Das Verständnis über die von Gott festgesetzten Grenzen

Einleitung

Es ist für uns als Volk Gottes wichtig, dass wir die von Gott festgesetzten und zugeteilten Grenzen, die wir in unserem Land der Verheißung besitzen, beachten und uns in diesem Rahmen ausbreiten.

Wenn wir jedoch den festgesetzten Zeitpunkt Gottes und seine Begrenzung nicht anerkennen, gelangen wir in Schwierigkeiten mit Gegnern, die uns hätten erspart bleiben können (vgl. 4.Mose 14,35-45).

4.Mose 14,35-45:
35 Ich, der HERR, habe es gesagt und wahrlich, das will ich auch tun mit dieser ganzen bösen Gemeinde, die sich gegen mich empört hat. In dieser Wüste sollen sie aufgerieben werden und dort sterben.
36 So starben vor dem HERRN durch eine Plage alle die Männer, die Mose ausgesandt hatte, um das Land zu erkunden, und die zurückgekommen waren und die ganze Gemeinde gegen ihn zum Murren verleitet hatten, 37 dadurch dass sie über das Land ein böses Gerücht aufbrachten.
38 Aber Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jefunnes, blieben am Leben von den Männern, die gegangen waren, um das Land zu erkunden.
39 Als Mose diese Worte allen Israeliten sagte, da trauerte das Volk sehr.
40 Und sie machten sich früh am Morgen auf und zogen auf die Höhe des Gebirges und sprachen: Hier sind wir und wollen hinaufziehen in das Land, von dem der HERR geredet hat; denn wir haben gesündigt.
41 Mose aber sprach: Warum wollt ihr das Wort des HERRN (Anm.: Begrenzung) übertreten? Es wird euch nicht gelingen.
42 Zieht nicht hinauf – denn der HERR ist nicht unter euch –, dass ihr nicht geschlagen werdet vor euren Feinden.
43 Denn die Amalekiter und Kanaaniter stehen euch dort gegenüber und ihr werdet durchs Schwert fallen, weil ihr euch vom HERRN abgekehrt habt, und der HERR wird nicht mit euch sein.
44 Aber sie waren so vermessen und zogen hinauf auf die Höhe des Gebirges; aber die Lade des Bundes des HERRN und Mose wichen nicht aus dem Lager.
45 Da kamen die Amalekiter und Kanaaniter, die auf dem Gebirge wohnten, herab und schlugen und zersprengten sie bis nach Horma.

Es ist von hoher Bedeutung, dass wir unser Feld der Verantwortung kennen, um darin die Autorität, die Gott uns zugeteilt hat auszuüben.

Die Landbegrenzung des Volkes Israel

Das Volk Israel bekam von Gott das Land der Verheißung zugeteilt, das der HERR eindeutig betitelte und es somit zu einer Umgrenzung kam (vgl. 1.Mose 15,18-21; 5.Mose 11,24-25; 5.Mose 34,1-5).

1.Mose 15,18-21:
18 An dem Tage schloss der HERR einen Bund mit Abram und sprach: Deinen Nachkommen will ich dies Land geben von dem Strom Ägyptens an bis an den großen Strom Euphrat: 19 die Keniter, die Kenasiter, die Kadmoniter, 20 die Hetiter, die Perisiter, die Refaïter, 21 die Amoriter, die Kanaaniter, die Girgaschiter, die Jebusiter.

5.Mose 11,24-25:
24 Alles Land, darauf eure Fußsohle tritt, soll euer sein: von der Wüste bis an den Berg Libanon und von dem Strom Euphrat bis ans Meer im Westen soll euer Gebiet sein.
25 Niemand wird euch widerstehen können. Furcht und Schrecken vor euch wird der HERR über alles Land kommen lassen, das ihr betretet, wie er euch zugesagt hat.

5.Mose 34,1-5:
1 Und Mose stieg aus dem Jordantal der Moabiter auf den Berg Nebo, den Gipfel des Gebirges Pisga, gegenüber Jericho. Und der HERR zeigte ihm das ganze Land: Gilead bis nach Dan 2 und das ganze Naftali und das ganze Land Ephraim und Manasse und das ganze Land Juda bis an das Meer im Westen 3 und das Südland und die Gegend am Jordan, die Ebene von Jericho, der Palmenstadt, bis nach Zoar.
4 Und der HERR sprach zu ihm: Dies ist das Land, von dem ich Abraham, Isaak und Jakob geschworen habe: Ich will es deinen Nachkommen geben. – Du hast es mit deinen Augen gesehen, aber du sollst nicht hinübergehen.

Beachtung der Grenzen

Durch Josua erhielt jeder Stamm von den 12 Stämmen Israels (Anm.: außer der Stamm Levi; vgl. Josua 13,14) einen Landstrich durch das Los zugeteilt, der ebenfalls durch eine Gebietsgrenze eingeteilt war, so dass jeder Stamm wusste, wem welche Landregion gehörte (vgl. Josua 13,8- Josua 21).

Das bedeutet, dass es für uns als Heilige wichtig ist zu wissen, welchen Bereich der Verantwortung uns Gott in seinem Königreich zugeteilt hat, weil wir nur dort unsere Autorität besitzen und sie effektiv ausüben können.

Wenn wir aufgrund unseres eigenen Willens die Grenze, die Gott gesetzt hat bewusst übertreten, ist dies Rebellion gegen die Ordnung Gottes.

Die Wichtigkeit von Gehorsam

Ein Wandel im Gehorsam gegenüber Gott ist ausschlaggebend, um in seiner Verheißung für unser Leben zu wandeln (vgl. 5.Mose 11,13-17; Jeremia 18,10).

5.Mose 11,13-17:
13 Werdet ihr nun auf meine Gebote hören, die ich euch heute gebiete, dass ihr den HERRN, euren Gott, liebt und ihm dient von ganzem Herzen und von ganzer Seele, 14 so will ich eurem Lande Regen geben zu seiner Zeit, Frühregen und Spätregen, dass du einsammelst dein Getreide, deinen Wein und dein Öl, 15 und will deinem Vieh Gras geben auf deinem Felde, dass ihr esst und satt werdet.
16 Hütet euch aber, dass sich euer Herz nicht betören lasse, dass ihr abfallt und dient andern Göttern und betet sie an, 17 und dass dann der Zorn des HERRN entbrenne über euch und schließe den Himmel zu, sodass kein Regen kommt und die Erde ihr Gewächs nicht gibt und ihr bald ausgetilgt werdet aus dem guten Lande, das euch der HERR gegeben hat.

Jeremia 18,10:
… 10 wenn es aber tut, was mir missfällt, dass es meiner Stimme nicht gehorcht, so reut mich auch das Gute, das ich ihm verheißen hatte zu tun.

Die Bibelstelle aus Jeremia 18,10 offenbart eindeutig, dass ein prophetisches Wort (Anm.: Verheißung), das Gott über einer Person durch einen Propheten oder Gläubigen freisetzt nur umgesetzt werden kann, wenn das Maß des Gehorsams in dem Herzen des betreffenden Menschen vorhanden ist.

Der Mangel an Erkenntnis

Manche Gläubige verstehen die Wichtigkeit der Begrenzungslinien Gottes in seinem Volk nicht oder sind sich der Bedeutung der Grenze nicht bewusst, weil sie sich in einem Mangel von Erkenntnis befinden. Dieser Mangel an Erkenntnis ist es, der als Ergebnis Verwilderung zur Folge hat, die sich durch unabhängiges Gedankengut und ein Mangel an Autorität offenbart (vgl. Sprüche 29,18; Jesaja 5,12-13; Hosea 4,6a).

Sprüche 29,18:
18 Wo keine Offenbarung ist, wird das Volk wild und wüst; aber wohl dem, der auf die Weisung achtet!

Jesaja 5,12-13:
… 12 und haben Harfen, Zithern, Pauken, Pfeifen und Wein in ihrem Wohlleben, aber sehen nicht auf das Werk des HERRN und schauen nicht auf das Tun seiner Hände!
13 Darum wird mein Volk weggeführt werden unversehens, und seine Vornehmen müssen Hunger leiden und die lärmende Menge Durst.

Hosea 4,6a:
6a Mein Volk ist dahin, weil es ohne Erkenntnis ist. …

Ehre die Grenzen deines Landes und deiner Vorväter

Jeder Heilige sollte auf das von ihm von Gott zugeteilte Land der Verheißung achten und die von Gott festgesetzten Grenzen nicht verrücken (vgl. 5.Mose 19,14; 5.Mose 27,17; Sprüche 22,28, Sprüche 23,10).

5.Mose 19,14:
14 Du sollst deines Nächsten Grenze, die die Vorfahren festgesetzt haben, nicht verrücken in deinem Erbteil, das du erbst, im Lande, das dir der HERR, dein Gott, gegeben hat, es einzunehmen.

5.Mose 27,17:
17 Verflucht sei, wer seines Nächsten Grenze verrückt! Und alles Volk soll sagen: Amen.

Sprüche 22,28:
28 Verrücke nicht die uralten Grenzen, die deine Väter gemacht haben.

Sprüche 23,10:
10 Verrücke nicht uralte Grenzen und vergreife dich nicht an dem Acker der Waisen, …

Die Erweiterung der Grenzen

Um das Gebiet in Jesus Christus ordnungsgemäß vor den Augen des HERRN erweitern zu können, muss es zuerst bei Gott beschlossen und von ihm erweitert worden sein (vgl. 2.Mose 34,24 i.V.m. 5.Mose 12,20).

2.Mose 34,24:
24 Denn ich werde die Heiden vor dir ausstoßen und dein Gebiet weit machen und niemand soll dein Land begehren, während du dreimal im Jahr hinaufgehst, um vor dem HERRN, deinem Gott, zu erscheinen.

5.Mose 12,20:
20 Wenn aber der HERR, dein Gott, dein Gebiet erweitern wird, wie er dir zugesagt hat, und du sprichst: Ich will Fleisch essen –, weil es dich gelüstet, Fleisch zu essen, so iss Fleisch ganz nach Herzenslust.

Jesus, der Apostel Paulus und seine von Gott festgesetzten Grenzen

Auch Jesus und der Apostel Paulus lebten nach diesem Prinzip und achteten auf ihre Grenzen (vgl. Matthäus 15,22-24; 2.Korinther 10,13).

Matthäus 15,22-24:
22 Und siehe, eine kanaanäische Frau kam aus diesem Gebiet und schrie: Ach Herr, du Sohn Davids, erbarme dich meiner! Meine Tochter wird von einem bösen Geist übel geplagt.
23 Und er antwortete ihr kein Wort. Da traten seine Jünger zu ihm, baten ihn und sprachen: Lass sie doch gehen, denn sie schreit uns nach.
24 Er antwortete aber und sprach: Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.

2.Korinther 10,13:
13 Wir aber wollen uns nicht über alles Maß hinaus rühmen, sondern nur nach dem Maß, das uns Gott zugemessen hat, nämlich dass wir auch bis zu euch gelangen sollten.

Die Grenze der Autorität durch von Gott eingesetzte Leiterschaft

Wir müssen als Gemeinde Jesu die Ordnung Gottes in seinem Königreich von Leiterschaft und Autorität verstehen, um in heiligem Schutz zu leben. Denn in gesunder Unterordnung liegt der Schutz, der uns durch die Flügel Gottes gewährt wird (vgl. Psalm 91,1-2). Nicht jeder Christ ist zur Leiterschaft berufen, und das müssen wir akzeptieren und verstehen. Wenn wir dies nicht tun, greifen wir in ein Autoritätsfeld ein, dass zu einem Missverhältnis in der Gemeinde Jesu führt und es dadurch zu vielen unnötigen Schwierigkeiten und Gefahren kommt.

Die Grenze der Autorität durch übertragene Verantwortlichkeit

Um im zugeteilten Bereich von Verantwortlichkeit in der Vollmacht Gottes zu wandeln, muss man wissen was Autorität ist und wann sie greift.

Im Reich Gottes ist Autorität eine Folge von Verantwortlichkeit. Allgemein gesagt, haben wir in jedem Bereich der Gemeinde nur in dem Maß Autorität, wie wir für den betreffenden Bereich Verantwortung tragen. Wenn wir für einen Bereich keine Verantwortung tragen, haben wir darin auch keine Autorität.

Um viel Autorität zu haben, muss man unter Geschwistern stehen, die mehr Autorität haben als man selbst. Dies wird z.B. deutlich in der Führung des Volkes Israel durch Mose und Aaron, in der Nachfolge von Elischa gegenüber dem Propheten Elija und der Nachfolge der Jünger Jesu.

Rivalität und ihr Fluch

Der Grund, warum wir es im Königreich Gottes mit Rivalität zu tun haben ist, weil manche Gläubige mit dem von Gott gegeben Teil der Verheißung nicht zufrieden sind und aufgrund von Minderwertigkeit mehr haben wollen, um von den Menschen in einer ungesunden Weise Anerkennung zu erhalten.

Rivalität macht sich dadurch bemerkbar, dass Heilige, die von Gott mehr Verantwortung übertragen bekommen haben von denen, die weniger Verantwortung tragen, angegriffen werden, indem sie diese Diener und Dienerinnen Gottes unterwandern.

Wir müssen bedenken, dass der Person, der viel von Gott anvertraut wurde auch viel gefordert wird (vgl. Lukas 12,48).

Lukas 12,48:
48 Wer ihn aber nicht kennt und getan hat, was Schläge verdient, wird wenig Schläge erleiden. Denn wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern.

Der Ausweg

Um sich von Rivalität zu lösen, ist es wichtig, dass wir Jesus um Vergebung bitten, wo wir seine von ihm festgesetzte geistliche Autorität über unserem Leben abgelehnt haben.

Wir müssen uns von dem “Gedankengut” der Finsternis lösen und mit den Bindungen, die uns zur Unabhängigkeit geführt haben in unserem Herzen brechen.

Wir müssen die Entscheidung treffen uns unter die starke Hand Gottes zu demütigen (vgl. Epheser 4,11-14), so dass wir von Gott zur rechten Zeit erhöht werden (vgl. 1.Petrus 5,5-6; Sprüche 3,34).

1.Petrus 5,5-6:
5 Desgleichen ihr Jüngeren, ordnet euch den Ältesten unter.
Alle aber miteinander haltet fest an der Demut; denn Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.
6 So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zu seiner Zeit.

Sprüche 3,34:
34 Er wird der Spötter spotten, aber den Demütigen wird er Gnade geben.

Amen und Amen.

In Seiner Weisheit,

Daniel Glimm