Der Marktplatzapostel

Als Volk Gottes werden wir immer intensiver mit der Struktur seines Königreichs und dessen Kraft in Berührung gebracht werden, die zur Herausforderung führt, um in neue Aufgabenbereiche hineinzugehen. Aus diesem Grund ist es erforderlich, dass wir unsere Gedanken durch die Führung des Heiligen Geistes diesbezüglich erneuern lassen (vgl. Römer 12,2; Epheser 4,23).
 
Römer 12,2:
2 Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.
 
Epheser 4,23:
23 Erneuert euch aber in eurem Geist und Sinn …
 
In diesem Zusammenhang möchte ich auf die Bezeichnung des sogenannten „Marktplatzapostels“ eingehen. Auch wenn diese Bezeichnung im Wort Gottes nicht direkt erwähnt wird, ist es in unserer Zeit ratsam zu wissen, was dieser Begriff beschreibt.
 
Was ist ein Marktplatzapostel?
 
Die Bezeichnung Marktplatzapostel, abgeleitet aus dem englischen von „marketplace“ auch ökonomischer Apostel, beschreibt einen Gläubigen in Christus (Anm.: Mann/Frau), der befähigt ist, im Bereich der Wirtschaft effektiv tätig zu sein und darin das Königreich Gottes voranzutreiben. Diese Effektivität umfasst im Fokus auf das Königreich Gottes (vgl. Matthäus 6,33) die gezielte Gründung, Unterstützung als auch Aufbau von Unternehmens- sowie Dienstfeldern in finanzieller, strategischer und personeller Hinsicht.
 
Diese Form des apostolischen Dienstes im Leib Jesu stützt sich auf Epheser 4,11-15 in denen die Ämter zur Zurüstung der Heiligen in Christus dienen.
Das verwendete griechische Wort in Epheser 4,12 für „zurüsten“, „vorbereiten“ ist das Wort „katartismos“, was „Vollendung“ und „Vollkommenheit“ bedeutet.
Das Wurzelwort von „katartismos“ ist „katartịzō“ und bedeutet unter anderem „in die angemessene Stellung bringen, in Ordnung bringen, vollenden, zurechtbringen, wiederherstellen, herstellen, reparieren, völlig zusammengefügt sein.“ (Anm.: Teilauszug aus der Elberfelder Studienbibel zu dem griechischen Wort „Ausrüstung – katartismọs“ und dessen Wurzelwort „katartịzō“ mit der Wortschlüsselnummer 2649*, 2647*)
 
Es bezieht sich nach biblischen Maßstäben auf den Sinn der Verbindungen (Anm.: Zusammenschlüsse), die man als Gläubiger im Leib Christi eingeht.
 
Personen, die im Wort Gottes im Autoritätsfeld des Marktplatzapostels dienten, waren z.B.:
 
  • Joseph (Anm.: Ressourcenverwalter in Ägypten im Auftrag des Pharaos; vgl. 1.Mose 41,39-49),
  • Bezalel (Anm.: führender Kunsthandwerker im Haus Gottes; vgl. 2.Mose 31,1-5),
  • Deborah (Anm.: führende Richterin in Israel und Prophetin zur Zeit der Richter; vgl. Richter 4,4),
  • Paulus, Aquila, Priszilla (Anm.: Zeltmacher in der Selbstständigkeit; Apostelgeschichte 18,1-3).
Es ist das Verlangen Gottes für uns als sein Volk, dass wir in die Struktur eines Beauftragten der Königreichskraft gelangen und uns darin in der Welt bewegen, um echte Veränderung zu bringen.
 
Da Jesus Christus König und Priester ist, bedarf es der Notwendigkeit der geistlichen Reife eines Gläubigen in Christus, um in diesen Autoritätsfeldern effektiv dienen zu können.
 
Der reife Charakter und die Ordnung Melchisedeks
 
=> Unser etablierter geistlicher Charakter in Jesus Christus steht in seiner Reife in Verbindung mit der Ordnung Melchisedeks (vgl. Hebräer 5,5-6).
 
Hebräer 5,5-6:
5 So hat auch Christus sich nicht selbst die Ehre beigelegt, Hoherpriester zu werden, sondern der, der zu ihm gesagt hat (vgl. Psalm 2,7): „Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt.“
6 Wie er auch an anderer Stelle spricht (vgl. Psalm 110,4): „Du bist ein Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks.“
 
Innerhalb dieser Ordnung kann man die Funktionalität der Sohnschaft in Jesus Christus wie einen Baum mit vier Ästen und dessen Zweigen beschreiben, der sich wie folgt strukturiert:
 
  1. König
  2. Priester
  3. Orakel (Anm.: Wort des HERRN)
  4. Gesetzgeber.
Der Baumstamm ist die Sohnschaft in Jesus Christus selbst (vgl. Psalm 1,3; Jeremia 17,7-8 i.V.m. Jesaja 61,3).
 
Psalm 1,3:
3 Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht. Und was er macht, das gerät wohl.
 
Jeremia 17,7-8:
7 Gesegnet aber ist der Mann, der sich auf den HERRN verlässt und dessen Zuversicht der HERR ist.
8 Der ist wie ein Baum, am Wasser gepflanzt, der seine Wurzeln zum Bach hin streckt. Denn obgleich die Hitze kommt, fürchtet er sich doch nicht, sondern seine Blätter bleiben grün; und er sorgt sich nicht, wenn ein dürres Jahr kommt, sondern bringt ohne Aufhören Früchte.
 
Jesaja 61,3:
… 3 zu schaffen den Trauernden zu Zion, dass ihnen Schmuck statt Asche, Freudenöl statt Trauerkleid, Lobgesang statt eines betrübten Geistes gegeben werden, dass sie genannt werden „Bäume der Gerechtigkeit“, „Pflanzung des HERRN“, ihm zum Preise.
 
Abraham und Melchisedek
 
Zur Zeit Abrahams war es Melchisedek, der König von Salem, der zu ihm herauskam und ihm das Gesetz der Liebe und Gnade Gottes durch die Gabe des Brotes und Weins offenbarte (vgl. 1.Mose 14,18-20 i.V.m. Johannes 3,16; Matthäus 26,26-28; Hebräer 5,5-6; Hebräer 9,11-12).
 
1.Mose 14,18-20:
18 Aber Melchisedek, der König von Salem, trug Brot und Wein heraus. Und er war ein Priester Gottes des Höchsten 19 und segnete ihn und sprach: Gesegnet seist du, Abram, vom höchsten Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat; 20 und gelobt sei Gott der Höchste, der deine Feinde in deine Hand gegeben hat. Und Abram gab ihm den Zehnten von allem.
 
Johannes 3,16:
16 Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.
 
Matthäus 26,26-28:
26 Als sie aber aßen, nahm Jesus das Brot, dankte und brach es und gab es den Jüngern und sprach: Nehmet, esset; das ist mein Leib.
27 Und er nahm den Kelch und dankte, gab ihnen den und sprach: Trinket alle daraus; 28 das ist mein Blut des Bundes, das vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden.
 
Hebräer 5,5-6:
5 So hat auch Christus sich nicht selbst die Ehre beigelegt, Hoherpriester zu werden, sondern der, der zu ihm gesagt hat (vgl. Psalm 2,7): „Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt.“
6 Wie er auch an anderer Stelle spricht (vgl. Psalm 110,4): „Du bist ein Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks.“
 
Hebräer 9,11-12:
11 Christus aber ist gekommen als ein Hoherpriester der zukünftigen Güter durch die größere und vollkommenere Stiftshütte, die nicht mit Händen gemacht ist, das ist: die nicht von dieser Schöpfung ist.
12 Er ist auch nicht durch das Blut von Böcken oder Kälbern, sondern durch sein eigenes Blut ein für alle Mal in das Heiligtum eingegangen und hat eine ewige Erlösung erworben.
 
Die Aufgabe eines Königs und seine charakterliche Reife
 
Die Funktion eines Königs ist es, unter anderem Reichtum verwaltend zu besitzen, um Gerechtigkeit zu spenden sowie Barmherzigkeit und Gnade zu bringen, um dem Volk helfen zu können (siehe Psalm 72).
 
Um als König tätig zu werden, ist ein reifer geistlicher Charakter unabdingbar. Ein Teil dieser Charakterentwicklung beinhaltet das Lernen über das Kreuz Jesu, was die Bedeutung des Opfers umfasst.
 
Das Gelernte über das Kreuz Jesu wird meistens dann erkennbar, wenn man im Leben in herausfordernde Umstände gelangt, so dass hierin offenbar wird, ob man das Opfer in Christus richtig verstanden hat, und es in seinem Leben demnach anwendet oder nicht. <= (Anm.: Dieser in „=>“ angegebene Teil der Botschaft basiert auf einer Lehre über die Ordnung von Melchisedek aus dem Buch “The Order Of Melchizedek”; ISBN: 978-1-911251-08-8; SOT Publications, erschienen in englischer Sprache [auf Deutsch: “Die Ordnung von Melchisedek”, Anm. d. Übers.] von Ian Clayton.)
 
Jesus Christus als König und das Aufgabenfeld des Marktplatzapostels
 
Das Aufgabenfeld des „Marktplatzapostels“ ist eingebettet in die Struktur von Jesus Christus als ewigen König, der mit der ewigen Hauptstadt Israels verbunden und seine Priesterschaft mit dem ewigen Tempel innerhalb der Hauptstadt gekoppelt ist (vgl. Matthäus 21,4-10.12-13 i.V.m. Offenbarung 21,10.22).
 
Matthäus 21,4-10.12-13:
4 Das geschah aber, damit erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten, der da spricht (vgl. Sacharja 9,9): 5 „Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir sanftmütig und reitet auf einem Esel und auf einem Füllen, dem Jungen eines Lasttiers.“
6 Die Jünger gingen hin und taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, 7 und brachten die Eselin und das Füllen und legten ihre Kleider darauf und er setzte sich darauf.
8 Aber eine sehr große Menge breitete ihre Kleider auf den Weg; andere hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg.
9 Die Menge aber, die ihm voranging und nachfolgte, schrie: Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!
10 Und als er in Jerusalem einzog, erregte sich die ganze Stadt und fragte: Wer ist der? …
12 Und Jesus ging in den Tempel hinein und trieb heraus alle Verkäufer und Käufer im Tempel und stieß die Tische der Geldwechsler um und die Stände der Taubenhändler 13 und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben (vgl. Jesaja 56,7): „Mein Haus soll ein Bethaus heißen“; ihr aber macht eine Räuberhöhle daraus.
 
Offenbarung 21,10.22:
10 Und er führte mich hin im Geist auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem herniederkommen aus dem Himmel von Gott, …
22 Und ich sah keinen Tempel darin; denn der Herr, der allmächtige Gott, ist ihr Tempel, er und das Lamm.
 
Die Wirtschaft des Königs und das Territorium
 
Als Volk Gottes sollten wir uns dessen bewusst sein, dass das Territorium des Königs mit der Wirtschaft innerhalb seines Regierungssitzes verknüpft ist. Das bedeutet, dass die Wirtschaft (Anm.: die geschäftlichen Abwicklungen) eine grundlegende menschliche Tätigkeit ist.
 
Es war Jesus Christus wichtig, einige seiner Wunder sowie Botschaften inmitten der Öffentlichkeit bzw. im Bereich des Handels zu vollziehen.
 
Viele seiner Jünger und Nachfolger kamen aus unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen (Anm.: z.B.: Fischer, Zöllner, vornehme/einflussreiche Frauen und Männer, …; vgl. Lukas 4,1-3; Matthäus 9,9; Lukas 8,3; Apostelgeschichte 17,4.12).
 
Auch Jesus selbst kam aus einem wirtschaftlichen Bereich, weil er unter der Obhut von Joseph, dem Zimmermann, und seiner Frau Maria heranwuchs.
 
Die Verwendung der Bezeichnung „Marktplatzapostel“
 
Der Grund, warum es heutzutage ratsam ist, die Bezeichnung „Marktplatzapostel“ zu verwenden liegt darin, dass es Nachfolger (Anm.: Männer und Frauen) von Jesus Christus in der Geschäftswelt in dieser Zeit gibt, die das Königreich Gottes priorisieren und durch ihre wirtschaftliche Befähigung das Königreich Gottes weiter vorantreiben.
 
Es ist erforderlich, dass wir als Leib Jesu nicht nur von der Aufgabe der Apostel innerhalb der Gemeinde Jesu sprechen, sondern dieses Amt ebenfalls in der Geschäftswelt anerkennen sollten.
 
Die Gemeinde Jesu als Organismus
 
Die wahre Gemeinde Jesu ist keine Organisation, sondern ein Organismus, in dem das Blut Jesu zirkuliert. Weiterhin ist sie weder an ein Gebäude, noch an eine spezifische Konfession bzw. Denomination oder Personenkreise geknüpft. Die Gemeinde Jesu ist ein Organismus, der aus Heiligen aus allen Stämmen, Sprachen und Nationen besteht, die ihr Kreuz auf sich genommen haben, um Jesus Christus als Lamm Gottes zu folgen, wohin er sie auch führt – bis in den Tod (vgl. Offenbarung 5,9; Offenbarung 12,11).
 
Offenbarung 5,9:
… 9 und sie sangen ein neues Lied: Du bist würdig, zu nehmen das Buch und aufzutun seine Siegel; denn du bist geschlachtet und hast mit deinem Blut Menschen für Gott erkauft aus allen Stämmen und Sprachen und Völkern und Nationen …
 
Offenbarung 12,11:
11 Und sie haben ihn überwunden durch des Lammes Blut und durch das Wort ihres Zeugnisses und haben ihr Leben nicht geliebt bis hin zum Tod.
 
Da Menschen in ihrem alltäglichen Leben ihrer Arbeit nachgehen sowie sich in der Wirtschaft des täglichen Lebens aufhalten und teilweise damit viel Zeit ihres Lebens verbringen, ist es das Anliegen Gottes, dass an dieser Stelle ein wahrer Dienst am Menschen stattfindet.
 
In dieser Angelegenheit sollte Jesus Christus unser Vorbild sein, der es nicht darauf absah, eine Organisation zu gründen, sondern Menschen zu erbauen, indem er sich mit ihnen traf, wo sie ihren Lebensmittelpunkt hatten und ihrer täglichen Arbeit nachgingen.
 
Hierin wird deutlich, dass diesem Beispiel folgend unser Hinausgehen in die „Welt“ meint, in Lebensbereiche anderer hineinwirken und Einfluss nehmen zu dürfen, um ihnen Christi Botschafter zu werden. Auch Gastfreundschaft ist ein Schlüssel für den Leib Jesu Menschen mit dem Evangelium zu erreichen und ihnen tatkräftig zu dienen.
 
Unter diesem Aspekt kann sich manche Frage aus der Perspektive der Organisation heraus, wie und womit man Menschen in die Gemeinden oder Kirchen führt (Anm.: Menschen dazu bringen, zu kommen) erübrigen, da sie dies gerne tun werden, wenn sie Gottes Wirken durch unsere Hingabe bereits wahrhaftig erleben können. Dies erfordert die Treue eines jeden einzelnen Heiligen ein Leben in der Liebe des Vaters und der engen Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist in der wahren Sohnschaft durch Jesus Christus zu führen. Nur in dieser Beständigkeit entwickelt sich eine erkennbare Vertrauenswürdigkeit, die unser Umfeld segnen und zum Positiven verändern kann.
 
Die zwei Säulen des Tempels von Salomo
 
Durch den Eingangsbereich des Tempels von König Salomo wird ebenfalls die Wichtigkeit der Priesterschaft sowie des Königtums deutlich.
 
Der Eingangsbereich des Tempels war mit zwei Säulen ausgestattet, bei der die rechte Säule „Jachin – Er befestigt, gründet.“ und die linke Säule „Boas – In ihm ist Stärke.“ nannte (vgl. 1.Könige 7,21).
 
1.Könige 7,21:
21 Und er richtete die Säulen auf vor der Vorhalle des Tempels; die er zur rechten Hand setzte, nannte er Jachin, und die er zur linken Hand setzte, nannte er Boas.
 
Jachin repräsentiert in diesem Fall die Priesterschaft, weil Jachin ein Priester in Jerusalem nach dem Exil war (vgl. 1.Chronik 9,10).
 
1.Chronik 9,10:
10 Von den Priestern aber: Jedaja, Jojarib, Jachin …
 
Boas hingegen offenbart das Königtum im Ausdruck des Geschäftsmanns, weil er zur Zeit von Ruth ein angesehener und einflussreicher Geschäftsmann sowie ein Vorvater von König David war (vgl. Ruth 2,1; Ruth 4,21-22).
 
Ruth 2,1:
1 Es war aber ein Mann, ein Verwandter des Mannes der Noomi, von dem Geschlecht Elimelechs, mit Namen Boas; der war ein angesehener Mann.
 
Ruth 4,21-22:
21 Salmon zeugte Boas; Boas zeugte Obed; 22 Obed zeugte Isai; Isai zeugte David.
 
Könige und Priester
 
Das macht deutlich, dass wir als Heilige in Christus Jesus berufen sind, Könige und Priester zu sein (vgl. Offenbarung 1,6; Offenbarung 5,10).
 
Offenbarung 1,6:
… 6 und uns zu Königen und Priestern gemacht hat vor Gott, seinem Vater, ihm sei Ehre und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
 
Offenbarung 5,10:
… 10 und hast sie unserm Gott zu Königen und Priestern gemacht, und sie werden herrschen auf Erden.
 
Diese beiden Autoritätsbereiche sind die grundlegenden Säulen in uns als Tempel (vgl. 1.Korinther 3,16; 1.Petrus 2,5)
 
1.Korinther 3,16:
16 Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?
 
1.Petrus 2,5:
5 Und auch ihr als lebendige Steine erbaut euch zum geistlichen Hause und zur heiligen Priesterschaft, zu opfern geistliche Opfer, die Gott wohlgefällig sind durch Jesus Christus.
 
Wenn man das Verhältnis des Priestertums mit dem des Königtums im Wort Gottes vergleicht, wird deutlich, dass im Volk Israel ungefähr 92 Prozent dem Königtum (Anm.: 11 Stämme Israels) zugerechnet wurden und ungefähr 8 Prozent dem Priestertum (Anm.: Levi). Daraus wird deutlich, dass das Aufgabenfeld des Marktplatzapostels bzw. der betreffenden Dienste sowie weiterer Salbungsmäntel eher weitaus größer sein sollte als das Vollzeitaufgabenfeld innerhalb der Gemeinde Jesu.
 
Der gleiche wie zuvor erwähnte Prozentsatz ist im Wort Gottes ebenfalls bei den Heiligen zu finden, die im Wirtschaftsbereich und in Unternehmen arbeiteten sowie Bauern, Fischer, Militärangehörige oder Regierungsbeamte waren. Relativ wenige Heilige, wie z.B. Samuel, Esra und Hesekiel waren Priester/Propheten im Sinne eines Vollzeitdienstes.
 
Reife Gläubige und das Erntefeld
 
Folglich ist von Bedeutung, dass wir als Gemeinde Jesu das Verständnis haben, dass es reife Gläubige benötigt, die bereit sind auf das Erntefeld zu gehen, das sich außerhalb eines „kirchlichen oder gemeindlichen Kontextes“ befindet, was unter anderem den großen Wirtschaftsbereich beinhaltet.
 
Hierbei handelt es sich um reife Gläubige, die Botschafter an Christi statt sind und mit den Wegen des Königs vertraut sind, um Jesus Christus bestens zu vertreten (vgl. 2.Korinther 5,20).
 
2.Korinther 5,20:
20 So sind wir nun Botschafter an Christi statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott!
 
Dieses biblische Prinzip ist nicht aufgehoben worden, sondern bis heute gültig und existent.
 
Solch ein Dienst im Bereich der Wirtschaft, möge es in der Selbstständigkeit sowie am jeweiligen von Gott bestimmten Arbeitsplatz sein, ist dazu gesetzt, den Menschen im Auftrag Gottes zu dienen.
Diese Art von Dienst ist eine Aufgabe, die den HERRN verehrt (vgl. Epheser 6,6-7).
 
Epheser 6,6-7:
… 6 nicht mit Dienst allein vor Augen, um den Menschen zu gefallen, sondern als Knechte Christi, die den Willen Gottes tun von Herzen.
7 Tut euren Dienst mit gutem Willen als dem Herrn und nicht den Menschen; 8 denn ihr wisst: Was ein jeder Gutes tut, das wird er vom Herrn empfangen, er sei Sklave oder Freier.
 
Das Arbeitsumfeld und die von Gott gegebenen Fähigkeiten
 
Unsere Arbeit und die uns gegebenen Fähigkeiten sind in Gottes Augen heilig. Wenn wir damit beginnen, dies wirklich umzusetzen, werden wir immer mehr erkennen, wie sich das Königreich Gottes in unserem Arbeitsfeld intensiviert. Die Präsenz des Königreichs Gottes nimmt an jedem Ort zu, wo der himmlische Vater im Geist und in der Wahrheit angebetet wird (vgl. Johannes 4,23-24).
 
Johannes 4,23-24:
23 Aber es kommt die Zeit und ist schon jetzt, in der die wahren Anbeter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn auch der Vater will solche Anbeter haben.
24 Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.
 
Das Handeln im Auftrag Gottes in unseren Fähigkeiten und Gaben stellt unseren Ausdruck von Anbetung und Dankbarkeit dar, die wir dem HERRN als Ehre (Anm.: Ehrerbietung) zurückgeben.
 
Wenn wir zum Beispiel ein negatives Ereignis an unserem Arbeitsplatz erleben und in dieser Situation nach den Regeln des Königreichs Gottes vorgehen, indem wir in seiner Liebe agieren und Vergebung sowie Geduld anwenden, mit dem Ziel eine kontinuierliche Veränderung herbeizuführen, nimmt das Königreich Gottes Einfluss in diesem Bereich und dehnt sich aus.
Da Gott, der himmlische Vater sein Verlangen, Beziehung mit uns zu haben, niemandem aufzwingt, ist es ratsam Jesus Christus als Vorbild zu nehmen und auf die Weise vorzugehen wie er es tat.
 
Jesus offenbarte das Königreich Gottes, indem er sein Leben in der Liebe Gottes für die Menschen hingab und auch für diejenigen, die ihn kreuzigten (vgl. Markus 10,45).
 
Markus 10,45:
45 Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und sein Leben gebe als Lösegeld für viele.
 
Fazit
 
Zusammengefasst bedeutet das in Bezug auf die Bezeichnung eines Marktplatzapostels, dass es sich bei diesen Gläubigen um Amtsträger handelt, die bewährt und führend in der Geschäftswelt als auch außerhalb einer organisierten „Kirche/Gemeinde“ aktiv sind.
 
Im Wort Gottes ist Joseph ein sehr gutes Beispiel für solch einen apostolischen Amtsträger. Joseph arbeitete außerhalb seiner Familie, um sie später in der Zeit der Hungersnot zu retten und sie richtig zu positionieren (vgl. 1.Mose 41,56-57 – 1.Mose 46,1-8).
 
Die Titel der Ämter des fünffältigen Dienstes (Anm.: Apostel, Prophet, Evangelist, Hirte, Lehrer) sollten nicht dazu benutzt werden, diese vor die Namen von Menschen zu setzen. Die Identität eines Gläubigen in der Sohnschaft von Jesus Christus ist im himmlischen Vater verankert und in der unsichtbaren Welt erkannt.
 
Der Wert unserer Identität als Söhne Gottes ergibt sich nicht aus einem Titel, sondern allein aus der Beziehung mit Gott dem Vater in Jesus Christus sowie unserer Treue im Dienst an ihm und anderen.
 
Die Titel der Ämter des fünffältigen Dienstes weisen lediglich auf die jeweiligen Funktionen (Anm.: Salbungen, Eigenschaften ihrer Auswirkungen) hin.
 
Wer sich bereits in einem Zusammenschluss mit Amtsträgern entsprechend der eigenen Berufung befindet, sollte demnach weiter treu vorangehen, um nach einer vom Herrn festgesetzten Zeit entsprechend eingesetzt zu werden, was die Ordnung Gottes im Leib Christi ehrt.
 
Jeder, der sich in Gottes Königreich von ganzem Herzen mit seinem Leben in den Dienst stellen möchte, darf darauf vertrauen, vom Geist Gottes zur rechten Zeit in der persönlichen Treue und Charakterentwicklung reifend erkannt und zu einem solchen Zusammenschluss im apostolischen Verständnis geführt zu werden.
 
(Anm.: Diese prophetische Botschaft basiert auf einer Lehre über das Thema des Marktplatzapostels von Paul Jablonowski mit dem englischen Titel „Modern Day Apostles“; Web: https://www.sonstoglory.com/moderndayapostles.htm)
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm