Die Gedankenerneuerung in der offenbarenden Wahrheit Gottes

Gerade in einer Zeit wie dieser ist es von großer Bedeutung, dass wir als Gläubige in Christus unsere Gedanken gemäß der offenbarenden Wahrheit justieren. Der Heilige Geist schließt uns diese in dieser Zeit durch das Wort Gottes auf, sodass wir entsprechend in dieser Wahrheit vorangehen können, um Einfluss zu nehmen (vgl. Johannes 17,17 i.V.m. Römer 12,2; Epheser 4,23).
 
Johannes 17,17:
17 Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit.
 
Römer 12,2:
2 Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.
 
Epheser 4,23:
23 Erneuert euch aber in eurem Geist und Sinn …
 
Die Justierung in der offenbarenden Wahrheit Gottes umfasst das Vorangehen in der Dimension des voranschreitenden Wortes Gottes, ohne es dabei der Vergangenheit zu erlauben, sich von ihr blockieren zu lassen.
 
Eine Nichterneuerung des Geistes und Sinns gemäß dem Wort Gottes hat zur Folge, dass die Kraft des offenbarenden voranschreitenden Wortes Gottes die scheinbare Wahrheit der Vergangenheit in „Quarantäne“ setzt. Dieser Umstand wirkt sich schließlich so aus, dass sich diese im Leben eines Gläubigen materialisiert und auf solch eine Weise zur blockierenden Substanz im Leben führt.
 
Jede Nichtbereitschaft den Blick nach vorne auszurichten, hat Stillstand im Glaubensleben zur Folge und hindert am Voranschreiten mit der offenbarenden Wahrheit des Wortes Gottes für diese und die kommende Zeit (vgl. 1.Mose 19,26 i.V.m. Lukas 9,62).
 
1.Mose 19,26:
26 Und Lots Frau sah hinter sich und ward zur Salzsäule.
 
Lukas 9,62:
62 Jesus aber sprach zu ihm: Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.
 
Das feurige Salz und das Wachen
 
Als Gemeinde Jesu – der Ekklēsia befinden wir uns in einer Zeit, in der wir auf Gläubige treffen, die zwar die Wahrheit des Wortes Gottes sprechen, jedoch aufgrund ihrer Nichtbereitschaft zu einer Gedankenerneuerung in einem „Stillstand von Wahrheit stecken“, die ohne das Feuer des Heiligen Geistes gefüllt ist.
 
Hierbei handelt es sich um eine „solide stehende Substanz von Salz“, das kein lebendiges Feuer in sich trägt (vgl. Markus 9,49-50).
 
Markus 9,49-50:
49 Denn jeder wird mit Feuer gesalzen werden.
50 Das Salz ist gut; wenn aber das Salz nicht mehr salzt, womit wird man es würzen? Habt Salz bei euch und habt Frieden untereinander!
 
Das feurige Salz kommt der offenbarenden Wahrheit des Wortes Gottes gleich, die uns der Heilige Geist für diese Zeit aufschließt, weil wir uns mehr nach ihm ausstrecken.
 
Deshalb gilt es darin zu leben und zu „wachen“. Das „Wachen“ ist der bereits seit Adam dem Menschen übertragene, generelle Auftrag Gottes, was vor allem auch in Bezug auf das Herz gilt. Das Herz ist der Sitz der eigenen Gedanken, Gefühle und Entscheidungen, die zu behüten sind (vgl. 1.Mose 2,15 i.V.m. Sprüche 4,23).
 
1.Mose 2,15:
15 Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte.
 
Sprüche 4,23:
23 Behüte dein Herz mit allem Fleiß, denn daraus quillt das Leben.
 
Wir dürfen uns bewusst darüber werden, dass alles Wesentliche durch Gedanken im Leben zustande kommt, da sie unsere Entscheidungen bewirken, die uns entweder aufhalten oder in unsere Bestimmung führen können. Im besten Fall richten wir uns mit unseren täglich ca. 20.000 bis zu 60.000 Gedanken fokussiert auf das Fundament des Wortes Gottes aus (vgl. 1.Timotheus 1,5).
 
1.Timotheus 1,5:
5 Das Ziel der Unterweisung (Anm.: Thora = Lehre) aber ist Liebe aus reinem Herzen und aus gutem Gewissen und aus ungeheucheltem Glauben.
 
Das ist Grund für die erforderliche Erneuerung der Gedanken, welche in sich dem Zweck dienen, Impulse zu geben, die sich wiederum in unseren Entscheidungen, Worten sowie Taten ausdrücken.
 
Jede Reaktion sowie Aktion sollte ausnahmslos in geprüften Gedanken entschieden werden:
 
1.) aus reiner, göttlicher Liebe,
2.) aus gutem, freiem Gewissen,
3.) aus ungeheucheltem aufrichtigen Glauben oder Werteverständnis.
 
Zur effektiven Gedankenerneuerung gehört demnach ein Filtern, für welches wir das Wort Gottes anwenden, um einzelne Gedanken zu identifizieren und in wiederkehrenden Gedankenmustern, sogenannte „Cluster“ zu überprüfen, ob diese der Wahrheit Gottes entsprechen (vgl. Johannes 17,17 i.V.m. Römer 12,2).
 
Johannes 17,17:
17 Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit.
 
Römer 12,2:
2 Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.
 
Gott hat jedem Menschen mit dem Leben ein Herz anvertraut, über das man lernen darf zu wachen und es vor bestimmten Gefahren und Einflüssen im Lauf des Lebens wirksam zu schützen.
 
Dieser Prozess kann nur dann erfolgreich sein, wenn wir verstehen und akzeptieren, dass kein anderer für unser Denken verantwortlich zu machen ist, als wir persönlich allein.
 
Da das Wort Gottes allein Wahrheit ist und alles Wesentliche enthält, das uns im Leben größtmögliche Sicherheit vermitteln kann, können wir es in jeder beliebigen Situation und Entscheidung als Maßstab für uns heranziehen. Gott ist Liebe, und was er über das Leben im irdischen und übernatürlichen Bereich sagt, ist uneingeschränkt vertrauenswürdig.
 
Der wesentlichste Aspekt der Gedankenerneuerung ist die Hingabe und Unterwerfung unter den HERRN selbst, der in uns wohnt, in der Person des Heiligen Geistes. Nur der Gläubige, der sich dem Heiligen Geist wiederholt hingibt und lernt täglich vom Heiligen Geist in der Beziehung zu ihm als Lehrmeister zu lernen, wird seine Gedankenmuster, die weltlich oder dem Geist entgegenwirkend sind, ablegen und wortwörtlich austauschen können.
 
Es gibt keinen anderen Weg zu echter Erneuerung der Gedanken, weil als grundlegendes Prinzip auch hierbei nur der HERR selbst, uns zur Wahrheit und Buße leiten sowie umkehren lassen kann (vgl. Johannes 8,32 i.V.m. Römer 2,4).
 
Johannes 8,32:
… 32 und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.
 
Römer 2,4:
4 Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte, Geduld und Langmut? Weißt du nicht, dass dich Gottes Güte zur Buße leitet?
 
Aus diesem Grund ist jeder vorhandene Grad von Stolz, sich mit seinen eigenen Bewertungen, welche lediglich Gedanken sind, auf seine Schlussfolgerungen oder Überzeugungen zu verlassen, so hochgefährlich und nicht zu tolerieren.
 
Hierbei kann uns Erfahrung zur Vernunft -in Form von Demut- bringen, indem wir meist unangenehm gedemütigt werden, was uns zum Umdenken einladen soll oder wir erkennen unsere eigene Arroganz zuvor in der Umkehr von dieser falschen Haltung an, sodass uns der Vater schonend erziehen kann (vgl. Sprüche 3,12).
 
Sprüche 3,12:
… 12 denn wen der HERR liebt, den weist er zurecht, und hat doch Wohlgefallen an ihm wie ein Vater am Sohn …
 
Nach einigen Jahren in der Nachfolge, sollten Gottes Maßstäbe der Gnade in Form von Vergebung, Güte und Gerechtigkeit sowie die Ausrichtung auf das Gute, Wohlgefällige und Vollkommene für uns zunehmend leichter fallen zu denken.
 
Der Sinn Christi
 
Das führt uns zu dem Sinn Christi, der ein Denken meint und umfasst, das sich vom natürlichen Bereich, dem Seelischen unterscheidet, indem es aus der Dimension des Geistes ist (vgl. 1.Korinther 2,16).
 
1.Korinther 2,16:
16 Denn „wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer will ihn unterweisen“? (vgl. Jesaja 40,13) Wir aber haben Christi Sinn.
 
Das Wort, das hier in diesem Vers mit „Sinn“ wiedergegeben ist, kann auch mit denken und bewusst sein im Kontext von Weisheit erläutert werden.
 
Dieses Denken ist eindeutig aus dem Geist zu beziehen und nicht aus einem natürlichen Ursprung, wenn wir den Zusammenhang des Vergleiches betrachten, in welchem der Vers genannt wird (vgl. 1.Korinther 2,14-16).
 
1.Korinther 2,14-16:
14 Der natürliche Mensch aber nimmt nicht an, was vom Geist Gottes ist; es ist ihm eine Torheit und er kann es nicht erkennen; denn es muss geistlich beurteilt werden.
15 Der geistliche Mensch aber beurteilt alles und wird doch selber von niemandem beurteilt.
16 Denn „wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer will ihn unterweisen“? Wir aber haben Christi Sinn.
 
Im Vers 14 und 15 werden zwei Arten von Menschen gegenübergestellt. Der „natürliche Mensch“ (Anm.: im altgriechischen Urtext mit „Psyche“ oder „Seele“ beschrieben) ist in der menschlichen und somit begrenzten Ebene des Natürlichen, die hier als unfähig erklärt wird, Geistliches deuten zu können.
 
Der „geistliche Mensch“ (Anm.: im altgriechischen Urtext mit „Geist“ oder „Atem“ beschrieben) ist in der übergeordneten und somit unbegrenzten Ebene des Übernatürlichen, die hier als einzige Art für fähig erklärt wird, Geistliches zu deuten und das Denken Christi beinhaltet.
 
Demnach lehrt das Wort Gottes uns zu unterscheiden, ob wir als Heilige aus dem Heiligen Geist geboren aus dieser Dimension des Geistes denken und leben, oder uns trotz Taufe mit dem Heiligen Geist entscheiden, uns im seelischen Bereich aufzuhalten, der irdisch gesinnt ist (vgl. Jakobus 3,15-17).
 
Jakobus 3,15-17:
15 Das ist nicht die Weisheit, die von oben herabkommt, sondern sie ist irdisch, menschlich und teuflisch.
16 Denn wo Neid und Streit ist, da sind Unordnung und lauter böse Dinge.
17 Die Weisheit aber von oben her ist zuerst lauter, dann friedfertig, gütig, lässt sich etwas sagen, ist reich an Barmherzigkeit und guten Früchten, unparteiisch, ohne Heuchelei.
 
Christus hingegen, der Ausdruck von Gottes Liebe als himmlischer Vater, war selbst in der Existenz als in die natürliche Welt geborener Mensch stets übernatürlich in seiner Sohnschaft zum Vater, der ihn als Geist gezeugt hatte. Christus kam „von oben“, so wie auch wir von „oben geboren“ werden, indem wir aus dieser Dimension zu dieser übernatürlichen Weise zu leben bestimmt sind (vgl. Matthäus 11,29).
 
Matthäus 11,29:
29 Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.
 
Als Lehrer dieses Denkens im Geist bietet er sich uns an, um uns den Zugang zu dieser Dimension mit zwei einfachen Prinzipien zu eröffnen, die wir als Jünger hierbei beachten müssen.
Diese geistliche Denkweise, der Sinn Christi, wird hiermit nur denen zugänglich, die sich für zwei Dinge entscheiden und darin das Wesen von Christus erkennen dürfen, das als Ergebnis zu einer anderen Gesinnung führt.
 
Die erste Entscheidung, die erforderlich und unmittelbar die Voraussetzung zur zweiten ist, umfasst eine bewusste Haltung der Identifikation mit Christus (Anm.: die Sohnschaft unter dem Vater), der sich aus Gehorsam für den Willen des Vaters entscheidet.
 
Das nächste und daraus resultierende Prinzip, das der Identifikation mit Jesus Christus folgt, ist die kontinuierliche Lernbereitschaft (Anm.: die Jüngerschaft unter dem Meister), die aus dem gehörten Wort die freiwillige Konsequenz der Anwendung hervorbringt.

Aus diesem Grund beschreibt Jesus Christus hier das Bild von einem Joch, das ein erfahrener Ochse trägt, dem ein Jungstier angelegt wird, um den Jungstier im Joch zu trainieren, was es heißt, als Lastenträger zu dienen und zu leben.
 
Christus ist der Meister, der uns das Leben in der Dimension des Geistes im Herrschen über die irdischen Bereiche von Seele oder sündhafter Einflüsse durch die „Welt“ lehrt, wofür wir eingestellt (Anm.: „eingejocht“) und bereit zu lernen (Anm.: seine Worte anwenden) sein müssen.
 
Es wäre demnach falsch zu behaupten, man hat den Sinn Christi aufgrund der Taufe, Bekehrung oder Taufe im Heiligen Geist „automatisch“, wenn es eindeutig an die Identität als „Sohn“, der sich dem himmlischen Vater unterordnet, sowie „Jünger“, der sich dem Meister und seinen Worten unterordnet, gekoppelt ist.
 
Das Wesen Christi offenbart sich in diesem Kontext als aufrichtig (Anm.: ungeheuchelt, ungespielt) sanftmütig und demütig, um auf die bewusste Anerkennung der alleinigen Größe und Vollkommenheit Gottes hinzuweisen. Diese Anerkennung in Form wahrer Anbetung bleibt jedem natürlichen Menschen unzugänglich, da diese eine Anerkennung der eigenen Unvollkommenheit und Unzulänglichkeit bedeutet, aber ein Herz im Stolz nicht zugeben kann.
 
Aufrichtige Sanftmut und Demut, welche Gegner jedes Stolzes sind und die Weisheit von oben charakterisiert, ergeben sich aus der aktiv gelebten Sohnschaft und Jüngerschaft im Denken eines geübten Heiligen, der sich wieder und wieder von neuem hingibt. Und der sich täglich mit dem Geist vereint, über die persönliche „Ich – mich – meiner – mir“ – Gesinnung der Seele zu herrschen (vgl. Galater 2,20 i.V.m. Philipper 2,3-8).
 
Galater 2,20:
20 Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch (Anm.: temporär in physischem Körper), das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben.
 
Philipper 2,3-8:
3 Tut nichts aus Eigennutz oder um eitler Ehre willen, sondern in Demut achte einer den andern höher als sich selbst, 4 und ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem andern dient.
5 Seid so unter euch gesinnt, wie es der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht: 6 Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, 7 sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt.
8 Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz.
 
Der Wandel im Zentrum des Feuers Gottes
 
Deshalb ist es unabdingbar, dass wir uns in der Sohnschaft Christi im Zentrum des Feuers Gottes aufhalten, das sein verzehrendes Wesen umfasst. Als seine Söhne in Christus Jesus haben wir Anteil an seinem Feuer und leben aus seinem Geist (vgl. 5.Mose 4,24 i.V.m. Hebräer 12,28-29).

5.Mose 4,24:
24 Denn der HERR, dein Gott, ist ein verzehrendes Feuer und ein eifernder Gott.
 
Hebräer 12,28-29:
28 Darum, weil wir ein Reich empfangen, das nicht erschüttert wird, lasst uns dankbar sein und so Gott dienen mit Scheu und Furcht, wie es ihm gefällt; 29 denn unser Gott ist ein verzehrendes Feuer.
 
Das häufig verwendete Wort, das Feuer beschreibt, ist „‘ēš“ und offenbart uns in zwei hebräischen Buchstaben „Aleph“ und „Schin“ den himmlischen Vater in seiner Macht zu lieben, indem es unter anderem auf die lebensspendende Kraft von Wasser und die Aufteilung vereinter Kräfte in der Einheit wie bei einem Zahnrad hinweist.
 
Sich in diesem Feuer aufzuhalten, weist auf die erforderliche Annäherung zu Gott hin, die auch im Psalm 18 geoffenbart wird, indem es um verschiedene Phasen der Nähe zum lebendigen Gott als HERRN, „JAHWE“ geht, der sich selbst in Macht verhüllen und zeigen kann (vgl. Psalm 18,26-32).
 
Psalm 18,26-32:
26 Gegen die Heiligen bist du heilig, und gegen die Treuen bist du treu, 27 gegen die Reinen bist du rein, und gegen die Verkehrten bist du verkehrt.
28 Denn du hilfst dem elenden Volk, aber stolze Augen erniedrigst du.
29 Ja, du machst hell meine Leuchte, der HERR, mein Gott, macht meine Finsternis licht.
30 Denn mit dir kann ich Kriegsvolk zerschlagen und mit meinem Gott über Mauern springen.
31 Gottes Weg ist vollkommen, das Wort des HERRN ist durchläutert. Er ist ein Schild allen, die ihm vertrauen.
32 Denn wo ist ein Gott außer dem HERRN oder ein Fels außer unserm Gott?
 
In diesem Psalm wird in zahlreichen Versen dargelegt, wie eine Annäherung zu dem lebendigen Gott nur dem gelingt, der sein Vertrauen auf ihn setzt, Reinheit aufweist und sich im Glauben in widrigen Umständen auf den HERRN verlässt. Weiterhin wird deutlich, dass sich der HERR zu denen stellt, die seine Größe und Heiligkeit anerkennen (vgl. Psalm 18,2 ff.).
Im Feuer Gottes zu sein bedeutet demnach auch, dass wir an Substanz verlieren können, indem die Hitze der Flammen verzehrend verbrennen, was nicht als „beständig“ oder als „Schlacke“ (Anm.: unerschütterlich) angesehen werden kann. Dieses Prinzip können wir nur tiefer verstehen lernen, indem wir uns als Söhne Gottes verstehen, die vom Vater in dessen Liebe gezeugt wurden.
 
Wir akzeptieren, dass wir in einer Dimension von Oberflächlichkeit und Unreinheit leben, die in der gefallenen Welt besteht, welche wir weder lieben noch den Vorrang geben können, da sie überwunden ist (vgl. 1.Johannes 2,15-17).
 
1.Johannes 2,15-17:
15 Habt nicht lieb die Welt noch was in der Welt ist. Wenn jemand die Welt lieb hat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters.
16 Denn alles, was in der Welt ist, des Fleisches Lust und der Augen Lust und hoffärtiges Leben, ist nicht vom Vater, sondern von der Welt.
17 Und die Welt vergeht mit ihrer Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit.
 
Hierbei wird mit „Welt“ nicht nur der Erdboden oder der Planet Erde beschrieben, sondern die Dimension von „Kosmos“, was die gesamte Struktur der gefallenen ersten Ebene des „unteren Himmels“ umfasst (Anm.: natürlicher und übernatürlicher Bereich des unteren Himmels von Satans Herrschaftsbereich, Lüge und Iniquität gefallener Wesen).
 
Im Klartext lehrt uns das Wort Gottes, wie verheerend wir uns aus der Liebe des Vaters, dem Feuer Gottes (Anm.: Geistbereich, Sphäre in geistlicher Dimension) herausbegeben, wenn wir auch nur einen Gedankengang von dieser „Liebe zur Welt“ in unserem täglichen Leben kultivieren. Hierzu zählt alles, was wir an unser Herz heranlassen, das unsere erste Liebe zum HERRN gefährdet.

Zu diesen gehören unter anderem vorhandene humanistische Gedankenmuster von „falscher Liebe zum Nächsten“, gesellschaftliche Meinungsbildung, die sich über andere erhebt, jede Art von Hochmut oder Selbstgerechtigkeit, stolze Gedanken (Anm.: verborgener oder offen getragener Stolz), die das Ansehen oder Macht von Menschen oder Anerkennung von Statussymbolen beinhalten, sexuelle Unreinheit (Anm.: in jeder Form von geheimen Gedanken, Konsum von unreinen Bildern oder Pornografie, Selbstbefriedigung bis zu außerehelichem Geschlechtsverkehr), Bitterkeit, Unvergebenheit, Selbstmitleid, Undankbarkeit, Trägheit, Manipulation, Gleichgültigkeit, Ablehnung, Untreue, List, Streit, Suchtverhalten, Lästern, Sarkasmus, Grausamkeit (Anm.: Unbarmherzigkeit), Geiz, Gier nach materiellen Dingen, Angst, Träumereien, die seelischer Art sind, etc.
 
Heilige, die meinen mit jeglichen Gedankenmustern, Verhaltensweisen und Gewohnheiten tolerant umzugehen, die solche weltlichen Maßstäbe in sich tragen, können sehr schwer „im Feuer Gottes stehen“ oder sich darin aufhalten, da sie sich nicht an die Regel halten, die Gott für ewig aufgestellt hat: „Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.“ (vgl. Sprüche 3,34; Jakobus 4,6b; 1.Petrus 5,5c).
 
Sprüche 3,34:
34 Er wird der Spötter spotten, aber den Demütigen wird er Gnade geben.
 
Jakobus 4,6b:
… 6b Darum heißt es (vgl. Sprüche 3,34): „Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.“
 
1.Petrus 5,5b-c:
… 5b-c Alle aber miteinander haltet fest an der Demut; denn Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.
 
Die Ebene der Gnade
 
Die Gnade, welche der wohlwollende, liebevolle, unverdiente Ausdruck von Güte einer höher gestellten Person beschreibt, gleicht einer Ebene von Zugang im geistlichen Bereich, weshalb wir aus Glauben in Jesus Christus Zutritt zum Thronraum Gottes haben und uns nur mit dieser Berechtigung unserem heiligen Gott nahen dürfen (vgl. Hebräer 4,14-16).
 
Hebräer 4,14-16:
14 Weil wir denn einen großen Hohenpriester haben, Jesus, den Sohn Gottes, der die Himmel durchschritten hat, so lasst uns festhalten an dem Bekenntnis.
15 Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte mit leiden mit unserer Schwachheit, sondern der versucht worden ist in allem wie wir, doch ohne Sünde.
16 Darum lasst uns hinzutreten mit Zuversicht zu dem Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zu der Zeit, wenn wir Hilfe nötig haben.
 
Wer sich proaktiv dem Wort Gottes unterordnet, greift die Priorität von Heiligung als etwas, dem es nachzujagen gilt, auf – man legt freiwillig unreine, unheilige oder von Hochmut geprägte Gedanken sowie Verhaltensweisen ab und lässt diese im Feuer Gottes „verbrennen“ (vgl. Hebräer 12,14.28-29).
 
Hebräer 12,14.28-29:
14 Jagt dem Frieden nach mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird, …
28 Darum, weil wir ein unerschütterliches Reich empfangen, lasst uns dankbar sein und so Gott dienen mit Scheu und Furcht, wie es ihm gefällt; 29 denn unser Gott ist ein verzehrendes Feuer.
 
Doch gibt es Heilige, die gehen noch einen Schritt weiter, indem sie in der Zunahme der Gegenwart des Feuers eine tiefere Trennung zwischen sich und ihrem alten, vergänglichen „Ich“ aufbauen (vgl. Galater 2,20) und sich in den berauschenden Momenten aufrichtiger Anbetung des Bräutigams in den „Flammen JAHS“ (vgl. Hohelied 8,6) verlieren, so dass sie sich nicht mehr selbst „erheben“ können. Etliche Beispiele von Begegnungen im Wort Gottes mit seinem Feuer weisen auf das Geheimnis des Prinzips von Herrlichkeit und Opferbereitschaft hin, welche mit Liebe verbunden ist.
 
Petrus, ein leidenschaftlicher Jünger, verleugnete hingegen nicht aus Zufall seinen Meister an einem Feuer, wo er sich wärmte, worauf der Hahn von Jesus prophezeit als Zeichen der Verleugnung krähte. Es war ihm nicht möglich, Jesus bis ans Kreuz, dem Feuerherd von Gottes Zorn und Gericht, den er dort tragen sollte, treu beiseite zu stehen (vgl. Markus 14,66-72). Petrus hatte Jesus zwar lieb, aber er hatte seine Zukunft als frei herumlaufender Mann lieber und fürchtete sich, eingesperrt oder für seine Beziehung zum HERRN verfolgt zu werden. Er war zu dieser Zeitphase nicht ins Feuer Gottes hineingegangen, welches zugleich ein Hinweis auf das Zentrum der Liebe Gottes zu uns Menschen ist (vgl. Johannes 3,16 i.V.m. Hohelied 8,6b-c).
 
Johannes 3,16:
16 Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.
 
Hohelied 8,6b-c:
… 8b-c Denn Liebe ist stark wie der Tod und Leidenschaft unwiderstehlich wie das Totenreich. Ihre Glut ist feurig und eine Flamme des HERRN, …
 
Unsere äußere Leidenschaft für Christus kann uns eine gewisse Zeit tragen, jedoch wird sie vom „eifersüchtigen Feuer“ Gottes (Anm.: Sphäre der Gegenwart Gottes) geprüft, was unter anderem beinhaltet, dass wir in Umständen herausgefordert werden zu erkennen, ob wir noch Angst, Furcht oder Befürchtungen vor etwas haben, das uns mehr bedeuten könnte als für Christus allein zu leben oder auch zu sterben (vgl. Philipper 1,21 i.V.m. 1.Könige 18,21-40).
 
Philipper 1,21:
21 Denn Christus ist mein Leben und Sterben ist mein Gewinn.
 
Sich im Feuer Gottes aufzuhalten, beinhaltet demnach eine größere Dimension von Leidenschaft, die mit der ersten Liebe einhergeht und auf Glauben gründet (Anm.: innere Überzeugung), dass Gott als Vater der anbetungswürdige König ist, der über allem regiert und in Ewigkeit herrschen wird (vgl. Offenbarung 4,11).
 
Offenbarung 4,11:
11 Herr, unser Gott, du bist würdig, zu nehmen Preis und Ehre und Kraft; denn du hast alle Dinge geschaffen, und durch deinen Willen waren sie und wurden sie geschaffen.
 
Amen und Amen.

In Seiner Weisheit,
 
Daniel und Tina Glimm