Das geheimnisvolle Brot vom Himmel

Einleitung

Da wir uns als Volk Gottes in einer Zeit befinden, in der der Heilige Geist uns verstärkter zu den Geheimnissen Gottes führt, die in Jesus Christus verborgen liegen, möchte ich dies zum Anlass nehmen, um über das Brot des Himmels zu schreiben.

Das Fallen des ersten Mannas und das Doppelte

In 2.Mose 16 können wir über die übernatürliche Versorgung Gottes lesen, die beinhaltete, dass Gott Manna für das Volk Israel in der Wüste Sin (Anm.: bedeutet „Kot“) freisetzte, die sich zwischen Elim (Anm.: bedeutet „Bäume“) und dem Sinai (Anm.: bedeutet „der Zackige, Felszacke“) befand.
Hierbei verknüpfte Gott die Zuteilung des ersten Mannas mit dem Doppelten und dem Tag der Ruhe (Anm.: Sabbat), der ab diesem Zeitpunkt vom Volk Israel beachtet werden sollte (vgl. 2.Mose 16,1.4-5).

2.Mose 16,1.4-5:
1 Von Elim zogen sie aus und die ganze Gemeinde der Israeliten kam in die Wüste Sin, die zwischen Elim und Sinai liegt, am fünfzehnten Tage des zweiten Monats, nachdem sie von Ägypten ausgezogen waren.
4 Da sprach der HERR zu Mose: Siehe, ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen, und das Volk soll hinausgehen und täglich sammeln, was es für den Tag bedarf, dass ich es prüfe, ob es in meinem Gesetz wandle oder nicht.
5 Am sechsten Tage aber wird es geschehen, wenn sie zubereiten, was sie einbringen, dass es doppelt so viel sein wird, wie sie sonst täglich sammeln.

Das Umfeld zur klaren Entscheidung

Wir können anhand dieser Bibelstelle entnehmen, dass sich das Volk Israel in einem unreinen Umfeld aufhielt (Anm.: Wüste Sin), wo Gott von seinem Volk eine klare Entscheidung erwartete, entweder sich im Gedankengut Ägyptens weiter voranzubewegen, weil das Volk Israel murrte und sich an die Zeit Ägyptens zurückerinnerte (vgl. 2.Mose 16,2-3) oder sich mit den hohen Gedanken Gottes (Anm.: dem Felsen) zu vereinen.

2.Mose 16,2-3:
2 Und es murrte die ganze Gemeinde der Israeliten wider Mose und Aaron in der Wüste.
3 Und sie sprachen: Wollte Gott, wir wären in Ägypten gestorben durch des HERRN Hand, als wir bei den Fleischtöpfen saßen und hatten Brot die Fülle zu essen. Denn ihr habt uns dazu herausgeführt in diese Wüste, dass ihr diese ganze Gemeinde an Hunger sterben lasst.

Jesus ist die Felszacke oder auch der kostbare Eckstein, der in dieser Zeit zur Rechten Gottes sitzt und in dem alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen liegen (vgl. Apostelgeschichte 4,10-11; Markus 16,19 i.V.m. Kolosser 3,1.

Apostelgeschichte 4,10-11:
… 10 so sei euch und dem ganzen Volk Israel kundgetan: Im Namen Jesu Christi von Nazareth, den ihr gekreuzigt habt, den Gott von den Toten auferweckt hat; durch ihn steht dieser (Anm.: der von Mutterleib an Gelähmte) hier gesund vor euch.
11 Das ist der Stein, von euch Bauleuten verworfen, der zum Eckstein geworden ist.

Markus 16,19:
19 Nachdem der Herr Jesus mit ihnen geredet hatte, wurde er aufgehoben gen Himmel und setzte sich zur Rechten Gottes.

Kolosser 3,1:
1 Seid ihr nun mit Christus auferstanden, so sucht, was droben ist, wo Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes.

Kolosser 2,2-3:
… 2 damit ihre Herzen gestärkt und zusammengefügt werden in der Liebe und zu allem Reichtum an Gewissheit und Verständnis, zu erkennen das Geheimnis Gottes, das Christus ist, 3 in welchem verborgen liegen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.

Die übernatürliche Versorgung

Wenn wir uns für die Seite „Sinais“ entscheiden, dürfen wir uns dessen gewiss sein, dass Gott uns übernatürlich versorgen wird und zwar nach Geist, Seele und Leib, was als allererstes mit dem Eintritt in seine tiefe und innige Gemeinschaft beginnt.
Es war und ist kein Zufall, dass Gott nachdem er den Menschen erschuf ihn zuerst in seine Ruhe eintreten ließ, weil er als Dreieinigkeit (Anm.: Vater, Sohn und Heiliger Geist) danach verlangte Gemeinschaft mit dem Menschen zu haben (vgl. 1.Mose 1,27.31 i.V.m. 2.Mose 1-3).

1.Mose 1,27.31:
27 Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau.
31 Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. Da ward aus Abend und Morgen der sechste Tag.

2.Mose 3,1-3:
1 So wurden vollendet Himmel und Erde mit ihrem ganzen Heer.
2 Und so vollendete Gott am siebenten Tage seine Werke, die er machte, und ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken, die er gemacht hatte.
3 Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, weil er an ihm ruhte von allen seinen Werken, die Gott geschaffen und gemacht hatte.

Das ist der Grund, warum Gott das Manna mit dem Tau und dem Tag der Ruhe, welcher ein Tag der Gemeinschaft mit ihm ist, verband.
Es war und ist das Verlangen des Vaters, dass wir ihn zuerst schmecken, um ihn dann auf eine besondere Weise zu sehen (vgl. Psalm 34,9).

Psalm 34,9:
9 Schmecket und sehet, wie freundlich der HERR ist. Wohl dem, der auf ihn trauet!

Weiterhin ist es kein Zufall, dass das Manna mit dem Tau und dem Honig im Zusammenhang steht, weil der Tau Gottes seine geheimnisvolle, offenbarende Gegenwart sowie die himmlische Erkenntnis bzw. die Erneuerung der Gedanken repräsentiert und der Honiggeschmack auf die Erlaubnis den übernatürlichen Bereich richtig zu erkennen und zu beurteilen, hinweist (vgl. 2.Mose 16, 13-15.31 i.V.m. Richter 6,36-40; Daniel 4,30-31 i.V.m. 1.Samuel 14,.29-30).

2.Mose 16,13-15.31:
13 Und am Abend kamen Wachteln herauf und bedeckten das Lager. Und am Morgen lag Tau rings um das Lager.
14 Und als der Tau weg war, siehe, da lag es in der Wüste rund und klein wie Reif auf der Erde.
15 Und als es die Israeliten sahen, sprachen sie untereinander: Man hu? Denn sie wussten nicht, was es war. Mose aber sprach zu ihnen: Es ist das Brot, das euch der HERR zu essen gegeben hat.
31 Und das Haus Israel nannte es Manna. Und es war wie weißer Koriandersamen und hatte einen Geschmack wie Semmel mit Honig.

Richter 6,36-40 (Anm.: Bestätigung des Kampfauftrags für Gideon):

36 Und Gideon sprach zu Gott: Willst du Israel durch meine Hand erretten, wie du zugesagt hast, 37 so will ich abgeschorene Wolle auf die Tenne legen: Wird der Tau allein auf der Wolle sein und der ganze Boden umher trocken, so will ich daran erkennen, dass du Israel erretten wirst durch meine Hand, wie du zugesagt hast.
38 Und so geschah es. Und als er am andern Morgen früh aufstand, drückte er den Tau aus der Wolle, eine Schale voll Wasser!
39 Und Gideon sprach zu Gott: Dein Zorn entbrenne nicht gegen mich, wenn ich noch einmal rede. Ich will es nur noch einmal versuchen mit der Wolle: Es sei allein auf der Wolle trocken und Tau auf dem ganzen Boden.
40 Und Gott machte es so in derselben Nacht, dass es trocken war allein auf der Wolle und Tau überall auf dem Boden.

Daniel 4,30-31 (Anm.: Die Erneuerung der Gedanken des Königs Nebukadnezar):
30 Im gleichen Augenblick wurde das Wort erfüllt an Nebukadnezar, und er wurde verstoßen aus der Gemeinschaft der Menschen und er fraß Gras wie die Rinder und sein Leib lag unter dem Tau des Himmels und wurde nass, bis sein Haar wuchs so groß wie Adlerfedern und seine Nägel wie Vogelklauen wurden.
31 Nach dieser Zeit hob ich, Nebukadnezar, meine Augen auf zum Himmel, und mein Verstand kam mir wieder und ich lobte den Höchsten. Ich pries und ehrte den, der ewig lebt, dessen Gewalt ewig ist und dessen Reich für und für währt, …

1.Samuel 14,29-30 (Anm.: Die Erleuchtung der Augen von Jonathan):
29 Da sprach Jonathan: Mein Vater (Anm.: Saul) bringt das Land ins Unglück; seht, wie strahlend sind meine Augen geworden, weil ich ein wenig von diesem Honig gekostet habe.
30 Fürwahr, hätte doch das Volk heute gegessen von der Beute seiner Feinde, die es gemacht hat! Wäre dann die Niederlage der Philister nicht noch größer geworden?

Die verborgenen Geheimnisse in Jesus Christus

Als das Manna erstmalig vor den Augen Israels erschien, war es für sie eine geheimnisvolle Speise, da sie die Frage stellten, um was es sich für eine Nahrung handelte (vgl. 2.Mose 16,15a-b).

2.Mose 16,15a-b:
15a Und als es die Israeliten sahen, sprachen sie untereinander: Man hu? (Anm.: Was ist das?) 15b Denn sie wussten nicht, was es war.

Wie oben bereits erwähnt, offenbart uns der Kolosserbrief, dass in Jesus Christus alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen liegen (vgl. Kolosser 2,2-3), die ebenfalls mit etwas Geheimnisvollen zu tun haben, damit wir Gott gegenüber Fragen stellen, so wie es das Volk Israel tat.
Es ist ebenfalls kein Zufall, dass die Propheten und auch die zu ihnen gesandten Engel oft mit Fragestellungen arbeiteten, um die Offenbarung Gottes verständlich zu machen (vgl. z.B.: Sacharja 1,9; Sacharja 4,1-5).

Sacharja 1,9:
9 Und ich (Anm.: Sacharja) sprach: Mein Herr, wer sind diese? Und der Engel, der mit mir redete, sprach zu mir: Ich will dir zeigen, wer diese sind.

Sacharja 4,1-5:
1 Und der Engel, der mit mir redete, weckte mich abermals auf, wie man vom Schlaf erweckt wird, 2 und sprach zu mir: Was siehst du? Ich aber sprach: Ich sehe, und siehe, da steht ein Leuchter, ganz aus Gold, mit einer Schale oben darauf, auf der sieben Lampen sind und sieben Schnauzen an jeder Lampe, 3 und zwei Ölbäume dabei, einer zu seiner Rechten, der andere zu seiner Linken.
4 Und ich hob an und sprach zu dem Engel, der mit mir redete: Mein Herr, was ist das?
5 Und der Engel, der mit mir redete, antwortete und sprach zu mir: Weißt du nicht, was das ist? Ich aber sprach: Nein, mein Herr.

Jesus, das Brot des Himmels

In Johannes 6 sprach Jesus von sich als er sich in der Synagoge von Kapernaum (Anm.: bedeutet „Dorf des Trostreiches“) aufhielt, dass er das Brot des Himmels war, was viele Juden nicht verstanden und annehmen konnten, weil sie nur mit einem irdischen bzw. griechischen Gedankengut Jesus erkannten.
Der Inhalt seiner Lehre jedoch, trug in sich das Geheimnis zum ewigen Leben (vgl. Johannes 6,32-34.41-42. 48-51.59).

Johannes 6,32-34.41-42.48-51.59:
32 Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel.
33 Denn Gottes Brot ist das, das vom Himmel kommt und gibt der Welt das Leben.
34 Da sprachen sie zu ihm: Herr, gib uns allezeit solches Brot.
41 Da murrten die Juden über ihn, weil er sagte: Ich bin das Brot, das vom Himmel gekommen ist, 42 und sprachen: Ist dieser nicht Jesus, Josefs Sohn, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wieso spricht er dann: Ich bin vom Himmel gekommen?
48 Ich bin das Brot des Lebens.
49 Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben.
50 Dies ist das Brot, das vom Himmel kommt, damit, wer davon isst, nicht sterbe.
51 Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, der wird leben in Ewigkeit. Und dieses Brot ist mein Fleisch, das ich geben werde für das Leben der Welt.
59 Das sagte er in der Synagoge, als er in Kapernaum lehrte.

Jesus offenbarte im Zusammenhang mit dem Manna, die wahre intime Gemeinschaft mit Gott, die wir durch sein Fleisch und sein Blut erhalten (Anm.: Abendmahl).
Diese tiefgreifende Offenbarung von Jesus führte viele seiner Zuhörer an ihre Grenzen, so dass sie sich von Jesus abwandten (vgl. Johannes 6,54-57.60.66).

Johannes 6,54-57.60.66:
54 Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn am Jüngsten Tage auferwecken.
55 Denn mein Fleisch ist die wahre Speise, und mein Blut ist der wahre Trank.
56 Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm.
57 Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und ich lebe um des Vaters willen, so wird auch, wer mich isst, leben um meinetwillen.
60 Viele nun seiner Jünger, die das hörten, sprachen: Das ist eine harte Rede; wer kann sie hören?
66 Von da an wandten sich viele seiner Jünger ab und gingen hinfort nicht mehr mit ihm.

Lasst uns unsere Augen und Ohren des Herzens geöffnet haben, so dass wir in der Lage sind, die Geheimnisse des Vaters für diese Zeit zu erkennen, zu ergreifen und zu uns zu nehmen.

Amen und Amen.

In Seiner Weisheit
,

Daniel Glimm