Gottes "timing" ist perfekt, auch wenn Menschen "vergessen"

Apostolische Weisheit und prophetische Einsicht
 
Genau so, wie Joseph geträumt hat, haben viele biblische Wächter Träume und visionäre und offenbarende Erlebnisse.
 
Ich sah den Herrn auf seinem Thron sitzen, hoch erhoben und der Saum seines Kleides füllte den Tempel. (Jesaja 6,1)
 
Der Prophet Jesaja sah Seraphim mit 6 Flügeln deren Lobpreis so mächtig war, dass die Türpfosten und Schwellen bebten und der Tempel mit Rauch gefüllt wurde. Hesekiel sah einen Thron von Saphiren umgeben und ganz hoch oben darüber befand sich der Herr in Gestalt eines Menschen im Feuer der Herrlichkeit. (Hesekiel 1. 26-28)
 
Stephanus, der Märtyrer hatte eine Vision eines geöffneten Himmels und sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur rechten Hand des Vaters. (Apostelgeschichte 7,55-56) Daniel, der Prophet träumte und sah den Herrn, den Alten der Tage, dessen Thron mit heiligem Feuer erglühte. (Daniel 7,9-10) Der Apostel Paulus sah ein himmlisches Licht, das ihn erblinden ließ. Apostelgeschichte 9,3; Apostelgeschichte 26,13)
 
Jede offenbarende Begegnung hat einen göttlichen Zweck und eine praktische Anwendung in unserem Leben, die im Glauben geschehen muss. Jesaja, Hesekiel und Paulus wurden alle drei durch ihr offenbarendes Erlebnis zu einem Dienst berufen, während im Gegensatz dazu der Traum von Daniel ihm Verständnis für Israel und dessen Zukunft gab und er reagierte mit Gebet und Fasten für diese Nation. (Dan. 9) Stephanus empfing Gnade für das Märtyrertum und ein Herz voller Gnade um den Mördern vergeben zu können.
 
Die Wichtigkeit von Träumen und die Bestimmung
 
Wenn wir nun mit dem Thema Joseph fortfahren müssen wir feststellen, dass Träume fortwährend eine wichtige Rolle in seiner Bestimmung spielten. In gleicher Weise sollten wir Träumen, die Gott in unser Leben hinein gibt, besondere Aufmerksamkeit schenken und uns im Glauben um deren Deutung und Anwendung besonders kümmern.
 
Einige Zeit später beleidigten der Mundschenk und der Bäcker den König von Ägypten. Pharao war zornig über seine zwei Beamten, den Obermundschenk und den Chef Bäcker und ließ sie im Haus der Obersten der Wachen, im gleichen Gefängnis, in dem auch Joseph gefangen gehalten wurde, verwahren. Der Oberste der Wachen gab sie unter die Hand von Joseph und er besuchte sie. Nachdem sie dort eine Weile in Gefangenschaft waren, hatte jeder von den beiden, sowohl der Mundschenk als auch der Bäcker des Königs von Ägypten, in der gleichen Nacht einen Traum, während sie im Gefängnis saßen und jeder Traum hatte seine eigene Bedeutung.
 
Als Joseph am nächsten Morgen zu ihnen kam, sah er, dass sie niedergeschlagen waren. So fragte er die Beamten Pharaos, die genauso, wie er im Haus ihres Chefs in Gewahrsam gehalten wurden: „Warum seht ihr heute so traurig aus?“ „Wir hatten beide einen Traum“ sagten sie, „ aber da gibt es niemand, der ihn uns auslegen könnte.“ Da sagte Joseph zu ihnen: „ Gehört das Auslegen nicht Gott? Erzählt mir eure Träume."(1. Mose 40,1-8)
 
Die Männer erzählten Joseph die Träume und Joseph deutete sie dann richtig. Die Deutung des Traumes zeigte, dass der Dienst des Mundschenks wiederhergestellt werden würde, während der Traum vom Bäcker zeigte, dass er eines vorzeitigen Todes sterben würde. In beiden Fällen hatte Joseph die Offenbarung richtig gedeutet. Aber der Chef Mundschenk erinnerte sich nicht an Joseph, er vergaß ihn. (V. 23) Und Joseph schmachtete weiterhin im Gefängnis.
 
Joseph hatte sich zwischenzeitlich zu einem reifen, jungen Mann entwickelt, der in der Lage war, Gott die Ehre zu geben und der sich, was das Deuten von Träumen anbelangte, vollkommen auf den Gott Israels verließ. Es ist leicht zu erkennen, dass Joseph auf intime Weise mit Gott umging, weil seine Antwort auf die Bitte, die Träume zu deuten, dem Herrn so viel Ehre brachte und die Frucht von jemanden in gehorsamer Hingabe zu erkennen war. Intimität mit Gott ist ein Schlüssel, der sagenhafte, himmlische Segnungen und Schätze aus Gottes tiefsten Quellen und höchste und verschwenderischste Fülle für seine Kinder aufschließt. Jedes Stadium unserer Reise soll geschätzt werden.
 
Gottes ‘timing’, ist perfekt, auch wenn Menschen ‚vergessen’.
 
Trotz der Tatsache, dass der Mundschenk Joseph eine Zeit lang vergessen hatte, hatte Gott ihn, was viel wichtiger ist, nicht vergessen. Vielleicht bist du, so wie Joseph von anderen, die dir versprochen haben zu helfen, aber ihr Versprechen nicht gehalten haben, im Stich gelassen worden. Verzweifle nicht, denn Gott wird die Träume, die Er für Seine Kinder hat, niemals vergessen, auch wenn andere uns im Stich lassen. Gott bleibt in Ewigkeit treu und Er wird Seine Pläne zur festgesetzten Zeit in uns zur Reife bringen.
 
Nachdem zwei Jahre vergangen waren, hatte Pharao eine Reihe von Träumen und am Morgen war er beunruhigt und aufgewühlt und sandte nach allen seinen Magiern und Weisen von Ägypten und wollte von ihnen die Deutung der Träume. Aber niemand war fähig dazu. An dieser Stelle erinnerte sich der Mundschenk schließlich wieder an Joseph.
 
So sagte der Chef Mundschenk zum Pharao: Heute erinnere ich mich an mein Versäumnis. Pharao war vor einiger Zeit ärgerlich mit seinen Knechten und er setzte mich und den Chef Bäcker deshalb im Haus des Obersten der Wache gefangen. Da hatte jeder von uns in derselben Nacht einen Traum und jeder Traum hatte seine eigene Bedeutung. Da war nun ein junger Hebräer mit bei uns, ein Diener des Obersten der Leibwache. Wir erzählten ihm unsere Träume und er hat jedem von uns die Deutung des Traumes gegeben und alles geschah so, wie er die Träume für uns gedeutet hat. Ich wurde wieder in meine Position erhoben und der andere Mann wurde gehängt. (1. Mose 41, 9-13)
 
Obwohl wir feststellen müssen, dass in Josephs Reise eine Verzögerung eingetreten war, so freuen wir uns doch über die Realität, dass Gott es nicht erlaubt hat, dass dies seinen Diener zerstören konnte. Lasst uns wie Joseph sein, und der Güte Gottes vertrauen, dass Er uns sicher durch jede Situation bringt und uns in Seiner Gnade bewahrt. Die Vorbereitung auf unsere letztendliche Berufung ist ein sehr wichtiger Teil unseres Wandels mit Gott und wir können es uns nicht leisten, dies zu verpassen.
Der Befehl Pharaos war, dass Joseph sofort geholt, gewaschen, rasiert und mit neuen Kleidern versehen vor ihm erscheinen sollte. Als er gebeten wurde, die Träume zu deuten, war die Antwort Josephs“ Ich kann keine Träume deuten,“ aber Gott wird die Antworten geben, die der König sich wünscht. (1. Mose 41,16).
 
Joseph deutete die Träume mit Weisheit, Genauigkeit und heiliger Kühnheit. Die Traumdeutung war keine angenehme Sache für den Pharao und Joseph musste damit rechnen, dass er sein Leben verwirkte, wenn er solche Dinge dem König mitteilte. Darin liegt eine wichtige Lektion für jeden angehenden Traumdeuter. Wir deuten Träume nicht, um irgendjemand am Ohr zu kraulen. Sondern wir handeln demütig im Glauben und machen das Wesentliche der Botschaft so sichtbar, wie Gott es dem Traumempfänger vermitteln wollte. Trotz der schwierigen Traumdeutung, ehrte Gott Josephs Integrität und die Gunst Gottes leuchtete weiterhin über Joseph. Das Glaubensrisiko wurde ihm mit kräftigen Dividenden zurückgezahlt. Gott war dabei, seinen Diener in seinen von Gott bestimmten Platz im Königreichsdienst – und in seine Bestimmung zu versetzen- vom Gefängnis zum Palast.
 
Strategische, apostolische Zielorientierung führt zur Erhöhung
 
„So lasst Pharao nun nach einem unterscheidungsfähigen und klugen Mann schauen und dem gebe man die Verantwortung für das Land Ägypten. Pharao soll Beamte über das ganze Land bestellen, die ein fünftel der Ernte Ägyptens während der 7 Jahre des Überflusses nehmen und all die Nahrung in diesen guten Jahren der Fülle sammeln und das Getreide unter der Autorität Pharaos in den Städten in Scheunen einlagern. Die Nahrung soll als Reserve angelegt werden, damit es dann bereit stehen wird, wenn die Hungersnot über Ägypten kommen und so das Land während der Hungersnot nicht zugrunde gehen wird.“ (1.Mose 41,33-36)
 
Joseph handelte in einem großartigen Moment der strategischen, apostolischen Zielorientierung mit all der Erfahrung und dem Charakter, den Gott in ihm in den letzten dreizehn Jahren kultiviert hatte, indem er den Traum so auslegte, dass sieben Jahre Fülle und sieben Jahre der Hungersnot kommen würden. Ohne einen Moment zu zögern, gab Joseph Pharao den strategischen Plan, der eine Nation retten würde. Joseph war der Mann, den Pharao dazu bestimmte, den Plan, den er selbst erstellt hatte auszuführen.
 
Dann sagte Pharao zu Joseph: „Weil Gott dich all das hat wissen lassen, gibt es niemand, der so unterscheidungsfähig und klug wäre wie du. Du solltst über meinen Palast gestellt werden und mein gesamtes Volk muss deinen Anordnungen gehorchen. Nur um den Thron will ich höher sein als du.“(1. Mose 41, 39-40)
 
Pharao hatte Joseph in einen Mantel aus feinen Leinen gekleidet, mit einer goldenen Kette um seinen Hals und steckte einen Siegelring an Joseph´s Finger und so übergab er ihm die Verantwortung für das ganze Land Ägypten. (V. 43)
 
Groß denken ist eine Idee Gottes
 
Ich hörte kürzlich ein zum Nachdenken anregendes Zitat: „Der einzige Unterschied zwischen ‚groß denken’ und Größenwahn ist Gott.“ Joseph war nicht größenwahnsinnig. Aber vom ersten Traum an, den er als junger Siebzehnjähriger hatte, dachte er groß. Nachdem er dreizehn Jahre als Vorbereitung für seine Berufung gedemütigt worden war, wurde es für den Mann Gottes Zeit, an seinem von Gott zugewiesenen Platz der Bestimmung zu scheinen. Vor allem im Palast fand Joseph sich zur richtigen Zeit am richtigen Ort mit einem umfassenden Verständnis über seine Berufung.
 
Über die Jahre hinweg, bereitete Gott ihn auch als Bruder vor, als Sohn und als einen Vater, indem er ihn lehrte, wie man mit Verantwortung und mit Menschen richtig umgeht, und während dieses ganzen Prozesses wurde sein Charakter geschliffen, so dass ihm gewaltige Ressourcen anvertraut werden konnten. Während Joseph im Einklang mit Gottes Willen ging, übte er Weisheit, Liebe und Autorität aus. Dies beeinflusste die Angelegenheiten einer ganzen Nation in einer nationalen Krise positiv und rettete dabei unzählige Leben. Als Resultat davon brachte Gott Fülle und Fruchtbarkeit in seinem Knecht hervor. Gott hatte Joseph wirklich vor der Hungersnot nach Ägypten gesandt, um Leben zu erhalten und Gott machte ihn fruchtbar in dem Land seines Leidens.
 
Heute richtet Gott in den Nationen eine Joseph-Armee auf, durch die er die Massen mit den Segnungen des Vaters überschütten kann. Gott ist dabei, Strategien vom Himmel freizusetzen, die die finanziell Notleidenden mit Kraft zur Veränderung ausstatten werden, indem er apostolische Leiterschaft an festgelegten Orten positioniert, so dass seine Gnade über das Gericht triumphieren kann und viele zu der errettenden Erkenntnis der Gnade unseres Herrn Jesus Christus kommen werden.
 
In einer Zeit, wenn ganze Nationen die gnädige Hand Gottes für Befreiung und Versorgung brauchen, bewegt sich Gott. Vielleicht bist du einer seiner „Josephs“ und gerade dabei, vom Gefängnis zum Palast zu wechseln. Wo immer und wie immer du gerufen bist Gott zu dienen, ich bete darum, dass Gott dich in deinem Werdegang segnet und dass du in jedem Augenblick deiner Reise gesegnet bist. Ich bete, dass du sogar immer noch effektiver im Dienst für seine Herrlichkeit und Ehre wirst und ich wünsche dir dass du, in welchem Zeitabschnitt du dich auch immer gerade befindest, durch seine Gnade ermutigt und gestärkt wirst, so dass du deinen Lauf zur Ehre Gottes beenden kannst.
 
Zusammen bei der Ernte,
 
Catherine Brown
Founder/Director, Gatekeepers Global Ministries
Co-Founder, Scottish Apostolic Networking Enterprise

Übersetzung:
Ruth Böhringer-Kielman