Positioniert am Ort der Vision

Aus 5.Mose 3,27 können wir entnehmen, dass Mose bevor er vom Engel Michael auf die Instruktion Gottes hin begraben wurde, die Anweisung erhielt auf den Gipfel des Gebirges Pisga zu steigen, da es ihm von Gott verwehrt wurde das Land der Verheißung zu betreten. Gott hatte Mose lediglich erlaubt, das Land zu sehen (vgl. 5.Mose 34,6 i.V.m. Judas 1,9).
 
5.Mose 3,27:
27 Steige auf den Gipfel des Gebirges Pisga und hebe deine Augen auf nach Westen und nach Norden und nach Süden und nach Osten und sieh es mit deinen Augen; denn du wirst nicht über den Jordan hier gehen.
 
5.Mose 34,6:
6 Und er (Anm.: Gott) begrub ihn im Tal, im Lande Moab gegenüber Bet-Peor. Und niemand hat sein Grab erfahren bis auf den heutigen Tag.
 
Judas 1,9:
9 Als aber Michael, der Erzengel, mit dem Teufel stritt und mit ihm rechtete um den Leichnam des Mose, wagte er nicht, über ihn ein Verdammungsurteil zu fällen, sondern sprach: „Der Herr strafe dich!“
 
Die richtige Perspektive des Geistes
 
In der eben erwähnten Bibelstelle wird ein geistliches Prinzip deutlich, das es für uns gilt in Bezug auf die richtige Perspektive im Geist anzuwenden. Gott instruierte Mose zuerst seinen Blick nach Westen, dann nach Norden, nach Süden und letztlich nach Osten auszurichten.
 
Nach der biblischen-hebräischen Denkweise ist der Osten vorne, weshalb hier deutlich wird, dass der HERR Mose anwies mit dem Hinteren bzw. dem Ende zu beginnen.
 
Der Name „Pisga“ bedeutet übersetzt „Teil, Stück“ und wird auch als Berg „Nebo“ übersetzt, was „Sprecher“ heißt. Das genannte Gebirge gehört zum Territorium des Stammes „Ruben“, dessen Name „Siehe, ein Sohn!“ bedeutet.
 
Um die richtige Vision in Bezug auf die Verheißung zu besitzen, dürfen wir uns im Potential der prophetischen Rede aufhalten, die „Stückwerk“ ist (vgl. 1.Korinther 13,9-10).
 
1.Korinther 13,9-10:
9 Denn unser Wissen ist Stückwerk und unser prophetisches Reden ist Stückwerk.
10 Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören.
 
Da das Zeugnis Jesu, der Geist der prophetischen Rede ist, wird ersichtlich, dass es entscheidend ist im Geist zu sehen bzw. zu erkennen, um das gesehene Stückwerk sowie die Verheißung im Glauben zu prophezeien (vgl. Offenbarung 19,10e i.V.m. Römer 12,6b).
 
Offenbarung 19,10e:
… 10e Das Zeugnis Jesu aber ist der Geist der Weissagung.
 
Römer 12,6b:
… 6b Ist jemand prophetische Rede gegeben, so übe er sie dem Glauben gemäß.
 
Diese Aufforderung Gottes an Mose auf den Gipfel des Gebirges Pisga zu gehen, ist ein Hinweis für uns als Volk Gottes in dieser Zeit im Bereich des Geistes aktiv zu sein und dort zu wandeln, um das, was Gott offenbart zu sehen.
 
Die von Gott angeordnete Blickrichtung
 
Die von Gott angeordnete Blickrichtung auf bzw. in das Land der Verheißung zeigt, dass es erforderlich ist, dass wir eine alte Phase von Zeit abschließen und im Geist in unserer Verheißung stehen, selbst, wenn wir uns noch nicht buchstäblich in unserer Verheißung befinden. Zuerst ist es wichtig, dass wir im Glauben den Plan Gottes sehen und dann in fester Zuversicht weiter darin vorangehen und die Dinge proklamieren, die wir im Geist gesehen haben (vgl. Hebräer 11,1).
 
Hebräer 11,1:
1 Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.
 
Es ist die Kraft des Wortes, die die nicht sichtbaren Dinge in Existenz bringt. Es verhält sich auf ähnliche Weise, wie bei der Erschaffung der Erde durch Gott (vgl. 1.Mose 1,3 i.V.m. Johannes 1,1-4).
 
1.Mose 1,3:
3 Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht.
 
Johannes 1,1-4:
1 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.
2 Dasselbe war im Anfang bei Gott.
3 Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.
4 In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.
 
Als Mose vom Pisga ins Land der Verheißung schaute, befand sich sein innerer Mensch (Anm.: Geistmensch) im Land der Verheißung, während sich sein äußerer Mensch (Anm.: Fleisch) außerhalb dessen aufhielt.
 
Das bedeutet, dass selbst, wenn wir noch nicht buchstäblich in unserer vollständigen Verheißung stehen, wir durch die richtige prophetische Perspektive bereits die Verheißung in uns aufnehmen können, während wir eine alte Zeit abschließen.
Wenn das geschieht, ist es wichtig, dass wir uns vom Heiligen Geist in das uns nicht Bekannte von Gott begeben, was sein geheimes Wesen umfasst. Es verhält sich ähnlich, wie Mose als er sich auf dem Berg Horeb/Sinai befand und in die dunkle Wolke eintrat, in der Gott war. Das ist der Bereich, der unseren Glauben erfordert, um Gott von Angesicht zu Angesicht zu begegnen und seine Pläne zu erkennen (vgl. 2.Mose 24,15-16.18 i.V.m. Hebräer 11,1).
 
2.Mose 24,15-16.18:
15 Als nun Mose auf den Berg kam, bedeckte die Wolke den Berg, 16 und die Herrlichkeit des HERRN ließ sich nieder auf dem Berg Sinai, und die Wolke bedeckte ihn sechs Tage; und am siebenten Tage erging der Ruf des HERRN an Mose aus der Wolke. …
18 Und Mose ging mitten in die Wolke hinein und stieg auf den Berg und blieb auf dem Berge vierzig Tage und vierzig Nächte.
 
Hebräer 11,1:
1 Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.
 
Der erhöhte Ausgangspunkt
 
Der Ausgangspunkt der Sicht Mose war der erhöhte Ort „Pisga“. Als er von dort schaute, befand er sich im Geist durch seinen Blick bereits im verheißenen Land bzw. nahm dieses in sich auf, indem er von Westen nach Norden, nach Süden und Osten blickte.
 
Mose ging mit seinen Blicken nach Anweisung vor. Dabei erschuf er mit seiner jeweiligen Blickrichtung in der Atmosphäre den letzten Buchstaben „Taw“ des hebräischen Alphabets, welcher die piktographische Darstellung eines Kreuzes darstellt und den höchsten Zahlenwert trägt, bei dem es sich um den Wert von „400“ handelt.
 
Das Kreuz umfasst den Triumph und Siegestod Jesu und ist der Beginn der Zeit der Braut und des Geistes, die sprechen „Komm!“ (vgl. Kolosser 2,14-15 i.V.m. Offenbarung 22,17)
 
Kolosser 2,14-15:
14 Er hat den Schuldbrief getilgt, der mit seinen Forderungen gegen uns war, und hat ihn weggetan und an das Kreuz geheftet.
15 Er hat die Mächte und Gewalten ihrer Macht entkleidet und sie öffentlich zur Schau gestellt und hat einen Triumph aus ihnen gemacht in Christus.
 
Offenbarung 22,17:
17 Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst.
 
Anhand der von Gott angeordneten Blickrichtung dürfen wir anerkennen, dass es wichtig ist, dass wir eine Zeit abschließen und uns im Glauben voran bewegen, um in seiner ewigen Regierung zu handeln (vgl. Psalm 48,3; Anm.: repräsentiert durch den Westen und den Norden).
 
Psalm 48,3:
3 Schön ragt empor der Berg Zion, daran sich freut die ganze Welt, der Gottesberg fern im Norden, die Stadt des großen Königs.
 
Das hat eine plötzliche Intervention bzw. Heimsuchung der Herrlichkeit Gottes zu Folge, die mit viel Licht und Wiederherstellung einhergeht, was durch den Süden repräsentiert wird.
Man kann die Heimsuchung als eine Wiederherstellung von Zeit betrachten, die dazu führt, dass eine neue Zeit der Gerechtigkeit und Freude Gottes zunimmt, wie die aufgehende Sonne im Osten (vgl. Maleachi 3,20 i.V.m. Jesaja 38,4-8).
 
Maleachi 3,20:
20 Euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln. Und ihr sollt herausgehen und springen wie die Mastkälber.
 
Jesaja 38,4-8:
4 Da geschah das Wort des HERRN zu Jesaja: 5 Geh hin und sage Hiskia: So spricht der HERR, der Gott deines Vaters David: Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen. Siehe, ich will deinen Tagen noch fünfzehn Jahre zulegen 6 und will dich samt dieser Stadt erretten aus der Hand des Königs von Assyrien und will diese Stadt beschirmen.
7 Und dies sei dir das Zeichen von dem HERRN, dass der HERR tun wird, was er zugesagt hat: 8 Siehe, ich will den Schatten an der Sonnenuhr des Ahas zehn Striche zurückziehen, über die er gelaufen ist. Und die Sonne lief zehn Striche zurück an der Sonnenuhr, über die sie gelaufen war.
 
Die Verschiebung der „Schatten“
 
Hierbei scheint es zuerst so auszusehen, als würden die Dinge abnehmen (Anm.: Westen => Sonnenuntergang; Norden => Abwesenheit von Licht; Süden => plötzliche Gegenwart von Licht, das zurückgeht, Osten => um der neuen Zeit der Gerechtigkeit Gottes Raum zu schaffen).
 
Diese Abnahme jedoch, ist nichts anderes als die Instruktion Gottes an uns als sein Volk, die alte Zeit abzuschließen und nicht verwirrt zu sein, wenn die Dunkelheit zunimmt. Diese dient als ein Zeichen dafür, dass sie den Raum und Weg für seine aufgehende Gerechtigkeit bahnt.
 
Wir befinden uns in einer Zeit, in der sich die „Schatten“ verschieben, weil der HERR seine Gegenwart vor den Menschen durch sein Volk offenbart (vgl. Apostelgeschichte 5,15).
 
Apostelgeschichte 5,15:
… 15 sodass sie die Kranken sogar auf die Straßen hinaustrugen und sie auf Betten und Bahren legten, damit, wenn Petrus käme, wenigstens sein Schatten auf einige von ihnen fiele.
 
Deshalb ist es wesentlich, dass wir als Leib Jesu auf dem Berg stehen, wie eine Stadt, die auf dem Berg liegt und unser Licht, wie es Jesus sagte, leuchten lassen (vgl. Matthäus 5,14 i.V.m. Jesaja 60,1-3).
 
Matthäus 5,14:
14 Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein.
 
Jesaja 60,1-3:
1 Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir!
2 Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir.
3 Und die Heiden werden zu deinem Lichte ziehen und die Könige zum Glanz, der über dir aufgeht.
 
Wir wissen demnach, dass so wie ein Volk ohne Vision zugrunde geht, Gottes Wille für uns ist, dass wir mit Vision vorangehen (vgl. Sprüche 29,18 i.V.m. Hosea 4,6a).
 
Sprüche 29,18:
18 Wo keine Offenbarung ist, wird das Volk wild und wüst; aber wohl dem, der auf die Weisung achtet!
 
Hosea 4,6a:
6a Mein Volk ist dahin, weil es ohne Erkenntnis ist. …
 
Es liegt an uns, dass wir dazu bereit sind, uns in Demut zu positionieren, damit göttliche Vision und die Perspektive der Ewigkeit unsere Herzen leitet.
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm