 37,11a.12:
11a Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, diese Gebeine sind das ganze Haus Israel. …
12 Darum weissage und sprich zu ihnen: So spricht Gott der HERR: Siehe, ich will eure Gräber auftun und hole euch, mein Volk, aus euren Gräbern herauf und bringe euch ins Land Israels.
 
Das gesamte Volk Israel befand sich als Volk in der Talebene, von dem sich jeder Einzelne in einem persönlichen Grab aufhielt (Anm.: falsche und nicht erneuerte Gedanken) und sich der Identität in Gott nicht bewusst war.
Um von Gott an den Ort der Verheißung (Anm.: Land Israel) gesetzt zu werden, war es für das Volk Israel erst einmal erforderlich mit dem Geist Gottes und dem Geist der Prophetie berührt zu werden, um zu erkennen, dass sie ein Haus waren und den Ort der Talebene sowie des Grabes verlassen mussten.
 
Die Sicht des Propheten
 
Hesekiel sah zuerst den Zustand der Zerstreuung des gesamten Volkes Israel und dann erhielt er die Offenbarung durch die Anweisung Gottes, dass sich jeder einzelne verdorrte Knochen (Anm.: Person/bestimmter Personenkreis) in einem Grab befand, welches übernatürlich geöffnet werden musste.
Das konnte nur durch die gesprochene Wahrheit und das prophetische Wort geschehen, so dass sich göttliche Erkenntnis in den Gräbern ausbreitete, die die dort Anwesenden erleuchtete und veranlasste, ihr totes Umfeld zu verlassen, um unter einem offenen Himmel in der Gegenwart Gottes im Land der Verheißung zu stehen (vgl. Hesekiel 37,12-13 i.V.m. Johannes 11,39.41.43-44).
 
Hesekiel 37,12-13 (Rev. Elberfelder):
12 Darum weissage und sprich zu ihnen: So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich öffne eure Gräber und lasse euch aus euren Gräbern heraufkommen als mein Volk und bringe euch ins Land Israel.
13 Und ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin, wenn ich eure Gräber öffne und euch aus euren Gräbern heraufkommen lasse als mein Volk.
 
Johannes 11,39.41.43-44:
39 Jesus sprach: Hebt den Stein weg! Spricht zu ihm Marta, die Schwester des Verstorbenen: Herr, er stinkt schon; denn er liegt seit vier Tagen. …
41 Da hoben sie den Stein weg. …
43 Als er das gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus!
44 Und der Verstorbene kam heraus, gebunden mit Grabtüchern an Füßen und Händen, und sein Gesicht war verhüllt mit einem Schweißtuch. Jesus spricht zu ihnen: Löst die Binden und lasst ihn gehen!
 
Das Gelangen an die eigenen Grenzen
 
Der HERR ließ mich in diesem Zusammenhang wissen, dass es zu bestimmten Zeitpunkten im Leben von Heiligen in seinem Volk dazu kommt, dass sie an Grenzen gelangen, die ihnen wie eine Wand von einem Raum vorkommen, vor der sie stehen, was ein Zeichen dafür ist, dass ein Zeitfenster (Anm.: Raum und Zeit) beendet ist.
Zu solchen Zeitpunkten ist es ratsam, dem HERRN durch den Dienst seines Geistes und seiner Engel es zu erlauben, sich von ihm in einen neuen Raum heben zu lassen, der mit vielen neuen Dingen bzw. Aufgaben verbunden ist (vgl. Psalm 18,30 i.V.m. Psalm 91,11-12).
 
Psalm 18,30:
30 Denn mit dir kann ich Kriegsvolk zerschlagen und mit meinem Gott über Mauern springen.
 
Psalm 91,11-12:
11 Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen, 12 dass sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest.
 
Die Wichtigkeit von kompetenter apostolischer Leiterschaft
 
Wenn wir uns als Volk Gottes in dieser Zeit nicht kompetenter geisterfüllter (Anm.: von oben geboren) apostolischer Leiterschaft (Anm.: heilige Führungskräfte, die sich im Himmel/Thronraum bewegen und den Plan Gottes für diese Zeit richtig erkennen; vgl. Kolosser 3,1-2) unterstellen, weil wir meinen, wir können auf die Weise weitermachen wie bisher und trotzdem in unsere persönliche bzw. gemeinsame Verheißung in Jesus Christus für die kommende Zeit eintreten, werden wir früher oder später feststellen müssen, dass das nicht funktioniert.
Wenn wir die uns von Jesus Christus zugeteilte apostolische Führung für diese Zeit ablehnen, kann das sogar dazu führen, dass wir uns plötzlich in einem Umfeld von Scham, Verwirrung und Enttäuschung befinden.
Dieser Zustand führt letztendlich zur Hoffnungslosigkeit, die gleichzusetzen ist mit der Talebene aus Hesekiel 37,1.
Eine Talebene kann z.B. dadurch hervorgerufen werden, wenn sich zwei Berge gegenüberstehen.
Die zwei Berge können für den Segen und das Urteil Gottes stehen, so ähnlich wie der Berg Garizim und der Berg Ebal zur Zeit von Mose, von wo aus sechs Stämme der zwölf Stämme Israels den Segen im Auftrag Gottes und die anderen sechs Stämme den Fluch bzw. das Urteil Gottes sprachen (vgl. 5.Mose 27,11-13).
 
5.Mose 27,11-13:
11 Und Mose gebot dem Volk an diesem Tage und sprach: 12 Diese sollen stehen auf dem Berge Garizim, um das Volk zu segnen, wenn ihr über den Jordan gegangen seid: Simeon, Levi, Juda, Issachar, Josef und Benjamin.
13 Und diese sollen stehen auf dem Berge Ebal, um zu verfluchen: Ruben, Gad, Asser, Sebulon, Dan und Naftali.
 
Wir können in dieser Zeit entscheiden, ob wir auf Gottes prophetische Führung hören möchten und uns dadurch auf den Berg des Segens sowie der manifestierten Hoffnung bewegen oder weiterhin in unserer eigenen Vorstellung voranschreiten und somit im Zustand der Zerstreuung sowie im Bereich des geistlichen Todes verbleiben.
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm