Das Aufrichten des Zeltes auf dem Wasser

In herausfordernden Zeiten tun wir gut daran, die Gegenwart unseres Erlösers Jesus Christus zu suchen, so ähnlich wie es Petrus tat als er im Auftrag Jesu das Boot inmitten des Sturmes verließ. Er ging zu ihm auf das Wasser, um der offenbarenden Wahrheit des Wortes Gottes zu begegnen (vgl. Matthäus 14,24-29 i.V.m. Johannes 1,14; Offenbarung 19,13).
 
Matthäus 14,24-29:
24 Und das Boot war schon weit vom Land entfernt und kam in Not durch die Wellen; denn der Wind stand ihm entgegen.
25 Aber in der vierten Nachtwache kam Jesus zu ihnen und ging auf dem See.
26 Und als ihn die Jünger sahen auf dem See gehen, erschraken sie und riefen: Es ist ein Gespenst!, und schrien vor Furcht.
27 Aber sogleich redete Jesus mit ihnen und sprach: Seid getrost, ich bin es; fürchtet euch nicht!
28 Petrus aber antwortete ihm und sprach: Herr, bist du es, so befiehl mir, zu dir zu kommen auf dem Wasser.
29 Und er sprach: Komm her! Und Petrus stieg aus dem Boot und ging auf dem Wasser und kam auf Jesus zu.
 
Johannes 1,14:
14 Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.
 
Offenbarung 19,13:
13 Und er war angetan mit einem Gewand, das mit Blut getränkt war, und sein Name ist: Das Wort Gottes.
 
Diese offenbarende Wahrheit trägt dazu bei, dass wir eine Lösung aus dem Bereich des Erlösers erhalten, so dass wir unser Zelt, also unsere Gemeinschaft mit ihm darin aufrichten, um darin zu leben.
 
Darüber hinaus weist das Zelt auf die Gemeinschaft mit Christus in der temporären Zeit hin, da wir auf der Durchreise zurück in die Ewigkeit zum himmlischen Vater sind (vgl. Hebräer 13,14).
 
Hebräer 13,14:
14 Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.
 
Das aufgerichtete Zelt auf dem Wasser und das Entgegenstehen des Geistes von Bileam
 
Diese Aufrichtung des Zeltes kommt dem Aufschlagen der Zelte des Volkes Israel in den Steppen von Moab (Anm.: bedeutet „Wasser“), jenseits des Jordan bei Jericho gleich (vgl. 4.Mose 22,1).
 
4.Mose 22,1:
1 Danach zogen die Israeliten weiter und lagerten sich im Jordantal der Moabiter gegenüber Jericho.
 
Es war in der Region von „Moab“, wo Bileam (Anm.: falsche prophetische Stimme; vgl. 2.Petrus 2,15-16 i.V.m. Offenbarung 2,14) gegenüber dem Volk Israel im Auftrag des moabitischen Königs Balak auftrat.
Bileam war der Sohn Beors, was übersetzt „brennende Fackel“ bedeutet. Anhand der Namensbedeutung wird deutlich, dass man sich die Frage stellen sollte, welche Art von geistlicher Kommunikation wir in unserem Leben gewähren lassen. Ist es der Geist der Wahrheit oder der Geist der Lüge?
 
Bileam musste dreimal mit dem lebendigen Wort Gottes also der offenbarenden Wahrheit des Wortes konfrontiert werden bis er die einzige Wahrheit realisierte, die ihm im Weg stand (vgl. 4.Mose 22,23-26.31-34a).
 
4.Mose 22,23-26.31-34a:
23 Und die Eselin sah den Engel des HERRN auf dem Wege stehen mit einem bloßen Schwert in seiner Hand. Und die Eselin wich vom Weg ab und ging auf dem Felde; Bileam aber schlug sie, um sie wieder auf den Weg zu bringen.
24 Da trat der Engel des HERRN auf den Pfad zwischen den Weinbergen, wo auf beiden Seiten Mauern waren.
25 Und als die Eselin den Engel des HERRN sah, drängte sie sich an die Mauer und klemmte Bileam den Fuß ein an der Mauer, und er schlug sie noch mehr.
26 Da ging der Engel des HERRN weiter und trat an eine enge Stelle, wo kein Platz mehr war auszuweichen, weder zur Rechten noch zur Linken. …
31 Da öffnete der HERR dem Bileam die Augen, dass er den Engel des HERRN auf dem Wege stehen sah mit einem bloßen Schwert in seiner Hand, und er neigte sich und fiel nieder auf sein Angesicht.
32 Und der Engel des HERRN sprach zu ihm: Warum hast du deine Eselin nun dreimal geschlagen? Siehe, ich habe mich aufgemacht, um dir zu widerstehen; denn dein Weg ist verkehrt in meinen Augen.
33 Und die Eselin hat mich gesehen und ist mir dreimal ausgewichen. Sonst, wenn sie mir nicht ausgewichen wäre, so hätte ich dich jetzt getötet, aber die Eselin am Leben gelassen.
34a Da sprach Bileam zu dem Engel des HERRN: Ich habe gesündigt; ich hab’s ja nicht gewusst, dass du mir entgegenstandest auf dem Wege. …
 
Somit wird deutlich, dass die Präsenz der offenbarenden Wahrheit des Wortes Gottes die Kräfte der Lüge und Widersetzlichkeit in die Enge treibt, um die Menschen, die sich in der Lüge bewegen vor eine Entscheidung zu stellen. Die getroffene Entscheidung kommt der Phase einer Geburt gleich, bei der die Frucht offenbar wird.
 
Es verhält sich ähnlich wie bei der Adressierung der Ekklēsia in der Region von Pergamon, wo Jesus Christus ihr als der Träger des scharfen, zweischneidigen Schwertes (Anm.: offenbarende Wahrheit des Wortes Gottes; vgl. Hebräer 4,12) begegnet und die Irrlehre Bileams anspricht (vgl. Offenbarung 2,12.14).
 
Offenbarung 2,12.14:
12 Und dem Engel der Gemeinde in Pergamon schreibe: Das sagt, der da hat das scharfe, zweischneidige Schwert: …
14 Aber einiges habe ich gegen dich: Du hast Leute dort, die sich an die Lehre Bileams halten, der den Balak lehrte, die Israeliten zu verführen, vom Götzenopfer zu essen und Hurerei zu treiben.
 
Diese Irrlehre umfasst Korruption in Form von Vermischung als eine scheinbare Moral auf heidnischer/humanistischer Grundlage sowie Verrat.
 
Bileam entschied sich den Weg der Bestechlichkeit und der Rebellion gegen die Wahrheit des Wortes Gottes zu gehen, was darin deutlich wird, dass er sich auf drei unterschiedlichen Anhöhen positionierte und ungerechte Opfer mit der Pervertierung des heiligen Maßstabs der „7“ (Anm.: Vollständigkeit Gottes; vgl. 4.Mose 23,4.14.29-30) darbrachte. Hierbei ist es kein Zufall, dass der numerische Zahlenwert „7“ mit dem hebräischen Buchstaben „Sajin“ verbunden ist, was unter anderem „Schwert“ bedeutet. Daraus wird deutlich, dass Bileam bewusst einen falschen Maßstab des Wortes Gottes kultivierte und es für sein Vorhaben verdrehte.
 
Bileam stieg zum Opfern der „7“ (Anm.: 7 Stiere und 7 Widder) zuerst auf die Baalsanhöhen (Anm.: falsche/bösartige Regierung; vgl. 4.Mose 22,41), dann auf den Gipfel des Pisga (Anm.: agieren aus einem zugeteilten Erbe mit einer falschen Herzenshaltung, die dadurch zur Falle wird; ähnlich wie das Gold Ägyptens, das zum goldenen Standbild geführt hat; vgl. 4.Mose 23,14) und danach auf den Gipfel des Peors (Anm.: Bündnisbrecher durch Unzucht/sexuelle Unreinheit; vgl. 4.Mose 23,28).
 
Somit umfasst der Bereich von „Moab“ einen Widerstand bzw. Angriff durch den Feind in Form von falscher Kommunikation, durch die er es versucht, uns auf unserem Weg mit Christus aufzuhalten.
 
Hierbei ist es wichtig, dass wir in der Gemeinschaft mit Christus Jesus über den aufwallenden Wassern im Geist regieren und agieren (vgl. 1.Mose 1,2).
 
1.Mose 1,2:
2 Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser.
 
Es ist der Plan des Feindes unsere Seele in Unruhe zu bringen mit dem Ziel, dass wir uns in dieser Unruhe reflektieren und in Unglauben fallen.
 
Das übergeordnete Herrschen im Geist
 
Deshalb ist es erforderlich, dass wir in unserem Geist übergeordnet mit der Kraft der offenbarenden Wahrheit des Wortes Gottes handeln (vgl. Psalm 42,6 i.V.m. Psalm 116,7).
 
Psalm 42,6:
6 Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir?
Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, dass er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist.
 
Psalm 116,7:
7 Sei nun wieder zufrieden, meine Seele; denn der HERR tut dir Gutes.
 
Das Handeln in der Kraft der offenbarenden Wahrheit des Wortes Gottes ist eng mit dem Wandel im Geist verbunden, der den Aufenthalt im Regierungsbereich Christi umfasst (vgl. Galater 5,16a i.V.m. Epheser 2,6; Kolosser 3,1).
 
Galater 5,16a:
16a Ich sage aber: Lebt im Geist, …
 
Epheser 2,6:
… 6 und er (Anm.: Gott) hat uns mit auferweckt und mit eingesetzt im Himmel in Christus Jesus, …
 
Kolosser 3,1:
1 Seid ihr nun mit Christus auferstanden, so sucht, was droben ist, wo Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes.

Traum: Das gespaltene Wasser und der Wirbelsturm
 
Im Zusammenhang mit dem Aufruf im Geist übergeordnet über die Seele zu regieren, möchte ich einen Traum mitteilen, den ich am 01.04.2010 (Anm.: 3. Tag von Pessach; 17. Nissan/Abib 5770) in den frühen Morgenstunden erhielt.
 
Hierbei sah ich einen Gläubigen in Christus, wie dieser am Strand eines Meeres stand und wahrnahm, wie die Wellen des Meeres vom Wind aufgepeitscht waren, während eine graue Wolkendecke den Himmel bedeckte.
 
Kurze Zeit später entschied sich die Person auf das Wasser zu gehen und bewegte sich zu Fuß circa ein Viertel des Weges von Westen nach Osten auf das Meer. Als sie das tat, spalteten sich die Wasser mit einem lauten Klang, der sich wie ein eingeatmetes „Whooooo!“ in Form von Ehrfurcht anhörte.
 
Danach lief der Gläubige zwischen den zwei Wasserwänden hindurch und sah in einiger Entfernung einen Wirbelwind, der wie eine weiße Wolkensäule aussah, die sich drehte.
 
Während die Person sich der Windsäule näherte, spaltete diese sich in zwei weiße Windsäulen, durch die sie hindurchging.
 
Dann endete die Traumsequenz.
 
Interpretation
 
Es ist im Interesse des HERRN, dass wir uns in unserem von Gott gegebenen Erbe in der Auferstehungskraft Christi (Anm.: 3. Tag von Pessach, Tag der Gabe der Erstlingsfrucht) in den neuen Tag voranbewegen, den er bereits vorbereitet hat. Hierbei kommt dem Wandel im Geist eine besondere Bedeutung zu, die den Wandel in der offenbarenden Wahrheit des Wortes Gottes umfasst.
 
Zum Beispiel hörte Petrus das Wort Gottes aus der vor ihm liegenden Zukunft zu sich sprechen, so dass er das Boot mit den Jüngern, also die Gegenwart verließ und sich in das Zentrum der offenbarenden Wahrheit des Wortes Gottes in die Zukunft bewegte.
 
Durch den Glauben, der aus dem Hören des Wortes Gottes entspringt (vgl. Römer 10,17), fürchten wir uns nicht vor den aufwallenden Wassern der Umstände.
 
Römer 10,17:
17 So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi.
 
Die aufwallenden Wasser der Umstände werden unter anderem durch einschüchternde Kommunikation hervorgerufen, denen es gilt mit der offenbarenden Wahrheit des Wortes Gottes im Glauben zu begegnen.
 
Dadurch setzt der HERR die Gegenwart seiner Ehrfurcht frei, so dass die widrigen Umstände sich zurückziehen müssen, um den Weg für die Gerechten zu bereiten. Hierbei sollten wir nicht die Realität im irdischen Bereich oder die von Menschen gegebene „Prognose“ als endgültige Wahrheit betrachten, weil Jesus Christus die endgültige Wahrheit, der Weg und das Leben ist (vgl. Johannes 14,6).
 
Johannes 14,6:
6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.
 
Wir sollten als Nachfolger Jesu das Unmögliche erwarten, das nur von Gott kommen kann (vgl. Lukas 18,27).
 
Lukas 18,27:
27 Er aber sprach: Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich.
 
Durch unser Voranschreiten im Glauben spalten wir die Kommunikation des Widersachers. Das führt dazu, dass wir uns einer neuen Dimension des Geistes nähern, die zur Vervielfältigung der Engelsgegenwart in unserem Leben führt. Dort, wo wir im Glauben voranschreiten, vermehrt sich die Gegenwart der Engel. Hierbei fungiert der Glaube als ein Anziehungspunkt für die dienstbaren Geister Gottes (vgl. Psalm 34,8 i.V.m. Hebräer 1,14).
 
Psalm 34,8:
8 Der Engel des HERRN lagert sich um die her, die ihn fürchten, und hilft ihnen heraus.
 
Hebräer 1,14:
14 Sind sie (Anm.: Engel) nicht allesamt dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, die das Heil ererben sollen?
 
Das, was scheinbar als Hindernis bzw. Widerstand vor uns erscheint, ist lediglich im Weg, um die Kraft Gottes und das Potential des Glaubens, das aus der offenbarenden Wahrheit des Wortes Gottes entspringt, zu offenbaren, so dass allein Gott, der himmlische Vater die Ehre bekommt (vgl. Römer 8,28 i.V.m. Psalm 76,8-11; Jesaja 42,8).
 
Römer 8,28:
28 Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.
 
Psalm 76,8-11:
8 Furchtbar bist du! Wer kann vor dir bestehen, wenn du zürnest?
9 Wenn du das Urteil lässest hören vom Himmel, erschrickt das Erdreich und wird still, 10 wenn Gott sich aufmacht zu richten, dass er helfe allen Elenden auf Erden. SELA.
11 Wenn Menschen wider dich wüten, bringt es dir Ehre; und wenn sie noch mehr wüten, bist du auch noch gerüstet.
 
Jesaja 42,8:
8 Ich, der HERR, das ist mein Name, ich will meine Ehre keinem andern geben noch meinen Ruhm den Götzen.
 
Der Duft von Beziehungsqualität
 
Wir sollten es dem Hauch Gottes und seinen Winden erlauben, die Qualität, die wir durch die bereits kultivierte enge Beziehung zu ihm besitzen aus dem von ihm uns zugeteilten Beziehungsrahmen hervor strömen zu lassen (vgl. Hebräer 1,7 i.V.m. Hohelied 4,16a).
 
Hebräer 1,7:
7 Von den Engeln spricht er zwar (vgl. Psalm 104,4): „Er macht seine Engel zu Winden und seine Diener zu Feuerflammen“, …
 
Hohelied 4,16a:
16a Steh auf, Nordwind, und komm, Südwind, und wehe durch meinen Garten, dass der Duft seiner Gewürze ströme! …
 
Es ist der Hauch Gottes , der über unseren geistlichen Garten (Anm.: Beziehungsebene) weht, was durch das hebräische Wort für „wehen“ deutlich wird. Bei dem hebräischen Wort handelt es sich um das Wort „pûaḥ“, was auch „hauchen, schnauben, anblasen, anfachen und duften“ bedeutet. (Anm.: Teilauszug aus der Elberfelder Studienbibel zu dem hebräischen Wort „pûaḥ“ mit der Wortschlüsselnummer: 6447)
 
Demnach lasst uns in der Lebendigkeit, der Kraft und Schärfe der offenbarenden Wahrheit des Wortes Gottes in der innigen Beziehung zu ihm vorangehen und sein souveränes Eingreifen zum richtigen Zeitpunkt erleben.
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm