Das Warten und die scheinbare Abwesenheit Gottes

Wir werden durch den Heiligen Geist in die von Gott vorherbestimmte Wahrheit geführt, und während wir dies tun als Volk Gottes, bleibt es nicht aus, dass es zu geistlich herausfordernden Umständen kommt.
 
Diese Umstände können mit einer gewissen Art der Abwesenheit von Autorität in Form von Führung einhergehen, was für uns bedeutet, dass es von uns als Ekklesia erfordert, uns in Geduld zu üben und auf die Rückkehr von Autorität zu warten.
 
Gerade in Zeiten, in denen der HERR die Zunahme seiner Präsenz und Kraft geplant hat, ist es entscheidend, dass wir uns an die gemachten Aussagen des HERRN erinnern und auf den Zeitpunkt seiner Heimsuchung geduldig warten.
 
Aus 2.Mose 24,12-18 können wir entnehmen, dass sich Mose im Auftrag Gottes über einen Zeitraum von vierzig Tagen auf dem Berg Horeb aufhielt, um von Gott sein Wertesystem für sein Volk Israel in Form der zwei steinernen Tafeln zu erhalten.
 
2.Mose 24,12-18:
12 Und der HERR sprach zu Mose: Komm herauf zu mir auf den Berg und bleib daselbst, dass ich dir gebe die steinernen Tafeln, Gesetz und Gebot, die ich geschrieben habe, um sie zu unterweisen.
13 Da machte sich Mose auf mit seinem Diener Josua und stieg auf den Berg Gottes.
14 Aber zu den Ältesten sprach er: Bleibt hier, bis wir zu euch zurückkommen. Siehe, Aaron und Hur sind bei euch; hat jemand eine Rechtssache, der wende sich an sie.
15 Als nun Mose auf den Berg kam, bedeckte die Wolke den Berg, 16 und die Herrlichkeit des HERRN ließ sich nieder auf dem Berg Sinai, und die Wolke bedeckte ihn sechs Tage; und am siebenten Tage erging der Ruf des HERRN an Mose aus der Wolke.
17 Und die Herrlichkeit des HERRN war anzusehen wie ein verzehrendes Feuer auf dem Gipfel des Berges vor den Israeliten.
18 Und Mose ging mitten in die Wolke hinein und stieg auf den Berg und blieb auf dem Berge vierzig Tage und vierzig Nächte.
 
Das Höhergehen von Erlösung und die siebzig Ältesten
 
Der Aufstieg von Mose und Josua kann hierbei als ein Höhergehen von „Errettung/Erlösung“ betrachtet werden, weil der Name „Mose – Der aus dem Wasser Gezogene“ und der Name „Josua – JAHWE ist Hilfe“ bedeutet. Wenn man von einem geistlichen Höhergehen spricht, umfasst das eine größere Dynamik der Gegenwart Gottes in dem jeweiligen Bereich.
 
Das Höhergehen von Errettung/Erlösung wurde durch die „Thermik“ des Geistes der Weisheit und Offenbarung unterstützt, weil sich die siebzig Ältesten auf einer bestimmten Anhöhe des Berges auf einer gehämmerten Saphirfläche in der Gegenwart Gottes aufhielten (vgl. 2.Mose 24,9-10).
 
2.Mose 24,9-10:
9 Da stiegen Mose und Aaron, Nadab und Abihu und siebzig von den Ältesten Israels hinauf 10 und sahen den Gott Israels. Unter seinen Füßen war es wie eine Fläche von Saphir und wie der Himmel, wenn es klar ist.
 
Die Zahl „70“ als genannte Anzahl der Ältesten auf dem Berg, ist gleichzusetzen mit dem sechzehnten hebräischen Buchstaben „Ajin“, der unter anderem „Auge, Quelle“ bedeutet.
 
Diese prophetische Zusammenkunft in Form von Weisheit (Anm.: Älteste) und Offenbarung (Anm.: 70 => Ajin/Auge) kann mit der Anwendung von prophetischer Fürbitte für Leiterschaft gleichgesetzt werden, so dass es zu einer Qualitätszunahme innerhalb der Ekklesia kommt (vgl. Epheser 6,18-19).
 
Epheser 6,18-19:
18 Betet allezeit mit Bitten und Flehen im Geist und wacht dazu mit aller Beharrlichkeit im Gebet für alle Heiligen 19 und für mich, dass mir das Wort gegeben werde, wenn ich meinen Mund auftue, freimütig das Geheimnis des Evangeliums zu verkündigen, …
 
=> Prophetische Fürbitte, umfasst das von Gott eingehauchte Wort in den Geist des Propheten bzw. der Prophetin. Es ist das Wort Gottes das Leben ist (vgl. Johannes 6,63).
Prophetische Fürbitte ist eine gewisse Art von geistlicher Schwangerschaft, in der der Prophet oder das prophetische Gefäß mit dem Wort Gottes schwanger im Geist geht und kann seine oder ihre Erfahrung ähnlich wie eine schwangere Frau haben.
Wenn das Wort Gottes, welches als Saatgut in dem prophetischen Gefäß über eine Zeit zur Reife gekommen ist, wird es im Geist zur Geburt gebracht. Dies kann sich durch geistliche Wehen bemerkbar machen.
Der Prophet Jeremia sprach von solch einem Ereignis während einer Zeit des Prophezeiens (vgl. 1.Könige 18,42; Jesaja 21,3; Jesaja 26,17-18; Jesaja 37,3; Jesaja 66,7-8; Hosea 13,12-13; Römer 8,26-27; Hebräer 5,7; Johannes 11,33 = Das griechische Wort für „Seufzen“ bedeutet „embrimaomai/ enebrimésato, von enebrimaomai“, was wie folgt erklärt wird: „zu schnauben vor Zorn, wie die Pferde; hartes, lautes Geräusch verursacht durch heftiges Einatmen durch die Nüstern“). <= (Der in „=>“ gesetzte Text ist ein Teilauszug aus dem „Prophet‘s Dictionary“ von Paula A. Price, Ph. D.; Seite 95.)
 
Demnach ist es der Geist der Prophetie, den man auch als „die Flügel des großen Adlers“ beschreiben kann, der Mose und Josua geistlich beflügelte und ihnen feste Zuversicht gab höher in die Gegenwart Gottes zu steigen (vgl. 2.Mose 24,13 i.V.m. Offenbarung 19,10e; Offenbarung 12,14a).
 
2.Mose 24,13:
13 Da machte sich Mose auf mit seinem Diener Josua und stieg auf den Berg Gottes.
 
Offenbarung 19,10e:
… 10e Das Zeugnis Jesu aber ist der Geist der Weissagung.
 
Offenbarung 12,14a:
14a Und es wurden der Frau gegeben die zwei Flügel des großen Adlers, dass sie in die Wüste flöge an ihren Ort, …
 
Darüber hinaus kann man von einer prophetischen Thermik bzw. einem Aufwind sprechen, die Mose und Josua auf eine höhere Ebene des Berges brachten, wobei Mose tiefer in die verhüllende Gegenwart Gottes in Form der dunklen Wolke eintrat.
 
2.Mose 24,18:
18 Und Mose ging mitten in die Wolke hinein und stieg auf den Berg und blieb auf dem Berge vierzig Tage und vierzig Nächte.
 
Die Warnung und die richtige Herzenshaltung
 
Während dieser Zeit wartete das Volk Israel unten am Berg und wurde ungeduldig. Aufgrund dessen forderte es Aaron dazu auf, ihnen einen Gott herzustellen, der sie auf ihrem Weg begleiten würde (vgl. 2.Mose 32,1).
 
2.Mose 32,1:
1 Als aber das Volk sah, dass Mose ausblieb und nicht wieder von dem Berge zurückkam, sammelte es sich gegen Aaron und sprach zu ihm: Auf, mach uns einen Gott, der vor uns hergehe! Denn wir wissen nicht, was diesem Mann Mose widerfahren ist, der uns aus Ägyptenland geführt hat.
 
Hierin liegt eine Warnung für alle Zeiten.
Wir sollten uns fragen mit welcher Herzenshaltung wir uns in der levitischen Struktur, die das königliche Priestertum in Christus umfasst, aufhalten.
 
Ist es die Herzenshaltung von Mose und die levitische Struktur auf der geistlichen Ebene Moses oder halten wir uns mit einer falschen Herzenshaltung in der levitischen Struktur Aarons auf, die eine seelische Ebene beinhaltet, um nach Wünschen von Menschen zu leben oder uns durch sie beeinflussen zu lassen?
 
Aufgrund des Verlangens des Volkes Israel erließ Aaron den Befehl an das Volk ihr Gold für die kommende Gottheit ihres Fleisches zu geben, den er für sie mitsamt einem Altar in Existenz brachte, woraus eine falsche Anbetung mit verheerendem Ausmaß resultierte (vgl. 2.Mose 32,2-6).
 
2.Mose 32,2-6:
2 Aaron sprach zu ihnen: Reißt ab die goldenen Ohrringe an den Ohren eurer Frauen, eurer Söhne und eurer Töchter und bringt sie zu mir.
3 Da riss alles Volk sich die goldenen Ohrringe von den Ohren und brachte sie zu Aaron.
4 Und er nahm sie von ihren Händen und bildete das Gold in einer Form und machte ein gegossenes Kalb. Und sie sprachen: Das ist dein Gott, Israel, der dich aus Ägyptenland geführt hat!
5 Als das Aaron sah, baute er einen Altar vor ihm und ließ ausrufen und sprach: Morgen ist des HERRN Fest.
6 Und sie standen früh am Morgen auf und opferten Brandopfer und brachten dazu Dankopfer dar. Danach setzte sich das Volk, um zu essen und zu trinken, und sie standen auf, um ihre Lust zu treiben.
 
Somit wird für uns als Lektion klar und deutlich, dass Angst sowie Ungeduld zu einem vorzeitigen Handeln außerhalb des Willens Gottes führen, was verheerende Folgen mit sich bringt für uns und andere.
 
Das Warten in Geduld auf die Gegenwart Gottes
 
Auch zur Zeit von Saul, der vom Propheten Samuel angewiesen wurde auf ihn ganze sieben Tage zu warten, ließ sich von der Angst des Volkes treiben, so dass er voreilig handelte, indem er zu frühzeitig bzw. unberechtigt dem HERRN Opfer darbrachte, ohne auf die prophetische Präsenz Gottes in Form des Propheten Samuel zu warten (vgl. 1.Samuel 13,6-13).
 
1.Samuel 13,6-13:
6 Als aber die Männer Israels sahen, dass das Volk in Gefahr und Bedrängnis war, verkrochen sie sich in die Höhlen und Klüfte und Felsen und Gewölbe und Gruben.
7 Es gingen aber auch Hebräer durch die Furten des Jordans ins Land Gad und Gilead.
Saul aber war noch in Gilgal; und alles Volk, das ihm folgte, war voll Angst.
8 Da wartete er sieben Tage bis zu der Zeit, die von Samuel bestimmt war (vgl. 1.Samuel 10,8). Und als Samuel nicht nach Gilgal kam, begann das Volk von Saul wegzulaufen.
9 Da sprach er: Bringt mir her das Brandopfer und die Dankopfer. Und er brachte das Brandopfer dar.
10 Als er aber das Brandopfer vollendet hatte, siehe, da kam Samuel. Da ging Saul ihm entgegen, um ihm den Segensgruß zu entbieten.
11 Samuel aber sprach: Was hast du getan? Saul antwortete: Ich sah, dass das Volk von mir wegzulaufen begann, und du kamst nicht zur bestimmten Zeit, während doch die Philister sich schon in Michmas versammelt hatten.
12 Da dachte ich: Nun werden die Philister zu mir herabkommen nach Gilgal, und ich habe die Gnade des HERRN noch nicht gesucht; da wagte ich es und opferte Brandopfer.
13 Samuel aber sprach zu Saul: Du hast töricht gehandelt und nicht gehalten das Gebot des HERRN, deines Gottes, das er dir geboten hat. Er hätte dein Königtum bestätigt über Israel für und für.
 
Wir können eindeutig aus dem Wort Gottes in 1.Samuel 13 entnehmen, dass Saul nicht wahrhaftig auf Samuel vertraute und ein in sich nicht aufrichtiger Mann war, der aufgrund dessen mehr auf die irdischen Umstände sah als auf die geistlichen Anweisungen zu hören und ihnen Folge zu leisten.
 
Saul betrachtete die Situation nicht mit geistlichen Augen. Aufgrund dieser Tatsache fing er an aus seinem Fleisch Opfer zu produzieren. Es war ein Opfer der Ungeduld und des Nichtvertrauens Gott gegenüber.
 
Es ist die Ungeduld, die uns dazu veranlasst in geistliche Bereiche frühzeitig einzutreten.
Solche Schritte können zur Zerstörung eines Dienstes oder zu großen Schwierigkeiten für uns und andere führen.
 
Selbst, wenn unsere Intention gut und geistlich vor den Menschen aussehen mag, aber wenn diese aus Ungeduld umgesetzt wird, hat das keinen Segen zum Ergebnis. Es sind beispielsweise „Frühgeburten“, die eine große Gefahr in sich tragen zu sterben oder nicht zur erforderlichen Reife zu kommen oder in einem eingeschränkten Zustand enden, was so nicht vorgesehen war.
 
Deshalb ist es entscheidend, dass wir uns durch den Heiligen Geist in der Wahrheit des Wortes Gottes führen lassen und auf seine Weisung achten sowie diese in unserem Leben umsetzen. Jesus handelte nicht nach dem, wie Menschen es von ihm verlangten, sondern tat, was er den Vater tun sah (vgl. Johannes 5,19).
 
Johannes 5,19:
19 Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn.
 
Das wird deutlich anhand der Erkrankung seines Freundes Lazarus, der im Sterben lag und Jesus trotz der Aufforderung von Menschen noch weitere zwei Tage an seinem Aufenthaltsort blieb, ohne sofort zu Lazarus Haus aufzubrechen (vgl. Johannes 11,1-4.6-7).
 
Johannes 11,1-4.6-7:
1 Es lag aber einer krank, Lazarus aus Betanien, dem Dorf Marias und ihrer Schwester Marta.
2 Maria aber war es, die den Herrn mit Salböl gesalbt und seine Füße mit ihrem Haar getrocknet hatte. Deren Bruder Lazarus war krank.
3 Da sandten die Schwestern zu Jesus und ließen ihm sagen: Herr, siehe, der, den du lieb hast, liegt krank.
4 Als Jesus das hörte, sprach er: Diese Krankheit ist nicht zum Tode, sondern zur Verherrlichung Gottes, damit der Sohn Gottes dadurch verherrlicht werde. …
6 Als er nun hörte, dass er krank war, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er war; 7 danach spricht er zu seinen Jüngern: Lasst uns wieder nach Judäa ziehen!
 
Währenddessen starb Lazarus, aber Jesus wusste, dass der himmlische Vater seine Herrlichkeit im Leben von Lazarus erweisen und ihn (Anm.: Jesus) als seinen Sohn verherrlichen würde (vgl. Johannes 11,11-14.17.39-45).
 
Johannes 11,11-14.17.39-45:
11 Das sagte er und danach spricht er zu ihnen: Lazarus, unser Freund, schläft, aber ich gehe hin, ihn aufzuwecken.
12 Da sprachen seine Jünger: Herr, wenn er schläft, wird es besser mit ihm.
13 Jesus aber sprach von seinem Tode; sie meinten aber, er rede vom leiblichen Schlaf.
14 Da sagte es ihnen Jesus frei heraus: Lazarus ist gestorben; …
17 Als Jesus kam, fand er Lazarus schon vier Tage im Grabe liegen. …
39 Jesus sprach: Hebt den Stein weg! Spricht zu ihm Marta, die Schwester des Verstorbenen: Herr, er stinkt schon; denn er liegt seit vier Tagen.
40 Jesus spricht zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen?
41 Da hoben sie den Stein weg. Jesus aber hob seine Augen auf und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast.
42 Ich weiß, dass du mich allezeit hörst; aber um des Volkes willen, das umhersteht, sage ich es, damit sie glauben, dass du mich gesandt hast.
43 Als er das gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus!
44 Und der Verstorbene kam heraus, gebunden mit Grabtüchern an Füßen und Händen, und sein Gesicht war verhüllt mit einem Schweißtuch. Jesus spricht zu ihnen: Löst die Binden und lasst ihn gehen!
45 Viele nun von den Juden, die zu Maria gekommen waren und sahen, was Jesus tat, glaubten an ihn.
 
Weil Jesus auf den Zeitpunkt des Vaters wartete, folgte daraus, dass Lazarus zum Zeichen der Auferstehungskraft Jesu wurde und dadurch viele Juden Jesus als ihren Messias erkannten, wobei die religiösen Führer Jesus und Lazarus töten wollten (vgl. Johannes 12,9-11).
 
Johannes 12,9-11:
9 Da erfuhr eine große Menge der Juden, dass er dort war, und sie kamen nicht allein um Jesu willen, sondern um auch Lazarus zu sehen, den er von den Toten erweckt hatte.
10 Aber die Hohenpriester beschlossen, auch Lazarus zu töten; 11 denn um seinetwillen gingen viele Juden hin und glaubten an Jesus.
 
Diese Bibelstellen offenbaren uns, dass es erforderlich ist auf den von Gott vorherbestimmten Zeitpunkt in Geduld zu warten. Es geht darum, sich am richtigen Ort mit den richtigen Heiligen aufzuhalten, um die Heimsuchung Gottes und seine Intervention in Fülle zu erleben und geführt zu werden (vgl. Lukas 24,49 i.V.m. Apostelgeschichte 2,1-4).
 
Lukas 24,49:
49 Und siehe, ich will auf euch herabsenden, was mein Vater verheißen hat. Ihr aber sollt in der Stadt bleiben [Anm.: warten], bis ihr ausgerüstet werdet mit Kraft aus der Höhe.
 
Apostelgeschichte 2,1-4:
1 Und als der Pfingsttag [Schawuot] gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander.
2 Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen.
3 Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen, 4 und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.
 
Das Warten des Heiligen Geistes und das Maß der apostolischen Ordnung
 
Auch der Heilige Geist wartete mit seiner Manifestation zu Schawuot, bis die apostolische Ordnung unter den Jüngern Jesu wieder hergestellt war, da Judas den Platz des Apostelamtes aufgrund von Verrat verließ. Dieser Verrat hatte eine sogenannte apostolische Leere bzw. Lücke zur Folge, die durch einen neuen Apostel ausgefüllt werden musste (vgl. Apostelgeschichte 1,15-17.26).
 
Apostelgeschichte 1,15-17.26:
16 Ihr Männer und Brüder, es musste das Wort der Schrift erfüllt werden, das der Heilige Geist durch den Mund Davids vorausgesagt hat über Judas, der denen den Weg zeigte, die Jesus gefangen nahmen; 17 denn er gehörte zu uns und hatte dieses Amt mit uns empfangen. …
26 Und sie warfen das Los über sie und das Los fiel auf Matthias; und er wurde zugeordnet zu den elf Aposteln.
 
Erst nach dieser apostolischen „Platzfüllung“ fiel die Kraft Gottes zu Schawuot im Obergemach auf ähnliche Weise wie der HERR mit seiner Gegenwart auf den hohen Ort, dem Berg Horeb/Sinai herabkam und Mose einhüllte.
 
Petrus, der Fels, brachte durch die von Gott niedergeschriebene Ordnung die offenbarende Wahrheit für den Moment der bevorstehenden Ausgießung des Heiligen Geistes und setzte diese in die Tat um bei der Veranlassung zur Wahl eines neuen Apostels. Genauso wandte er auch das Wort Gottes an, als der Heilige Geist auf die 120 Heiligen in Jerusalem herabkam, um mit der geschrieben Ordnung des Wortes Gottes Frieden in die verwirrten Herzen der gottesfürchtigen Juden zu bringen (vgl. Apostelgeschichte 2,12-16).
 
Apostelgeschichte 2,12-16:
12 Sie entsetzten sich aber alle und wurden ratlos und sprachen einer zu dem andern: Was will das werden?
13 Andere aber hatten ihren Spott und sprachen: Sie sind voll von süßem Wein.
14 Da trat Petrus auf mit den Elf, erhob seine Stimme und redete zu ihnen: Ihr Juden, liebe Männer, und alle, die ihr in Jerusalem wohnt, das sei euch kundgetan, und lasst meine Worte zu euren Ohren eingehen!
15 Denn diese sind nicht betrunken, wie ihr meint, ist es doch erst die dritte Stunde am Tage; 16 sondern das ist es, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist (vgl. Joel 3,1-5): …
 
Die zuvor von Petrus veranlasste apostolische Ordnung (Anm.: Wahl des Matthias gemäß Psalm 69,26 i.V.m. Psalm 109,8) trug nach der Ausgießung des Heiligen Geistes zu einer wichtigen geistlichen Regierung bei, um Frieden in die Herzen der in Jerusalem anwesenden Juden zu bringen, die Zeugen der Kraftausgießung des Heiligen Geistes waren (vgl. Apostelgeschichte 2,14).
 
Hier können wir die Bestätigung von 1.Korinther 14,33 erkennen.
 
1.Korinther 14,33:
33 Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens.
 
Es ist die aus Offenbarungserkenntnis mitgeteilte Ordnung des Wortes Gottes, die Frieden in den Herzen der Menschen stiftet und somit die Zukunft der Bewegung des Heiligen Geistes absichert, während wir nicht voreilig und aus fehlender Geduld handeln. Gott prüft uns darin!
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm