Gottes Reden und das weise Urteil von König Salomo

Im Zentrum des Willens Gottes bleiben
 
Als Volk Gottes liegt unsere Bestimmung darin, uns mit Gott, dem himmlischen Vater voranzubewegen, was als unsere Aufgabe beinhaltet, darauf zu achten im Zentrum seines Willens zu bleiben. Aus diesem Grund betete auch Epaphras für die Heiligen in Kolossä auf diese Weise (vgl. Kolosser 4,12).
 
Kolosser 4,12:
12 Es grüßt euch Epaphras, der einer von den Euren ist, ein Knecht Christi Jesu, der allezeit in seinen Gebeten für euch ringt, damit ihr fest steht, vollkommen und erfüllt mit allem, was Gottes Wille ist.
 
Dieser Wandel im Zentrum des Willens Gottes erfordert von uns zu bestimmten Zeitpunkten in einen Erneuerungsprozess unseres Geistes und Sinns einzutreten, um befähigt zu sein, Gottes Willen für diese Zeit zu erkennen und im persönlichen Leben umzusetzen (vgl. Epheser 4,23-24; Epheser 5,10.15-17).
 
Epheser 4,23-24:
23 Erneuert euch aber in eurem Geist und Sinn 24 und zieht den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit.
 
Epheser 5,10.15-17:
10 Prüft, was dem Herrn wohlgefällig ist, …
15 So seht nun sorgfältig darauf, wie ihr euer Leben führt, nicht als Unweise, sondern als Weise, 16 und kauft die Zeit aus; denn es ist böse Zeit.
17 Darum werdet nicht unverständig, sondern versteht, was der Wille des Herrn ist.
 
Eines der größten Hindernisse für diesen erforderlichen Erneuerungsprozess ist ein Mangel an Erkenntnis sowie das Festhalten an einer ausgedienten Struktur (Anm.: alte Gemeindeordnung), ohne bereit zu sein, in das Neue hineinzugehen, was der HERR in dieser Zeit bereithält (vgl. Hosea 4,6a).
 
Hosea 4,6a:
6a Mein Volk ist dahin, weil es ohne Erkenntnis ist. …
 
Das Weitergehen Gottes
 
Als Volk Gottes müssen wir uns dessen bewusst sein, dass Gott weiter vorangeht und nicht stehen bleibt, wenn er es zum Ziel hat, seinen Leib in eine neue Zeit mit höherer Verantwortung und Autorität hineinzuführen.
 
Diese höhere Verantwortung und Autorität ist verbunden mit dem Aufenthalt (Anm.: im Geist dort sein) im Thronsaal Gottes (vgl. Epheser 2,6 i.V.m. Kolosser 1,12-14; Kolosser 3,1-3).
 
Epheser 2,6:
… 6 und er (Anm.: Gott, der Vater) hat uns mit auferweckt und mit eingesetzt im Himmel in Christus Jesus, …
 
Kolosser 1,13-14:
13 Er (Anm.: Gott, der Vater) hat uns errettet von der Macht der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich seines lieben Sohnes, 14 in dem wir die Erlösung haben, nämlich die Vergebung der Sünden.
 
Kolosser 3,1-3:
1 Seid ihr nun mit Christus auferstanden, so sucht, was droben ist, wo Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes.
2 Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist.
3 Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott.
 
Im Geist wandeln und der Bereich vom Thronraum Gottes
 
Da Gott Geist ist, ist es entsprechend erforderlich zu wissen, was es bedeutet im Geist zu wandeln (vgl. Johannes 4,24a).
 
Johannes 4,24a:
24 Gott ist Geist, …
 
Dieser Wandel beinhaltet das Leben im Gehorsam und Glauben Gott gegenüber, bei dem der Glaube „eine feste Zuversicht auf das ist, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.“ (vgl. Hebräer 11,1)
 
Der Bereich des Thronsaals Gottes steht mit dem apostolischen und prophetischen Wesen Gottes im Zusammenhang, weil von dort eine Beauftragung - mit einem Mandat gesandt zu sein -, zuallererst stattfindet (vgl. Jesaja 6,8).
 
Jesaja 6,8:
8 Und ich hörte die Stimme des Herrn, wie er sprach: Wen soll ich senden? Wer will unser Bote sein? Ich aber sprach: Hier bin ich, sende mich!
 
Deshalb handelt es sich auch um keinen Zufall, sondern die Ordnung Gottes, dass die Apostel und Propheten das Fundament der Gemeinde Jesu bilden, von der Jesus Christus der Eckstein ist (vgl. Epheser 2,20).
 
Epheser 2,20:
… 20 erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist, …
 
Im Tenach waren es die Propheten, die Könige sowie Propheten einsetzten und auch zur Zeit des Neuen Testaments den Aposteln sowie dem Volk Gottes Wegweisung gaben (vgl. 1.Könige 19,15-16; Apostelgeschichte 21,10-11).
 
1.Könige 19,15-16:
15 Aber der HERR sprach zu ihm (Anm.: Elijah): Geh wieder deines Weges durch die Wüste nach Damaskus und geh hinein und salbe Hasael zum König über Aram 16 und Jehu, den Sohn Nimschis, zum König über Israel und Elisa, den Sohn Schafats, von Abel-Mehola zum Propheten an deiner statt.
 
Apostelgeschichte 21,10-11:
10 Und als wir mehrere Tage dablieben, kam ein Prophet mit Namen Agabus aus Judäa herab.
11 Und als er zu uns kam, nahm er den Gürtel des Paulus und band sich die Füße und Hände und sprach: Das sagt der Heilige Geist: Den Mann, dem dieser Gürtel gehört, werden die Juden in Jerusalem so binden und überantworten in die Hände der Heiden.
 
Das apostolische und prophetische Wesen Gottes
 
Das apostolische Wesen Gottes ist mit dem Gesicht des Löwen und sein prophetisches Wesen mit dem fliegenden Adler verbunden (vgl. Offenbarung 4,7a.d).
 
Offenbarung 4,7a.d:
7a Und die erste Gestalt war gleich einem Löwen, … 7d und die vierte Gestalt war gleich einem fliegenden Adler.
 
Das Gesicht des Löwen repräsentiert in diesem Fall sein Königtum und der Adler die göttliche Beauftragung sowie Ummantelung (Anm.: Salbung).
 
Apostel und Propheten haben einen sogenannten „abdeckenden Auftrag“ (Anm.: durch ihre von Gott zugeteilte Salbung) in Bezug auf die Königreichsregierung Gottes, weil ihre Ämter mit dem Thron Gottes verbunden sind.
 
Diese Verbindung wird anhand der Erklärung zu dem Wort „Thron“ deutlich:
 
=> Ein Thron ist der Sitz eines Hohenpriesters, Militärchefs oder Königs. Weiterhin ist er der Sitz der königlichen Macht und Autorität (vgl. 2.Samuel 7,13; Psalm 45,7; Psalm 89,15; Hesekiel 1,26; Daniel 7,9-10; Offenbarung 4,2-3; Offenbarung 20,4a.12).
Das hebräische Wort für „Thron“ ist „kiśśē'“ und meint auch die Königsherrschaft Gottes in Form des Sitzens auf dem Thron, der im Himmel mit der Erde als Schemel oder im Tempel in Jerusalem steht (vgl. Hiob 26,9; Psalm 11,4; Psalm 97,2; Jesaja 66,1; Jesaja 6,1). Das hebräische Wurzelwort des Wortes „Thron“ ist „kāśāh“ und bedeutet „zu bedecken“ bzw. „abzudecken“. <= (Anm.: Teilauszug aus dem „Prophet`s Dictionary„ von Paula A. Price, Ph. D.; Seite 558 und der Elberfelder Studienbibel zum Wort „Thron-kiśśē'“ und „abdecken-kāśāh“; Wortschlüsselnummer: 3749, 3750)
 
Somit wird ersichtlich, warum es im Interesse Gottes war, dass die Propheten besondere Mäntel trugen, mit denen sie ihre potentiellen Nachfolger ummantelt haben (vgl. 1.Könige 19,19 i.V.m. Matthäus 3,4).
 
1.Könige 19,19:
19 Und Elia ging von dort weg und fand Elisa, den Sohn Schafats, als er pflügte mit zwölf Jochen vor sich her, und er war selbst bei dem zwölften. Und Elia ging zu ihm und warf seinen Mantel über ihn.
 
Matthäus 3,4:
4 Er aber, Johannes, hatte ein Gewand aus Kamelhaaren an und einen ledernen Gürtel um seine Lenden; seine Speise aber waren Heuschrecken und wilder Honig.
 
Der Grund, warum sich einige Gläubige in der heutigen Zeit vor der Manifestation der apostolischen und prophetischen Salbung mehr fürchten als diese begrüßen, ist wahrscheinlich der, weil diese aus dem Bereich der Regierungsherrschaft Gottes agiert, bei der es kein Ansehen der Person gibt (vgl. Römer 2,11).
 
Römer 2,11:
11 Denn es ist kein Ansehen der Person vor Gott.
Das bedeutet, dass Gott als ewiger König das kommuniziert, was er in dieser Zeit durch seine Salbungsträger zur Gemeinde sprechen möchte und dabei bestehende Strukturen (Anm.: kirchenpolitischer Art) konfrontieren könnte.
 
Die Konfrontation innerhalb der Gemeinde Jesu
 
Hierbei bleibt nicht aus, dass es dadurch zur Konfrontation innerhalb der Gemeinde Jesu kommt, um das, was ausgedient hat dorthin zu bringen, wo es ein Ende nimmt und das Neue aus der veralteten Struktur dahin zu transferieren, wo Gottes offenbarende Wahrheit für diese Zeit wohnt.
 
Das ist verbunden mit dem gemachten Tag des HERRN, um sich in großer Freude an ihm zu erfreuen (vgl. Psalm 118,24).
 
Psalm 118,24:
24 Dies ist der Tag, den der HERR macht; lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.
 
Diese Konfrontation kommt dem weisen Urteil Salomos gleich, der als König in der Weisheit Gottes das neue Leben dem richtigen Ursprungsort (Anm.: offenbarende Wahrheit für die Gemeinde für diese Zeit) zuteilte (vgl. 1.Könige 3,16-28).
 
1.Könige 3,16-28:
16 Zu der Zeit kamen zwei Huren zum König und traten vor ihn.
17 Und die eine Frau sprach: Ach, mein Herr, ich und diese Frau wohnten in einem Hause und ich gebar bei ihr im Hause.
18 Und drei Tage nachdem ich geboren hatte, gebar auch sie. Und wir waren beieinander und kein Fremder war mit uns im Hause, nur wir beide.
19 Und der Sohn dieser Frau starb in der Nacht; denn sie hatte ihn im Schlaf erdrückt.
20 Und sie stand in der Nacht auf und nahm meinen Sohn von meiner Seite, als deine Magd schlief, und legte ihn in ihren Arm, und ihren toten Sohn legte sie in meinen Arm.
21 Und als ich des Morgens aufstand, um meinen Sohn zu stillen, siehe, da war er tot. Aber am Morgen sah ich ihn genau an, und siehe, es war nicht mein Sohn, den ich geboren hatte.
22 Die andere Frau sprach: Nein, mein Sohn lebt, doch dein Sohn ist tot. Jene aber sprach: Nein, dein Sohn ist tot, doch mein Sohn lebt. Und so redeten sie vor dem König.
23 Und der König sprach: Diese spricht: Mein Sohn lebt, doch dein Sohn ist tot. Jene spricht: Nein, dein Sohn ist tot, doch mein Sohn lebt.
24 Und der König sprach: Holt mir ein Schwert! Und als das Schwert vor den König gebracht wurde, 25 sprach der König: Teilt das lebendige Kind in zwei Teile und gebt dieser die Hälfte und jener die Hälfte.
26 Da sagte die Frau, deren Sohn lebte, zum König – denn ihr mütterliches Herz entbrannte in Liebe für ihren Sohn – und sprach: Ach, mein Herr, gebt ihr das Kind lebendig und tötet es nicht! Jene aber sprach: Es sei weder mein noch dein; lasst es teilen!
27 Da antwortete der König und sprach: Gebt dieser das Kind lebendig und tötet es nicht; die ist seine Mutter.
28 Und ganz Israel hörte von dem Urteil, das der König gefällt hatte, und sie fürchteten den König; denn sie sahen, dass die Weisheit Gottes in ihm war, Gericht zu halten.
 
Während Gott einen neuen Tag von höherer Autorität und Verantwortung festgelegt hat, kommt es durch sein Urteil sowie aufgrund der Präsenz seines Wortes zur Etablierung von Gerechtigkeit. Das hat zur Folge, dass die Gemeinde, die in einem religiösen Gedankengut weiter vorangehen möchte, nicht in den Genuss kommt, in der von Gott vorherbestimmten Verheißung wandeln zu können.
 
Die Gemeinde hingegen, die in der offenbarenden Wahrheit Gottes für diese Zeit weiter vorangehen möchte, wird von Gott mitsamt ihrer Verheißung abgesichert.
 
Das Resultat des angewandten Wortes Gottes ist, dass Gerechtigkeit im betreffenden Umfeld umgesetzt wird, so dass es dort zur Offenbarung von Wahrheit kommt und Leben erhalten bleibt (vgl. Hebräer 4,12-13).
 
Hebräer 4,12-13:
12 Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens.
13 Und kein Geschöpf ist vor ihm verborgen, sondern es ist alles bloß und aufgedeckt vor den Augen Gottes, dem wir Rechenschaft geben müssen.
 
Ungehorsam, Unwahrheit und falscher Besitzanspruch werden von Gott konfrontiert, in die Schranken gewiesen und jene Menschen, die darüber nicht Buße tun, auch den Lohn für ein solches Verhalten (Anm.: Haltung des Herzens) empfangen (vgl. Galater 6,7 i.V.m. Jeremia 18,10).
 
Galater 6,7:
7 Irret euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten.
 
Jeremia 18,10:
… 10 wenn es aber tut, was mir missfällt, dass es meiner Stimme nicht gehorcht, so reut mich auch das Gute, das ich ihm verheißen hatte zu tun.
 
Gott macht auf den Missstand innerhalb der Gemeinde Jesu aufmerksam, indem Heilige, wie die Gläubigen von Chloë damit beginnen darauf hinzuweisen.
 
Die Gläubigen aus der Gemeinschaft von Chloë befanden sich im apostolischen Zusammenschluss mit Paulus, so dass er als Apostel auf den Missstand der Spaltung unter den Heiligen in Korinth in Liebe aufmerksam machte und sie öffentlich adressierte, um den gesunden Zustand der Gemeinde aufrechtzuerhalten bzw. weiter auszubauen (vgl. 1.Korinther 1,10-12).
 
1.Korinther 1,10-12:
10 Ich ermahne euch aber, liebe Brüder, im Namen unseres Herrn Jesus Christus, dass ihr alle mit einer Stimme redet und lasst keine Spaltungen unter euch sein, sondern haltet aneinander fest in einem Sinn und in einer Meinung.
11 Denn es ist mir bekannt geworden über euch, liebe Brüder, durch die Leute der Chloë, dass Streit unter euch ist.
12 Ich meine aber dies, dass unter euch der eine sagt: Ich gehöre zu Paulus, der andere: Ich zu Apollos, der Dritte: Ich zu Kephas, der Vierte: Ich zu Christus.
 
Fazit
 
Dem Urteil des Königs Salomo nach, sollte vor allem die echte Autorität (Anm.: die nicht selbstbezogene Liebe repräsentierend) und das neue Leben der Gemeinde (Anm.: das Kind, welches das neue Leben abbildet) identifiziert werden, was nur mit dem Schwert (Anm.: das Wort in Geist und Wahrheit angewandt) möglich war. Auf diese Weise konnte am Ende der Liebe zu dem Neuen Recht verschafft werden.
 
In diesem Kontext der Betrachtung werden Menschen in Leitungs- und Führungsverantwortung innerhalb der Gemeinde Jesu in dieser Zeit besonders herausgefordert sein, sich mit dem Herzen auf die Königsherrschaft Gottes einzulassen, was womöglich auch mit struktureller Veränderung von Grund auf einhergehen kann.
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm