Das Purimfest

Das Wort „Purim“ bedeutet „Lose“ und ist ein biblischer Feiertag (Anm.: Fest), der an die Rettung des jüdischen Volkes vor Haman, dem königlichen Fürsten des Königs Ahasveros (Anm.: Artaxerxes) im antiken persischen Reich erinnert.
 
Das Los der „Vernichtung“
 
Das Fest „Purim“ trägt diesen Namen, weil Haman das „Los“ (Anm.: „pûr“) gebrauchte, um den Tag der Vernichtung des jüdischen Volkes zu wählen. Sein Grund war, dass er sich durch den Juden Mordechai in seiner Ehre gekränkt fühlte. Mordechai hatte sich entschieden, nicht vor Haman in Ehrerbietung niederzufallen (vgl. Esther 3,5-7 i.V.m. 5.Mose 5,7-8).
 
Esther 3,5-7:
5 Und als Haman sah, dass Mordechai nicht die Knie beugte noch vor ihm niederfiel, wurde er voll Grimm.
6 Aber es war ihm zu wenig, dass er nur an Mordechai die Hand legen sollte, denn sie hatten ihm gesagt, von welchem Volk Mordechai sei; sondern er trachtete danach, das Volk Mordechais, alle Juden, die im ganzen Königreich des Ahasveros waren, zu vertilgen.
7 Im ersten Monat, das ist der Monat Nisan, im zwölften Jahr des Königs Ahasveros, wurde das Pur, das ist das Los, geworfen vor Haman, von einem Tage zum andern und von Monat zu Monat, und das Los fiel auf den dreizehnten Tag im zwölften Monat, das ist der Monat Adar.
 
5.Mose 5,7.9a:
7 Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. …
9a Du sollst sie nicht anbeten noch ihnen dienen. Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifernder Gott, …
 
Diese Situation war bereits ein verschlüsselter Hinweis Gottes auf Jesus Christus, als er in der Wüste dem Satan gegenüberstand und ihn in die Schranken wies, indem Jesus auf die alleinige Anbetung von JHWH, dem Gott Israels, klar Bezug nahm (vgl. Matthäus 4,9-10).
 
Matthäus 4,9-10:
… 9 und sprach zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest.
10 Da sprach Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! Denn es steht geschrieben (vgl. 5.Mose 6,13): „Du sollst anbeten den Herrn (Anm.: JHWH), deinen Gott, und ihm allein dienen.“
 
Haman beabsichtigte mit einem von König Ahasveros gebilligten Erlass, alle Juden in den Provinzen zu töten.
 
Die gesamte Geschichte von Purim ist im Buch Esther zu finden.
 
Zur Zeit von Esther erstreckte sich das persische Reich über 127 Provinzen von Indien bis nach Äthiopien (vgl. Esther 1,1).
 
Esther 1,1:
1 So lautete aber das Schreiben: Der Großkönig Artaxerxes entbietet den Statthaltern der hundertundsiebenundzwanzig Provinzen vom Indus bis zum Nil und den Fürsten, die seiner Herrschaft untertan sind, seinen Gruß.
 
Mordechai und Esther
 
Der Vernichtungsplan Hamans wurde von Mordechai, dem Benjaminiter und Cousin von Esther vereitelt. Er adoptierte Esther als seine Tochter, da sie ihre Eltern bereits in jungem Alter verloren hatte (vgl. Esther 2,5-7).
 
Esther 2,5-7:
5 Es war ein jüdischer Mann im Schloss zu Susa, der hieß Mordechai, ein Sohn Jaïrs, des Sohnes Schimis, des Sohnes des Kisch, ein Benjaminiter, 6 der mit weggeführt war von Jerusalem, als Jechonja, der König von Juda, durch Nebukadnezar, den König von Babel, in die Gefangenschaft geführt wurde.
7 Und er war der Pflegevater der Hadassa, das ist Ester, einer Tochter seines Oheims (Anm.: Onkels); denn sie hatte weder Vater noch Mutter. Und sie war ein schönes und feines Mädchen. Und als ihr Vater und ihre Mutter starben, nahm sie Mordechai als Tochter an.
 
Esther wurde später zur Königin von Persien gewählt, die mit ihrem Mut dazu beitrug, dass das jüdische Volk von der Todesgefahr befreit wurde (vgl. Esther 2,17).
 
Esther 2,17:
17 Und der König gewann Ester lieber als alle Frauen und sie fand Gnade und Gunst bei ihm vor allen Jungfrauen. Und er setzte die königliche Krone auf ihr Haupt und machte sie zur Königin an Waschtis statt.
 
Dieser Tag der Befreiung wurde für das Volk Israel zu einem Tag des Feierns und der Freude (vgl. Esther 9,17-22).
 
Esther 9,17-22:
17 Das geschah am dreizehnten Tage des Monats Adar und sie ruhten am vierzehnten Tage desselben Monats. Den machten sie zum Tage des Festmahls und der Freude.
18 Aber die Juden in Susa waren zusammengekommen am dreizehnten und vierzehnten Tage und ruhten am fünfzehnten Tage, und diesen Tag machten sie zum Tage des Festmahls und der Freude.
19 Darum machen die Juden, die in den Dörfern und Höfen wohnen, den vierzehnten Tag des Monats Adar zum Tag des Festmahls und der Freude und senden einer dem andern Geschenke.
20 Und Mordechai schrieb diese Geschichten auf und sandte Schreiben an alle Juden, die in allen Ländern des Königs Ahasveros waren, nah und fern, 21 sie sollten als Feiertage den vierzehnten und fünfzehnten Tag des Monats Adar annehmen und jährlich halten 22 als die Tage, an denen die Juden zur Ruhe gekommen waren vor ihren Feinden, und als den Monat, in dem sich ihre Schmerzen in Freude und ihr Leid in Festtage verwandelt hatten: dass sie diese halten sollten als Tage des Festmahls und der Freude und einer dem andern Geschenke und den Armen Gaben schicke.
 
Der Jude Mordechai hatte von dem mörderischen Plan Hamans erfahren und sein Volk aufgerufen zu beten und zu fasten. Zeitgleich plante seine Cousine, die Königin Esther den Fall von Haman bei einem von ihr arrangierten und mit Wein begleiteten Festessen, zu dem sie lediglich den König und Haman, seinen Regierenden, einlud.
 
Das arrangierte Festessen von Esther
 
Das Festessen erstreckte sich über mehrere Tage, so dass der Plan Hamans am zweiten Tag des Festessens dem König gegenüber offenbart wurde.
 
Daraufhin wurde Haman auf den Befehl des Königs hin gehängt. Somit wurde das jüdische Volk am 13. Adar in einem zweiten Erlass des Königs, welcher ein Erlass gegen das Dekret der Ermordung des jüdischen Volkes war, berechtigt, sich gegen Personen mit dem Vorhaben sie zu töten zu verteidigen (vgl. Esther 7,3-6.9-10; Esther 8,8; Esther 9,1).
 
Esther 7,3-6.9-10:
3 Die Königin Ester antwortete: Hab ich Gnade vor dir gefunden, o König, und gefällt es dem König, so gib mir mein Leben um meiner Bitte willen und mein Volk um meines Begehrens willen.
4 Denn wir sind verkauft, ich und mein Volk, dass wir vertilgt, getötet und umgebracht werden. Wären wir nur zu Knechten und Mägden verkauft, so wollte ich schweigen; denn die Bedrängnis wäre nicht so groß, dass man den König darum belästigen müsste.
5 Der König Ahasveros antwortete und sprach zu der Königin Ester: Wer ist der oder wo ist der, der sich hat in den Sinn kommen lassen, solches zu tun?
6 Ester sprach: Der Feind und Widersacher ist dieser niederträchtige Haman! Haman aber erschrak vor dem König und der Königin. …
9 Und Harbona, einer der Kämmerer vor dem König, sprach: Siehe, es steht ein Galgen beim Hause Hamans, fünfzig Ellen hoch, den er für Mordechai aufgerichtet hat, der doch zum Wohl des Königs geredet hat. Der König sprach: Hängt ihn daran auf!
10 So hängte man Haman an den Galgen, den er für Mordechai aufgerichtet hatte. Da legte sich des Königs Zorn.
 
Esther 8,8:
8 So schreibt nun ihr wegen der Juden, wie es euch gefällt, in des Königs Namen und siegelt es mit des Königs Ring. Denn ein Schreiben, das in des Königs Namen geschrieben und mit des Königs Ring gesiegelt war, durfte niemand widerrufen.
 
Esther 9,1-2:
1 Im zwölften Monat, das ist der Monat Adar, am dreizehnten Tage, als des Königs Wort und Gesetz ausgeführt werden sollte, eben an dem Tage, als die Feinde der Juden hofften, sie zu überwältigen, und sich es wandte, dass nun die Juden ihre Feinde überwältigen sollten, 2 da versammelten sich die Juden in ihren Städten in allen Ländern des Königs Ahasveros, um Hand anzulegen an die, die ihnen übel wollten. Und niemand konnte ihnen widerstehen; denn die Furcht vor ihnen war über alle Völker gekommen.
 
Die Vereitelung Gottes
 
Der Tag des 13. Adar, an dem Haman das Los (Anm.: „pûr“) warf und die Vernichtung des jüdischen Volkes plante, wurde zu einem Tag der eigenen Falle für ihn (vgl. Sprüche 26,27).
 
Sprüche 26,27:
27 Wer eine Grube macht, der wird hineinfallen; und wer einen Stein wälzt, auf den wird er zurückkommen.
 
Es ist kein Zufall, dass das hebräische Wort „pûr“ auch „einen Bund brechen, (einen Plan) zunichte machen, vereiteln“ bedeutet. (Anm.: Teilauszug aus der Elberfelder Studienbibel mit der Wortschlüsselnummer: 6463, 6464*)
 
Anhand dieser Worterklärung wird deutlich, dass Gott in seinem Ewigkeitsplan den im Erlass festgelegten Angriff des Feindes auf sein Volk bereits zum Zeitpunkt des „Lose-werfens“ vereitelte, woraus folgte, dass der Feind einige Zeit später mit dessen Gefolgschaft seine eigene Vernichtung erlebte (vgl. Kolosser 2,15).
 
Kolosser 2,15:
15 Er (Anm.: JHWH) hat die Mächte und Gewalten ihrer Macht entkleidet und sie öffentlich zur Schau gestellt und hat einen Triumph aus ihnen gemacht in Christus.
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm