Der Grund des Verliebtseins

Die zwei Wesenszüge des Menschen
 
Um auf das Verliebtsein zwischen Mann und Frau einzugehen, ist es wichtig festzuhalten, dass das Wort Gottes in erster Linie von dem Menschen in seiner Ursprungsform als ein erschaffenes geistliches Individuum spricht, das aus zwei Wesenszügen besteht.
Die Begründung liegt darin, dass Gott Geist ist und er den Menschen nach seinem Abbild erschuf (vgl. 1.Mose 1,26a i.V.m. Johannes 4,24a).
 
1.Mose 1,26a.27:
26a Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, …
27 Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau.
 
Johannes 4,24a:
24a Gott ist Geist, …
 
Die Erschaffung des Geistwesens des Menschen
 
Bei der Erschaffung des Menschen nach dem Abbild Gottes handelte es sich nicht um ein irdisches Wesen, sondern um das Geistwesen des Menschen, der später von Gott durch die Substanz aus dem Bereich der Erde in zwei Wesen eingeteilt wurde.
Zuerst wurde das Geistwesen „Adam“ vom himmlischen Vater erschaffen und danach sein Seelenleib, weil Gott seinen bereits existierten Hauch „Adam“ (vgl. 1.Mose 1,26a.27) später in den fehlerlosen Seelenleib des Menschen einhauchte, was wir in 1.Mose 2,6-7 lesen können.
 
1.Mose 2,6-7:
… 6 aber ein Nebel stieg auf von der Erde und feuchtete alles Land.
7 Da machte Gott der HERR den Menschen aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen.
 
Das Verlangen des Mannes nach der Frau
 
Als Gott den Wesenszug der Frau aus Adam herauslöste, weil er nicht wollte, dass der Mensch alleine ist, wurde das Verlangen (Anm.: Gefühl des Verliebtseins) des Mannes nach der Frau geweckt, was durch das Erkennen Adams gegenüber der Frau deutlich wird (vgl. 1.Mose 2,18.21-24).
 
1.Mose 2,18.21-24:
18 Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei. …
21 Da ließ Gott der HERR einen tiefen Schlaf fallen auf den Menschen, und er schlief ein. Und er nahm eine seiner Rippen und schloss die Stelle mit Fleisch.
22 Und Gott der HERR baute eine Frau aus der Rippe, die er von dem Menschen nahm, und brachte sie zu ihm.
23 Da sprach der Mensch: Das ist doch Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch; man wird sie Männin nennen, weil sie vom Manne genommen ist.
24 Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden sein ein Fleisch.
 
Das hebräische Wort für „Rippe-Seite“ heißt „ȥēla`“ und bedeutet „Brett, Rippe; es bezeichnet auch einen Berghang, die längere Seite der Bundeslade und des Zeltes der Begegnung; die Seite des Altars oder Seiten (Stockwerke) am Tempel, Bretter, Tragbalken“.
Das bedeutet, dass die dem Mann von Gott zugeteilte Frau sozusagen zur Sehne eines Bogens (Anm.: Rippe) wird, von dem Gott seine Offenbarungspfeile abschießt.
Die zugeteilte Frau besitzt das Potential einer tragenden Weite (vgl. Epheser 3,18-19), die Verständnis über Gottes Größe (Anm.: Berghang), das Wesen Jesu (Anm.: die längere Seite der Bundeslade), seine Gegenwart (Anm.: die längere Seite des Begegnungszeltes) und auch sein Herz (Anm.: der Altar) hat.
Diese Weite/Länge trägt ebenfalls die Erkenntnis der priesterlichen Bewegung von Jesus, die sich von Osten nach Westen bewegt, so wie sich der Priester im Wort Gottes von Osten nach Westen ins Allerheiligste begab, was weiterhin mit der Offenbarungskraft und dem Kommen von Jesus im Zusammenhang steht (vgl. Matthäus 24,27).
 
Der Ursprung des Verliebtseins
 
Gottes heilige Aufteilung der Wesenszüge des Menschen hatte zur Folge, dass von diesem Zeitpunkt an, der Mensch sich in eine Frau verlieben konnte.
Seit dieser heiligen Aufteilung Gottes existiert eine heilige Suche und Sehnsucht des Mannes und der Frau zu dem Abbild Gottes zu werden, das er im Ursprung erschuf.
 
An dieser Stelle ist es notwendig anzumerken, dass der Mann sowie auch die Frau in ihrer derzeitigen Existenz keine halbwertigen Geschöpfe sind, sondern voll ausgereifte Persönlichkeiten.
Trotzdem existieren in ihren von Gott zugeteilten einzelnen Wesenszügen aus dem Blickwinkel der göttlichen Ursprungsform des Menschen (Anm.: Mann und Frau) Dinge, die nicht komplettiert sind, wenn es nicht zu einer beidseitigen Findung (Anm.: Erkennen) kommt.
 
Die Empfindung, das etwas fehlt
 
Grundsätzlich ist zu sagen, dass der Mann sowie auch die Frau in sich durch den Willen Gottes eine Sehnsucht tragen, die durch die Empfindung hervorgerufen wird, dass in ihnen etwas fehlt, was ergänzt werden muss, damit sie sich als komplett wahrnehmen können.
Es geht letztendlich um den Punkt in Einheit vor Gott zu stehen und eins mit ihm zu sein (vgl. Epheser 5,31-32).
 
Epheser 5,31-32:
31 „Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden ein Fleisch sein (vgl. 1.Mose 2,24).“
32 Dies Geheimnis ist groß; ich deute es aber auf Christus und die Gemeinde.
 
Die Einzigartigkeit des Mannes und der Frau
 
Es sind Mann und Frau, die gemäß dem Wort Gottes eine Einheit bilden, die eine männliche und weibliche Einzigartigkeit beinhaltet.
Durch die sexuelle Intimität bzw. Vereinigung zwischen Mann und Frau in der Ehe, kommt es zur Wiederherstellung des Ursprungs des Abbildes Gottes, was die geistliche Realität reflektiert.
 
Es ist Gottes Sehnsucht, den Menschen die Möglichkeit zu geben, sich gemäß seiner göttlichen Ordnung aufgrund von Verlangen nach wahrer Liebe in sein ursprüngliches Abbild durch die sexuelle Intimität in der Ehe zu vereinen.
 
Die Aufgabe des Mannes und der Frau
 
Gottes Verständnis über die Aufgabe des Mannes ist es unter anderem, dass er dazu bestimmt ist, wahren Schutz durch Wachsamkeit zu geben und zu verteidigen. Die Frau hingegen hat unter anderem die Aufgabe versorgend für die Generationen da zu sein und unterstützend dem Mann zur Verfügung zu stehen. Die Begründung liegt darin, weil Gottes Wesenszug schützend, versorgend und helfend ist (vgl. 1.Mose 2,15; 1.Mose 2,20.22; Lukas 13,34b).
 
1.Mose 2,15:
15 Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte (Anm.: bewache).
 
1.Mose 2,20.22:
20 Und der Mensch gab einem jeden Vieh und Vogel unter dem Himmel und Tier auf dem Felde seinen Namen; aber für den Menschen ward keine Gehilfin gefunden, die um ihn wäre. …
22 Und Gott der HERR baute eine Frau aus der Rippe, die er von dem Menschen nahm, und brachte sie zu ihm.
 
Lukas 13,34b:
… 34b wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel und ihr habt nicht gewollt!
 
Wie bereits zuvor erwähnt, ist die göttliche Aufteilung des Menschen in Mann und Frau der Kern für die sexuelle Attraktion. Diese Attraktion hat zum Ergebnis, dass sich der Körper des Menschen in unterschiedlichen Regungen ausdrückt, was sich durch einen schnelleren Puls bis hin zur physischen Sehnsucht zwischen Mann und Frau oder auch umgekehrt, bemerkbar machen kann.
 
Gottes Ziel und Verlangen
 
Das Ziel Gottes ist es, dass der Mann und die Frau heiraten und im Ehebund durch sexuelle Intimität eins werden, um vor ihm als vollständiges Geistwesen zu erscheinen, deren Lebensquelle Gott allein ist.
 
Auch wenn die von Gott füreinander bestimmten Menschen (Anm.: Mann und Frau) in ihrem Leben in der Vergangenheit verschiedene Wege gegangen sind und es plötzlich zu dem Zeitpunkt kommt, dass der Mann nach einer Frau verlangt oder auch andersherum, ist das nicht in erster Linie ein rein menschliches Verhalten, sondern aus dem Blickwinkel des Wortes Gottes eine körperliche Umsetzung des Geheimnisses zwischen Jesus Christus und der Gemeinde (vgl. Epheser 5,31-32).
 
Epheser 5,31-32:
31 „Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden ein Fleisch sein (vgl. 1.Mose 2,24).“
32 Dies Geheimnis ist groß; ich deute es aber auf Christus und die Gemeinde.
 
Das heißt jedoch nicht, dass das Prinzip Gottes grundsätzlich nicht mit dem Hervorbringen von neuem Leben im Zusammenhang steht. Natürlich ist der HERR, ein Gott der Generationen und somit auch des neuen Lebens. Es geht aber nicht nur um die Erhaltung von Leben in sich selbst, sondern um das Abbild Gottes, was durch die sexuelle Intimität in der Ehe zwischen dem Mann und der Frau im sichtbaren und unsichtbaren Bereich widergespiegelt wird. Die Etablierung des Abbildes Gottes in der Vereinigung von Mann und Frau hat demnach zur Folge, dass neues Leben in die Welt eintritt.
 
Sexualität und Heiligkeit
 
Somit wird der Sexualität im Ehebund zwischen Mann und Frau die Position der Heiligkeit zuteil, weil sie in einem geschützten und abgesonderten Rahmen vor Gott stattfindet und nicht, wie es die Medien in dieser Zeit den Menschen vermitteln wollen.
Auch wenn es zu keinem neuen Leben durch die sexuelle Vereinigung in der Ehe zwischen Mann und Frau kommt (Anm.: z.B. aufgrund des Alters oder aus medizinischen Gründen), trägt sie dennoch Heiligkeit, weil sie die Einheit von Mann und Frau vor Gott als sein Abbild reflektiert.
 
Wer Sex außerhalb der Ehe hat, kann zwar Leben in Empfang nehmen, jedoch wird dieser Akt vor Gott nicht als heilig angesehen. Nur durch die Ehe zwischen Mann und Frau trägt Sexualität den Charakter von Heiligkeit und ist somit eine göttliche Erfahrung.
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm
 
Hinweis:
Im Zusammenhang mit dieser Botschaft möchte ich auf die Lehre „Die gegenseitige Anerkennung der Männer und Frauen im Leib Jesu“ hinweisen, die ebenfalls auf CRAZYCHRISTIANS erschienen ist.