Der Eintritt in den höheren Bereich von Wahrheit

n der heutigen Zeit wie dieser, wo wir als Volk Gottes verschiedenen Herausforderungen gegenüberstehen, gilt es, dass wir uns vom Heiligen Geist in einen höheren Bereich von Wahrheit leiten lassen, bei der es sich um die Kraft der offenbarenden Wahrheit handelt (vgl. Johannes 16,13-15).
 
Johannes 16,13-15:
13 Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, wird er euch in alle Wahrheit leiten. Denn er wird nicht aus sich selber reden; sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen.
14 Er wird mich verherrlichen; denn von dem Meinen wird er es nehmen und euch verkündigen.
15 Alles, was der Vater hat, das ist mein. Darum habe ich gesagt: Er wird es von dem Meinen nehmen und euch verkündigen.
 
Die Führung des Heiligen Geistes in den höheren Bereich von Wahrheit kommt dem Hinaufgehen auf einen Berg gleich, wo uns der HERR in Form der Vater- und Sohnschaft begegnet, um mit uns Gemeinschaft in einem höheren Offenbarungsbereich zu haben. Hierbei handelt es sich um eine Ebene, wo Gott uns Dinge kommuniziert, von denen wir noch nicht gehört haben bzw. mit denen wir zuvor noch nicht in Berührung gekommen sind (vgl. Jesaja 48,6-7).
 
Jesaja 48,6-7:
6 Das alles hast du gehört und siehst es und verkündigst es doch nicht. Von nun an lasse ich dich Neues hören und Verborgenes, das du nicht wusstest.
7 Jetzt ist es geschaffen und nicht vorzeiten, und vorher hast du nicht davon gehört, auf dass du nicht sagen könntest: Siehe, das wusste ich schon.
 
In diesem Zusammenhang gebraucht der HERR das Maß von Gehorsam, der unser Ausdruck der Liebe ihm und seinem Wort gegenüber ist (vgl. Johannes 14,23)
 
Johannes 14,23:
23 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen.
 
Der Wandel im Gehorsam und der Aufenthalt auf dem Berg
 
Der Wandel im Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes und seiner Weisung gleicht dem Aufenthalt auf dem Berg, der die innige Gemeinschaft im Heiligen Geist mit Gott dem Vater und Jesus Christus, dem Sohn beinhaltet. Diese Qualität von geistlicher Gemeinschaft sichert inmitten von herausfordernden Umständen ab und hält uns als Volk Gottes im Zentrum seines Willens (vgl. Matthäus 7,24-25).
 
Matthäus 7,24-25:
24 Darum, wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute.
25 Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, fiel es doch nicht ein; denn es war auf Fels gegründet.
 
In alledem ist es erforderlich nach seinesgleichen zu suchen, um gemeinsam den Weg auf den Berg zu beschreiten und dort „ein Haus“ auf dem Felsen zu errichten sowie zu einem Empfänger der Geheimnisse in Christus für diese Zeit zu werden (vgl. Sprüche 30,26 i.V.m. Kolosser 2,3; Kolosser 3,2-4).
 
Sprüche 30,26:
… 26 die Klippdachse – ein schwaches Volk, dennoch bauen sie ihr Haus in den Felsen; …
 
Kolosser 2,2-3:
… 2 damit ihre Herzen gestärkt und zusammengefügt werden in der Liebe und zu allem Reichtum an Gewissheit und Verständnis, zu erkennen das Geheimnis Gottes, das Christus ist, 3 in welchem verborgen liegen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.
 
Kolosser 3,2-4:
2 Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist.
3 Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott.
4 Wenn aber Christus, euer Leben, sich offenbaren wird, dann werdet ihr auch offenbar werden mit ihm in Herrlichkeit.
 
Anhand von Sprüche 30,26 i.V.m. Matthäus 7,24-25 wird deutlich, dass das Haus auf dem Felsen die geistliche Gemeinschaft mit dem HERRN und den Heiligen umfasst, die ein demütiges Herz haben und sich nicht auf ihre eigene Kraft verlassen (vgl. 2.Korinther 12,9).
 
2.Korinther 12,9:
9 Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. Darum will ich mich am allerliebsten rühmen meiner Schwachheit, damit die Kraft Christi bei mir wohne.
 
Anhand des hebräischen Wurzelwortes „šāṗān“ für „Klippdachse“, so wie es in Sprüche 30,26 erwähnt wird, wird auch deutlich, dass die Klippdachse mit dem „Verborgenen“ im Zusammenhang stehen, da das Wurzelwort „zu verbergen – wie einen Schatz“ bedeutet. (Anm.: Worterklärung zu dem hebräischen Wort „šāṗān“ entnommen aus der Strong‘s Konkordanz mit der Wortschlüsselnummer H8226)
 
Um Empfänger der Geheimnisse in Christus für diese Zeit zu werden, bedarf es Opferbereitschaft, die das Ablegen der Vergangenheit und der Gegenwart bedeutet, um unvoreingenommen und vollkommen unberührt mit fester Zuversicht diese Zeit der Zukunft zu beschreiten (vgl. Philipper 3,13-14).
 
Philipper 3,13-14:
13 Meine Brüder, ich schätze mich selbst noch nicht so ein, dass ich es ergriffen habe. Eins aber sage ich: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist, 14 und jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus.
 
Das führt uns zu dem Ergebnis, nicht allein Entscheidungen auf der Grundlage der gemachten Erfahrungen aus der Vergangenheit zu treffen, sondern aus der festen Zuversicht in Christus Jesus (vgl. Hebräer 11,1)
 
Hebräer 11,1:
1 Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.
 
Opferbereitschaft und der Aufenthalt im neuen Tag
 
Diese Opferbereitschaft (Anm.: gestorben in Christus Jesus, vgl. Kolosser 3,3) hat zur Folge, dass man sich durch die Führung des Heiligen Geistes mit dem Beginn des neuen Tages (Anm.: Der Tag beginnt mit dem Abend; vgl. 1.Mose 1,5b) sowie seinesgleichen in die höhere Dimension der Wahrheit (Anm.: offenbarende Wahrheit) bewegt.
 
Hierin pflegt man die Gemeinschaft mit den vom HERRN geistlich verbündeten Heiligen, um in der Gegenwart Gottes zu feiern, selbst wenn es sich vor dem Angesicht der Feinde ereignet (vgl. 1.Mose 31,45 i.V.m. Psalm 23,5).
 
1.Mose 31,54:
54 Und Jakob schwor ihm bei dem Schrecken Isaaks, dem Gott seines Vaters. Und Jakob opferte auf dem Gebirge und lud seine Brüder zum Essen. Und als sie gegessen hatten, blieben sie auf dem Gebirge über Nacht.
 
Psalm 23,5:
5 Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.
 
Der „Anzahl“ der Heiligen kommt eine besondere Bedeutung zu, die durch ihre Erwartungshaltung im Glauben einen Bereich der prophetischen Vision kreieren. Dadurch werden die Führungskräfte innerhalb des Leibes Jesu zu einer „geöffneten Tür“, damit der Ewigkeitsplan Gottes für die unmittelbar bevorstehende und kommende Zeit in den Bereich prophetischer Erwartungshaltung der Heiligen fließt. Durch diese offenbarende Wahrheit in Form von Weisheit und Strategie kommt es zum Gedeihen inmitten des Volkes Gottes (vgl. Sprüche 29,18 i.V.m. 2.Chronik 20,20c).
 
Sprüche 29,18:
18 Wo keine Offenbarung ist, wird das Volk wild und wüst; aber wohl dem, der auf die Weisung achtet!
 
2.Chronik 20,20c:
… 20c Glaubt an den HERRN, euren Gott, so werdet ihr sicher sein, und glaubt seinen Propheten, so wird es euch gelingen.
 
Es verhält sich ähnlich wie zur Zeit von Mose als er mit Aaron, Nadab und Abihu sowie den siebzig Ältesten Israels auf den Berg stieg und in die offenbarende Gegenwart Gottes eintrat, um dort gemeinsam zu essen und zu trinken. Das hatte zur Folge, dass sie die Gegenwart Gottes schmeckten und sahen, um sie aus dem Geistbereich in den irdischen Bereich zum Volk transferieren zu können (vgl. 2.Mose 24,4-11 i.V.m. Psalm 34,9).
 
2.Mose 24,4-11:
4 Da schrieb Mose alle Worte des HERRN nieder und machte sich früh am Morgen auf und baute einen Altar unten am Berge und zwölf Steinmale nach den zwölf Stämmen Israels 5 und sandte junge Männer von den Israeliten hin, dass sie darauf dem HERRN Brandopfer opferten und Dankopfer von jungen Stieren.
6 Und Mose nahm die Hälfte des Blutes und goss es in die Becken, die andere Hälfte aber sprengte er an den Altar.
7 Und er nahm das Buch des Bundes und las es vor den Ohren des Volks. Und sie sprachen: Alles, was der HERR gesagt hat, wollen wir tun und darauf hören.
8 Da nahm Mose das Blut und besprengte das Volk damit und sprach: Seht, das ist das Blut des Bundes, den der HERR mit euch geschlossen hat aufgrund aller dieser Worte.
9 Da stiegen Mose und Aaron, Nadab und Abihu und siebzig von den Ältesten Israels hinauf 10 und sahen den Gott Israels. Unter seinen Füßen war es wie eine Fläche von Saphir und wie der Himmel, wenn es klar ist.
11 Und er reckte seine Hand nicht aus wider die Edlen Israels. Und als sie Gott geschaut hatten, aßen und tranken sie.
 
Psalm 34,9:
9 Schmecket und sehet, wie freundlich der HERR ist. Wohl dem, der auf ihn trauet!
 
Die „Vier“ und die 70 Ältesten
 
Die Zahl „4“, die durch die Gegenwart von Mose, Aaron, Nadab und Abihu repräsentiert wird im Hebräischen steht mit der „geöffneten Zelttür“ und die Zahl „70“, die durch die siebzig Ältesten Israels dargestellt wird mit dem „Auge“ und den „tiefen Wassern“ Gottes in Verbindung. Die genannten zwei Personenkreise tragen gemeinsam das hebräische Wort „‘ad, was „Ewigkeit, immer, dauernd, bis zu, schließlich“ und auch „Beute“ bedeutet. Weiterhin kann es auch auf die Stellung eines „Zeugen“ (hebr. „‘ēd) hinweisen (Anm.: Beide Worte bestehen aus den hebräischen Buchstaben „Ajin“ und „Daleth“, die den Zahlenwert „74“ ergeben.). (Anm.: Worterklärung zu dem hebräischen Wort „‘ad und „‘ēd entnommen aus der Elberfelder Studienbibel mit der Wortschlüsselnummer 5814, 5815, 5816, 5817, 5818).
 
Somit wird deutlich, dass die Zusammenarbeit zwischen den Führungskräften im Leib Jesu und dem sich in der Weisheit des HERRN bewegenden Volk Gottes erforderlich ist. Das hat zur Folge, dass der lebendige Ewigkeitsplan des HERRN, von dem noch nie jemand gehört und diesen noch nie gesehen hat, wie die Beute zur Zeit von Petrus, als er hungrig auf dem Dach des Hauses von Simon, dem Gerber stand, von oben herunterkommt, um diesen aus den Händen Gottes in Empfang zu nehmen (vgl. 1.Korinther 2,9 i.V.m. Apostelgeschichte 10,9-16)
 
1.Korinther 2,9:
9 Sondern es ist gekommen, wie geschrieben steht (vgl. Jesaja 64,3): „Was kein Auge gesehen hat und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben.“
 
Apostelgeschichte 10,9-16:
9 Am nächsten Tag, als diese auf dem Wege waren und in die Nähe der Stadt kamen, stieg Petrus auf das Dach, zu beten um die sechste Stunde.
10 Und als er hungrig wurde, wollte er essen. Während sie ihm aber etwas zubereiteten, geriet er in Verzückung 11 und sah den Himmel aufgetan und etwas wie ein großes leinenes Tuch herabkommen, an vier Zipfeln niedergelassen auf die Erde.
12 Darin waren allerlei vierfüßige und kriechende Tiere der Erde und Vögel des Himmels.
13 Und es geschah eine Stimme zu ihm: Steh auf, Petrus, schlachte und iss!
14 Petrus aber sprach: O nein, Herr; denn ich habe noch nie etwas Verbotenes und Unreines gegessen.
15 Und die Stimme sprach zum zweiten Mal zu ihm: Was Gott rein gemacht hat, das nenne du nicht verboten.
16 Und das geschah dreimal; und alsbald wurde das Tuch wieder hinaufgenommen gen Himmel.
 
Es gilt sich in offenbarender Wahrheit vom Heiligen Geist führen zu lassen, um in einen höheren Bereich von Wahrheit einzutreten, der in sich die Kraft Gottes trägt. Diese Kraft benötigen wir, um unseren Weg in größerem Überblick und höherer Perspektive fortzusetzen, um unserem Umfeld wirksam Segen und Orientierung zu sein.
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm