Die vier Winde des HERRN

In Bezug auf das vergangene Schawuot-/ Pfingstfest, führte mich der HERR zu der Bibelstelle aus Sacharja 6,1-8, wo von den vier Wagen geschrieben steht, die zwischen zwei Bergen aus Bronze hervorkamen.
 
Sacharja 6,1-8:
1 Und ich hob meine Augen abermals auf und sah, und siehe, da waren vier Wagen, die kamen zwischen den zwei Bergen hervor; die Berge aber waren aus Kupfer.
2 Am ersten Wagen waren rote Rosse, am zweiten Wagen waren schwarze Rosse, 3 am dritten Wagen waren weiße Rosse, am vierten Wagen waren scheckige Rosse, allesamt stark.
4 Und ich hob an und sprach zum Engel, der mit mir redete: Mein Herr, wer sind diese?
5 Der Engel antwortete und sprach zu mir: Es sind die vier Winde unter dem Himmel, die hervorkommen, nachdem sie gestanden haben vor dem Herrscher aller Lande.
6 Die schwarzen Rosse ziehen nach Norden, die weißen ziehen nach Westen und die scheckigen ziehen nach Süden.
7 Und die starken Rosse wollten sich aufmachen, um die Lande zu durchziehen. Und er sprach: Geht hin und durchzieht die Lande! Und sie durchzogen die Lande.
8 Und er rief mich an und redete mit mir und sprach: Sieh, die nach Norden ziehen, lassen meinen Geist ruhen im Lande des Nordens.

Es ist kein Zufall, dass Sacharja in der Vision zuerst die Wagen und danach die Pferde erblickte.
Das liegt darin begründet, dass Gott zuerst durch sein Wort (Anm.: ewige Wahrheit) Ordnung erzeugt, an die seine geistliche Bewegung gekoppelt ist. Nichts funktioniert demnach ohne sein Wort und seinen Geist (vgl. 1.Korinther 14,33a).
 
1.Korinther 14,33a:
33 Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens. …

Vor jedem Wagen waren verschiedene kräftige Pferde gespannt. Der erste Wagen hatte rote Pferde (Osten), der zweite schwarze (Norden), der dritte weiße (Westen) und der vierte gescheckte (Süden) Pferde.

Das Land des Nordens

Gemäß der Bibelstelle aus Sacharja 6 wird deutlich, dass der Engel in der Vision den Fokus auf die schwarzen Pferde legt, weil sie den Geist Gottes in das Land des Nordens bringen.

=> Der Norden ist die Region, die mit der Abkühlung, Kälte und Dunkelheit verbunden ist, die durch die frostigen Temperaturen und den Mangel an Sonne entsteht. Der Norden spricht über das Dunkle und Verborgene (vgl. Kolosser 2,2-3).
Hiob 37,22 offenbart den Norden als Wohnort des allmächtigen Gottes (vgl. Jesaja 14,13).
Der Berg Zion liegt im Norden als Stadt des großen Königs, der der Herr Jesus Christus ist (vgl. Psalm 48,3).
<= (Auszug aus dem „Prophet`s Dictionary“ von Paula A. Price, Ph. D.; Seite 361)

Weiterhin trägt der Wind des Nordens die Offenbarung Gottes der Ermutigung und Erfrischung (vgl. 1.Mose 3,8a; 1. Korinther 14,3). Wenn der Nordwind kommt (Anm.: Erwachen), folgt der Südwind (Anm.: Beschleunigung) auf kurze Distanz, wie wir es aus Apostelgeschichte 2,1-3 entnehmen können (vgl. Hohelied 4,16).

Das Aufschauen und die Kraft der Erinnerung Gottes

Um die Vision mit den Wagen und Pferden sehen zu können, musste der Prophet Sacharja ein weiteres Mal im Geist nach oben schauen.
 
Das Aufblicken des Propheten ist ein Hinweis darauf, mit göttlichem Vertrauen/Glauben bereit zu sein, die neuen Dinge zu sehen, die Gott in dieser Zeit tut.

Der Name „Sacharja” bedeutet „JAHWE erinnert sich. JAHWE gedenkt.“

Wenn Gott sich erinnert, führt das zu einer Beantwortung seiner gemachten Verheißungen, weil er über seinem Wort wacht (vgl. Jeremia 1,12).
 
Jeremia 1,12:
12 Und der HERR sprach zu mir: Du hast recht gesehen; denn ich will wachen über meinem Wort, dass ich es tue.

Die Beantwortung der Verheißung Gottes geht Hand in Hand mit übernatürlicher Manifestation.

Der Vorgang des übernatürlichen Wachens Gottes über sein Wort wird von der Bewegung seiner Pferde begleitet, die an den vier Wagen gespannt sind. Diese bilden zusammen die vier Winde des Himmels.
 
Die vier Wagen, die Pferde und die zwei bronzenen Berge

Gemäß der Vision, die Sacharja sah, handelte es sich bei den vier Wagen mit ihren vorgespannten Pferden um die vier Winde des Himmels, die in der Gegenwart Gottes vor dem HERRN der ganzen Erde stehen.

Da die vier Winde des Himmels nicht nur Pferde sind, sondern auch vier Wagen, vor denen die Pferde gespannt sind und der Prophet die Wagen zum ersten Mal zwischen den Bergen aus Bronze herauskommen sah, liegt eine Bedeutung auf diesem Zusammenschluss.

Wir wissen, dass die Fülle des Wortes Gottes aus dem Tenach und dem Neuen Testament besteht, die beide zur engen Gemeinschaft mit Gott aufrufen. Beide betonen hierin die Bedeutung von Buße und Vergebung, weshalb es kein Zufall ist, dass sich die vier Wagen durch zwei bronzene Berge bewegten.

Die horizontale Bewegung der vier Wagen und die geographische Lage der Berge (Anm.: vertikal) weisen auf das Geheimnis des Opfers Jesu Christi am Kreuz hin. Der Grund dafür ist, dass sich Bronze auf den Dienst der Vergebung und Buße bezieht. Der Brandopferaltar im Vorhof war mit Bronze/Kupfer verziert (vgl. 2.Mose 27,1-6).
 
2.Mose 27,1-6:
1 Du sollst einen Altar machen aus Akazienholz, fünf Ellen lang und ebenso breit, dass er viereckig sei, und drei Ellen hoch.
2 Und du sollst auf seinen vier Ecken Hörner machen, die sollen mit ihm verbunden sein, und sollst ihn mit Kupfer überziehen.
3 Mache auch Töpfe für die Asche, Schaufeln, Becken, Gabeln, Kohlenpfannen; alle seine Geräte sollst du aus Kupfer machen.
4 Du sollst auch ein Gitterwerk aus Kupfer machen wie ein Netz und vier Ringe aus Kupfer an seine vier Enden.
5 Du sollst es aber von unten her um den Altar legen unterhalb der Einfassung, dass das Gitter bis zur Mitte des Altars reiche.
6 Und du sollst zu dem Altar auch Stangen machen aus Akazienholz, mit Kupfer überzogen.

Bevor die Priester das Heiligtum betraten, wuschen sie ihre Hände im Bronze-/Kupferbecken. Bronze/Kupfer symbolisiert auch eine demütige Haltung des Herzens (vgl. 2.Mose 38,8).
 
2.Mose 38,8:
8 Und er machte das Becken aus Kupfer und sein Gestell auch aus Kupfer von den Spiegeln der Frauen, die vor der Tür der Stiftshütte Dienst taten.

Gottes Augen und seine ewige Wahrheit

Wenn man den Zusammenhang von Pferden und Streitwagen im Wort Gottes studiert, wird vertiefend deutlich, dass sie die Stärke der wachenden Augen Gottes tragen und durch die Kraft seines geschriebenen Wortes (Anm.: ewige Wahrheit) die Grenze zwischen dem natürlichen und dem übernatürlichen Bereich ziehen (vgl. 2.Chronik 16,9; Sacharja 4,10b).
 
2.Chronik 16,9a:
9a Denn des HERRN Augen schauen alle Lande, …
 
Sacharja 4,10b:
… 10b Jene sieben sind des HERRN Augen, die alle Lande durchziehen.

Die vier Winde sind dazu bestimmt, Gottes verheißenes Wort (Anm.: ewige Wahrheit => geschriebenes Wort Gottes) zu seiner festgesetzten Zeit zu offenbaren, die zugleich von der offenbarenden Wahrheit für diese Zeit begleitet wird (Anm.: Feuer => geschriebenes Wort Gottes; Wind => offenbarende Wahrheit).
Gottes Grenzlinie (Anm.: Wort Gottes => ewige Wahrheit) geht Hand in Hand mit seiner übernatürlichen feurigen Gegenwart (vgl. 2.Mose 19,10-12.16.18 i.V.m. Jeremia 23,29).
 
2.Mose 19,10-12.16.18:
10 Und der HERR sprach zu Mose: Geh hin zum Volk und heilige sie heute und morgen, dass sie ihre Kleider waschen 11 und bereit seien für den dritten Tag; denn am dritten Tage wird der HERR vor allem Volk herabfahren auf den Berg Sinai.
12 Und zieh eine Grenze um das Volk und sprich zu ihnen: Hütet euch, auf den Berg zu steigen oder seinen Fuß anzurühren; denn wer den Berg anrührt, der soll des Todes sterben.
16 Als nun der dritte Tag kam und es Morgen ward, da erhob sich ein Donnern und Blitzen und eine dichte Wolke auf dem Berge und der Ton einer sehr starken Posaune. Das ganze Volk aber, das im Lager war, erschrak.
18 Der ganze Berg Sinai aber rauchte, weil der HERR auf den Berg herabfuhr im Feuer; und der Rauch stieg auf wie der Rauch von einem Schmelzofen und der ganze Berg bebte sehr.
 
Jeremia 23,29:
29 Ist mein Wort nicht wie ein Feuer, spricht der HERR, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmeißt?
 
Die Gegenwart des ewigen Wortes, offenbarende Wahrheit und das „Kreuz des Geistes“

Wenn die Gegenwart des ewigen Wortes Gottes/Wahrheit aus dem übernatürlichen Bereich mit der Gegenwart der offenbarenden Wahrheit aus dem natürlichen Bereich in Einklang kommt, ist es unvermeidlich, dass ein Heiliger in Christus in einen höheren geistigen Bereich eintritt.

Das wird durch das Auffahren von Elija in den Himmel deutlich.
 
Aus gutem Grund sagt das Wort Gottes, dass Elija (Anm.: die Vaterschaft repräsentierend), bevor er in den Himmel aufgenommen wurde, mit Elischa (Anm.: die Sohnschaft repräsentierend) ging und sie sich miteinander unterhielten.
 
Ihre gemeinsame Bewegung und ihr gemeinsames Gespräch weisen auf den geisterfüllten Weg im Zentrum des Kreuzes Jesu hin, der der Weg zum Vater ist (vgl. 2.Könige 2,11-12 i.V.m. Johannes 14,6).
 
2.Könige 2,11-12:
11 Und als sie miteinander gingen und redeten, siehe, da kam ein feuriger Wagen mit feurigen Rossen, die schieden die beiden voneinander. Und Elia fuhr im Wetter gen Himmel.
12 Elisa aber sah es und schrie: Mein Vater, mein Vater, du Wagen Israels und sein Gespann!, und sah ihn nicht mehr.
 
Johannes 14,6:
6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.
 
Demnach ist es für mich außerdem kein Zufall, dass Elischa zu Elija mehrmals „Vater“ sagte, während Elija vom Wirbelsturm ergriffen und vom Feuer Gottes begleitet wurde, was auch das Kreuz Jesu widerspiegelt.
 
In diesem Zusammenhang nenne ich es „das Kreuz des Geistes“, weil es aus der horizontalen Bewegung der feurigen Pferde mit dem feurigen Wagen und dem vertikalen Wirbelsturm gebildet wurde.
 
In diesem Moment trafen die göttliche Gegenwart der Ewigkeit (Anm.: feurige Pferde mit dem feurigen Wagen) mit der göttlichen Gegenwart der temporären Zeit aufeinander, weil die temporäre Zeit durch den Propheten Elija das erforderliche Maß von offenbarender Wahrheit trug, die durch den Wirbelsturm repräsentiert ist.
 
Wind und Feuer
 
Zur Festzeit von Schawuot/Pfingsten waren es auch die Attribute von Wind und Feuer, die in Erscheinung traten und nach Gottes Plan auf die neue Zeit hindeuteten - die Zeit des Heiligen Geistes. Das Kommen des Heiligen Geistes wurde zuvor von Jesus Christus in Übereinstimmung mit seinem himmlischen Vater verheißen.
 
Es ist der Heilige Geist, in dem wir unsere Stellung in der Sohnschaft Jesu Christi erkennen, um unseren himmlischen Vater, der der Gott Israels ist, anzurufen (vgl. Römer 8,14-16).
 
Römer 8:14-16:
14 Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder (Anm.: Söhne).
15 Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet; sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater!
16 Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, dass wir Gottes Kinder (Anm.: Söhne) sind.
 
Daraus wird deutlich, dass Heilige in einem demütigen (Anm.: bußfertigen) Wandel im Geist als „Söhne Gottes“ in der zunehmenden Reife auf Glauben (Anm.: feste Zuversicht, Vertrauen) fokussiert in einem temporären Umstand sich plötzlich erhöht wiederfinden können, was mit einer tieferen Offenbarung des Himmels einhergeht und aus Gnade gewirkt ist.
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm