Der Ursache weshalb Hiob leiden musste

Da im Leib Jesu des Öfteren in Bezug auf das Thema Krankheit und die nicht immer sofort eintretende Heilung auf die Leidensgeschichte Hiobs hingewiesen wird, möchte ich mit dieser Botschaft zu einem besseren Verständnis beitragen.
Ich weiß aus verschiedenen Gesprächen mit Gläubigen zu diesem Thema, dass einige von ihnen das Leben von Hiob als Argument für die nicht sofort eintretende Heilung nehmen.
An dieser Stelle möchte ich jedoch festhalten, dass Jesus Christus für uns Menschen ans Kreuz von Golgatha gegangen ist und alle Sünde, Schmerzen, Krankheit und auch den Tod auf sich genommen hat, um den Menschen, die sein Werk mit einem offenen Herzen annehmen zur Rettung und vollkommenen Heilung zu werden (vgl. Jesaja 53,4-5 i.V.m. Johannes 3,16; Römer 8,21).

Jesaja 53,4-5:
4 Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre.
5 Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.

Johannes 3,16:
16 Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.

Römer 8,21:
… 21 denn auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes.

Was war die Ursache für das Leid in dem Leben von Hiob?

Wenn man das Familienleben von Hiob genauer studiert, kann man einen Misstand in der Beziehung zwischen den Kindern Hiobs erkennen, der dem sündhaften Lebensstil der Söhne Elis gleichkommt.
Bei den Kindern Hiobs handelte es sich um sieben Söhne und drei Töchter, die ununterbrochen danach verlangten zu feiern und betrunken zu sein. Wenn sie feierten, luden sie ihre Schwestern ein und betranken sich, um später mit ihnen in Unreinheit zu fallen (vgl. Hiob 1,1-4).

Hiob 1,1-4:
1 Es war ein Mann im Lande Uz, der hieß Hiob. Der war fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und mied das Böse. 2 Und er zeugte sieben Söhne und drei Töchter, 3 und er besaß siebentausend Schafe, dreitausend Kamele, fünfhundert Joch Rinder und fünfhundert Eselinnen und sehr viel Gesinde, und er war reicher als alle, die im Osten wohnten. 4 Und seine Söhne gingen hin und machten ein Festmahl, ein jeder in seinem Hause an seinem Tag, und sie sandten hin und luden ihre drei Schwestern ein, mit ihnen zu essen und zu trinken.

Diese Tatsache mag für einige an dieser Stelle vielleicht etwas erschütternd klingen, jedoch kann man an dem Verhalten von Hiob erkennen, dass er für seine Kinder vor Gott eintrat und um Vergebung bat (vgl. Hiob 1,5).

Hiob 1,5:
5 Und wenn die Tage des Mahles um waren, sandte Hiob hin und heiligte sie und machte sich früh am Morgen auf und opferte Brandopfer nach ihrer aller Zahl; denn Hiob dachte: Meine Söhne könnten gesündigt und Gott abgesagt haben in ihrem Herzen. So tat Hiob allezeit.

Die Begründung, warum Hiob den Satz sagte:
“Das was ich fürchtete, kam über mich (vgl. Hiob 3,25)!?” ist darin zu finden, dass er davor Angst hatte, dass seine Söhne ihre Schwestern nehmen und mit ihnen schliefen würden.
Hiob wusste um diesen Umstand vielleicht nicht einhundertprozentig, jedoch ahnte er, dass der Schutzraum Gottes durch die sündhafte Vorgehensweise seiner Kinder zerstört wurde und sie dadurch als Familie angreifbar für den Teufel wurden.
Es war die Unterlassungssünde Hiobs, die den Teufel dazu veranlasste vor Gott zu treten und ihn zu verklagen.
Auch die Engel des HERRN waren Zeugen von dieser Schandtat der Söhne Hiobs (vgl. Hiob 1,6).
Wir dürfen nicht vergessen, dass wir eine Wolke von Zeugen um uns herum haben, die uns auf unserem Glaubensweg dazu animieren in Reinheit und Heiligkeit zu leben (vgl. Hebräer 12,1).

Hiob 1,6:
6 Es begab sich aber eines Tages, da die Gottessöhne kamen und vor den HERRN traten, kam auch der Satan unter ihnen.

Hebräer 12,1:
1 Darum auch wir: Weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, lasst uns ablegen alles, was uns beschwert, und die Sünde, die uns ständig umstrickt, und lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist, ...

Es ist deutlich zu erkennen, dass Hiob nach den Tagen des Festmahles seine Söhne und Töchter heiligte und Brandopfer vor Gott darbrachte (vgl. Hiob 1,5).
Er tat es, weil seine Söhne in ihrer Trunkenheit sexuell ausschweiften und sich an ihren Schwestern verunreinigten. Man kann in 1.Mose 9,20-21 und auch in 1.Mose 19,31-36 erkennen, dass der übermäßige Konsum von Alkohol zur Unzucht bzw. Blöße führte.

1.Mose 9,20-21:
20 Noah aber, der Ackermann, pflanzte als Erster einen Weinberg.
21 Und da er von dem Wein trank, ward er trunken und lag im Zelt aufgedeckt.

1.Mose 19,31-36:
31 Da sprach die ältere zu der jüngeren: Unser Vater (Anm.: Lot) ist alt und kein Mann ist mehr im Lande, der zu uns eingehen könnte nach aller Welt Weise.
32 So komm, lass uns unserm Vater Wein zu trinken geben und uns zu ihm legen, dass wir uns Nachkommen schaffen von unserm Vater.
33 Da gaben sie ihrem Vater Wein zu trinken in derselben Nacht. Und die erste ging hinein und legte sich zu ihrem Vater; und er ward es nicht gewahr, als sie sich legte noch als sie aufstand.
34 Am Morgen sprach die ältere zu der jüngeren: Siehe, ich habe gestern bei meinem Vater gelegen. Lass uns ihm auch diese Nacht Wein zu trinken geben, dass du hineingehst und dich zu ihm legst, damit wir uns Nachkommen schaffen von unserm Vater.
35 Da gaben sie ihrem Vater auch diese Nacht Wein zu trinken. Und die jüngere machte sich auch auf und legte sich zu ihm; und er ward es nicht gewahr, als sie sich legte noch als sie aufstand.
36 So wurden die beiden Töchter Lots schwanger von ihrem Vater.

Das unantastbare Leben von Hiob

Hiobs Leben durfte der Satan nicht anrühren, weil Hiob einen Bund mit Gott hatte und das Böse mied. Doch seine Söhne durchtrennten den Bund durch ihr bewusstes, sündhaftes Verhalten, so dass Satan das Anrecht hatte in den Thronraum des Vaters zu kommen und die Familie Hiobs zu zerstören (vgl. Hiob 1,12)!

Hiob 1,12:
12 Der HERR sprach zum Satan: Siehe, alles, was er hat, sei in deiner Hand; nur an ihn selbst lege deine Hand nicht. Da ging der Satan hinaus von dem HERRN.

Die Sünde seiner Söhne riss eine Bresche in die Schutzmauer des himmlischen Vaters, die er um Hiob und seine Familie gestellt hatte.
Dieser Angriff Satans war rechtens, weil Hiob es unterließ seine Söhne persönlich zurechtzuweisen.
Er verschloss wie der Hohepriester Eli seine Augen vor der Sünde seiner Söhne (vgl. 1.Samuel 2,12- Kapitel 4).
Auch die Reaktion von Hiobs Frau, war ein Hinweis, dass sie nicht ein wahrhaftiges und treues Herz Gott gegenüber gehabt hatte (vgl. Hiob 2,9).

Hiob 2,9:
9 Und seine Frau sprach zu ihm: Hältst du noch fest an deiner Frömmigkeit? Sage Gott ab und stirb!
 
Ich möchte gerade an dieser Stelle, die Personen, die in Verantwortung über Menschen stehen eine Frage stellen, ob Sünde in der jeweiligen “Familie” vorhanden ist, die toleriert und nicht beim Namen genannt wird.
Es ist bedeutend, dass Väter und Mütter in Christus geöffnete Augen für ihre Söhne und Töchter haben.
Wir müssen Sünde beim Namen nennen und zur Buße aufrufen. Es genügt nicht nur für sie vor den HERRN zu treten, um Buße wie Hiob zu tun.
Die betreffenden Personen sollten direkt auf den Misstand hingewiesen werden, damit sie es in ihrem Herzen erkennen und gemäß dem Wort Gottes handeln. Wenn sie dies nicht wollen, dann müssen sie leider der Welt übergeben und aus der Gemeinschaft der Heiligen für eine gewisse Zeit ausgesondert werden, so wie es Paulus seinem geistlichen Sohn Timotheus erklärte (vgl. 1.Timotheus 1,20).

1.Timotheus 1,20:
20 Unter ihnen sind Hymenäus und Alexander, die ich dem Satan übergeben habe, damit sie in Zucht genommen werden und nicht mehr lästern.

Dieses Übergeben der unbelehrbaren Söhne und Töchter in die Welt ist ein sehr schwerer Schritt, der aber dazu dienen soll, dass sie wieder zum HERRN und König Jesus Christus zurückkommen, so wie der verlorene Sohn von dem Jesus in seinem Gleichnis sprach.
Es waren die Schoten der Schweine, die den verlorenen Sohn zum Nachdenken veranlassten, um den Plan der Umkehr in das Haus des Vaters zu schmieden (vgl. Lukas 15,16-18).

Lukas 15,16-18:
16 Und er begehrte, seinen Bauch zu füllen mit den Schoten, die die Säue fraßen; und niemand gab sie ihm.
17 Da ging er in sich und sprach: Wie viele Tagelöhner hat mein Vater, die Brot in Fülle haben, und ich verderbe hier im Hunger!
18 Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir.

Das aufeinander Acht haben und die Liebe

Es ist notwendig, dass die wahre Liebe Jesu in seiner Gemeinde existent ist, indem wir liebevoll aufeinander achten und die Wahrheit sprechen, was bedeutet, dass wir Haltungen, die nicht in Übereinstimmung mit dem Wort Gottes sind, nicht tolerieren dürfen, um dadurch das Zunehmen des falschen Sauerteigs zu verhindern, der auch mit dem Wachsen eines Krebsgeschwürs gleichgesetzt werden kann (vgl. Hebräer 10,23-25; Markus 8,15; 2.Timotheus 2,16-19).

Hebräer 10,23-25:
23 Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat; 24 und lasst uns aufeinander Acht haben und uns anreizen zur Liebe und zu guten Werken 25 und nicht verlassen unsre Versammlungen, wie einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, und das umso mehr, als ihr seht, dass sich der Tag naht.

Markus 8,15:
15 Und er gebot ihnen und sprach: Schaut zu und seht euch vor, vor dem Sauerteig der Pharisäer und vor dem Sauerteig des Herodes.

2.Timotheus 2,16-19:
16 Halte dich fern von ungeistlichem losem Geschwätz; denn es führt mehr und mehr zu ungöttlichem Wesen, 17 und ihr Wort frisst um sich wie der Krebs. Unter ihnen sind Hymenäus und Philetus, 18 die von der Wahrheit abgeirrt sind und sagen, die Auferstehung sei schon geschehen, und bringen einige vom Glauben ab.
19 Aber der feste Grund Gottes besteht und hat dieses Siegel: Der Herr kennt die Seinen; und: Es lasse ab von Ungerechtigkeit, wer den Namen des Herrn nennt.

Wenn gläubige Menschen, die eine lauwarme Herzenshaltung besitzen der Welt überantwortet werden, soll dieser Vorgang nicht bedeuten, dass wir nicht weiter für sie für Umkehr beten.
Es ist wichtig, dass Väter und Mütter in Christus, wie der Vater in dem Gleichnis vom verlorenen Sohn mit offenen Armen und Augen Ausschau nach denen halten, die gegangen sind und wieder zurück zum Haus des Vaters umkehren wollen (vgl. Lukas 15,20).

Lukas 15,20:
20 Und er machte sich auf und kam zu seinem Vater. Als er aber noch weit entfernt war, sah ihn sein Vater und es jammerte ihn; er lief und fiel ihm um den Hals und küsste ihn.

Amen und Amen.

In Seiner Wahrheit,

Daniel Glimm