Der Blutbräutigam

Die Beschneidung in Christus ist unter anderem ein Zeichen dafür, dass wir die Lust des Fleisches (Anm.: das Denken, Wollen und Handeln, das nicht von Gott und seinem Willen bestimmt wird) opfern und dadurch verkünden, dass der Wille Gottes über jeder Selbstverherrlichung steht.

Diese Beschneidung bedeutet die Beschneidung der Vorhaut des Herzens (vgl. Römer 2,29 i.V.m. Kolosser 2,11).

Römer 2,29:
… 29 sondern der ist ein Jude, der es inwendig verborgen ist, und das ist die Beschneidung des Herzens, die im Geist und nicht im Buchstaben geschieht. Das Lob eines solchen ist nicht von Menschen, sondern von Gott.

Kolosser 2,11:
11 In ihm seid ihr auch beschnitten worden mit einer Beschneidung, die nicht mit Händen geschieht, als ihr nämlich euer fleischliches Wesen ablegtet in der Beschneidung durch Christus.

Mose und die Beschneidung seines erstgeborenen Sohnes

2.Mose 4,24-26:
24 Und als Mose unterwegs in der Herberge war, kam ihm der HERR entgegen und wollte ihn töten.
25 Da nahm Zippora einen scharfen Stein und beschnitt ihrem Sohn die Vorhaut und berührte damit seine Scham und sprach: Du bist mir ein Blutbräutigam.
26 Da ließ er von ihm ab. Sie sagte aber Blutbräutigam um der Beschneidung willen.

Die Reise von Mose mit seiner Frau und seinem Sohn ist ein „Aufmerksam machen“ Gottes auf den Gehorsam sowie ein wichtiger Hinweis auf Jesus Christus und die Stellung seiner Braut.

Nach dem Bund Gottes war Mose selbst verpflichtet, jeden seiner geborenen Söhne am achten Tag zu beschneiden (vgl. 1.Mose 17,10-12).

1.Mose 17,10-12:
10 Das aber ist mein Bund, den ihr halten sollt zwischen mir und euch und deinem Geschlecht nach dir: Alles, was männlich ist unter euch, soll beschnitten werden; 11 eure Vorhaut sollt ihr beschneiden. Das soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und euch.
12 Jedes Knäblein, wenn es acht Tage alt ist, sollt ihr beschneiden bei euren Nachkommen. Desgleichen auch alles, was an Gesinde im Hause geboren oder was gekauft ist von irgendwelchen Fremden, die nicht aus eurem Geschlecht sind.

Mose versäumte es jedoch, diesem Gebot zu gehorchen, so dass Gott ihn töten wollte. Diese Situation macht deutlich, dass es kein Ansehen der Person vor Gott gibt (vgl. Römer 2,11; Epheser 6,9; Kolosser 3,25; 1.Petrus 1,17).

Römer 2,11:
11 Denn es ist kein Ansehen der Person vor Gott.

Epheser 6,9:
9 Und ihr Herren, tut ihnen gegenüber das Gleiche und lasst das Drohen; denn ihr wisst, dass euer und ihr Herr im Himmel ist, und bei ihm gilt kein Ansehen der Person.

Kolosser 3,25:
25 Denn wer unrecht tut, der wird empfangen, was er unrecht getan hat; und es gilt kein Ansehen der Person.

1.Petrus 1,17:
17 Und da ihr den als Vater anruft, der ohne Ansehen der Person einen jeden richtet nach seinem Werk, so führt euer Leben, solange ihr hier in der Fremde weilt, in Gottesfurcht; …

Gehorsam und Verantwortung

Gehorsam ist ein wichtiger Teil des Lebens in der von Gott gegebenen Berufung. Und es ist die Berufung, die von uns Verantwortung und Gehorsam erfordert.

Je höher unsere Berufung ist, desto mehr verlangt der HERR von uns (vgl. Lukas 12,48).

Lukas 12,48:
48 Wer ihn aber nicht kennt und getan hat, was Schläge verdient, wird wenig Schläge erleiden. Denn wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern.

Es ist eindeutig, dass Gott eine ungehorsame Haltung nicht verharmlost. Im Gegenteil, Ungehorsam liegt auf der gleichen Ebene wie Zauberei.

Es war zum Beispiel der Ungehorsam Sauls, der ihn sein Königtum kostete (vgl. 1.Samuel 15,23).

1.Samuel 15,23:
23 Denn Ungehorsam ist Sünde wie Zauberei, und Widerstreben ist wie Abgötterei und Götzendienst. Weil du des HERRN Wort verworfen hast, hat er dich auch verworfen, dass du nicht mehr König seist.

Gott sagte Mose bevor er im Auftrag des HERRN nach Ägypten ging, dass er den erstgeborenen Sohn des Pharaos töten würde, wenn er sich ihm widersetzen würde (vgl. 2.Mose 4,22-23).

2.Mose 4,22-23:
22 Und du sollst zu ihm sagen: So spricht der HERR: Israel ist mein erstgeborener Sohn; 23 und ich gebiete dir, dass du meinen Sohn ziehen lässt, dass er mir diene. Wirst du dich weigern, so will ich deinen erstgeborenen Sohn töten.

Auch hier ist eine wichtige Verbindung zum Gehorsam. Hätte der Pharao dem Wort Gottes gehorcht, wäre sein erstgeborener Sohn nicht gestorben (Anm.: Konsequenz seiner Entscheidung sich zu widersetzen).

Die Beschneidung durch Zippora

Bei der Beschneidung des Sohnes des Mose ist ein wichtiger Aspekt zu sehen, bei dem seine Frau Zippora eine wichtige Rolle einnahm.

Der Name „Zippora“ bedeutet „Vöglein/kleiner Vogel“ und ist ein Hinweis auf die Bedeutung des demütigen Wandels im Geist, um in Christus mit der uns von Gott übertragenen Verantwortung und der damit verbundenen Autorität voranzugehen.

In Zippora sehen wir auch die Bedeutung der prophetischen Fürbitte, die die Autorität für die Zukunft in der Sohnschaft Christi durch Gebet und prophetisches Handeln nach dem Maßstab des Wortes Gottes absichert.

Denn es war Zippora, die ihren Sohn beschnitten und seine Vorhaut auf die Scham ihres Mannes Mose legte.

Dazu benutzte sie einen scharfen Stein, der bereits auf Jesus Christus als kraftvolles, lebendiges und scharfes Wort hinwies.

Jesus Christus ist der auserwählte Eckstein, den die Bauleute verworfen haben, und er ist das lebendige, kraftvolle zweischneidige Schwert, das die Vorhaut unseres Herzens beschnitten hat (vgl. 1.Petrus 2,7 i.V.m. Hebräer 4,12; Offenbarung 19,13; Kolosser 2,11).

1.Petrus 2,7:
7 Für euch nun, die ihr glaubt, ist er kostbar; für die Ungläubigen aber ist „der Stein, den die Bauleute verworfen haben und der zum Eckstein geworden ist, …“

Hebräer 4,12:
12 Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens.

Offenbarung 19,13:
13 Und er war angetan mit einem Gewand, das mit Blut getränkt war, und sein Name ist: Das Wort Gottes.

Kolosser 2,11:
11 In ihm seid ihr auch beschnitten worden mit einer Beschneidung, die nicht mit Händen geschieht, als ihr nämlich euer fleischliches Wesen ablegtet in der Beschneidung durch Christus.

Während der Beschneidung des ersten Sohnes von Mose floss Blut. Dies ist ein wichtiges Attribut auf dem Weg von Mose, weil er auf dem Weg nach Ägypten war, um das Volk Israel mit dem Blut des Lammes aus der Sklaverei zu führen.

Die Beschneidung des erstgeborenen Sohnes von Mose macht uns deutlich, dass es nicht genügt, eine Berufung von Gott zu haben und dem Auftrag zu folgen, zu dem Gott einen berufen hat. Es ist vielmehr vor Gott entscheidend, zuerst der Familie (Anm.: im Geringen treu sein) gut vorzustehen und dort die Verantwortung entsprechend dem Wort Gottes zu übernehmen.

Daraus folgt, dass bevor wir einen Auftrag für die Menschheit erfüllen können, es erforderlich ist, dass wir unsere eigene Beziehung zu Gott verstehen. Das heißt, dass bevor wir in der Lage sind die Welt in dem uns von Gott zugeteilten Auftrag zu verändern, wir uns unserer von Gott gegebenen Identität bewusst sein müssen.

Anwendung des Blutes Jesu

Es ist ebenso von besonderer Bedeutung, dass wir das Blut Jesu ehrbar in unserem persönlichen Leben anwenden, um vor dem vorzeitigen Ende unserer Berufung bewahrt zu bleiben (vgl. 1.Korinther 11,29-30).

1.Korinther 11,29-30:
29 Denn wer so isst und trinkt, dass er den Leib des Herrn nicht achtet, der isst und trinkt sich selber zum Gericht.
30 Darum sind auch viele Schwache und Kranke unter euch, und nicht wenige sind entschlafen.

Mose wurde vor dem vorzeitigen Ende in seiner Berufung bewahrt, indem das Blut seines ersten Sohnes floss und somit sein Leben gerettet wurde. Auf ähnliche Weise rettete der eingeborene Sohn Gottes Jesus Christus durch sein vergossenes Blut unser Leben und das Leben jener, die an ihn glauben.

So wie Mose das Volk Israel aus der Sklaverei Ägyptens in die Freiheit führte, ist es auch unser Auftrag, die bereitwilligen Menschen aus der Sklaverei der Welt durch das Blut des Lammes Gottes in die wahre Freiheit der Söhne Gottes zu führen (vgl. Römer 8,21).

Römer 8,21:
… 21 denn auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder (Anm.: Söhne) Gottes.

Durch das Blut Jesu gehen wir den Bund mit ihm ein und werden so seine Braut, die durch sein Blut erkauft ist und damit in der Autorität des königlichen Priestertums steht (vgl. 1.Petrus 1,18-19 i.V.m. Offenbarung 1,5-6).

1.Petrus 1,18-19:
… 18 denn ihr wisst, dass ihr nicht mit vergänglichem Silber oder Gold erlöst seid von eurem nichtigen Wandel nach der Väter Weise, 19 sondern mit dem teuren Blut Christi als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes.

Offenbarung 1,5-6:
… 5 und von Jesus Christus, welcher ist der treue Zeuge, der Erstgeborene von den Toten und Herr über die Könige auf Erden! Ihm, der uns liebt und uns erlöst hat von unsern Sünden mit seinem Blut 6 und uns zu Königen und Priestern gemacht hat vor Gott, seinem Vater, ihm sei Ehre und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

Die Beschneidung des Herzens

Es ist die Beschneidung unseres Herzens, die zu mehr Erkenntnis und zu einer Zunahme des Lichts in uns führt, das von uns durch Jesus Christus ausgeht (vgl. Römer 2,29 i.V.m. Philipper 3,3).

Römer 2,29:
… 29 sondern der ist ein Jude, der es inwendig verborgen ist, und das ist die Beschneidung des Herzens, die im Geist und nicht im Buchstaben geschieht. Das Lob eines solchen ist nicht von Menschen, sondern von Gott.

Philipper 3,3:
3 Denn wir sind die Beschneidung, die wir im Geist Gottes dienen und uns Christi Jesu rühmen und uns nicht verlassen auf Fleisch, …

Der Grund für die Zunahme des Lichts liegt darin, dass unser Herz von Gott mit Augen ausgestattet ist und das Auge das Licht des Leibes ist (vgl. Lukas 11,34 i.V.m. Epheser 1,18).

Lukas 11,34:
34 Dein Auge ist das Licht des Leibes. Wenn nun dein Auge lauter (Anm.: gesund in Form von Großzügigkeit) ist, so ist dein ganzer Leib licht; wenn es aber böse (Anm.: ungesund in Form von „Pfennigfuchserei“) ist, so ist auch dein Leib finster.

Epheser 1,18:
18 Und er gebe euch erleuchtete Augen des Herzens, damit ihr erkennt, zu welcher Hoffnung ihr von ihm berufen seid, wie reich die Herrlichkeit seines Erbes für die Heiligen ist …

Im täglichen Leben von zahlreichen Heiligen stellt sich hin und wieder die Frage nach der Priorität in den einzelnen Lebensbereichen und der damit verbundenen Verantwortung und häufig wird nach weltlichen Maßstäben gemessen, um eine Wirkung nach außen zu erzielen, was in unserem Kulturkreis eben verbreitet ist.

Daher ist es nötig, sich seiner eigenen Zugehörigkeit (Anm.: Gott und sein Volk) bewusst zu sein und der eigenen Verantwortung in der Familie (Anm.: im Kleinen treu sein) nachzugehen. Durch die persönliche Beschneidung am Herzen wird man befähigt, die einem anvertraute Verantwortung entsprechend der Maßstäbe Gottes zu übernehmen.

Amen und Amen.

In Seiner Weisheit,

Daniel Glimm