Die Fundamente erneuern. Das einfache Evangelium

Psalm 11,3:
Wenn die Fundamente zerstört sind, was kann der Gerechte dann noch tun?
 
Das ist eine berechtigte Frage, oder? Dieser kurze Psalm, der  von David geschrieben wurde, zeigt sein Verständnis nicht  nur über natürliche, sondern auch über geistliche Kriegsführung. Das Königreich der Dunkelheit bleibt unbehelligt, solange die Heiligen schlafen, politisieren oder, was noch schlimmer ist, sich auf den König der Dunkelheit konzentrieren. Aber wenn die Gemeinde sich in Einheit um den König versammelt und Seinen Befehlen gehorcht,-- dann haben wir Krieg.
 
Trotz ihrer Fehler, Flecken und Schwachheiten befindet sich Jesus und das Königreich doch noch soweit im Zentrum der Gemeinde, dass wir der entscheidenden Machtprobe immer näher rücken. Doch bleibt trotzdem die Frage nach unseren Fundamenten offen, Werden wir uns selbst treu bleiben und für die Wiederherstellung dieser Fundamente, auch unter Druck, kämpfen, oder werden wir nach einer anderen Antwort suchen?
 
Auch wenn wir im Moment vielleicht nur ein Grad von der Route abweichen, werden wir doch, je länger wir auf diesem Weg bleiben, uns immer weiter vom Ziel entfernen. Wir stecken in der Gemeinde eindeutig in einem von Gott zugelassenen Bürgerkrieg.
 
AUTSCH!
Ich weiß, das klingt ungeheuerlich. Seht mal, was Paulus im 1. Korinther 11, 17-19 schreibt:
Was das nächste Thema anbelangt; da bin ich überhaupt nicht erfreut; Es scheint mir so, dass wenn ihr zusammenkommt, ihr euch von eurer schlechtesten, statt von eurer besten Seite zeigt. Zuerst wurde mir berichtet, dass ihr untereinander uneins seid, indem ihr miteinander im Konkurrenzkampf liegt und euch gegenseitig kritisiert. Es fällt mir sehr schwer, dies zu glauben, aber es muss wohl so sein. Das Beste, was ich dazu sagen kann ist, dass eine Testphase die Wahrheit ans Licht bringen und  betätigen wird. (Message Bible  übersetzt)
 
Wie schon von Paulus festgestellt, mag die Situation beunruhigend sein, aber sie ist nur ein Test. Wie sieht der Test aus? Was werden die Heiligen in einer Zeit tun, in der die Fundamente der Gemeinde und der Nationen angegriffen werden? Einfach so weitermachen wie bisher können wir uns unter keinen Umständen mehr leisten. Wir müssen nicht unbedingt mehr als bisher tun, aber unser Augenmerk auf das richten, was effektiver und rentabler ist.
 
Was so überaus wunderbar ist, wenn wir in Christus sind, ist die Freiheit, die Er uns in fast jedem Bereich gibt. Wir sind nicht mehr unter dem Gesetz. Stattdessen sind wir von der Strafe der Sünde befreit worden. Wir sind frei, Ihn mit aller Kreativität, die Er uns gegeben hat anzubeten und zu ehren. Wir sind von der Armuts-Mentalität freigesetzt worden, weil wir wissen, dass Gott grenzenlose Reichtümer besitzt. Wir sind auch nicht mehr unter den Flüchen des Bösen und haben deshalb Zugang zu Heilung und ganzheitlicher Wiederherstellung. „Wegen der Freiheit hat Christus uns freigesetzt… benützt diese Freiheit aber nicht als eine Gelegenheit um selbstsüchtig zu sein“.(paraphrasiert) Das sind Worte, die Paulus an die Galater richtete. (Galater 5,1 & 13)
 
Freiheit bringt nicht nur Vorrechte, sondern auch Verantwortung mit sich –aber nicht Rechte! Tatsächlich hat das Wort „Rechte“ nicht die Bedeutung, wie wir sie heute verstehen, wenn wir z.B. sagen: „ Ich bekomme, was ich will! Es ist mein Recht.“
 
Ursprünglich hat das Wort etwas mit recht, richtig und ehrenhaft zu tun. Der einzige Grund, warum ich das schreibe ist deshalb, weil diese falsche Bedeutung von „das Recht haben“ auch das Gedankengut der Gemeinde infiltriert hat. Ich möchte damit verdeutlichen, dass ein Großteil unserer Gedanken auf das gerichtet ist, was wir wollen, weil wir ja die Freiheit haben zu wählen.
Aber was wir wollen und die Ziele, auf die wir unser Augenmerk richten, sind nicht unbedingt das, was Gott für uns will oder was das Beste 1.) für uns 2.) für die Gemeinde als Ganzes oder 3.) für die Welt ist, die wir versuchen für Christus zu gewinnen. Werden wir uns einzig und allein auf Jesus verlassen? Nicht Menschen, Methoden oder kulturelle Trends werden uns befähigen, die Welt zu erreichen, sondern nur die Kraft des auferstandenen Herrn.
 
1.Korinther 1,10-13, 18-19, 23-25, 29-31…
 
Nichts anderes außer Christus:  1. Korinther Kapitel 1 und 2,1-5

Ich ermutige euch, das ganze erste Kapitel aus 1. Korinther in seinem Zusammenhang zu lesen. Ich habe aus Platzgründen nur ein paar Verse herausgenommen. Aber was Paulus uns hier ganz eindeutig über DEN TEST mitteilen möchte lautet: “Werden wir der einfachen Wahrheit des Evangeliums als Quelle der Kraft für die Gemeinde treu bleiben, oder folgen wir Menschen nach und deren Philosophien und Glaubenskonzepten?”
 
1. Korinther 1,10-13:
Ich ermahne euch aber, liebe Brüder, im Namen unseres Herrn Jesus Christus, dass ihr alle mit einer Stimme redet (in vollkommner Harmonie und Übereinstimmung seid in dem, was ihr sagt) und lasst keine Spaltungen unter euch sein, sondern haltet aneinander fest in "einem" Sinn und in "einer" Meinung.
Denn es ist mir bekannt geworden über euch, liebe Brüder, durch die Leute der Chloë, dass Streit unter euch ist.
Ich meine aber dies, dass unter euch der eine sagt: Ich gehöre zu Paulus, der andere: Ich zu Apollos, der Dritte: Ich zu Kephas, der Vierte: Ich zu Christus. Wie? Ist Christus etwa zerteilt? Ist denn Paulus für euch gekreuzigt? Oder seid ihr auf den Namen des Paulus getauft? (Luther)
… Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden; uns aber, die wir selig werden, ist's eine Gotteskraft.
Denn es steht geschrieben (Jesaja 29,14): “Ich will zunichte machen die Weisheit der Weisen, und den Verstand der Verständigen will ich verwerfen.” … wir aber predigen den gekreuzigten Christus, den Juden ein Ärgernis und den Griechen eine Torheit;  denen aber, die berufen sind, Juden und Griechen, predigen wir Christus als Gottes Kraft und Gottes Weisheit.)
 Denn die Torheit Gottes ist weiser, als die Menschen sind, und die Schwachheit Gottes ist stärker, als die Menschen sind. … damit sich kein Mensch vor Gott rühme durch ihn aber seid ihr in Christus Jesus, der uns von Gott gemacht ist zur Weisheit und zur Gerechtigkeit und zur Heiligung und zur Erlösung
damit, wie geschrieben steht (Jeremia 9,22-23): “Wer sich rühmt, der rühme sich des Herrn!” (Luther)
 
1.Kointher 2,1-5:
Auch ich, liebe Brüder, als ich zu euch kam, kam ich nicht mit hohen Worten und hoher Weisheit, [wenn es darum geht, was Gott durch Christus für die Errettung der Menschen getan hat] euch das Geheimnis Gottes zu verkündigen.
Denn ich hielt es für richtig, unter euch nichts zu wissen als allein Jesus Christus, den Gekreuzigten.
Und ich war bei euch in (einen Zustand) der Schwachheit, (in den ich hinein gegeben wurde) und in Furcht (Angst und Schrecken) und mit großem Zittern; (nachdem ich zu euch gekommen war) und mein Wort und meine Predigt geschahen nicht mit überredenden (überzeugenden, verführerischen) Worten menschlicher Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft, (ein Beweis durch den Heiligen Geist und durch die Kraft Gottes), die in und durch mich in den Gedanken der Zuhörer die allerheiligsten Gefühlen weckte, so dass sie dadurch überzeugt wurden, damit euer Glaube nicht stehe auf Menschenweisheit, (menschliche Philosophie) sondern auf Gottes Kraft.
 
Paulus weist auf die Spaltungen hin und macht deutlich, warum sie entstanden sind. Im Grunde genommen dreht sich in dieser Gemeinde eigentlich alles nur um Menschenverehrung, um Stolz über die eigenen geistlichen Gaben und nicht um Christus. Heute haben wir das gleiche Problem wieder. Während Gott jemanden wie Paulus für die Korinther gebraucht um Menschen in das Königreich hineinzubringen und sie in ihrem Glauben zu festigen, sind wir schnell dabei, unseren Fokus, warum wir errettet sind und für was die Gemeinde existiert, zu verlieren.
 
So finden wir uns heute, genau wie zu Paulus´ Zeiten in Spaltungen wieder ( verschiedene Lager) und wir müssen feststellen, dass viele in den “Lagern” nach Einheit rufen. Paulus´ Antwort muss auch unsere Antwort sein: „nichts als  nur Christus und Ihn gekreuzigt“.
Immer, wenn wir unseren Blick mehr auf Menschen, Philosophien oder auf Gaben als auf den Geber richten, kommen wir in Schwierigkeiten. Wir müssen das, was groß ist als groß und was klein ist als klein einstufen. Während unserer Erneuerungsbewegung war es das Beste, was wir tun konnten, dass wir Christus verkündigten und nicht Manifestationen. Hin und wieder mussten wir auf Fragen über bestimmte Ereignisse, die in einer echten Ausgießung eben immer wieder passieren, Auskunft geben und da war meine häufigste Antwort: „Ich weiß es nicht, aber ich kenne Christus und die Früchte von dem, was Er tut. Wir wollen unseren Blick weiterhin auf Ihn richten.“
 
Wenn Propheten mit ins Spiel kommen, dann wollen wir nicht, dass irgendjemand  in eine Abhängigkeit von Menschen oder in eine ungesunde Faszination ihrer Gaben hineingerät, sondern dass sie ihrem von Christus gegebenen Auftrag, die Heiligen zuzurüsten, gerecht werden.  Die prophetische Bewegung hat in der Gemeinde wieder neue Hoffnung für eine Erweckung auf nationaler und weltweiter Ebene freigesetzt. So lasst uns dieser Hoffnung Füße geben und uns der Aufgabe widmen, Christus zusammen mit dem Wort und dem Geist in die Welt hinein zu tragen.
 
Wenn wir uns wirklich selber darin treu bleiben und Jesus ehren wollen, dann müssen wir uns Jesus, seiner Gemeinde und seinen Zielen ganz hingeben. Christus muss der Erste in allen Dingen, sowohl im persönlichen, wie auch im gemeinschaftlichen Bereich, sein. Er baut auf dieser Erde nichts anderes als nur die Gemeinde.
 
Sein Königreich ist gekommen und ist schon hier bei uns, aber der Gemeinde kommt immer noch der Auftrag zu, es auszuweiten und zu repräsentieren. Wenn wir also die Gemeinde klein reden, dann tun wir das auch mit Christus und uns selber- und was passiert dann mit Seinem Ziel?

„Der Menschensohn ist gekommen zu suchen und zu erretten, was verloren ist.“ (Lukas 19,10)

„Gott salbte Jesus, der umher ging und Gutes tat, die Kranken heilte und alle, die vom Teufel bedrückt waren.“ (Apostelgeschichte 10,38)

„Deswegen ist der Sohn Gottes geoffenbart worden, dass er die Werke des Teufels zerstört.“ (1. Johannes 3,8)

"Ich suche nicht nach meinem eigenen Willen, sondern den Willen des Vaters, der mich gesandt hat." (Johannes 5,30)
 
Er hat alles, was er je gesagt und getan hat in seinem großen Missionsbefehl zusammengefasst und wollte, dass das Herzstück dieses großen Missionsbefehles hinausgetragen wird. Das ganze ist nicht wirklich schwierig, aber für manche in unserer heutigen Zeit mag es vielleicht nicht spektakulär genug sein. Doch genau dafür ist Jesus gestorben.
 
Die stärksten Waffen, die uns zur Verfügung stehen sind das Leben in wahrer Gerechtigkeit, das Wort Gottes. Gebet und das Verbreiten des Evangeliums, das durch mitfolgende Zeichen bestätigt wird.
Wir brauchen unbedingt moderne Apostel unserer Tage, die dies bewerkstelligen. Aber um ein Apostel sein zu können, musst du zuerst ein Jünger sein, der dann selber Jünger ausbildet. Wenn unsere Arbeit nicht diese Ausrichtung besitzt, begrenzen wir Gott und überlassen die Welt den Händen der Bösen. Uns steht ein sehr enges Zeitfenster zur Verfügung, in dem Millionen Menschen zu Christus finden können. Wir können uns aber unter keinen Umständen eine Abwendung von der wahren Quelle der Kraft und auch keine Kritik an denen, die schon arbeiten, leisten.
 
Lasst mich, bevor ich zum Schluss komme noch eines sagen: Während der Bürgerkrieg in den eigenen Reihen tobt, wollen wir uns auf die Liebe ausrichten, aber vor allem auch darauf, Christus und dem Evangelium gegenüber treu zu bleiben, egal, mit welchem geringeren Anspruch andere sich auch immer zufrieden geben mögen. Ich bete täglich dafür, dass der gesamte Leib Christi wieder zu den ursprünglichen Fundamenten zurückkehrt: CHRISTUS PLUS NICHTS und Ihn damit ehren, dass wir unsere Leben genauso hingeben, wie Er es getan hat, damit wir mit der Hoffnung des Evangeliums eine verlorene und sterbende Welt erreichen.
 
Es ist so leicht mit dem Finger darauf zu deuten, was in der Gemeinde falsch läuft, aber vielleicht wäre es hilfreich, einfach einmal den Blick nach innen zu kehren und zu untersuchen auf welchem Fundament wir stehen. Wenn es nicht Christus ist, dann lohnt es sich wahrscheinlich nicht, sich dafür einzusetzen.
 
Denny Cline
Senior Leader, Jesus Pursuit Church

Übersetzung:
Ruth Böhringer-Kielman