Das Maß der Tzadikim – Gerechten und Gottes Gerechtigkeit

Anhand von 1.Mose 18,16ff. können wir von einer geistlichen Bewegung lesen, die mit der Erscheinung Gottes verbunden ist. Hierbei sah Abraham den HERRN in der Facette von drei Männern, als Abraham zuvor an der Tür seines Zeltes saß und seine Augen erhob zur Zeit als der Tag am heißesten war. Während er seine Augen erhob, sah er drei Männer auf sich zukommen (vgl. 1.Mose 18,1-5).
 
1.Mose 18,1-5:
1 Und der HERR erschien ihm im Hain Mamre, während er an der Tür seines Zeltes saß, als der Tag am heißesten war.
2 Und als er seine Augen aufhob und sah, siehe, da standen drei Männer vor ihm. Und als er sie sah, lief er ihnen entgegen von der Tür seines Zeltes und neigte sich zur Erde 3 und sprach: Herr, hab ich Gnade gefunden vor deinen Augen, so geh nicht an deinem Knecht vorüber.
4 Man soll euch ein wenig Wasser bringen, eure Füße zu waschen, und lasst euch nieder unter dem Baum.
5 Und ich will euch einen Bissen Brot bringen, dass ihr euer Herz labt; danach mögt ihr weiterziehen. Denn darum seid ihr bei eurem Knecht vorübergekommen. Sie sprachen: Tu, wie du gesagt hast.
 
Die Bedeutung von prophetischer Erwartungshaltung
 
Gerade in einer Zeit, wenn wir im Geist geprüft werden, was repräsentiert wird „zur heißesten Tageszeit“, sollten wir uns mit einer prophetischen Erwartungshaltung im Geist in dem Erlöser positionieren (Anm.: an der Tür des Zeltes sitzen; vgl. Johannes 10,9) und danach Ausschau halten, dass Gott uns begegnet und zu uns über unsere Verheißung sowie die Zukunft spricht.
 
Hierbei ist es wichtig, dass wenn wir die Präsenz Gottes wahrnehmen, wir uns ihr entsprechend nähern, so wie es uns als Prinzip Jakobus 4,8a offenbart.
 
Jakobus 4,8a:
8a Naht euch zu Gott, so naht er sich zu euch. …
 
Abraham hatte sich entschieden, sich dieser Erscheinung zu nähern und gegenüber den drei Männern Gastfreundschaft zu üben, indem er ihnen Wasser zur Verfügung stellte, so dass sie sich die Füße waschen konnten und ihnen auch zu essen gab.
 
Nachdem Abraham den HERRN in Form dieser drei Männer bewirtete und ihm sowie seiner Frau Sarah die Verheißung der Zukunft mitgeteilt wurde, heißt es in 1.Mose 18,16, dass sich die Männer von ihrem Platz erhoben und gegen Sodom schauten. Hierbei wollte Abraham sie begleiten, um sie zu verabschieden.
 
1.Mose 18,16:
16 Da brachen die Männer auf und wandten sich nach Sodom, und Abraham ging mit ihnen, um sie zu geleiten.
 
Das Böse in unserem Umfeld und Gottes gerechtes Wesen
 
Manchmal kommt es vor, dass der HERR einen bösen Umstand in der Nähe unseres Umfeldes zulässt, um sein gerechtes Wesen und Herz zu offenbaren, weil es im Wort Gottes heißt, dass die Männer gegen Sodom schauten.
 
Daraufhin fand eine Konversation von Seiten des HERRN – JAHWE zwischen beiden statt, die den Plan der Etablierung der Gerechtigkeit Gottes für Sodom und Gomorra beinhalten sollte, wobei Abraham in den Geistbereich ging, und vor Gott trat, um mit ihm zu verhandeln (vgl. 1.Mose 18,20-23).
 
1.Mose 18,20-23:
20 Und der HERR sprach: Es ist ein großes Geschrei über Sodom und Gomorra, dass ihre Sünden sehr schwer sind.
21 Darum will ich hinabfahren und sehen, ob sie alles getan haben nach dem Geschrei, das vor mich gekommen ist, oder ob es nicht so sei, damit ich es wisse.
22 Und die Männer wandten ihr Angesicht und gingen nach Sodom. Aber Abraham blieb stehen vor dem HERRN 23 und trat zu ihm und sprach: Willst du denn den Gerechten mit dem Gottlosen umbringen?
 
Die Aufteilung der Bewegung Gottes
 
Man kann sagen, dass sich von den drei Männern, die zuvor Abraham gemeinsam erschienen waren, zwei Männer nach Sodom aufmachten, während der dritte Mann, also der HERR – JAHWE in der Facette des Vaters mit Abraham im Gespräch war.
 
Wir wissen, dass die Dreieinigkeit Gottes die Facette des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes bedeutet. Somit befand sich Abraham, auch wenn er sich im natürlichen Bereich aufhielt im Geistbereich vor dem Thron Gottes, weil Gott Geist ist (vgl. 1.Mose 18,22b-23a i.V.m. Johannes 4,24a).
 
1.Mose 18,22b-23a:
… 22b Aber Abraham blieb stehen vor dem HERRN 23a und trat zu ihm und sprach: …
 
Johannes 4,24a:
24a Gott ist Geist, …
 
Manchmal scheint es, als würde sich der HERR von einer von ihm instruierten geistlichen Bewegung separieren, was nicht der Fall ist, sondern es geht ihm vielmehr darum, dass wir es lernen, wie wir auf die jeweilige Gegenwart reagieren, mit ihr zusammenarbeiten und darauf antworten. Hierbei kann es sich beispielsweise um Feuer, Wasser, Wind, … handeln, die alle ihre unterschiedlichen Aufgaben haben.
 
Während Abraham vor Gott – JAHWE stehenblieb, fing er an mit Gott zu verhandeln, um das Gericht von Sodom und Gomorra abzuwenden. Hierin wird das Herz Gottes und seine tiefe Barmherzigkeit deutlich, dass er auf das Gebet seines Volkes hört und darauf eingeht.
 
Die Verhandlung Abrahams und das Maß der „Tzadikim – Gerechten“
 
Abraham verhandelte mit Gott im Bereich der „Tzadikim – der Gerechten“ über das erforderliche Maß an Gerechten in der jeweiligen Region.
Hierbei verhandelte er sechsmal mit Gott, indem er von 50 Gerechten bis zu 10 Gerechten in der folgenden Reihenfolge herunterzählte, bis das Mindestmaß erreicht wurde:
 
  1. das Maß von 50 Gerechten
  2. das Maß von 45 Gerechten
  3. das Maß von 40 Gerechten
  4. das Maß von 30 Gerechten
  5. das Maß von 20 Gerechten
  6. das Maß von 10 Gerechten.
 
Abraham zählte bei dem Maß von 40 Gerechten in Zehnerschritten herunter, wobei er zuvor in Fünferschritten vor Gott verhandelte (vgl. 1.Mose 18,23-32).
 
1.Mose 18,23-32:
… 23 und trat zu ihm und sprach: Willst du denn den Gerechten mit dem Gottlosen umbringen?
24 Es könnten vielleicht fünfzig Gerechte in der Stadt sein; wolltest du die umbringen und dem Ort nicht vergeben um fünfzig Gerechter willen, die darin wären?
25 Das sei ferne von dir, dass du das tust und tötest den Gerechten mit dem Gottlosen, sodass der Gerechte wäre gleich wie der Gottlose! Das sei ferne von dir! Sollte der Richter aller Welt nicht gerecht richten?
26 Der HERR sprach: Finde ich fünfzig Gerechte zu Sodom in der Stadt, so will ich um ihretwillen dem ganzen Ort vergeben.
27 Abraham antwortete und sprach: Ach siehe, ich habe mich unterwunden, zu reden mit dem Herrn, wiewohl ich Erde und Asche bin.
28 Es könnten vielleicht fünf weniger als fünfzig Gerechte darin sein; wolltest du denn die ganze Stadt verderben um der fünf willen? Er sprach: Finde ich darin fünfundvierzig, so will ich sie nicht verderben.
29 Und er fuhr fort mit ihm zu reden und sprach: Man könnte vielleicht vierzig darin finden. Er aber sprach: Ich will ihnen nichts tun um der vierzig willen.
30 Abraham sprach: Zürne nicht, Herr, dass ich noch mehr rede. Man könnte vielleicht dreißig darin finden. Er aber sprach: Finde ich dreißig darin, so will ich ihnen nichts tun.
31 Und er sprach: Ach siehe, ich habe mich unterwunden, mit dem Herrn zu reden. Man könnte vielleicht zwanzig darin finden. Er antwortete: Ich will sie nicht verderben um der zwanzig willen.
32 Und er sprach: Ach, zürne nicht, Herr, dass ich nur noch einmal rede. Man könnte vielleicht zehn darin finden. Er aber sprach: Ich will sie nicht verderben um der zehn willen.
 
Als Abraham bei dem Maß der zehn Gerechten angelangt war, beendete Gott das Gespräch mit Abraham und ging weg, während Abraham an seinen Ort zurückkehrte (vgl. 1.Mose 18,33).
 
1.Mose 18,33:
33 Und der HERR ging weg, nachdem er aufgehört hatte, mit Abraham zu reden; und Abraham kehrte wieder um an seinen Ort.
 
Hinter den Zahlenwerten der von Abraham erwähnten „Tzadikim – Gerechten“ verbirgt sich eine Weisung Gottes.
Die jeweilige erwähnte Anzahl der Gerechten durch Abraham ergeben den Zahlenwert „195“. Dieser Zahlenwert trägt das hebräische Wort קָצֶה – qāẓäh“, was unter anderem „Rand, Ende, Äußerstes, Grenze, zeitliches Ende, Ecke“ bedeutet und von dem hebräischen Wurzelwort קָצֶה – qāẓāh“ stammt, was „ausrotten, abhauen“ bedeutet. (Teilauszug aus der Elberfelder Studienbibel zu dem hebräischen Wort קָצֶה – qāẓäh“ mit der Wortschlüsselnummer: 7255*,7256,7257)
 
Anhand der Erklärung wird deutlich, dass Gott einen Maßstab der Gerechtigkeit hat, der nicht unterwandert werden darf, bei dem es sich um das Maß der „10 Tzadikim – Gerechten“ handelt. Wenn dieses Maß vor Gottes Augen nicht vorhanden ist, hat das Gericht zur Folge, da sich sein Wertesystem über „10“ definiert, was später durch die Übermittlung der „10 Worte – 10 Gebote“ an Mose bekräftigt wurde (vgl. 2.Mose 20,1-17).
 
Es ist kein Zufall, dass es bei der Verhandlung Abrahams mit Gott zu einer sechsmaligen Herunterzählung kam, da die Zahl „6“ auf den irdischen „Eretz-/Erdbereich“ also den Bereich des Menschen hinweist. Der Mensch wurde von Gott am sechsten Tag erschaffen (vgl. 1.Mose 1,27-31).
 
1.Mose 1,27-31:
27 Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau.
28 Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alles Getier, das auf Erden kriecht.
29 Und Gott sprach: Sehet da, ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der ganzen Erde, und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen, zu eurer Speise.
30 Aber allen Tieren auf Erden und allen Vögeln unter dem Himmel und allem Gewürm, das auf Erden lebt, habe ich alles grüne Kraut zur Nahrung gegeben. Und es geschah so.
31 Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. Da ward aus Abend und Morgen der sechste Tag.
 
Die Einerschritte, die zu den Zehnerschritten überleiten
 
Darüber hinaus kommt der Zahl „10“ in der mathematischen Zusammenstellung „2 x 5“ und der Zahl „20“ in der mathematischen Zusammensetzung von „2 x 10“ eine besondere Bedeutung zu. Hierbei handelt es sich um die Dimension von „Jod“ und „Kaph“, bei der es sich um die Ebene der „Hände Gottes“ in Form der Übertragung von Kraft, dem Geben und Dienen handelt.
Es ist die Ebene des „Jod“, das die Zahlenwerte der ersten zehn Buchstaben des hebräischen Alphabets in den „Einerschritten“ abschließt und in die Zählung der „Zehnerschritte“ überleitet. Und es ist das „Kaph“, der der erste hebräische Buchstabe der Manifestation der „Zehnerschritte“ ist und somit auf eine Phase der Beschleunigung im Wertmaßstab Gottes hinweist.
Weiterhin handelt es sich um die Gnade Gottes und seine zwei ausgestreckten Hände zu den Menschen, selbst wenn sie ungehorsam sind, um ihnen die Möglichkeit zur Buße und Umkehr zu geben (vgl. Jesaja 65,2).
 
Jesaja 65,2:
2 Ich streckte meine Hände aus den ganzen Tag nach einem ungehorsamen Volk, das nach seinen eigenen Gedanken wandelt auf einem Wege, der nicht gut ist; …
 
Es verhält sich ähnlich wie bei dem jüngeren verlorenen Sohn, der im Zentrum der Unreinheit, repräsentiert im Leben bei den Schweinen, zur Besinnung kam, um in die Arme des Vaters zu laufen. Dort erhielt der jüngere Sohn die Liebe des Vaters und wurde mit neuer Herrlichkeit bekleidet sowie von seinem Vater für die zukünftigen Aufgaben autorisiert (Anm.: Ring).
 
Darüber hinaus brach der Sohn mit den alten Wegen seiner Vergangenheit, indem er die neuen Schuhe von seinem Vater erhielt und anzog (vgl. Lukas 15,13-24).
 
Lukas 15,13-24:
13 Und nicht lange danach sammelte der jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes Land; und dort brachte er sein Erbteil durch mit Prassen.
14 Als er nun all das Seine verbraucht hatte, kam eine große Hungersnot über jenes Land und er fing an zu darben 15 und ging hin und hängte sich an einen Bürger jenes Landes; der schickte ihn auf seinen Acker, die Säue zu hüten.
16 Und er begehrte, seinen Bauch zu füllen mit den Schoten, die die Säue fraßen; und niemand gab sie ihm.
17 Da ging er in sich und sprach: Wie viele Tagelöhner hat mein Vater, die Brot in Fülle haben, und ich verderbe hier im Hunger!
18 Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir.
19 Ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße; mache mich zu einem deiner Tagelöhner!
20 Und er machte sich auf und kam zu seinem Vater. Als er aber noch weit entfernt war, sah ihn sein Vater und es jammerte ihn; er lief und fiel ihm um den Hals und küsste ihn.
21 Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir; ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße.
22 Aber der Vater sprach zu seinen Knechten: Bringt schnell das beste Gewand her und zieht es ihm an und gebt ihm einen Ring an seine Hand und Schuhe an seine Füße 23 und bringt das gemästete Kalb und schlachtet es; lasst uns essen und fröhlich sein!
24 Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden; er war verloren und ist gefunden worden. Und sie fingen an, fröhlich zu sein.
 
Der Aufruf in der Salbung des Erlösers und der Liebe Gottes voranzugehen
 
Damit wir nicht von Scham aus der Vergangenheit geprägt bzw. abgehalten werden können, sollten wir mit der Salbung des Erlösers und der Liebe Gottes in Form von Christus Jesus umkleidet sein, um die Wege des himmlischen Vaters zu gehen (vgl. Galater 2,20; Galater 3,27; Philipper 3,13-14).
 
Galater 2,20:
20 Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben.
 
Galater 3,27:
27 Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen.
 
Philipper 3,13-14:
13 Meine Brüder, ich schätze mich selbst noch nicht so ein, dass ich es ergriffen habe. Eins aber sage ich: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist, 14 und jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus.
 
Wir empfehlen zum vertiefenden Verständnis zu Gottes Gerechtigkeit diese Botschaft „Die Stützen des Thrones Gottes“.
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm