Der Mandelbaum- Herausforderung

Die Frage

Ich habe heute eine Frage an Sie – Ich glaube, es ist eine Frage, die Gott Ihnen stellt.
Tatsächlich hat Gott Jeremia dieselbe Frage gestellt, die ich Ihnen stellen werde. Bereit?

Jeremia

Bedenken Sie, dass Jeremias Dienst am Anfang nicht gerade ein großer anerkannter Dienst war. Ich meine damit, dass er nicht durch Israel hetzte, um auf großen Konferenzen zu sprechen und Seminare abzuhalten.
Eigentlich war er ein Kind, ein Teenager. Als Gott zum ersten Mal über seine Berufung zu predigen mit ihm sprach, sagte Er: „Jeremia, du weißt, dass ich dich berufen habe, bevor du geboren wurdest, und dich zum Propheten über die Nationen bestimmt habe." Nun, Jeremiah flippte aus. Er hatte das zuvor schon mal gehört, schließlich war sein Vater ja Prediger; aber im Hinterkopf hat man eben immer den Gedanken: „Irgendwann später mal, wenn ich reifer bin." Jeremia antwortete dem Herrn und sagte: „Das kann nicht Dein Ernst sein, ich bin doch nur ein Kind; frage nicht mich, ich kann doch nichts ausrichten." Ich weiß, das ist jetzt die „Walters-Übersetzung", doch lesen Sie es nach – genau das ist die Aussage. Wenn Sie es in der Luther-Übersetzung haben möchten, sagte Jeremia: „Ich aber sprach: Ach, Herr HERR, ich tauge nicht zu predigen; denn ich bin zu jung." (vgl. Jeremia 1,6 rev. Luther)
Aber wissen Sie, die Menschen damals sprachen nicht in steifem Luther-Deutsch, genauso wenig, wie wir das heute tun (hoffe ich jedenfalls).

Sprich in deiner Stimme und lebe nicht im La-La-Land!

Ich finde es sehr merkwürdig, wenn Leute eine andere Stimme aufsetzen, um zu predigen oder zu beten. Ich denke dann immer, sie befinden sich irgendwo im La-La-Land.
Einmal sprach ich in einer Versammlung und erwähnte dabei, dass Jesus die Pharisäer anbrüllte. Hinterher kam eine Dame zu mir – sie war fassungslos. Nun, ich bringe immer irgendjemand aus der Fassung, daher war ich nicht sonderlich überrascht.

„Ich glaube nicht, dass Jesus jemals Seine Stimme erhob", sagte sie. Sofort sah ich, was sie sah. In ihren Gedanken sah sie Jesus, wie Er in Jerusalem, Nazareth oder Bethanien herumlief – bekleidet mit einem langen weißen Nachthemd, unter dem Arm ein kleines Lämmchen, und auf gönnerhafte Art und Weise sagte Er: „Sei gesegnet, mein Kind."

Netter Gedanke, aber eigentlich gehört das irgendwo ins La-La-Land hinter den Regenbogen. „Ich verstehe", antwortete ich. „Sie meinen also, Jesus ging zu den Pharisäern und sagte mit milder, lieblicher Stimme: ‚Oh, ihr ungezogenen Jungs – ihr seid von eurem Vater, dem Teufel und voll von jeder bösen Sache, na na.’ Und Sie denken, Er ging zum Tempel, nahm eine Peitsche mit zu den Geldwechslern und sagte: ‚husch husch.’" „Hören Sie, gute Dame, wenn man jemand mit einer Peitsche gegenüber tritt, ist man normalerweise ganz schön wütend, würde ich sagen." Nun, die Dame ging davon – was kann man da machen (keine Frage).

Zurück zu Jeremia

Gott ignorierte Jeremias Sicht seiner eigenen Person als nutzloses Kind. Er sagte: „Sage das nicht, denn Ich habe Meine Worte in deinen Mund gelegt." Genau da gab Gott ihm dann einen ganz schön schwerwiegenden Auftrag. „Nun besuche erst einmal die Bibelschule, Jeremia, und lerne fleißig, dann wirst du eines Tages die notwendige Reife haben, um dich dafür zu qualifizieren, in den Dienst eingesetzt zu werden." Nein, nein – aus heiterem Himmel sagte Gott zu dem Teenager: „Oh ja, ich habe dich berufen, zu den Nationen zu gehen; ich habe dich sogar ÜBER Nationen und ÜBER Königreiche gesetzt."
(Königreiche beinhalten üblicherweise mehrere oder viele Länder). „Du kannst Zeug niederreißen und entwurzeln und jegliche Arten von mächtigen Dingen." Er sagte, Jeremia solle sich nicht vor ihnen (ihren Gesichtern) fürchten, Er sagte: „Ich werde für dich da sein." Wenn Sie vorne stehen und predigen, bekommen Sie schon einige Gesichter zu sehen – besonders wenn sich all die religiösen Geister erheben, sieht man das auf den Gesichtern der Leute.
Wenn es heißt, das Gesicht (oder die Augen) sind der Spiegel der Seele, dann kann ich Ihnen versichern, dass das stimmt.
Ohne überhaupt auf Jeremia Zustimmung zu warten, fragte Gott plötzlich: „Nun, was siehst du, Jeremia?" Jeremias Vater war Priester, also war er an "Gott-Zeug" gewöhnt – aber noch nicht in jenem Moment, denn er war ja noch nicht auf der Priesterschule gewesen.

Kinder haben keine Juniorversion des Heiligen Geistes!

Wissen Sie, dass Kinder keine Juniorversion des Heiligen Geistes haben? Gott hat das jedenfalls nicht gedacht.

„Was siehst du, Jeremia?", fragte Gott. Jeremia musste ganz schnell Glauben aufbringen. Sie müssen im Glauben schauen. Der junge Jeremia hatte eine Vision: „Ich sehe einen Mandelzweig." Der Stab Aarons war aus dem Zweig eines Mandelbaumes gemacht und im Hebräischen bedeutet das „Einer, der aufweckt". Jeremia sah seine Bestimmung in Seinem Glauben (es war ihm aber noch nicht bewusst). Er war berufen, ein „Erwecker" zu sein. Gott gebot ihm, zu weissagen und das Volk Israel im Hinblick auf seine Berufung und Bestimmung herauszufordern. Gott forderte ihn auf, hinzugehen und es aufzuwecken. Ich persönlich hätte Gott gebeten, jemand anderen zu schicken und hätte meine Unwissenheit vorgeschoben. Nun, das hat er ja versucht; hat aber nicht funktioniert.

Jeremia, der Wecker

Wissen Sie was? Die Menschen wollen oftmals gar nicht aufgeweckt werden. Nicht sehr viele Menschen werden aus dem Schlummer erweckt und stehen dann mit guter Laune auf. Man ist meistens nicht glücklich über den Prozess des „Aufgeweckt-werdens". „Einer, der aufweckt" war ein guter Name für Jeremia. „Mr. Bei-allen-beliebt" war nicht wirklich die passende Beschreibung für ihn.
Nun denn…das ist meine Frage vom Herrn für Sie. John, Harry, David, Lisa, Mary, Sue usw. – "Was siehst du?" Ich spreche hier nicht vom natürlichen Bereich.

Ausruhen und Vision empfangen

Nehmen Sie sich etwas Zeit zum Ausruhen – machen Sie eine Pause, gehen Sie mal gut Essen, spannen Sie ein paar Tage aus, und setzen Sie sich dann zu den Füßen Jesu. „Anlehnen, nicht abmühen" ist einer meiner Lieblingssprüche, oder „Kuscheln, nicht kämpfen". Begeben Sie sich dann in die Ruhe und bitten Sie den Heiligen Geist, Ihnen zu zeigen, was Er für SIE sieht. Nicht für Ihre Stadt. Nicht für Ihre Gemeinde. Noch nicht einmal für Ihren Mann oder Ihre Frau – sondern in diesem Moment für Sie ganz persönlich. Ihre Vision muss mit Ihnen beginnen, oder nicht? Wenn Sie für sich selbst keine reale Vision haben, werden Sie auch nicht fähig sein, mit anderen an deren Vision zu glauben.

Das Beispiel: Der Fernseher und die Vision

Kennen Sie noch die alten Fernseher? (Einige von Ihnen sicherlich) – sie hatten eine Röhre, die mit zunehmendem Alter langsam kaputt ging. Wissen Sie noch, was dann passierte? Richtig! Das Bild wurde langsam immer kleiner. Niemand wollte eine neue Röhre kaufen, weil das teuer war, also wartete man bis zur letzten Sekunde. Zu diesem Zeitpunkt lehnte man sich schon zur Seite, um das weite, aber stark geschrumpfte Bild zu sehen.

Was sehen Sie?

Was also sehen Sie? Die meisten Menschen sehen ein geschrumpftes Bild. Mein Mann David sagt: „Die meisten Christen zielen ins Nichts und landen einen Volltreffer." Sie können nur auf das zielen, was sie sehen. Wenn Sie einen kleinen Ruf, eine kleine Bestimmung oder eine kleine Vision sehen, ist das alles, worauf Sie sich ausrichten.
Meine Herausforderung ist folgende: Sehen Sie, was Gott für SIE sieht – Er hat eine großartige Vision, Er hat eine große Vision. Wir sehen unsere Stadt, unsere Familie, unseren kleinen Platz im großen Geschehen der Dinge. Aber Gott sieht Nationen, Gott sieht einen Ort ohne Mauern, Gott hat keine Begrenzungen in Seiner Vision. Er sieht keine Begrenzungen für Sie – Sie können das haben, wofür Sie glauben, und Sie können das glauben, was Sie sehen – WENN Sie im Glauben sehen können. Sie haben Gottes Glauben in sich, glauben Sie es („wie Gott einem jeden das Maß des Glaubens zugeteilt hat", Römer 12,3).

Deinen Willen, mein Gott, tue ich gern!

In der Bibel steht, dass der Wille Gottes köstlich ist: „Deinen Willen, mein Gott, tue ich gern" (Psalm 40,9).

Gott legt sein Verlangen auf Ihr Herz. Anders ausgedrückt, legt Er Sein Verlangen in Ihr Herz, sodass es köstlich und wunderbar ist, wenn Sie das tun, was Ihnen auf dem Herzen liegt, es ist voller Abenteuer und es ist erfüllt von Gott.
Alles, was Sie tun müssen, ist, dem Heiligen Geist zu erlauben, Ihnen zu zeigen, was Er für SIE sieht. Sie haben eine wunderbare, überwältigende, großartige, große Bestimmung zu erfüllen.
Wenn Sie heute Abend etwas tun, um Gott zu dienen und haben keine Freude dabei (es ist nicht köstlich), dann vergessen Sie es, dann sind es nur Werke; und tut mir leid, das zu sagen, aber Gott hat kein Interesse an Ihren Werken, Er hat Interesse an Seinen Werken.
Er wird Ihre Werke nicht salben, Er salbt Seine Werke. Die Herrlichkeit Gottes wird niemals auf das kommen, was Sie tun, die Herrlichkeit kommt auf das, was Er tut.

"Sich hingeben"

Damit ist nicht ein ‚sich anstrengen’, sondern ein ‚sich hingeben’ an die Salbung gemeint. Ist es nicht einfacher sich hinzugeben, anstatt sich anzustrengen und „daran zu arbeiten"? Sich anstrengen kann sehr anstrengend sein. Gott rennt nicht durch Ihre Stadt und versucht, Arbeiter für Sein Königreich zu rekrutieren; Er möchte einfach nur, dass Seine Söhne und Töchter aufstehen, um das zu sein, wozu Er sie berufen hat. Sie sind kein Sünder, der durch Gnade errettet wurde, Sie waren ein Sünder, der durch Gnade errettet wurde; nun sind Sie ein Sohn oder eine Tochter des Allmächtigen Gottes. Sie sind königliches Mitglied aus dem Königsgeschlecht überhaupt, Erbe der Gerechtigkeit und Erbe des Königreiches. Das müssen Sie sich nicht erst verdienen, Sie können sich dafür auch nicht qualifizieren – Jesus gab Ihnen dieses Erbe umsonst. Er hat 100% dafür bezahlt, als Er starb und wieder auferstand.

Genieße Gott!

Fast hätte ich vergessen, Sie daran zu erinnern – Ihre erste Berufung ist es, Gott zu genießen. Er hat Sie zuallererst dazu berufen, Ihn zu genießen. Gehen Sie nicht los, um Ihm zu dienen, es sei denn, Sie genießen Ihn; sonst geben Sie nur Ihre Religion weiter, und daran hat dort draußen keiner Interesse, sorry.
Wussten Sie eigentlich, dass Jesus in Sie verliebt ist? Er liebt Sie total, Er duldet Sie nicht einfach nur, Er schuf Sie aus Seinem göttlichen Wesen – die Ewigkeit befindet sich in Ihnen. Er hat Ihnen Seine Kraft und Gerechtigkeit gegeben und Sie mit den wunderschönen Kleidern der Erlösung bekleidet.

Dies ist ein neuer und lebendiger Weg – gehen Sie darauf, und fangen Sie an, zu sehen, was ER für SIE sieht.

Kathie Walters

Good News Ministries
 
Übersetzung:
Margit Kelly