Das Zelt der Prophetie und die Stiftshütte

Der HERR möchte für uns als sein Volk, dass wir den jeweiligen geistlichen Raum verstehen lernen, um zu erkennen, auf welche Weise sich der HERR uns gegenüber offenbaren möchte (vgl. Epheser 2,4-6).
 
Epheser 2,4-6:
4 Aber Gott, der reich ist an Barmherzigkeit, hat in seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat, 5 auch uns, die wir tot waren in den Sünden, mit Christus lebendig gemacht – aus Gnade seid ihr selig geworden –; 6 und er hat uns mit auferweckt und mit eingesetzt im Himmel (Anm.: an himmlische Orte) in Christus Jesus, …
 
Das Ablegen des „Goldes“
 
Aus 2.Mose 33 können wir entnehmen, dass das Volk Israel, nachdem sie das goldene Kalb durch Aaron aufrichten ließen, gemeinsam anbeteten, obwohl Gott seinem Volk etwas anderes anordnete. Sie sollten ihn nach drei Tagen in der Wüste anbeten, jedoch entschieden sie sich dazu ihr Gold abzulegen, bevor Gott sie anwies das zu tun (vgl. 2.Mose 3,18 i.V.m. 2.Mose 33,1-5).
 
2.Mose 3,18b:
… 18b Danach sollst du mit den Ältesten Israels hineingehen zum König von Ägypten und zu ihm sagen: Der HERR, der Gott der Hebräer, ist uns erschienen. So lass uns nun gehen drei Tagereisen weit in die Wüste, dass wir opfern dem HERRN, unserm Gott.
 
2.Mose 33,1-5:
1 Der HERR sprach zu Mose: Geh, zieh von dannen, du und das Volk, das du aus Ägyptenland geführt hast, in das Land, von dem ich Abraham, Isaak und Jakob geschworen habe: Deinen Nachkommen will ich es geben.
2 Und ich will vor dir her senden einen Engel und ausstoßen die Kanaaniter, Amoriter, Hetiter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter 3 und will dich bringen in das Land, darin Milch und Honig fließt. Ich selbst will nicht mit dir hinaufziehen, denn du bist ein halsstarriges Volk; ich würde dich unterwegs vertilgen.
4 Als das Volk diese harte Rede hörte, trugen sie Leid und niemand tat seinen Schmuck an.
5 Und der HERR sprach zu Mose: Sage zu den Israeliten: Ihr seid ein halsstarriges Volk. Wenn ich nur einen Augenblick mit dir hinaufzöge, würde ich dich vertilgen. Und nun lege deinen Schmuck ab, dann will ich sehen, was ich dir tue.
 
Durch das Verhalten des Volkes Israel wird deutlich, dass sie prophetisch sensibel genug waren für die Präsenz Gottes und seinen Willen, obwohl sie zuvor das goldene Kalb anbeteten. Anhand dessen wird ihr bewusster Ungehorsam bzw. Rebellionsakt gegen Gott und seinen Wertemaßstab deutlich.
 
Wichtig in allen Umständen bleibt für uns, dass wir als Volk Gottes darauf fokussiert bleiben, den himmlischen Vater im Geist und in der Wahrheit anzubeten und dem Widersacher nicht erlauben, die uns von Gott gegebene Gnade in Form der uns zugeteilten Herrlichkeit für unsere eigenen Zwecke bzw. Ehre zu gebrauchen. Diese Zuteilung von Gottes Herrlichkeit beinhaltet unter anderem unseren von Gott zugeteilten Wohlstand (vgl. Johannes 4,23-24 i.V.m. 2.Mose 3,21-22).
 
Johannes 4,23-24:
23 Aber es kommt die Zeit und ist schon jetzt, in der die wahren Anbeter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn auch der Vater will solche Anbeter haben.
24 Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.
 
2.Mose 3,21-22:
21 Auch will ich diesem Volk Gunst verschaffen bei den Ägyptern, dass, wenn ihr auszieht, ihr nicht leer auszieht, 22 sondern jede Frau soll sich von ihrer Nachbarin und Hausgenossin silbernes und goldenes Geschmeide und Kleider geben lassen. Die sollt ihr euren Söhnen und Töchtern anlegen und von den Ägyptern als Beute nehmen.
 
Das bedeutet, dass wir als sein erlöstes Volk, die uns anvertraute Herrlichkeit allein zu seiner Ehre gebrauchen und nicht uns selbst damit schmücken oder andere Strukturen schaffen, die unser fleischliches Verlangen befriedigen bzw. unsere Seele betören (Anm.: auch wenn wir es als „geistlich“ deklarieren).
 
Das Ablegen des „Goldes“ entspricht dem Prozess der sogenannten Heiligung, indem es von uns durch das Ablegen in der Gegenwart Gottes separiert und somit geheiligt wird.
 
Während Mose sich vor der Anbetung des goldenen Kalbes durch das Volk Israel auf dem Berg in der unterweisenden Gegenwart Gottes befand, erhielt er unter anderem Offenbarung über die Stiftshütte und deren Geräte.
 
Das hebräische verwendete Wort für „Stiftshütte“ ist „miškān“, was „Wohnstätte, Wohnung“ bedeutet. (Anm.: Teilauszug aus der Elberfelder Studienbibel zu dem hebräischen Wort „miškān“ mit der Wortschlüsselnummer: 4997)
 
Der geistliche Bereich des „‘ōhäl - Zeltes“ und des „miškān - Zeltes“
 
Es ist sehr relevant hierbei anzuerkennen, dass uns von der vollständigen Errichtung der Stiftshütte in Form des „miškān“ erst in 2.Mose 40 berichtet wird, wo die Wolkensäule sich direkt über der Stiftshütte niederließ.
 
2.Mose 40,1-2.33-35:
1 Und der HERR redete mit Mose und sprach: 2 Du sollst die Wohnung der Stiftshütte aufrichten am ersten Tage des ersten Monats. …
33 Und er richtete den Vorhof auf rings um die Wohnung und um den Altar und hängte die Decke in das Tor des Vorhofs. Also vollendete Mose das ganze Werk.
34 Da bedeckte die Wolke die Stiftshütte, und die Herrlichkeit des HERRN erfüllte die Wohnung.
35 Und Mose konnte nicht in die Stiftshütte hineingehen, weil die Wolke darauf ruhte und die Herrlichkeit des HERRN die Wohnung erfüllte.
 
Es heißt jedoch zuvor, dass Mose bereits nach dem Abfall des Volkes Israel durch die Anbetung des goldenen Kalbs ein Zelt draußen außerhalb des Lagers Israels aufschlug (vgl. 2.Mose 33,7).
 
2.Mose 33,7:
7 Mose aber nahm das Zelt und schlug es draußen auf, fern von dem Lager, und nannte es Offenbarungszelt. Und wer den HERRN befragen wollte, musste herausgehen zum Offenbarungszelt vor das Lager.
 
An dieser Stelle ließ sich die Gegenwart Gottes in Form der Wolkensäule vor dem Eingang des Zeltes nieder und nicht über dem Zelt oder in dem Zelt (vgl. 2.Mose 33,9).
 
2.Mose 33,9:
9 Und wenn Mose zum Offenbarungszelt kam, so kam die Wolkensäule hernieder und stand in der Tür der Stiftshütte, und der HERR redete mit Mose.
 
Diese Art von Zelt trug eine andere geistliche Form der Begegnung mit Gott, da an dieser Stelle für das Wort „Zelt“ das hebräische Wort „‘ōhäl“ verwendet wird, was ein „Zelt“ bedeutet, „das deutlich als solches aus der Ferne erkannt wird“.
 
Das hebräische Wurzelwort von „‘ōhäl – Zelt“ ist „‘āhal“ und bedeutet „ein Zelt aufschlagen, zelten“ und „hell scheinen“. (Anm.: Teilauszug aus der Elberfelder Studienbibel zu den hebräischen Worten „‘ōhäl“ und „‘āhal“ mit der Wortschlüsselnummer: 171, 170, 169*)
 
Die Geräte waren noch nicht für dieses Zelt hergestellt worden, weil Bezaleel und Oholiab erst später von Mose persönlich angewiesen wurden, die Geräte für die Stiftshütte herzustellen (vgl. 2.Mose 35,30-35 i.V.m. 2.Mose 36,1-7). Das verdeutlicht uns, dass das Zelt zu diesem Zeitpunkt einen anderen geistlichen Charakter innerhalb der Begegnung mit Gott trug.
 
Das wird ebenfalls dadurch deutlich, dass Mose in diesem Zelt den HERRN von Angesicht zu Angesicht sah, jedoch auf dem Berg Gott, den HERRN, nicht von Angesicht zu Angesicht sehen durfte (vgl. 2.Mose 33,11a i.V.m. 2.Mose 33,22-23).
 
2.Mose 33,11a:
11a Der HERR aber redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freunde redet. …
 
2.Mose 33,22-23:
22 Wenn dann meine Herrlichkeit vorübergeht, will ich dich in die Felskluft stellen und meine Hand über dir halten, bis ich vorübergegangen bin.
23 Dann will ich meine Hand von dir tun und du darfst hinter mir her sehen; aber mein Angesicht kann man nicht sehen.
 
Das Zelt ist ein Ort der familiären bzw. intimen vertrauten Beziehung mit Gott, wobei der Berg ein Bereich der Regierungsgegenwart Gottes repräsentiert, wo der HERR in einer größeren Kraft von Autorität erscheint, der es gilt in Demut und Ehrfrucht zu begegnen, um in seiner Gegenwart bestehen zu können. Das kommt der Zeit gleich, wenn der König auf den Thron sitzt, anstelle im Feld unter den Menschen zu sein, um ihnen persönlich zu begegnen oder mit ihnen Seite an Seite zu kämpfen.
 
Das „ōhäl – Zelt“, das Mose außerhalb des Lagers Israel aufschlug, kann mit der prophetischen Gegenwart Gottes gleichgesetzt werden, die wie ein Licht ist, das an einem dunklen Ort erstrahlt (vgl. 2.Petrus 1,19).
 
2.Petrus 1,19:
19 Umso fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen.
 
Es war die Präsenz des prophetischen Wortes Gottes, das wie eine leuchtende Lampe mit ihrem Licht dem Volk Israel den Weg in die Zukunft (Anm.: außerhalb des Lagers) leuchtete (vgl. Psalm 119,105).
 
Psalm 119,105:
105 Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.
 
Mose, Josua und die Dimension des Königreich Gottes
 
Das Volk Israel begann aufgrund dessen auf diese prophetische Gegenwart zu reagieren, bei der Mose und Josua als zwei gegenüberliegende Fixpunkte für den HERRN zur Verfügung standen, um die leuchtende abdeckende prophetische Präsenz Gottes zu offenbaren.
 
Mose als auch Josua waren mit der Dimension des Königreiches vertraut, da sie beide mit dem Element „Wasser“ bestens vertraut waren. Der eine, Mose, verstand es aus dem Wasser gezogen zu werden, was seinem Namen entspricht, und der andere verstand es, sich im Wasser aufzuhalten, weil Josua der Bedeutung nach ein Sohn „Nuns“ (Anm.: bedeutet „Fisch“) war.
 
Das verwendete hebräische Wort für „Königreich“ ist „mamlākāh“. Dieses hebräische Wort beginnt zweifach mit dem hebräischen Buchstaben „Mem“, der unter anderem mit „Wasser“ verbunden ist sowie den Zahlenwert „40“ trägt. Das im Wort Gottes verwendete hebräische Wort für „Wasser“ ist „Majim“ und wird ausschließlich in der Pluralform benutzt. Es beginnt mit dem hebräischen Buchstaben „Mem“ und schließt zugleich damit ab. (Anm.: Teilauszug aus der Elberfelder Studienbibel zu dem Wort „mamlākāh – Königreich“ mit der Wortschlüsselnummer 4542)
 
Wir wissen aus dem Wort Gottes, dass die Stimme Gottes, des Allmächtigen und die Stimme seines Sohnes Christus Jesus wie das Rauschen vieler Wasser ist, was uns offenbart, dass der Bereich des Wassers mit der Kraft seines Wortes verbunden ist.
 
Mose und Josua verstanden die Kraft des Wortes Gottes und kooperierten mit dieser gemeinsam, um eine leuchtende abdeckende Gegenwart der Richtungsweisung Gottes zu geben (vgl. Hesekiel 1,24b; Offenbarung 1,15b i.V.m. Epheser 5,26b).
 
Hesekiel 1,24b:
… 24b hörte ich ihre Flügel rauschen wie große Wasser, wie die Stimme des Allmächtigen, …
 
Offenbarung 1,15b:
… 15b und seine Stimme wie großes Wasserrauschen; …
 
Epheser 5,26b:
… 26b Er hat sie gereinigt durch das Wasserbad im Wort, …
 
Deshalb ist es auch kein Zufall, weshalb die Bundeslade also der Gnadenthron einen Kerub auf jeder Seite hatte sowie Jesus seine Jünger zu zweit aussandte (vgl. 2.Mose 25,18-20; Markus 6,7a; Lukas 10,1).
 
2.Mose 25,18-20:
18 Und du sollst zwei Cherubim machen aus getriebenem Golde an beiden Enden des Gnadenthrones, 19 sodass ein Cherub sei an diesem Ende, der andere an jenem, dass also zwei Cherubim seien an den Enden des Gnadenthrones.
20 Und die Cherubim sollen ihre Flügel nach oben ausbreiten, dass sie mit ihren Flügeln den Gnadenthron bedecken und eines jeden Antlitz gegen das des andern stehe; und ihr Antlitz soll zum Gnadenthron gerichtet sein.
 
Markus 6,7a:
7a Und er rief die Zwölf zu sich und fing an, sie auszusenden je zwei und zwei, …
 
Lukas 10,1:
1 Danach setzte der Herr weitere zweiundsiebzig Jünger ein und sandte sie je zwei und zwei vor sich her in alle Städte und Orte, wohin er gehen wollte, …
 
Gottes Absicht besteht darin, mit seiner Präsenz in den Bereich von „Zwei“ (Anm.: Gemeinschaft, Beziehung) zu kommen, um diese mit der Gegenwart seines Wortes zu füllen, so dass es zur Orientierung im Haus Gottes kommt (vgl. Matthäus 18,20).
 
Matthäus 18,20:
20 Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.
 
Prophetie und die veränderte Herzenshaltung des Volkes Israel
 
Durch das Aufrichten des „ōhäl – Zeltes“ von Mose und Josua wurde das Volk Israel in die wahre Anbetung gegenüber Gott geführt, da es heißt, dass sie den HERRN vor dem Eingang ihres jeweiligen Zeltes anbeteten, indem sie sich verneigten (vgl. 2.Mose 33,10).
 
2.Mose 33,10:
10 Und alles Volk sah die Wolkensäule in der Tür des Offenbarungszeltes stehen, und sie standen auf und neigten sich, ein jeder in seines Zeltes Tür.
 
Dieser Vorgang der Aufrichtung „der prophetischen Gegenwart Gottes“ in Form des „ōhäl – Zeltes“ bewirkte die Veränderung der Herzenshaltung des Volkes Israel, indem sich einige aus ihrem Zelt begaben und Mose sowie Josua folgten.
 
Und andere hingegen blieben vor dem Eingang ihrer Zelte stehen und beteten Gott an. Sie schauten von sich selbst weg und blickten auf diese Weise in die Zukunft der prophetischen Gegenwart Gottes (vgl. 2.Mose 33,7-10).
 
2.Mose 33,7-10:
7 Mose aber nahm das Zelt und schlug es draußen auf, fern von dem Lager, und nannte es Offenbarungszelt. Und wer den HERRN befragen wollte, musste herausgehen zum Offenbarungszelt vor das Lager.
8 Und wenn Mose hinausging zum Offenbarungszelt, so stand alles Volk auf, und jeder trat in seines Zeltes Tür und sah ihm nach, bis er zum Offenbarungszelt kam.
9 Und wenn Mose zum Offenbarungszelt kam, so kam die Wolkensäule hernieder und stand in der Tür der Stiftshütte, und der HERR redete mit Mose.
10 Und alles Volk sah die Wolkensäule in der Tür des Offenbarungszeltes stehen, und sie standen auf und neigten sich, ein jeder in seines Zeltes Tür.
 
Das „ōhäl – Zelt“ befand sich außerhalb des Lagers des Volkes Israel vor ihren Augen, wobei das „miškān – Zelt“ also die Stiftshütte inmitten des Lagers des Volkes Israel errichtet war (vgl. 4.Mose 2,2).
 
4.Mose 2,2:
2 Die Israeliten sollen um die Stiftshütte her sich lagern, ein jeder bei seinem Banner und Zeichen, nach ihren Sippen.
 
Es ist Prophetie, die bereits das Zukünftige sieht und sich „in der Ferne“ vor dem Volk befindet.
 
=> Prophetie ist eine inspirierte Kommunikation, die von Gott kommt. Darüber hinaus ist Prophetie Gottes übernatürliches Kommunikationsmittel. Was diese Kommunikationsart zur Prophetie macht, ist, dass Gott durch seine Propheten spricht, bevor die entsprechenden irdischen Ereignisse eintreten. Weiterhin ist Prophetie vorausschauende Offenbarung, die der ewige Gott von außen zu seiner Schöpfung und seinem Volk in deren Zeit hinein spricht.
Wenn ein Wort des HERRN die Ewigkeit verlässt und sich auf der Erde manifestiert, geschieht dies meist durch einen Menschen. Prophetie geht dem Ereignis voraus, das es ausgelöst hat. Das macht die Prophetie zu dem, was sie ist. <= (Anm.: Der in „=>“ gesetzte Text beruht auf einer Erklärung aus dem „Prophet’s Dictionary“ von Paula A. Price, Ph. D.; Seite 396 und 397)
 
Die intime Gegenwart bzw. Liebe Gottes hingegen hält sich in der Nähe inmitten seines Volkes auf (vgl. 4.Mose 2,2 i.V.m. Johannes 1,14; Offenbarung 21,22).
 
4.Mose 2,2:
2 Die Israeliten sollen um die Stiftshütte her sich lagern, ein jeder bei seinem Banner und Zeichen, nach ihren Sippen.
 
Johannes 1,14:
14 Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.
 
Offenbarung 21,22:
22 Und ich sah keinen Tempel darin; denn der Herr, der allmächtige Gott, ist ihr Tempel, er und das Lamm.
 
Aus dem geistlichen Bereich des „ōhäl – Zelt“ ergibt sich demnach das Prinzip, dass ein Prophet eine Linie der heiligen „Distanz“ in Form von Ehrerbietung und Respekt haben sollte, was nicht bedeutet, dass er nicht direkt angesprochen werden kann. Die gewisse Distanz göttlicher Achtung sollte in aller Sphäre gewahrt werden, um die Empfängerseite nicht in Gefahr zu bringen, die Position des Propheten (Anm.: unabhängig, ob Mann oder Frau) zu vergessen, die gegenüber dem Empfänger besteht.
 
Liegt eine zu starke Vertrautheit vor, werden die vom Propheten gegebenen prophetischen Offenbarungen vom Empfänger nicht genügend ernst genommen. Deshalb sollte immer eine heilige Zone des Respekts vorhanden sein, um die Botschaft als vom HERRN geoffenbart ehrbar zu behandeln.
 
Gott verlangte danach sein Volk mit seiner prophetischen Gegenwart in Form eines Bogen bzw. dem Flügel eines Adlers abzudecken. Das tat er, indem der HERR den Glanz seines Angesichts auf Moses Angesicht legte, so dass dieser in der jeweiligen Gegenwart des Angesichtes Gottes zu dem Volk Israel im Lager kommunizierte, während Josua in der prophetischen Präsenz Gottes verweilte (vgl. 2.Mose 33,11).
 
2.Mose 33,11:
11 Der HERR aber redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freunde redet. Dann kehrte er zum Lager zurück; aber sein Diener und Jünger Josua, der Sohn Nuns, wich nicht aus dem Offenbarungszelt.
 
Daraus ergab sich ein Lichtbogen der prophetischen Präsenz Gottes, der von dem „ōhäl – Bereich“ in das Lager Israels gespannt wurde, was als Form ein Kreuz in der Atmosphäre etablierte.
Das Königreich des Himmels erstreckte sich somit in das Lager des Volkes Israel, um in ihnen das Königreich Gottes zu implementieren (vgl. Lukas 17,21 i.V.m. 2.Mose 33,7-11).
 
Lukas 17,21:
… 21 man wird auch nicht sagen: Siehe, hier ist es!, oder: Da ist es! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch.
 
2.Mose 33,7-11:
7 Mose aber nahm das Zelt und schlug es draußen auf, fern von dem Lager, und nannte es Offenbarungszelt. Und wer den HERRN befragen wollte, musste herausgehen zum Offenbarungszelt vor das Lager.
8 Und wenn Mose hinausging zum Offenbarungszelt, so stand alles Volk auf, und jeder trat in seines Zeltes Tür und sah ihm nach, bis er zum Offenbarungszelt kam.
9 Und wenn Mose zum Offenbarungszelt kam, so kam die Wolkensäule hernieder und stand in der Tür der Stiftshütte, und der HERR redete mit Mose.
10 Und alles Volk sah die Wolkensäule in der Tür des Offenbarungszeltes stehen, und sie standen auf und neigten sich, ein jeder in seines Zeltes Tür.
11 Der HERR aber redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freunde redet. Dann kehrte er zum Lager zurück; aber sein Diener und Jünger Josua, der Sohn Nuns, wich nicht aus dem Offenbarungszelt.
 
Auf dieser Grundlage des höchsten Gebots, was die Liebe zu Gott und dann zu unserem Nächsten umfasst, wird die Präsenz der Liebe Gottes in Form des Kreuzes Jesu offenbar (vgl. Johannes 3,16 i.V.m. Matthäus 22,36-40).
 
Johannes 3,16:
16 Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.
 
Matthäus 22,36-40:
36 Meister, welches ist das höchste Gebot im Gesetz?
37 Jesus aber antwortete ihm: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt (vgl. 5.Mose 6,5).“
38 Dies ist das höchste und größte Gebot.
39 Das andere aber ist dem gleich: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst (vgl. 3.Mose 19,18).“
40 In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm