Das prophetische Amt und dessen Salbung in Zeiten der Bedrängnis

Einleitung

Diese Botschaft soll uns als offenbarendes Stückwerk dienen, um die Wichtigkeit des zweitgenannten Amtes (Anm.: Prophet) im Leib Jesu in Zeiten der Bedrängnis richtig zu verstehen (vgl. 1.Korinther 12,28 i.V.m. Epheser 2,20; Epheser 4,11).

1.Korinther 12,28:
28 Und Gott hat in der Gemeinde eingesetzt erstens Apostel, zweitens Propheten, drittens Lehrer, dann Wundertäter, dann Gaben, gesund zu machen, zu helfen, zu leiten und mancherlei Zungenrede.

Epheser 2,20:
… 20 erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist, …

Epheser 4,11:
11 Und er (Anm.: Jesus) hat die einen als Apostel gegeben und andere als Propheten, andere als Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer, …

Die Zeit der Bedrängnis des Volkes Israel

Diesbezüglich möchte ich auf die wichtige Stellung des Propheten Elischa eingehen während sich das Volk Israel im Krieg gegen die Aramäer befand, die vom König Ben-Hadad in den Angriff geführt wurden (vgl. 2.Könige 6,8).

2.Könige 6,8:
8 Und der König von Aram (Anm.: Ben-Hadad) führte Krieg mit Israel und beriet sich mit seinen Obersten und sprach: Wir wollen da und da einen Hinterhalt legen.

Die prophetische Reife von Elischa

In dieser Zeit befand sich Elischa als Prophet bereits in einer guten geistlichen Reife, da er zuvor über eine längere Zeitperiode vom Propheten Elija zugerüstet und trainiert wurde.
Elischa verstand es die auftauchenden Umstände der Bedrängnis in seinem Leben nicht allein mit seinen natürlichen Augen zu betrachten und danach zu urteilen, sondern zuerst mit seinen erleuchteten Augen des Herzens in den übernatürlichen Bereich zu sehen, um die himmlische Strategie des HERRN den Menschen, denen er diente bzw. in diesem Fall dem König von Israel zu offenbaren.

Das Amt des Propheten richtig erkennen

Da der König von Israel die Wichtigkeit des Amtes des Propheten verstand, hörte er genau zu, was Elischa ihm in dieser Kriegssituation von Gott mitteilte. Er ließ den König von Israel wissen, dass der König von Aram an einer bestimmten Stelle einen Hinterhalt gelegt hatte (vgl. 2.Könige 6,9).

2.Könige 6,9:
9 Aber der Mann Gottes sandte zum König von Israel und ließ ihm sagen: Hüte dich, dass du nicht an diesem Ort vorüberziehst, denn die Aramäer lauern dort.

Aufgrund der übermittelten Offenbarungserkenntnis durch den Propheten Elischa reagierte der König von Israel darauf, indem er sich dem Blick des Angreifers entzog und Späher an den Ort des geplanten Hinterhalts aussandte, was bedeutete, dass der König von Israel aus dem Blickfeld des Angreifers trat und jetzt mit dem Blick eines Angreifers auf den König von Aram schaute (vgl. 2.Könige 6,10).

2.Könige 6,10:
10 So sandte denn der König von Israel hin an den Ort, den ihm der Mann Gottes gesagt und vor dem er ihn gewarnt hatte, und war dort auf der Hut; und tat das nicht nur einmal oder zweimal.

Die umgewandelte Sicht

Die Offenlegung der Strategie des Angreifers durch Elischa ließ den König von Israel aus der Sicht des Opfers in die Sicht eines angreifenden Strategen treten, was zugleich den aramäischen König verunsicherte.
Wenn ich den Wechsel der Sicht des Königs von Israel anhand des Beispiels eines Adlers, der eine Feldmaus als Beute ergreifen möchte beschreiben würde, wechselte der König von Israel von der Sicht der Feldmaus zu der Sicht des beutemachenden Adlers und der König von Aram auf umgekehrte Weise.

Der Blick des Propheten in die „Schaltzentrale“ der Finsternis

Ein Prophet (Anm.: auch Prophetin), der von Gott dazu berufen ist durch die von ihm gegebenen Offenbarungen in Regierungskreise Einfluss zu nehmen, bewegt sich in einer besonderen Kategorie von Salbung, die ihn dazu befähigt in die Schaltzentrale der Finsternis zu blicken, um den Feind auf der geistlichen und natürlichen Ebene in Angst zu versetzen und zu verunsichern sowie seinen Angriff abzuwehren.
Der Prophet sticht in die dunklen Kammern des Feindes hinein, wo der Feind die Angriffe für den Tag plant und dreht durch seine prophetische Erkenntnis, die Gott ihm zuteilt, den Plan der Finsternis um.
Elischa verstand es sich im Zentrum der prophetischen Salbung des Gottes Israels aufzuhalten, was in der Aussage von einem der oberen Diener des Königs von Aram deutlich wurde, indem er diesen wissen ließ, dass sich Elischa in Dotan aufhielt (vgl. 2.Könige 6,11-13).

2.Könige 6,11-13:
11 Da wurde das Herz des Königs von Aram voller Unmut darüber und er rief seine Obersten und sprach zu ihnen: Wollt ihr mir denn nicht sagen, wer von den Unsern es mit dem König von Israel hält?
12 Da sprach einer seiner Obersten: Nicht doch, mein Herr und König, sondern Elisa, der Prophet in Israel, sagt alles dem König von Israel, auch was du in der Kammer redest, wo dein Lager ist.
13 Er sprach: So geht hin und seht, wo er ist, damit ich hinsende und ihn holen lasse. Und sie sagten es ihm an und sprachen: Siehe, er ist in Dotan.

Der Ort „Dotan“

Der Name des Ortes
„Dotan“ bedeutet „zwei Brunnen“, und das prophetische Wort für „Brunnen“ bzw. „Quelle“ ist das hebräische Wort „Ajin“, was zugleich auch „Auge“ bedeutet.
Da wir als Volk Gottes berechtigt sind, das gesamte Wort Gottes in unserer Zeit anzuwenden, möchte ich die tiefe Offenbarung der Aussage des oberen Dieners vom König Aram aufschlüsseln.
Letztendlich sagte der Diener durch seine Aussage über den Aufenthaltsort des Propheten Elischa, dass dieser sich in dem Zentrum der feurigen Augen von Jesus aufhielt, die in sich sein Zeugnis tragen, was den Geist der prophetischen Rede beinhaltet (vgl. Offenbarung 1,14 i.V.m. Offenbarung 19,10e).

Offenbarung 1,14:

14 Sein (Anm.: Jesus Christus) Haupt aber und sein Haar war weiß wie weiße Wolle, wie der Schnee, und seine Augen wie eine Feuerflamme …

Offenbarung 19,10e:
10e Das Zeugnis Jesu aber ist der Geist der Weissagung.

Da Elischa den Hinterhalt der Aramäer prophetisch sah, brachte er eine vollständige Umwandlung in die Sicht des Königs von Israel und stellte ihn dadurch auf eine kühne und siegessichere Position.
Das war Gott jedoch nicht genug, sondern er gebrauchte Elischa weiterhin inmitten von Bedrängnis als „Werkzeug“ der ermutigenden Offenbarung, der es auf die Augen der beteiligten Personen abgesehen hatte.
Elischa trat trotz der zunehmenden Bedrängnis durch die näher kommenden aramäischen Krieger im Gebet am Morgen für seinen ängstlichen Diener ein und bat den HERRN ihm die Augen des Herzens (Anm.: „Dotan- zwei Brunnen“) zu öffnen, so dass er nicht allein die Pferde und Wagen des Heeres der Aramäer sah, sondern auch die feurigen Pferde und Wagen des HERRN.
Das brachte dem Diener Mut und Zuversicht in sein Herz, so dass ihn die Angst nicht mehr beherrschen konnte (vgl. 2.Könige 6,14-17 i.V.m. 1.Korinther 14,3).

2.Könige 6,14-17:
14 Da sandte er hin Rosse und Wagen und ein großes Heer. Und als sie bei Nacht hinkamen, umstellten sie die Stadt.
15 Und der Diener des Mannes Gottes stand früh auf und trat heraus, und siehe, da lag ein Heer um die Stadt mit Rossen und Wagen. Da sprach sein Diener zu ihm: O weh, mein Herr! Was sollen wir nun tun?
16 Er sprach: Fürchte dich nicht, denn derer sind mehr, die bei uns sind, als derer, die bei ihnen sind!
17 Und Elisa betete und sprach: HERR, öffne ihm die Augen, dass er sehe! Da öffnete der HERR dem Diener die Augen und er sah, und siehe, da war der Berg voll feuriger Rosse und Wagen um Elisa her.

1.Korinther 14,3:
3 Wer aber prophetisch redet, der redet den Menschen zur Erbauung und zur Ermahnung und zur Tröstung.

Das rettende Gericht Gottes

Wir können in Jesaja 26,9 von dem kraftvollen Resultat des Gerichtes Gottes lesen, was seine Gerechtigkeit auf Erden beinhaltet.

Jesaja 26,9:
9 Von Herzen verlangt mich nach dir des Nachts, ja, mit meinem Geist suche ich dich am Morgen. Denn wenn deine Gerichte über die Erde gehen, so lernen die Bewohner des Erdkreises Gerechtigkeit.

Mit dieser Aussage möchte ich nun auf die Reaktion von Elischa in 2.Könige 6,18 eingehen, der Gott dazu aufrief das angreifende Heer der Aramäer mit Blindheit zu schlagen, was Gott auf die Bitte des Propheten hin tat.

2.Könige 6,18:
18 Und als die Aramäer zu ihm herabkamen, betete Elisa und sprach: HERR, schlage dies Volk mit Blindheit! Und er schlug sie mit Blindheit nach dem Wort Elisas.

Dieses Erbitten von Blindheit war kein Gebet aus einem bitteren Herzen oder aus Rache, sondern Elischa war es wichtig, dass die Feinde Israels mit den Segnungen des Königs von Israel in Kontakt kommen sollten, um diese zu schmecken und die Gnade Gottes richtig zu erkennen (vgl. 2.Könige 6,19-23 i.V.m. Psalm 34,9).

2.Könige 6,19-23:
19 Und Elisa sprach zu ihnen: Dies ist nicht der Weg und nicht die Stadt. Folgt mir nach! Ich will euch führen zu dem Mann, den ihr sucht. Und er führte sie nach Samaria.
20 Und als sie nach Samaria kamen, sprach Elisa: HERR, öffne diesen die Augen, dass sie sehen! Und der HERR öffnete ihnen die Augen und sie sahen, und siehe, da waren sie mitten in Samaria.
21 Und als der König von Israel sie sah, sprach er zu Elisa: Mein Vater, soll ich sie töten?
22 Er sprach: Du sollst sie nicht töten. Erschlägst du denn die, die du mit Schwert und Bogen gefangen hast? Setze ihnen Brot und Wasser vor, dass sie essen und trinken, und lass sie zu ihrem Herrn ziehen!
23 Da wurde ein großes Mahl bereitet. Und als sie gegessen und getrunken hatten, ließ er sie gehen, dass sie zu ihrem Herrn zogen. Seitdem kamen streifende Rotten der Aramäer nicht mehr ins Land Israel.

Psalm 34,9:
9 Schmecket und sehet, wie freundlich der HERR ist. Wohl dem, der auf ihn trauet!

Das Werkzeug des Gerichtes leitet zum Segen über!

Das Schlagen mit Blindheit war ein Werkzeug Gottes, um die Feinde Israels bzw. die Feinde des Kreuzes zu Freunden des Kreuzes zu machen, indem sie die Güte des Königs Israels, welcher für uns heutzutage Jesus Christus ist, zu erkennen.
Die fleischlichen/ weltlichen Augen (Anm. Sicht) des Heeres der Aramäer wurden durch dasselbe Gebet, das Elischa zuvor für seinen Diener betete berührt, indem sie durch die Güte Gottes geblendet wurden und in dem Licht der Offenbarung (Anm.: „Samaria“ bedeutet „zum Wächter gehörig“) das wahre Licht des Gottes Israels sehen konnten (vgl. Psalm 36,10 i.V.m Johannes 1,4).

Psalm 36,10:
10 Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem Lichte sehen wir das Licht.

Johannes 1,4:
4 In ihm (Anm.: Wort Gottes- Jesus) war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.

Die erneuerte Sichtweise in den Augen der aramäischen Herzen, die durch die prophetische Salbung von Elischa herbeigeführt wurde, brachte Frieden in die Region und in die Beziehung zwischen Israel und den Aramäern, weil der „Geist des Raubes“ gebunden wurde (vgl. 2.Könige 6,23 i.V.m. Römer 12,20-21).

2.Könige 6,23:
23 Da wurde ein großes Mahl bereitet. Und als sie gegessen und getrunken hatten, ließ er sie gehen, dass sie zu ihrem Herrn zogen. Seitdem kamen streifende Rotten der Aramäer nicht mehr ins Land Israel.

Römer 12,20-21:
20 Vielmehr, „wenn deinen Feind hungert, gib ihm zu essen; dürstet ihn, gib ihm zu trinken. Wenn du das tust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln“ (vgl. Sprüche 25,21-22).
21 Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.

Durch diesen unglaublichen Sieg, wurde die Mauer des Selbstschutzes in den Herzen der beteiligten „Parteien“ niedergerissen und der Weg für ein besseres Hören der Stimme Gottes sowie der segensreichen natürlichen Wirtschaft geöffnet, der als Ergebnis die triumphierende Freude der Gesellschaft zur Folge hatte.

Möge die prophetische Kraft Gottes und seine Propheten/ Prophetinnen in unserem gesamten Land ordnungsgemäß anerkannt und geachtet werden.

In Seiner Weisheit,

Daniel Glimm