Die Menora und die Buchstaben

Wir sind von Jesus Christus beauftragt als Licht in der Welt zu scheinen, ohne verborgen zu sein. Deshalb möchte ich in diesem Zusammenhang auf die Menora (Anm.: der siebenarmige Leuchter), die vollkommen aus Gold bestand in der Stiftshütte eingehen, deren Licht nach vorne scheinen sollte (vgl. Matthäus 5,14-16 i.V.m. 4.Mose 8,1-2).
 
Matthäus 5,14-16:
14 Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein.
15 Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind.
16 So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.
 
4.Mose 8,1-2:
1 Und der HERR redete mit Mose und sprach: 2 Rede mit Aaron und sprich zu ihm: Wenn du die Lampen aufsetzt, sollst du sie so setzen, dass sie alle sieben von dem Leuchter nach vorwärts scheinen.
 
Die Menora und das nach vorne scheinende Licht
 
Das nach vorne scheinende Licht der Menora kann in einem geistlichen Kontext auf das wegweisende Wort hindeuten, deren offenbarende Wahrheit dazu führt, dass wir in Zuversicht unseren Weg der Gerechtigkeit mit Christus Jesus gehen (vgl. Psalm 119,105).
 
Psalm 119,105:
105 Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.
 
Anhand der Herstellung der Menora, die aus reinem Gold besteht, wird deutlich, dass diese die Attribute des Mandelbaums trägt, was mit dem wachenden Wesen Gottes über seinem Wort einhergeht, so wie er es gegenüber dem Propheten Jeremia mitteilte (vgl. 2.Mose 25,31.33 i.V.m. Jeremia 1,11-12).
 
2.Mose 25,31.33:
31 Du sollst auch einen Leuchter aus feinem Golde machen, Fuß und Schaft in getriebener Arbeit, mit Kelchen, Knäufen und Blumen. …
33 Jeder Arm soll drei Kelche wie Mandelblüten haben mit Knäufen und Blumen. So soll es sein bei den sechs Armen an dem Leuchter.
 
Jeremia 1,11-12:
11 Und es geschah des HERRN Wort zu mir: Jeremia, was siehst du? Ich sprach: Ich sehe einen erwachenden Zweig (Anm.: Das hebräische Wort für „Mandelbaum“ ist „šāqēd“ und ähnelt dem hebräischen Wort „šāqad“, was „wachsam zu sein“ bedeutet.)
12 Und der HERR sprach zu mir: Du hast recht gesehen; denn ich will wachen über meinem Wort, dass ich es tue.
 
Der siebenarmige Leuchter wurde auf die Weise hergestellt, dass zuerst ein Schaft in der Mitte entstand, von dem auf der rechten sowie auf der linken Seite jeweils drei Arme abgingen, so dass der Leuchter sieben Kelche wie Mandelblüten aufwies, auf denen sieben Lampen angebracht waren, um nach vorne zu leuchten (vgl. 2.Mose 25,31-33.36-37).
 
2.Mose 25,31-33.36-37:
31 Du sollst auch einen Leuchter aus feinem Golde machen, Fuß und Schaft in getriebener Arbeit, mit Kelchen, Knäufen und Blumen.
32 Sechs Arme sollen von dem Leuchter nach beiden Seiten ausgehen, nach jeder Seite drei Arme.
33 Jeder Arm soll drei Kelche wie Mandelblüten haben mit Knäufen und Blumen. So soll es sein bei den sechs Armen an dem Leuchter.
36 Beide, Knäufe und Arme, sollen aus einem Stück mit ihm sein, lauteres Gold in getriebener Arbeit.
37 Und du sollst sieben Lampen machen und sie oben anbringen, sodass sie nach vorn leuchten, …
 
Auf die Anweisung Gottes hin wurde die Menora auf der Südseite positioniert, um nach vorne, in diesem Fall Richtung Norden zu scheinen, wo der Schaubrottisch stand, auf dem die zwölf Schaubrote (Anm.: das Brot seines Angesichts) lagen (vgl. 2.Mose 26,35).
 
2.Mose 26,35:
35 Den Tisch aber setze außen vor den Vorhang und den Leuchter dem Tisch gegenüber an die Südseite in der Wohnung, dass der Tisch nach Norden zu steht.
 
Die Vision der Menora und die Buchstaben
 
Verbunden mit der Herstellung der Menora erhielt ich eine offene Vision, in der ich den Schaft mit seinem ersten Arm sah, auf dem der erste Buchstabe des hebräischen Alphabets erschien, bei dem es sich um das „Aleph“ handelt. Dieses steht auch mit „dem Kopf des Stieres“ in Verbindung. Da es der erste Buchstabe des hebräischen Alphabets ist, handelt es sich ebenfalls um den sogenannten „Vaterbuchstaben“, weil auch das hebräische Wort für „Vater – `āb“ mit einem „Aleph“ beginnt.
 
Nachdem ich das sah, betrachtete ich die drei abgehenden Arme der Menora auf der rechten sowie auf der linken Seite des Schaftes. Als ich diese drei Arme auf beiden Seiten sah, erkannte ich auf jeder Seite den dritten Buchstaben des hebräischen Alphabets, bei dem es sich um das „Gimel“ handelt, welches unter anderem auch mit dem „Kamel“ verbunden ist.
 
Als ich die Buchstaben sah, entwickelte sich ein Lichtkegel aus dem Kelch des Schaftes, der sich zeitgleich auf die drei Arme der rechten Seite sowie auf die drei Arme der linke Seite ausdehnte. Daraufhin konnte ich das Wort אֲגַגAgag“ lesen, was „Flamme, brennen, hitzig“ bedeutet.
 
Bei dem Namen „Agag“ handelt es sich um den Titel oder Eigennamen der Könige der Amalekiter, die die Erzfeinde Israels sind. (Teilauszug zu dem Namen „Agag“ aus der Strong’s Konkordanz mit der Wortschlüsselnummer: H90)
 
Während ich das wahrnahm und darüber nachdachte, machte der HERR mich auf die Position der Menora aufmerksam, die im Süden angeordnet ist. Das verwendete hebräische Wort für „Süden“ ist „têmān. Der Süden ist verbunden mit dem höchsten Stand der Sonne, deren Licht in einem prophetischen Kontext unter anderem auch eng mit der Herrlichkeit Gottes verknüpft ist.
Nach biblischem Maßstab liegt der Süden auf der rechten Seite des Ostens und weist auf etwas hin, das in die Fülle von Stärke gelangt. Aus Habakuk 3,3-4 können wir entnehmen, dass dieser den HERRN von Süden in seiner Heiligkeit einhergehend mit Lobpreis und Ehre kommen sah.
 
Darüber hinaus nahm Habakuk die strahlende Präsenz Gottes wahr, bei der von seinen Händen Strahlen ausgingen, die die Macht Gottes verborgen in sich trug.
 
Habakuk 3,3-4:
3 Gott kam von Teman und der Heilige vom Gebirge Paran. SELA.
Seines Lobes war der Himmel voll, und seiner Ehre war die Erde voll.
4 Sein Glanz war wie Licht; Strahlen gingen aus von seinen Händen. Darin war verborgen seine Macht.
 
Aus der Erklärung zur Menora mit der erlebten Vision wird deutlich, dass selbst wenn der Widersacher (Anm.: repräsentiert durch „Agag“) uns in der Gemeinschaft mit Gott blockieren oder einschüchtern will (vgl. Sacharja 3,1-2a), es unabdingbar ist, dass wir uns in der Präsenz des Vaters aufhalten. Das Symbol für den Vater ist der Stier, der mit seinen dienenden Engeln als Symbol für die Kamele, für uns da ist. Daraus resultiert, dass Satan in der Gegenwart Gottes in die Schranken gewiesen wird.
 
Sacharja 3,1-2a:
1 Und er ließ mich sehen den Hohenpriester Jeschua, wie er vor dem Engel des HERRN stand, und der Satan stand zu seiner Rechten, um ihn zu verklagen.
2 Und der Engel des HERRN sprach zu dem Satan: Der HERR schelte dich, du Satan! Ja, der HERR, der Jerusalem erwählt hat, schelte dich!
 
Hierbei gilt für uns, dass wir uns an der Gnade Gottes, repräsentiert durch das Symbol der Hände, genügen lassen (vgl. 2.Korinther 12,9).
 
2.Korinther 12,9:
9 Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. Darum will ich mich am allerliebsten rühmen meiner Schwachheit, damit die Kraft Christi bei mir wohne.
 
Erst daraus erhalten wir die nötige Kraft, die Herrlichkeit Gottes unter den Menschen zu offenbaren bzw. kundzutun und dazu beizutragen, Orientierung in die wahre Gemeinschaft mit Gott zu geben, der sich ihnen durch Christus Jesus als Vater offenbaren möchte (vgl. Johannes 14,9b).
 
Johannes 14,9b:
… 9b Wer mich sieht, der sieht den Vater! …
 
Selbst, wenn der Widersacher in Form des antichristlichen Geistes (Anm.: „Agag“) uns auf unserem Weg mit Jesus Christus gegenübersteht, dürfen wir voller Zuversicht sein, dass uns alles zum Besten dienen muss (vgl. Römer 8,28).
 
Römer 8,28:
28 Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.
 
Wenn wir uns im Licht der Liebe des Vaters und der dienstbaren Geister Gottes aufhalten, erhalten wir Freude zur Beständigkeit und Ausdauer inmitten von scheinbaren Zeiten geistlicher Dürre. Darüber hinaus sind wir mit einer demütigen Herzenshaltung fähig in Zeiten der „Enge“ bzw. „Pressphasen“ tiefer in die herrliche Freiheit der Söhne Gottes innerhalb seines Königreichs zu gelangen (vgl. Matthäus 19,24 i.V.m. Römer 8,21).
 
Matthäus 19,24:
24 Und weiter sage ich euch: Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher ins Reich Gottes komme. (vgl. Markus 10,25; Lukas 18,25)
 
Römer 8,21:
… 21 denn auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder (Anm.: Söhne) Gottes.
 
Das hell scheinende Licht Gottes in der Dunkelheit
 
Gott möchte sein nach vorne scheinendes Licht meistens dort leuchten lassen, wo es dunkel bzw. finster ist, um Klarheit hervorzubringen (vgl. 1.Mose 1,1-3 i.V.m. Matthäus 4,15-16).
 
1.Mose 1,1-3:
1 Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.
2 Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser.
3 Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht.
 
Matthäus 4,15-16:
15 „Das Land Sebulon und das Land Naftali, das Land am Meer, das Land jenseits des Jordans, das heidnische Galiläa, 16 das Volk, das in Finsternis saß, hat ein großes Licht (Anm.: Jesus Christus) gesehen; und denen, die saßen am Ort und im Schatten des Todes, ist ein Licht aufgegangen.“
 
Gott lässt in erster Linie sein Licht durch Jesus Christus dem Lamm Gottes leuchten, weil das Lamm die Charaktere einer Leuchte besitzt, weshalb es so deutlich für uns ist, dass Jesus Christus als er auf der Erde in Fleisch und Blut wandelte als großes Licht von den Menschen gesehen wurde (vgl. Offenbarung 21,23 i.V.m. Matthäus 4,16).
 
Offenbarung 21,23:
23 Und die Stadt (Anm.: das messianische/gesalbte Jerusalem) bedarf keiner Sonne noch des Mondes, dass sie ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm.
 
Matthäus 4,16:
„… 16 das Volk, das in Finsternis saß, hat ein großes Licht (Anm.: Jesus Christus) gesehen; und denen, die saßen am Ort und im Schatten des Todes, ist ein Licht aufgegangen.“
 
Das Lamm Gottes ist eine Facette des Geistwesens von Jesus Christus, das in der unsichtbaren Welt den irdischen Aufenthalt Jesu in der temporären Zeit (Anm.: zirka 33 Jahre; vgl. Lukas 3,23) verbunden mit seinem endgültigen Sieg in sich trägt, den er am mittleren Kreuz von Golgatha errang.
 
In 4.Mose 8,2 wird uns davon berichtet, dass Aaron (Anm.: bedeutet „Lichtberg, Erleuchtung“) die Lampen der voll aus Gold bestehenden Menora aufsetzen sollte, damit sie nach vorne hin scheinen.
 
4.Mose 8,2:
2 Rede mit Aaron und sprich zu ihm: Wenn du die Lampen aufsetzt, sollst du sie so setzen, dass sie alle sieben von dem Leuchter nach vorwärts scheinen.
 
Das an dieser Stelle verwendete hebräische Wort für „aufsetzen“ ist ālāh“ und bedeutet auch „hinaufgehen, aufsteigen. Weiterhin bezeichnet es die Fortbewegung von einem niedrigen Ort zu einem höheren Ort“.
 
Das hebräische Wort für das „nach vorne scheinende Licht“ ist „‘ôr” und meint unter anderem „die Urquelle des Lichtes/das Tageslicht als erstes Schöpfungswerk Gottes sowie Ausleuchtung, hell, herrlich, entzündet sein, Freude”.
(Teilauszug aus der Elberfelder Studienbibel zu dem Wort „‘ālāh“ mit der Wortschlüsselnummer 6045 und dem Wort „‘ôr” mit der Wortschlüsselnummer 220)
 
Wenn wir an dieser Stelle auf die Attribute eingehen, die dazu beitrugen, dass die Menora gemäß Gottes Willen leuchtete, können wir erkennen, dass zuerst der Gehorsam Aarons gegenüber der Weisung Gottes durch Mose notwendig war.
 
Aaron stellt an dieser Stelle Heilige dar, die bereits über eine längere Zeit eine enge Beziehung mit Gott pflegen und dadurch geistlich reif sowie befugt sind, sich in einem hohen Offenbarungs- und Erkenntnisbereich des HERRN voranzubewegen, um den von Gott vorherbestimmten Raum mit göttlicher Offenbarungserkenntnis zu füllen.
 
Der mit Licht durchflutete Raum und die Seele des Menschen
 
Diese göttliche Erfüllung des Raumes steht eng mit der Entzündung des Geistes von Gläubigen in Verbindung (Anm.: so wie das Entzünden der Dochte bei den sieben Lampen der Menora), die sich in Einheit im Geist und in der Wahrheit im Reichtum des Glaubens voran bewegen. Es sind Heilige, die bereit sind in Jesus Christus auf eine höhere geistliche Ebene zu gehen.
 
Es bedarf hierbei, dass die betreffenden Gläubigen einer geistlichen kompetenten Führung unterstellt sind, die sie durch Erkenntnis dazu befähigt bzw. absichert, höher im Geist zu gehen.
 
Gemäß dem Wort Gottes ist die Seele des Menschen ein Licht bzw. eine Flamme (vgl. Sprüche 20,27).
 
Sprüche 20,27:
27 Eine Leuchte des HERRN ist des Menschen Geist (Anm.: Seele); er durchforscht alle Kammern des Innern.
 
Und gleichermaßen, wie sich z.B. die Feuerflamme bei einer Kerze bewegt und ihren Weg immer nach oben sucht, so sollten auch wir als Gläubige in Jesus Christus ständig das Ziel verfolgen, höher im Geist zu gehen und in der Beziehung mit Gott dem Vater als Söhne heranzureifen (vgl. Römer 8,14).
 
Römer 8,14 (Rev. Elberfelder):
14 Denn so viele durch den Geist Gottes geleitet werden, die sind Söhne Gottes.
 
Auf diese Weise wird uns in der Gegenwart des Vaters möglich zu erkennen, was in der Vergangenheit seelischer Herkunft war und uns lediglich aufhalten sollte, dass wir das Licht weiter in dieser Zeit tragen. Erst wenn wir als Gliedes des Leibes mit der Finsternis nichts mehr gemeinsam haben, können wir andere wirksam aus den Bereichen von fehlender Erkenntnis und Offenbarung führen, um sie in der Liebe des Vaters durch den Heiligen Geist geführt zu sehen (vgl. Römer 13,10-11).
 
Römer 13,10-11:
10 Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. So ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung.
11 Und das tut, weil ihr die Zeit erkannt habt, dass die Stunde da ist, aufzustehen vom Schlaf, denn unser Heil ist jetzt näher als zu der Zeit, da wir gläubig wurden.
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm